Aufgeregt sein vorm Fliegen. Spannende Menschen. Kaffee mit Hafermilch. Lehrreiche Vorträge. Frühes Aufstehen. Eine super Organisation. Leckere Snacks. Weihnachtliches Salzburg. Volles Programm. Schnitzelbrötchen am Morgen. Viel neues Wissen. Und ganz viel mehr – Das alles waren die Online Expert Days 2022 für uns. In diesem Artikel geben wir euch einen kleinen Recap über unsere spannende Zeit in Salzburg. Viel Spaß beim Lesen!
Auf geht’s in die Mozart-Stadt
Mittwoch, später Nachmittag: Arbeitslaptop wird zugeklappt, Koffer geschnappt und los geht’s. Mit der S-Bahn Richtung Airport/Poppenbüttel. Unterwegs steigt noch der Kollege ein. Am Flughafen angekommen, müssen wir uns erst mal orientieren – der letzte Flug ist durch Corona schon länger her. Es klappt aber alles reibungslos und schon sind wir in Salzburg. Jetzt schnell Energie sammeln für morgen. Denn da startet schon die OMX.
Der erste Tag: Die OMX
Die Online Expert Days fanden im Ausstellungscenter „Brandboxx“ statt. Die Location war in den entsprechenden Farben (überwiegend Rot) dekoriert und mit viel Liebe zum Detail gestaltet und ausgestattet. So gab es Kaffeebecher, Beutel und Aufsteller mit themengerechten Sprüchen à la „Algorithm is a Dancer“ oder „Make Your Brain Bounce Hard“. Sogar das Laugengebäck lag passend in den Formen eines „O“ und eines „X“ an der Snack-Bar.
Auch wenn Kleinigkeiten dazu beitragen, den Aufenthalt auf der Konferenz noch zu verschönern, ging es natürlich hauptsächlich um die Vorträge. Ein paar unserer liebsten Vorträge möchten wir heute mit euch teilen.
Kostenlose Social Media Tools
Felix Beilharz ist eine etablierte Größe in der Online-Marketing-Welt. Den regelmäßigen Leser*innen unseres Blogs sollte er beispielsweise als wiederkehrender Spender unseres Geburtstagsgewinnspiels ein Begriff sein. Auch auf der OMX war er in diesem Jahr vertreten und hat eine Reihe interessanter Gadgets vorgestellt, die er regelmäßig in seinem Online-Alltag verwendet. Und das Beste daran?
Alle vorgestellten Tools sind kostenlos. Einige zwar mit eingeschränkten Funktionen, da es eine kostenpflichtige Premium-Version gibt – aber im Prinzip könnt ihr alle Anwendungen verwenden, ohne auch nur einen Cent zu zahlen.
Im Folgenden haben wir für euch die unserer Meinung nach fünf coolsten Tools aus dieser Liste herausgesucht:
- TikTok Trend Discovery: Gibt euch eine detaillierte Übersicht über aktuell trendige Songs, Creator*innen und Videos bei TikTok.
- Facebook Zweikampf: Vergleicht eine Reihe von Metriken zweier von euch ausgewählter Facebook-Seiten.
- AlsoAsked: Hilft euch dabei, häufige Fragen zu bestimmten Keywords zu finden. Das Tool liefert dabei häufig sogar bessere Ergebnisse als answerthepublic. In der kostenlosen Version ist es jedoch in Bezug auf die Anzahl der Abfragen stark eingeschränkt.
- TwitchTracker: Gibt euch, wie der Name schon sagt, umfangreiche Einblicke in eine Reihe von Twitch Daten.
- LinkOff: Ein Plugin, das euch dabei hilft, euren LinkedIn-Feed besser aufzuräumen. So könnt ihr beispielsweise Ads, aber auch die Posts von bestimmten Nutzer*innen sowie bestimmte Arten von Posts ausblenden.
Noch mehr Infos rund um Social-Media-Themen findet ihr auf der Website von Felix Beilharz. Viel Spaß beim selbst Ausprobieren!
Das perfekte TikTok / Reel erstellen
Wie wir mit einer Auswahl an Mobile Apps das perfekte TikTok erstellen können, hat uns Michael Schirnhofer (Denkwerk Collective GmbH) gezeigt. Die interessanten Tipps möchten wir euch nicht vorenthalten.
Der erste Schritt ist immer die Ideensammlung. Das Wichtigste dabei: die Musik! Folgende Punkte gibt es nebenher noch zu beachten:
- Passende Musik
- Catchy Intro
- Look & Feel der Marke
- Logo(s)
- Foto(s)
- Div. Texte
- Videomaterial
- Outro
- Animationen
Tipp: So könnt ihr einen Greenscreen erstellen und Gifs animieren
Mit der App CapCut kannst du deine Videos schneiden und Texte oder Sounds hinzufügen – Giphy-Gifs aber nicht. Wie ihr das über einen kleinen Umweg dennoch hinbekommt, hat Michael uns gezeigt.
