Diesen Monat beleuchten wir die KI-Suchmaschine Perplexity. Neben neuen Features kamen auch Vorwürfe gegenüber ihr ans Licht. Wir geben euch einen Überblick über alle wichtigen Geschehnisse.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
Perplexity – neue Funktionen und Kritik
#1 Discover Feed und Pages
Die in unserem Monatsrückblick Januar 2023 erstmals vorgestellte KI-Suchmaschine Perplexity hat sich zu einem interessanten Konkurrenten von Google entwickelt. Das liegt nicht zuletzt an ihrer großen Beliebtheit bei Megakonzernen sowie deren Investments in die Technologie. Neben Standardsuchen, wie man sie von anderen Suchmaschinen kennt, können in der Pro-Version zusätzliche Features freigeschaltet werden. Beispielsweise können Pro-Nutzer*innen für die Erstellung der KI-generierten Antworten das von ihnen präferierte LLM (ChatGPT 4o, Claude-3, Sonar Large etc.) wählen. Und der Ausbau der Funktionen geht weiter. So konzentriert sich das Unternehmen derzeit auf eine strukturelle Erweiterung, unter anderem die Optimierung eines Discover Feeds. Dieser beinhaltet vom Team selbst zusammengestellte aktuelle Meldungen und Themen. Ähnlich wie bei Google Discover können Nutzer*innen ihre Feeds nach ihren persönlichen Interessen ausrichten.
Anders als bisher bei den AI-Overviews von Google kritisiert wurde, zeigt Perplexity Quellen und weiterführende Links prominent über den Ergebnissen an. Dies gilt sowohl für den Discover Feed als auch für die Standardsuche.
Eine weitere neue Funktion ist Perplexity Pages. Mit dieser können Autor*innen ihre Recherchen und Beiträge für andere Nutzer*innen visuell gestalten. Aktuell ist die Funktion nur Desktop-Nutzer*innen mit einem Pro Account zugänglich. Perplexity kündigt aber an, zukünftig alle Nutzer*innen darauf zugreifen zu lassen.
#2 Kritik
Neben dem Lob kamen im letzten Monat allerdings auch einige Vorwürfe gegenüber Perplexity auf. Forbes wirft dem Unternehmen vor, einen von ihnen erstellten Artikel plagiiert zu haben. Auffällig waren laut des Wirtschaftsmagazins ähnliche Begriffe und teilweise identische Textpassagen sowie Bilder. Als Quelle soll Forbes jedoch nicht genannt worden sein.
Forbes kritisiert auch Perplexitys Aussage, dass Websites, deren Inhalte in der Suchmaschine mit Quellenangabe verwendet würden, diesen Referenz-Traffic brächten. Der Artikel erklärt, dass kaum Nutzer*innen über Referenz-Links auf ihre Seite gelangen würden, während Perplexity von den Inhalten profitiere.
Wired unterstützt Forbes Anschuldigungen
Wie genau Perplexity an die Inhalte gekommen sein soll, erklärt Wired in einem Artikel. Wired geht davon aus, dass Perplexity die Inhalte gecrawlt und heruntergeladen hat, von denen die Suchmaschine mittels einer robots.txt eigentlich ausgeschlossen war. Außerdem soll Perplexity diese mit Hilfe einer nicht offiziell bekannten IP-Adresse umgangen haben. Die möglichen rechtlichen Konsequenzen für eine solche Methode klären sie in ihrem Artikel mit einigen Expert*innen im Rahmen des US-amerikanischen Rechtssystems ab.
Missachtung der robots.txt ist nicht rechtswidrig
Kürzlich hat auch onlinemarketing.de in einem Artikel über den Fall berichtet. Darin heißt es, dass Perplexity (wie auch Google) nicht verpflichtet ist, die Angaben in der robots.txt zu befolgen. Verheerender wäre dieses Vorgehen, sollte es sich bewahrheiten, für das Image der Suchmaschine. Durch die Hervorhebung der Quellenangaben in den Discover Feeds und der allgemeinen Suchfunktion sowie die Aussagen, Referenz-Traffic auf die Publisher-Websites zu bringen, positioniert sich die Suchmaschine als unterstützende Kraft, die hinter den Journalist*innen steht. Deren Artikel zu kopieren und dadurch lediglich Besucher*innen auf die eigene Website zu locken, würde dieses Image vermutlich stark schädigen.
Perplexity bestreitet die Vorwürfe und gibt an, Inhalte nur dann zusammenzufassen, wenn eine URL in der Suchanfrage enthalten ist. Gleichzeitig hat Perplexity Maßnahmen in Form der bereits erwähnten prominent platzierten Quellenangaben ergriffen.
