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Die sagenumwobenen SEO-Mythen – Märchenstunde für kleine SEOs

 


Es war einmal im Lande World Wide Web,
da krochen die Crawler dick und fett,
der Whitehat-SEO obendrauf,
er leitet sie an, so war es Brauch.
Doch abends da kamen die Blackhats zum wüten,
und verschreckten die Crawler mit SEO-Mythen.

Ja meine Lieben, auch ich habe eine dichterische Ader und ihr merkt wahrscheinlich schon, worauf dieser Artikel hinauslaufen wird… Falls nicht, ist die Überschrift auch noch ein Wink mit dem Zaunpfahl. 😉

Erzähl mir was…

Mindestens ebenso wichtig wie das Wissen um richtige OnPage– und OffPage-Optimierung ist für einen SEO das Wissen um falsche Suchmaschinenoptimierung bzw. um die sogenannten SEO-Mythen. Wo in den Köpfen der Kundschaft meist noch die fantastischsten Vorstellungen über SEO vorherrschen, sollte der professionelle SEO für Aufklärung sorgen können.

Mythos Nr.1: Meta-Tags verbessern das Ranking!
Dieser Mythos beruht auf einem früher mal als gängig und funktionierend erwiesenen Schema für die Suchmaschienoptimierung. Jedoch wurde dieses Schema beispielsweise im Bezug auf das Meta-Tag „Keywords“ so oft missbraucht – indem einfach Keywordstuffing darin betrieben wurde, dass Google die Notbremse zog und heute dieses Meta-Tag nicht mehr ausgewertet wird. Auch das Meta-Tag „Description“ verbessert nicht das Ranking, sondern sorgt durch eine möglichst 2 Zeilen umfassende und 150 Zeichen nicht überschreitende Beschreibung einer Seite in erster Linie für bessere Klickraten des Google-Snippets.

Mythos Nr.2:  Seiten strikt nach W3C-Standard werden von Google bevorzugt!
Zwar können Fehler im Code einer Seite zu unlesbaren Seiteninhalten führen, wodurch sich infolge auch das Ranking verschlechtern kann, jedoch hat die Einhaltung von Webstandards nicht direkt Einfluss auf das Ranking einer Seite an sich. Die meisten Seiten sind nach der Validierung über den W3C-Validator nicht absolut fehlerfrei und ranken trotzdem. Viel wichtiger ist das Thema der Barrierefreiheit.

Mythos Nr.3: Eine hohe Keyword-Dichte am Anfang des Textes macht ihn relevanter!
Die Keyword-Verteilung sollte nach Möglichkeit gleichmäßig aussehen, also auf Anfang, Mitte und Ende eines Textes ausgelegt sein. Schließlich sollte der gesamte Inhalt eines Textes zum Thema des Keywords passen und nicht nur der Anfang.

Mythos Nr.4: Die Website bei möglichst vielen Suchmaschinen anmelden!
Da momentan 92% der abzuwickelnden Suchanfragen über Google laufen, erübrigt sich die Frage nach anderen Suchmaschinen. Zudem ist bei Google keine Anmeldung von Nöten, da Google selbst nach Webseiten crawlt, um sie zu indexieren.

Mythos Nr.5: Je höher der Google PageRank, desto besser das Ranking!

Der PageRank von Google ist zwar ein Indikator für die Power der eingehenden Links einer Seite, jedoch kann auch eine Seite mit niedrigerem PageRank vor einer Seite mit höherem PageRank thronen. Der PageRank spielt mehr eine Rolle für die Häufigkeit des Crawlens einer Seite als für das Ranking.

Mythos Nr.6: Bezahlte Google-Werbung hat Einfluss auf das organische Ranking!
Dieser Mythos wurde von Google dementiert und der Zusammenhang von AdWords und den organischen Suchergebnissen wurde noch nicht nachgewiesen.

Mythos Nr.7: Einfach viele eingehende Links besorgen, dann steigt das Ranking!
Hierbei ist entscheidend, woher die eingehenden Links stammen, denn es dreht sich primär mehr um Qualität als um Quantität. Es sollten beispielsweise Backlinks von vielen verschiedenen Domains kommen anstatt viele Backlinks von einer Domain. (Für Näheres siehe auch Link-, Domain- und IP-Popularität) Von Vorteil sind vor allem Backlinks von Domains, die selbst sehr gut bei Google ranken.

Mythos Nr.8: Einfach viele ausgehende Links setzen, dann steigt das Ranking!

Dieser Mythos ist besonders im Bezug auf Bad Neighbourhood problematisch, da bei einer Verlinkung von eigenen Seiten auf von Google als schlecht eingestufte Seiten eine gewisse Nähe zu diesen Seiten interpretiert wird. Eigene Seiten könnten dann ebenfalls als schlecht eingestuft werden. Zudem bringt eine Verlinkung auf andere Seiten nur etwas für diese anderen Seiten – da sie ja sozusagen von der eigenen Seite empfohlen werden – nicht aber für die eigene Seite selbst.

Mythos Nr.9: SEO muß nur einmal gut gemacht werden, dann hält es für immer!

Auch wenn eine Seite bereits wunderbar optimiert wurde und auf Platz 1 der SERPs rangiert, ist dies kein Garant für die andauernde Positionsvorherrschaft. Wird sich nicht durchgehend um die Suchmaschinenoptimierung gekümmert, wird früher oder später aus dem Platz 1 der Platz 3, dann Platz 5, … naja, den Rest könnt ihr euch vorstellen.