- Geht bei Instagram in den Story-Modus.
- Macht ein Foto.
- Wählt den Zeichenstift aus und drückt 2 Sekunden auf das Display.
- Stellt den Hintergrund auf Grün (sodass er wie ein „Greenscreen“ funktioniert).
- Sucht euer gewünschtes Gif heraus und platziert es auf dem grünen Hintergrund.
- Speichert die Story als Video.
- Öffnet ein neues oder bestehendes Projekt in CapCut.
- Geht zur gewünschten Stelle im Video und importiert das Video mit „Überlagerung“.
- Schneidet den gewünschten Bereich aus.
- Geht in den Einstellungen auf „Chroma-Key“ und verringert mit dem Fadenkreuz die Intensität der Hintergrund-Farbe, bis das Grün weg ist.
- Nun habt ihr euer sich bewegendes Gif auf eurem Hintergrund im Video.
Set an spannenden Apps
Damit ihr jetzt direkt loslegen könnt und eure nächsten TikTok, Reels oder YouTube Shorts alle Rekorde brechen, haben wir euch hier noch einige der Apps aufgelistet, die Michael Schirnhofer nutzt und mit uns geteilt hat.
- CapCut (Videoschnitt) [Android / iOS]
- Mojo (Textanimationen) [Android / iOS]
- Canva (Folien, Texte, Elemente) [Android / iOS]
- Patternator (Hintergründe, Mustererstellung) [Android / iOS]
- Typeloop (Textanimationen) [iOS]
- U.v.m.
Der zweite Tag: Die SEOkomm
Am zweiten Tag der Online Expert Days wechselte Rot zu Blau. Und damit tauschte auch das allgemeine Online-Marketing-Publikum gegen uns SEO-Nerds. Die Vorträge blieben auf dem gleichen hohen Niveau wie schon am Vortag. Mehr über unsere Highlights erfahrt ihr jetzt.
Was gab es Neues an „SEO“ in diesem Jahr?
Was ist eigentlich alles Relevantes im letzten Jahr (seit der letzten SEOkomm) bei Google passiert? Darüber sprach Sarah van den Berg (Senior SEO Managerin bei suxeedo GmbH) in ihrem Vortrag. Darunter war auch die SEO-KPI bei Pagespeed Insights, über die wir euch im letzten Monatsrückblick informierten.
Das ist u.a. neu bei Google:
- Neue Version der Webmaster Guidelines: Die „Google Search Essentials“ wurden vorgestellt (wir berichteten).
- SEO-Performance wird jetzt in PageSpeed Insights bewertet.
- Rollout des MyAdCenter für Search, Discover und YouTube hat begonnen.
- Google produziert eigenen Content für Knowledge Panels.
- Fokus auf Nachhaltigkeit bei neuen Funktionen (z.B. Eco Friendly Routing in Maps).
- Verstärkter Fokus auf Qualität der Inhalte und hilfreichen Content.
- „About this Result“ und Website-Namen in den SERPs.
- Neue Funktionen und Darstellungen bei Google Shopping (z.B. Buying Guide).
Daneben testet Google aktuell Trending Topics für Suchanfragen mit Nachrichtenbezug, Featured Snippets mit mehreren Quellen sowie das Öffnen von Ergebnissen als Pop-up auf mobil. Die Implementierung dieser Features ist allerdings nicht bestätigt.
Unser Job bleibt spannend: Das nimmt Sarah für die kommende Zeit mit:
- Google legt einen starken Fokus auf Produktrezensionen (viele Review Updates – aktuell nur für englischsprachige Seiten, aber das wird auch für deutschsprachige kommen).
- Das Helpful Content Update hatte nicht die befürchteten Auswirkungen, aber spannenden Diskurs angeregt (Was sind hochwertige und für User*innen hilfreiche Inhalte? – Schlechtes MUSS gelöscht werden!).
- SERP-Management spielt weiterhin eine große Rolle.
- Google setzt verstärkt auf proaktive Veröffentlichung von Best Practices (z.B. bei Google Search Essentials).
AI is taking over
Einen besonders spannenden Vortrag durften wir auch von Bastian Grimm (CEO und Co-Founder bei der Peak Ace AG) hören. Er hielt dieses Jahr die Keynote zum Kickoff der SEOkomm mit dem Thema: „AI is eating the world (and Google)“. In dieser stellte er die Möglichkeiten der Content-Kreation durch moderne künstliche Intelligenzen vor.