Randall Lane, der Autor des Forbes-Artikels, erkennt die Vorteile der KI an, sieht aber in Praktiken wie Perplexity eine Gefahr, die von dieser Technologie ausgehen kann. Es ist wichtig anzumerken, dass die Aussagen von Forbes gegenüber Perplexity nicht mit Sicherheit bestätigt sind. Die Frage dahinter bleibt aber in jedem Fall bestehen. Denn die Kritik, dass von KI-generierten Inhalten nur die Ersteller*innen profitieren und nicht auch die Urheber*innen, die mit ihrem Content die Vorlage für diese bereitet haben, ist nicht neu. Sie wurde unter anderem auch im Rahmen der Diskussion um Googles AI-Overviews aufgeworfen. (mehr dazu im Monatsrückblick Mai 2024)
Google-News
#1 Strukturierte Daten für Online Shops
Return Policy Markup jetzt auch auf Organisationsebene
Das seit einem Jahr verfügbare Markup für Retourenrichtlinien von (Online-)Shops kann nun auf Organisationsebene eingestellt werden. Dadurch müssen das Markup und die entsprechenden Rückgaberichtlinien nicht mehr für jedes einzelne Produkt definiert werden, was SEOs in Zukunft viel Zeit ersparen wird. Als weiteren Vorteil nennt Google die damit verbundene Reduzierung der Markup-Größe für strukturierte Produktdaten sowie eine vereinfachte Verwaltung der Rückgaberichtlinien.
Google empfiehlt die Einrichtung des Return Policy Markups vor allem für Unternehmen, die keinen Merchant Center Account besitzen, aber dennoch Rückgaberichtlinien angeben möchten. Unternehmen, die bereits im Merchant Center aktiv sind, sollten ihre Rückgaberichtlinien eher dort definieren.
Ob ihr das Markup korrekt eingerichtet habt, könnte ihr mithilfe des Rich Result Tests herausfinden.
Produkt-Performance im Images Tab
Auch neu hinzugekommen ist ein neuer Bericht in der Google Search Console mit den die Performance von Produkten in der Google Bildersuche analysiert werden kann. Dieser Bericht zeigt an, ob Produktbilder in Google Bilder mit dem Produktlabel-Overlay angezeigt werden. Ist dies der Fall, kann das Produkt durch einen Klick auf das Bild gekauft werden.
#2 Warnung vor Nichtindexierung im Zuge von „mobile first“
2021 kündigte Google an, in Zukunft keine Websites mehr zu indexieren, die nur über Desktop zugänglich sind. Ab dem 5. Juli ist diese Umstellung abgeschlossen und Websites, die nicht über mobile Endgeräte erreichbar sind, werden aus dem Google-Index entfernt. Ausgenommen sind Websites, deren Desktop-Version über Smartphone und Co. aufgerufen werden kann. Auch deshalb wird sich für die meisten Websitebetreiber*innen nichts ändern. Dennoch empfiehlt Google Optimierungsmaßnahmen für mobile Endgeräte.
Für Reports und Serverlogs kann der Desktop-Crawler auch in Zukunft genutzt werden. Er wird jedoch nicht mehr crawlen.
#3 Google Spam Update im Juni
Auch im Juni hat Google weitere Änderungen an seinen Algorithmen vorgenommen. Allerdings in deutlich geringerem Umfang als in den Vormonaten. Konkret wurde ein weiteres Spam-Update ins Rennen geschickt. Dieses wurde vom 20. bis 27. Juni ausgerollt. Inhaltlich war das Update eher allgemein gehalten. Es handelte sich weder um ein Link-Spam-Update noch um eine Automatisierung der Site Reputation Abuse Policy. Sistrix hat zwar Websites identifiziert, die in diesem Zeitraum Verluste erlitten haben, konnte diese aber nicht mit Sicherheit auf das Spam-Update zurückführen. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, einen Blick auf die Google Spam-Richtlinien zu werfen, falls die eigene Website zwischen dem 20. und 27. Juni an Sichtbarkeit verloren hat.