Mythos Nr.10: Ein guter SEO hat ein entsprechendes Zertifikat von Google!
Schön wär’s! Als ob Google den lieben SEOs verraten würde, wie genau man am besten die Suchergebnisse manipulieren sollte… am besten auch noch den Google-Algorithmus als Handout an alle Seminarteilnehmer verteilen. 😉

Mythos Nr.11: Eine XML-Sitemap verbessert das Ranking signifikant!
Eine XML-Sitemap verbessert in erster Linie die Auffindbarkeit der Unterseiten einer Domain und somit deren Indexierung durch Suchmaschinen, nicht jedoch aber direkt das Ranking an sich.

Mythos Nr.12: Guter Content reicht für gute Rankings!

Content ist zwar King, jedoch besteht SEO sowohl aus OnPage als auch aus OffPage-Maßnahmen. Ohne Links nix los und auch guter Content interessiert niemanden, wenn niemand meint, dass er es wert ist, verlinkt zu werden.

Mythos Nr.13: Links von .edu- und .gov-Seiten sind immer besser als andere!
Nur weil eine Seite auf .gov oder .edu endet, sind deren Links nicht automatisch mehr wert. Auch hier zählt wieder mal die Qualität der Seite und deren Links.

War das alles?

Nachdem ich hier mal ein paar kleine, mir bekannte SEO-Mythen zum besten gegeben habe, interessiert mich natürlich brennend, was denn anderen SEOs schon im Laufe der Zeit von netten Kunden oder Kollegen aufgetischt wurde. Was sind noch so die kleinen Lagerfeuer-Anekdoten, die man uns kleinen SEOs erzählen könnte?

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Autor:In

11 Antworten

  1. Hallo Marina! Ok, Deal! Die Description wurde nur lange Zeit rein aus SEO-Gesichtspunkten vernachlässigt. Aber es geht ja bei SEO nicht nur um Rankings, sondern vielmehr um die dadurch zu gewinnenden Besucher. Schaffe ich es also, das Ergebnis „klickfreundlich“ zu gestalten, dann nutze ich auch das Potential der erzielten Rankings voll aus, da eben mehr Leute klicken. Und zum Punkt des alten Postings ;-): Ein kleines Update meinerseits hält den Artikel doch aktuell 😉

    1. Hi again, yepp, deiner Aussage kann ich voll und ganz zustimmen! Und danke für das Aufrecht erhalten meines Vermächtnisses 😉 Halten wir also für die Nachwelt fest: Durch ansprechende Description –> bessere CTR –> Mehr Traffic und bessere Rankings möglich.

  2. Dem ersten Mythos muss ich widersprechen. Zumindestens in Bezug auf die Meta Description. Bing nutzt ja bereits die CTR im Algorithmus. Google erhebt die Daten und wird diese sicherlich auch einfliessen lassen. Über eine höhere CTR aufgrund besserer Meta Descriptions kann man auch Positionen verbessern. Habe vor kurzem bei zalando auch gesehen, wie die verschiedene Descriptions für die Startseite getestet haben. Teils mit ASCII-Unterstützung und auch verschiedene Zeilenumbrüche beim Brand Term. Das machen aktuell noch wenige, aber es macht ja auch losgelöst von der SEO Sinn, nicht nur die Position zu erreichen, sondern über diese auch Besucher zu bekommen.

    1. Hi qualitytraffic, wie schön, dass auch nach meiner Zeit noch auf meinen alten Artikeln kommentiert wird :-). Zeiten ändern sich und ich bin ebenso wie du der Meinung, dass die CTR als Rankingfaktor bei Google mit einfließt. Dem widerspricht der erste Mythos auch nicht vollkommen.. den im letzten Abschnitt steht ja: „Auch das Meta-Tag „Description“ verbessert nicht das Ranking, sondern sorgt durch eine möglichst 2 Zeilen umfassende und 150 Zeichen nicht überschreitende Beschreibung einer Seite in erster Linie für bessere Klickraten des Google-Snippets.“
      Verbessern wir den Satz um „nicht direkt das Ranking“, und um „bessere Klickraten des Google-Snippets, was sich wiederum positiv auf das Ranking auswirken kann“, dann sollte es stimmen ;-). Viele Grüße an die Trainees!

  3. Punkt 1 dürfte in Zukunft überdacht werden, da die CTR inzwischen von Google vermehrt getrachtet wird, siehe Webmastertools
    Daher vielleicht mittelfristig kein Mythos mehr 🙂

  4. Ein weiterer Mythos, aber eher auf Kundenseite, ist der Glaube man können mit einem Budget von knapp 200-300 Euro pro Monat auf Keywords wie „Versicherung“ oder „Auto“ in den obersten Serps landen. Und am besten auch noch innerhalb von 3 Monaten. Vielleicht auch ein Grund, warum sich betrügerische SEO Agenturen immernoch über Wasser halten können und der Branche einen schlechten Ruf verleihen.

  5. Schöne Übersicht 🙂

    Ich hoffe allerdings ernsthaft, dass keine dieser „Mythen“ unter SEOs noch existiert hat.
    Vielleicht noch bei irgendwelchen Webmastern oder „normalen“ Leuten von der Straße 😀

    BTW: Es heißt „Black Hats“, nicht „Blackheads“

    1. @seokai: Ja, hast Recht, meinte auch Black Hat statt Blackhead. So beim dichterischen Austoben kann das schonmal passieren. Fehler wurde bereits berichtigt 😉

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