Es ist wieder Zeit für einen neuen Monatsrückblick. Auch in diesem Monat können wir euch nicht gänzlich von KI-News verschonen. Da passiert einfach zu viel in kürzester Zeit. Neben „Project Magi“ und einem neuen Opera-KI-Browser erwarten euch aber auch Neuerungen und Auswirkungen des April 2023 Reviews Update. Außerdem mistet Google ordentlich aus. Was genau? Das erfahrt ihr im Artikel. Viel Spaß beim Lesen!
Google April 2023 Reviews Update
Ein Google Update bringt immer viel Lärm mit sich – zumindest im ersten Moment. Im April gab es ein neues in Form des April 2023 Reviews Update. Dieses bezieht sich auf viele Sprachen (darunter auch Deutsch) und streicht das „Product“ aus seinem Namen. Warum und welche Auswirkungen bereits sichtbar sind, erfahrt ihr hier.
#1 Das ist neu im Reviews Update
Anders als vorherige Produkt Reviews Updates deckt das April-Update Bewertungen über Produkte, Dienstleistungen und Dinge ab. Das Bewertungssystem von Google beurteilt Artikel, Blogbeiträge sowie ähnliche eigenständige Inhalte, die eine Empfehlung, Meinung oder Analyse abgeben.
Vergangenes Wochenende gab es einige sichtbare Ausschläge in den SERPs. Es scheint, als seien einige Websites von dem Update betroffen. Glenn Gabe berichtet von einigen negativen, aber auch positiven Effekten. Wie sieht es bei euch aus? Hatte das Update Auswirkungen auf eure Website?
#3 Quick Facts
Ende April ist auch das Reviews Update fertig ausgerollt. Barry Schwartz fasst euch die wichtigsten Fakten noch einmal zusammen. Darunter: Das Update kann sich auch auf eure Leistung in Google Discover auswirken. Aber schaut am besten selbst noch einmal rein.
Google News
#1 Project Magi: Das steckt dahinter
Google arbeitet an einer neuen Suchmaschine, die quasi gänzlich von KI-Technologie angetrieben werden soll. Daneben laufen alle weiteren Vorhaben, KI in die bestehende Google-Suche einzubinden, unter dem magischen Namen „Magi“. Google Magi soll es ermöglichen, direkte Transaktionen in der Suche durchzuführen. Google Ads sollen weiterhin eingebunden werden. Noch ist davon nichts anwendbar, aber wir halten euch auf dem Laufenden!
#2 GSC ohne Bericht zur Page Experience + Bericht & Test zur mobilen Benutzerfreundlichkeit
In den kommenden Monaten wird Google die Berichte zur Nutzerfreundlichkeit von Seiten und Mobilgeräten sowie das Tool zum Testen der mobilen Nutzerfreundlichkeit abschaffen. Die Core Web Vitals sowie der HTTPs-Bericht bleiben.
#3 Mehrere Algorithmus-Updates aus dem Google Ranking System entfernt
Die Seite zum Google-Ranking-System wurde aktualisiert. Dabei sind einige Aspekte vollständig aus dem Dokument entfernt worden. Darunter: Neben der bereits erwähnten Nutzerfreundlichkeit der Seiten und auf mobil, sind die Systeme für Page Speed und sichere Website verschwunden. Was genau sich geändert hat, könnt ihr euch in dem Artikel von Barry Schwartz auf Search Engine Land anschauen.
#4 Neuer Google Crawler: GoogleOther
Der neue generische Crawler kann von verschiedenen Produktteams zum Abrufen öffentlich zugänglicher Website-Inhalte verwendet werden. Er soll einige Aufgaben vom Googlebot ersetzen, um Kapazitäten freizumachen. Gary Illyes von Google gibt an: „Der neue Crawler nutzt dieselbe Infrastruktur wie Googlebot und hat daher dieselben Einschränkungen und Funktionen wie Googlebot: Hostload-Beschränkungen, Robots.txt, http-Protokollversion, Fetch-Größe, was immer Sie wollen.“
Weitere Infos zum neuen sowie zu weiteren gängigen Crawlern findet ihr in diesem Google Dokument.
#5 Aus FLEDGE API wird Protected Audience API
Die Protected Audience API bietet neue datenschutzfreundliche Möglichkeiten für Remarketing und benutzerdefinierte Zielgruppenlösungen. Mit dem Ende der Third Party Cookies sollen Werbetreibende damit weiter mit Nutzer:innen interagieren können. Die Daten werden zwar im Browser gespeichert, aber nicht an Unternehmen weitergegeben.
Erste Testergebnisse von Third Party vs. Interesse-basierten Lösungen findet ihr in diesem Artikel von Google.