#4 Strengere Datenschutz-Richtlinien auf Google Ads in Europa
Aufgrund der verschärften Datenschutzrichtlinien im europäischen Markt wurde Google Ads nun angepasst. Entsprechend der neuen Regeln müssen Marketer nun explizite Nutzereinwilligungen einholen, um deren Daten zu verarbeiten. Betroffen von den Änderungen sind Marketer, die Customer- Match-Listen für personalisierte Werbung einsetzen. Um das Feature weiterhin nutzen zu können, müssen sie die Einwilligungssignale zudem an Google weiterleiten. Für die Übermittlung der Einwilligungen an Google stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Die Google Ads API
- Die Partner and Audience Partner API
- Übermittlung per manueller Eingabe in den Audience Manager
- Übermittlung per Conversion-basierter Kundenlisten (dafür muss der Consent Mode aktiviert sein)
Weitere Informationen zu den Richtlinien für die Einwilligung der Nutzer*innen im europäischen Markt finden sich im Hilfsdokument von Google. Eine neue Variante wurde bereits angekündigt, befindet sich aber noch im Beta-Stadium.
#5 Update der Quellen-Angaben in AI-Overviews
Eine häufige Kritik der AI-Overviews (mehr dazu im Monatsrückblick April 2024) ist, dass Websitebetreiber*innen durch die automatisch generierten Antworten Traffic-Verluste befürchten. Denn bisher wurden unter anderem die Quellen, mit deren Hilfe die automatischen Antworten generiert wurden, unscheinbar hinter dem „Learn more“-Button versteckt. Ob aufgrund der Kritik oder anderer Faktoren, diese optische Aufteilung hat sich nun geändert. Derzeit experimentiert Google mit Inhaltsblöcken für die weiterführenden Links, die gut sichtbar über dem Ergebnistext angezeigt werden, ähnlich wie Perplexity diese anzeigt. Sollte sich diese Variante durchsetzen, könnten die Nutzer*innen trotz der AI-Overviews die Klicks und Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen zusteht. Ob Google an diesem Design festhält, ist allerdings noch nicht bestätigt.
#6 Datenausfall in der Google Search Console
Zuletzt habe wir noch eine kleine Eilmeldung für euch. Seit mehreren Tagen liefert die Google Search Console keine neuen Daten. Ein Ärgernis für jede Person, die Websites analysiert und optimiert.
Google ging bereits in einem Post auf X auf dieses Problem ein und berichtete von Latenzproblemen mit den Suchleistungsberichten. Weiterhin erklärte das Unternehmen, dass aktuell an einer Lösung gearbeitet werde. Allerdings ist dieser Post bereits zwei Tage alt.
Update: Inzwischen sind die Daten wieder zugänglich, scheinbar auch für den Zeitraum des Ausfalls.
Online Marketing News
#1 Neue Funktionen für den Instagram Marketplace
Instagram hat ein neues Feature für seinen Marktplatz eingeführt. Dieses ermöglicht es Social Media Marketer, einfacher nach Kooperationspartner*innen in Form von Influencer oder Creator zu suchen.
Um die Suche nach neuen Creators weiter zu erleichtern, testet die App nun Creator Insights. Diese Funktion bietet Einblicke in bestimmte Kennzahlen eines Creator-Accounts, die freiwillig von den Inhaber*innen der jeweiligen Accounts geteilt werden.
Zusätzlich können Marketer direkt Anfragen für Kooperationen stellen und nach ähnlichen Creators suchen. Derzeit testet Instagram auch KI-basierte Empfehlungen. Die Insights befinden sich jedoch noch in der Testphase.
#2 Werbebuchungskosten für Facebook und Instagram steigen
Werbebuchungen auf Facebook und Instagram werden auf mobilen Apple-Endgeräten um 30 % teurer. Dieser Anteil der Einnahmen wird von Apple selbst beansprucht. Auf stationären Apple-Geräten und Android-Geräten bleiben die Kosten für Werbebuchungen gleich.
#3 Apple Intelligence – die neue KI von Apple
Apple hat ein neues KI-Produkt namens Apple Intelligence vorgestellt. Dieses System bezieht Informationen direkt von Apple-Geräten und liefert Antworten mithilfe eines eigenen Sprachmodells. Dieses läuft direkt auf dem Gerät.
Ähnlich wie bei anderen KI-Produkten können mithilfe von Apple Intelligence Bilder, Texte und Emojis generiert werden. Mithilfe von Siri können auch Fragen der Nutzer*innen beantwortet werden, sofern sich die Informationen auf dem Gerät befinden. Komplexere Anfragen können durch die Integration von ChatGPT gelöst werden.
Ab Herbst wird die Beta-Version auf Englisch für die neuesten Apple-Produkte verfügbar sein.
