Webseiten-Tests wie zum Beispiel A/B Tests oder auch Tests mit mehr als zwei verschiedenen Seitenversionen (Multivariate Testing) bieten eine tolle Möglichkeit, um einzelne Webseiten oder auch ganze Domains zu optimieren. Da dabei sowohl den Besuchern als auch Google unterschiedlicher Content bereitgestellt wird, liegt der Gedanke nahe, dass Google dies eventuell als Cloaking betrachten könnte. Wie kann also verhindert werden, dass Webseiten-Tests einen negativen Einfluss auf das Ranking einer Seite haben?
Eigentlich sollte das Testen von Webseiten ja im Sinne von Google sein. Schließlich wird dadurch beabsichtigt, den jeweiligen Content der Seite noch ansprechender für den User zu gestalten. Und tatsächlich fördert Google diesen Prozess sogar indem Google Analytics die Möglichkeit bietet, Seiten zu testen.
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Weitere Informationen zur Benutzung des Testing-Tools in Analytics findet ihr in der Analytics Hilfe.
A/B Testing oder Multivariate Testing?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Wege um Webseiten zu testen. Die bekanntesten sind wohl der A/B Test sowie das Multivariate Testing. Beim A/B Test werden ein bis zwei verschiedene Versionen einer Seite kreiert, die beide jeweils eine eigene URL bekommen. Kommen nun User auf die Original-Webseite, so wird ein Teil der Besucher auf die entsprechenden Test-Versionen weitergeleitet. Anschließend wird ausgewertet, welche Version laut den definierten Zielen am besten performte. Im Vergleich zum A/B Test werden beim Multivariate Testing zwei oder mehr voneinander unabhängige Komponenten getestet. Hierbei kommt meist eine Software zum Einsatz, die es ermöglicht bei Seitenaufruf verschiedene Elemente auszutauschen. Dabei wird die URL der Seite nicht verändert. Wer über die Unterschiede dieser Tests und deren Durchführung weitere Informationen erhalten möchte, findet hier einen gut erklärten Artikel bei SEOMoz.
Googles Richtlinien zum Testen von Webseiten
Damit eben nicht der Verdacht aufkommt, dass Cloaking betrieben wird, gibt Google einige Richtlinien vor, die dieser Vermutung vorbeugen sollen. Diese Richtlinien sind:
- 1. Kein Cloaking
Bei dieser Richtlinie soll einfach sichergestellt werden, dass die Entscheidung, den Usern und Google verschiedene Versionen der Seite zu zeigen, tatsächlich wegen des Tests getroffen wurden. Dies beinhaltet zum Beispiel, dass auch der Google-Bot verschiedene Seitenansichten sieht und nicht immer automatisch auf die Original-Seite weitergeleitet wird.
- 2. Verwendung des Canonicals
Bei der Durchführung eines A/B Tests sollte bei allen alternativen URLs ein Canonical verwendet werden, welcher auf die Original-URL verweist. Alternativ könnte auch mit dem noindex Meta-Tag gearbeitet werden. Laut Google sei allerdings die Canonical-Variante vorzuziehen, da in manchen Fällen die Original-URL als Duplikat identifiziert und von der Indexierung ausgeschlossen werden könnte.
- 3. 302 Weiterleitung statt 301
Wird ein A/B Test gemacht, so wird der User automatisch auf verschiedene Versionen der Seite weitergeleitet. Dabei sollte eine 301, sprich eine temporäre Weiterleitung, verwendet werden. Dies signalisiert Google, dass dies nur vorübergehend der Fall ist, solange der Test durchgeführt wird, und dass die Original-URL der entsprechenden Seite weiterhin indexiert werden soll. Bei einer 301 Weiterleitung besteht die Gefahr, dass die URL der Test-Seite stattdessen indexiert wird. Darüber hinaus akzeptiert Google auch JavaScript-basierte Weiterleitungen.
- 4. Zeitliche Begrenzung des Tests
Die Dauer eines Webseiten Tests ist von Faktoren wie zum Beispiel der Conversion Rate oder dem Traffic, der auf die Seite gelangt, abhängig. Wurden genügend Daten für ein aussagekräftiges Ergebnis gesammelt, kann der Test theoretisch beendet werden. Nach Beendigung sollten die Änderungen implementiert werden, welche die besten Ergebnisse erzielt haben und alle anderen Elemente wie zum Beispiel Test-URLs entfernt werden. Tests, die zu lange ausgeführt werden, können mitunter als Cloaking eingestuft werden. Dies trifft besonders dann zu, wenn einer großen Anzahl der Webseiten-User verschiedene Versionen präsentiert werden.
Fazit: Testen, testen, testen
Zusammengefasst bedeutet das, dass Google unter Berücksichtigung bestimmter Aspekte Seiten, bei denen ein Test durchgeführt wird, nicht schlechter bewertet. Dies gilt auch für den Fall, wenn Google eventuell einige der Testseiten crawlt oder indexiert. Werden diese Seiten oft genug vom Google Bot besucht, so erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die endgültige Version der Seite nach Testende entsprechend schnell indexiert wird.