Online Marketing News
#1 Google Ads streicht mehrere Attributionsmodelle
Bisher konnte man in Google Ads selbst Regeln festlegen, mit denen die Wertigkeit von Verkäufen und Conversions an den verschiedenen Touchpoints bemessen wurde. Vier davon streicht Google jetzt, weil sie kaum noch genutzt werden. Sie werden von dynamischen, datenbasierten Attributionsmodellen ersetzt.
#2 Endlich mehrere Link-Möglichkeiten auf Instagram
Ein Link in der Bio – mehr war bisher nicht möglich auf Instagram. Jetzt könnt ihr aber bis zu fünf Links in der Bio setzen. Dadurch müsst ihr nicht mehr Umwege wie Linktree nutzen, wenn ihr mehrere externe Inhalte mit euren Followern teilen wollt.
#3 Neues Business-Abo und verbesserte Funktionen bei ChatGPT
Bisher nutzte OpenAI alle Chat-Verläufe seiner User*innen, um ChatGPT zu trainieren. Jetzt könnt ihr selbst bestimmen, ob eure Verläufe zu diesem Zweck gespeichert werden dürfen. Ein neues Business-Abo, das unter anderem diese verbesserten Kontrollmöglichkeiten enthält, hat OpenAI ebenfalls angekündigt. Außerdem könnt ihr euch eure Chats jetzt auch per Mail schicken lassen.
#4 Auch Opera springt auf den KI-Zug auf
Opera bringt noch dieses Jahr seinen neuen Browser Opera One an den Start. Er soll intuitiver sein, Dazu kommen diverse KI-Funktionen wie ChatGPT. Eine eigene KI kündigte Opera in diesem Zusammenhang auch noch an.
#5 Twitter erklärt seinen Algorithmus
Wie entscheidet Twitter eigentlich, welche Tweets ich in meiner Timeline sehe? Auf diese Frage gibt der blaue Vogel jetzt zumindest eine grobe Antwort. In einem Blogpost werden die drei maßgeblichen Grundsätze des Empfehlungs-Algorithmus erklärt.
#6 Meta macht Twitter Konkurrenz
Viele Twitter-User sind zuletzt unter anderem zu Mastodon abgewandert oder haben dort zumindest einen zusätzlichen Account angelegt. Jetzt kündigt auch der Meta-Konzern eine Twitter-Alternative an. „Barcelona“ soll ein „Instagram für die Gedanken“ werden. Bisher bekannt: Es wird eine eigene App geben, die mit euren Instagram-Anmeldedaten läuft. Die Zeichenlänge der Beiträge liegt bei 500.
Tipps des Monats
#1 So überlebt ihr das Ende des Cookies
Das Ende des Third-Party-Cookies steht bevor. Aber wie kommt ihr jetzt an die wertvollen Nutzerdaten? Jodi Harris von Content Marketing Institute erklärt, was es braucht, damit User*innen euch ihre Daten freiwillig geben. Hier die Key-Points: 1. Liefert einen echten Mehrwert im Austausch für die Daten. 2. Weckt Vertrauen durch Transparenz. 3. Verfolgt Nutzer*innen nicht mit Ads & Content durch das ganze Web. 4. Nutzt Daten, um sinnvollen Content wie z. B. individuell passende Produkt-Empfehlungen bereitzustellen.
#2 So klappt’s mit dem Reputation Management
3 von 5 Sternen klingt gut? Nicht bei Online-Reviews. Laut einer Studie von Go Fish Digital nimmt das Vertrauen von Nutzer*innen bei einer durchschnittlichen 3-Sterne-Bewertung gegenüber 4 Sternen um satte 67 Prozent ab. Grund genug, etwas für euer Reputation-Management zu tun.
Ein Beitrag von Search Engine Journal erklärt, wie es geht: Front Page der SERPS kontrollieren, aktiv in Sozialen Medien sein und auf schlechte Reviews eingehen & die Möglichkeiten des Google Business Profiles ausschöpfen.
#3 Anleitung zum Anleitungen schreiben
How-to-Content gehört zu den beliebtesten Arten von Inhalten bei Nutzer*innen und SEOs. Er ist hilfreich, vergrößert & bindet die Audience – aber nur, wenn er gut gemacht ist. In 7 Schritten führt Euch Search Engine Land durch den Prozess von der Zielsetzung über die Themenfindung bis zur Umsetzung.
#4 Reverse SEO – So nutzt ihr KI-Sprachverarbeitung
Natural Language Processing und Machine Learning sind inzwischen die Grundlage für Suchmaschinen. Dadurch verstehen sie Suchintentionen sowie Inhalte besser und liefern die bestmöglichen Ergebnisse. Können dann nicht auch SEOs von MLP & ML profitieren? Ja, sagt ein Beitrag von Oncrawl. Sehr ausführlich stellt er Einsatzmöglichkeiten wie z. B. Erstellen von Audio- und Video-Transkriptionen aber auch Keyword-Recherchen vor.
Ein schönes Wochenende wünschen euch,
Simon & Gesa