Bastian Grimm startete dazu mit einem eindrucksvollen Experiment: Alle Zuschauer*innen erhielten zu Beginn jeweils zwei Texte. Einer der beiden Texte war dabei von einer AI geschrieben, der andere von einer/m menschlichen Texter*in. Im Folgenden sollten wir, die Zuhörer*innen, abstimmen, welcher der beiden Texte uns besser gefiel.
Das Ergebnis: Beide Texte wurden ungefähr gleich bewertet.
Laut Studien (u. a. „Mensch oder Maschine: Wer schreibt den besseren Content?“, Gentsch (2022)), die Bastian in seinem Vortrag erwähnt, ist es inzwischen häufig der Fall, dass von AI geschriebene Texte oft als qualitativ hochwertiger und auch persönlicher bewertet werden.
Auch bei der Bild- und Videoerstellung machen künstliche Intelligenzen aktuell große Sprünge, welche die Content-Erstellung vermutlich revolutionieren werden. So lassen sich inzwischen mittels Texteingaben erstaunliche Bilder (und auch Videos) erstellen.
Herausforderungen & Probleme
Bastian ging jedoch auch auf einige Herausforderungen ein, die mit der zunehmenden Integration hochleistungsfähiger künstlicher Intelligenzen in den Arbeitsalltag einherkommen:
- Rechtliche Fragen: Wer ist der Urheber eines künstlich generierten Bildes?
- Quelle: Es ist oft kaum nachzuvollziehen, woher die Informationen für einen generierten Text stammen.
- Content-Kreation über eine AI erfordert sehr viel Rechenleistung: Der Bau von Rechenzentren und der entsprechenden Infrastruktur ist teuer.
- Der Betrieb von Rechenzentren ist ebenfalls teuer.
- Rechenzentren sind eine Belastung für die Umwelt: Aktuell verbraucht Google ungefähr 6,6 Milliarden Liter Wasser pro Jahr und Rechenzentrum. Google betreibt weltweit aktuell 23 davon.
- Die Hardware ist teuer: Insbesondere mit Blick auf globale Konflikte und Lieferengpässe könnte Ressourcenknappheit ein Problem darstellen.
Es sind also noch einige Herausforderungen zu bewältigen, bevor künstliche Intelligenzen wirklich nachhaltig in den Arbeitstag integriert werden können. Obwohl damit aktuell schon erstaunliche Ergebnisse erzielt werden können, solltet ihr euch kritische Fragen stellen wie:
„Woher stammt diese Information letztendlich?”
„Wie viel Energie verbrauche ich bei der Generierung dieses Bildes?”.
Aktuell ist es deswegen noch immer wichtig, dass AI-generierter Content auch von Menschen überprüft und überarbeitet wird.
Besonders im Angesicht der letzten Wochen und der durch die Decke gegangenen Popularität des AI-Chat Bots ChatGPT haben Fragen in Bezug auf künstliche Intelligenzen eine ganz neue Dimension erlangt.
Kleiner Teaser: Dazu und zu AI generiertem Content werdet ihr sicherlich noch mehr in unserem Monatsrückblick erfahren.
Unser Fazit
Die Online Expert Days hielten, was sie versprachen: Eine Vielzahl an super spannenden Vorträgen, die lehrreich und zum Teil auch immer mal wieder sehr unterhaltsam waren. Das Niveau der Sessions stach heraus und wir konnten eine Menge an neuem Wissen mitnehmen.
Zudem war die ganze Konferenz top organisiert. Es gab rund um die Uhr Kaffee und andere Getränke, Snacks, gutes Essen und viele Kleinigkeiten wie einen Fotospiegel, die den Aufenthalt noch angenehmer und lustiger machten.
Auch Networking wurde einfach gemacht. Auf der Messe kam man hier und da mit den Sitznachbar*innen oder in den Pausen ins Gespräch. Wer besonders aufs Networken aus ist, sollte sich aber definitiv die After Show Party(s) nicht entgehen lassen. Hier kann man sich echt easy mit anderen über die Konferenz, SEO oder das eigene Haustier unterhalten.
Darüber hinaus werden allen Teilnehmer*innen im Anschluss die Folien sowie die aufgezeichneten Vorträge zur Verfügung gestellt. So konnten wir die Vorträge in Ruhe genießen und mussten nicht hektisch mitschreiben.
Wir können die Online Expert Days nur empfehlen: Die OMX ist für alle was, die allgemein an der Online-Marketing-Welt interessiert sind. Wer neues und fachspezifisches SEO-Wissen vermittelt bekommen möchte, für den oder die ist die SEOkomm perfekt.
Wir würden die Online Expert Days auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder besuchen. Aber wie sieht es bei euch aus? Wart ihr auch da – oder sehen wir uns vielleicht in Salzburg 2023?
Ein schönes Wochenende wünschen euch
Gesa und die SEO-Trainees