#4 TikToks What’s Next Report wurde aktualisiert
TikTok hat auf seinem Blog eine Aktualisierung des „What’s Next Report“ veröffentlicht. Da TikTok stark von Trends abhängig ist, fasst TikTok seine Beobachtungen zusammen, um auf diese Weise Prognosen zu stellen. Trends sind sehr organisch. Einige sind kurzlebig und andere halten sich über einen sehr langen Zeitraum. Einige ändern sich über die Zeit und andere kommen neu hinzu. Aus diesem Grund wurde der Report speziell für die zweite Jahreshälfte 2024 angepasst.
Tipps des Monats
#1 Unterschiede und Herausforderungen zwischen multinationalem und multilinguistischem SEO
Oftmals werden multinationales und multilinguistisches SEO gleichgesetzt. Dabei gibt es zwischen beiden wichtige Nuancen und Unterschiede, die beachtet werden müssen. Denn es handelt sich hierbei nicht um Synonyme.
Eine Website kann multinational sein und dennoch nur ein monolinguales Publikum ansprechen. Beispielsweise sind Websites, die auf anglophonen Ländern wie Australien, den USA und England ausgespielt werden, zwar multinational, jedoch nicht multilingual. Andererseits gibt es Länder wie Kanada oder die Schweiz, in denen mehrere Sprachen gesprochen werden. Websites für solche Länder sind multilingual, ohne multinational zu sein. Beide Ansätze haben ihre eigenen Herausforderungen.
Multinationales SEO zielt darauf ab, Websites für Rankings an verschiedenen Standorten zu optimieren. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, sicherzustellen, dass eine Seite indexiert wird und für verschiedene Standorte gut rankt. Ebenso sollten die richtigen Seiten für die richtigen Standorte ranken. Es ist also wichtig, die Seiten an die Standorte anzupassen, damit Suchmaschinen sie nicht als Duplicate Content werten.
Multilinguales SEO optimiert den gleichen Inhalt für unterschiedliche Sprachen. Hier ist die größte Herausforderung für die unterschiedlichen Zielgruppen relevant zu sein. Dabei reicht es nicht aus, den Text einfach nur wörtlich zu übersetzen. Der Content muss zusätzlich an die jeweiligen Kulturen und Suchintentionen angepasst werden.
Aufgrund ihrer speziellen Herausforderungen sind für multinationale oder multilinguale Websites zusätzliche SEO-Maßnahmen erforderlich, die über die üblichen Maßnahmen hinausgehen. Das betrifft vor allem GEO-Targeting und Duplicate Content.
#2 Influencer Pods: Wie Influencer sich gezielt Engagement verschaffen
Ein Influencer-Pod ist sozusagen eine Vereinbarung zwischen zwei oder mehreren Influencer. Dabei verpflichten sich alle Parteien mit den Beiträgen des jeweils anderen zu interagieren. Zumeist sind diese Influencer Mitglied in Online-Gruppen auf unterschiedlichen Kanälen, wie Facebook oder WhatsApp.
Die Identifizierung von Influencer-Pods ist relativ schwierig. Einerseits gibt es dafür schon Erkennungs-Softwares. Andererseits kann das Online-Verhalten eines Influencers darauf hinweisen, ob er oder sie Teil eines Influencer-Pods ist: Häufiges Reposten derselben Quellen, regelmäßiges Kommentieren oder Massentagging können Indizien dafür sein.
Dadurch, dass sich Influencer innerhalb der Gruppe dazu verpflichten, eine bestimmte Quote zu erreichen, passiert es nicht selten, dass sie mit Content interagieren, der ihnen gar nicht gefällt. Dadurch geht Vertrauenswürdigkeit und Authentizität verloren.
Da Vertrauenswürdigkeit im Influencer-Marketing eine immer größere Rolle spielt, ist es wichtig die Influencer genau zu analysieren. Trotzdem: Influencer-Pods sind nicht zwangsläufig negativ; es kommt auf den Influencer selbst an.
#3 Warum Mid-Funnel Content für SEO immer wichtiger wird
Das Interface auf den Suchergebnisseiten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Besonders betroffen sind Top-of-Funnel- und Bottom-of-Funnel-Keywords. In diesen Fällen werden die organischen Suchergebnisse immer weiter nach unten verschoben. Aus diesem Grund wird Mid-Funnel-Content für SEO immer relevanter.
Top-of-Funnel (TOFU) zielt darauf ab, Suchende zu informieren und ihnen Wissen zu vermitteln. Bottom-of-Funnel (BOFU) umfasst die Schritte kurz vor einem wichtigen Ereignis, wie beispielsweise dem Kauf eines Produkts. Middle-of-Funnel (MOFU) umfasst alles dazwischen.
Bei MOFU geht es darum, Suchende zur besten Lösung zu führen, wenn sie zwischen verschiedenen Optionen wählen müssen.
Im Artikel werden einige Beispiele genannt, wie man Middle-of-Funnel (MOFU) umsetzen kann:
- Feature Roundups: In diesen Beiträgen werden verschiedene Produkte aufgezählt. Anders als üblich, werden nicht Marken, sondern Features verglichen.
- Solution Hijacking: Hierbei werden Suchende von ihrer aktuellen Lösung abgebracht und ihnen wird eine alternative, bessere Lösung vorgeschlagen.
- Quizze: Spezifische Quizze können dabei helfen, Suchende zu einer individuellen Lösung zu führen.
- Rechner: Besonders für Nischenthemen können Rechner nützlich sein, z. B. ein Nackenverletzungsheilungszeitraumrechner.
- Scorecards: Ähnlich wie Quizze, aber statt einer Lösung erhalten Suchende Scores, die potenzielle Probleme aufzeigen können.
- Alternative Assets: Hier ist Kreativität gefragt, da es darum geht, nicht das Produkt direkt anzusprechen, sondern eine zusammenhängende Lösung in Form eines Assets zu finden, die die Arbeit erleichtert.
#4 Warum man sich vom Tunnelblick auf Tools lösen sollte
Lily Ray teilte ihre Slides zum diesjährigen MozCon-Vortrag. Darin redet sie über ein aktuelles Problem der SEO-Branche: Analysen, die zu stark automatisiert sind und sich nicht mehr an die individuellen Probleme einer Website richten.
SEOs können sich schnell in einem Tunnelblick verlieren, indem sie ihre Analysen nur noch als Checklisten von Tricks oder Empfehlungen betrachten, die Punkt für Punkt abgehakt werden. Dabei bewegen sie sich oft nur im Rahmen der Empfehlungen von Tools. Diese enge Arbeitsweise kann dazu führen, dass Google-Updates negative Auswirkungen haben. Im Jahr 2024 wurden viele SEO-Tricks von Google bestraft, was zahlreiche Websites beeinträchtigt hat.
Dabei sind die Empfehlungen von Tools und Geheimtipps von SEOs nur als Hinweis zu betrachten, nicht als Lösung. Das Tool kann nur allgemeine Aussagen treffen. Somit haben einige Empfehlungen keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf den SEO-Erfolg: Ein Beispiel dafür ist das Vorhandensein von mehreren <H2>-Tags, das weder der Website noch dem Ranking schadet und die eigentlichen Probleme der Website nicht löst.
Im schlimmsten Fall führt dies dazu, dass Prozesse automatisiert werden, die eigentlich nicht automatisiert werden sollten.
Geheimtipps handeln oft davon, wie aktuelle Algorithmen ausgetrickst werden können. SEO befindet sich ständig im Wandel. SEOs passen sich an die Änderungen der Suchmaschinen an, aber Suchmaschinen passen sich auch an die gängigen Exploits von SEOs an. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Google beliebte Tricks in einem Update bestraft. Zudem ist das blinde Nachahmen anderer nicht immer eine gute Idee. Wenn viele die gleichen SEO-Tools verwenden und ihre Websites auf die gleiche Weise optimieren, sehen letztendlich alle Websites gleich aus. Wie soll Google dann entscheiden, welche der Kopien denn die beste ist?
Um diese Fehler zu umgehen, gibt Lily Ray folgende Tipps:
- Die SEO-Strategie sollte stärker an die Intention und Monetarisierungs-Methode der Website angepasst werden. Die Optimierung kann je nach Monetarisierungs-Modell sehr unterschiedlich aussehen und die Website muss demnach ganz anders gehandhabt werden.
- Die SEO-Geschichte einer Website ist ebenfalls wichtig: War sie von Updates betroffen oder wurde sie bereits von anderen SEOs optimiert? Der SEO-Fußabdruck ist Teil der Website und sollte daher in die Analyse einer Website mit einbezogen werden.
- Ein Blick auf die Zukunft ist ebenfalls notwendig. Wenn es für die Website relevant ist, sollten SERP-Features, Updates oder andere wichtige Änderungen von Google mit den Kunden besprochen werden, um zukünftige Schäden zu vermeiden.
Lily Ray teilt am Ende der Präsentation einen SEO-Prozess-Flowchart.
Ein schönes Wochenende wünschen euch
Die SEO-Trainees