Lohnt es sich zur OMK der Online-Agentur web-netz und der Leuphana Universität zu gehen? Auf jeden Fall! Wir waren am 27. September 2018 in Lüneburg dabei und berichten Euch von unseren Highlights der Konferenz. Erfahrt hier mehr zu aktuellen Online-Marketing-Tipps und -Tricks!
Online-Marketing-Studenten für einen Tag
Das Motto der OMK in Lüneburg lautet: „Wissenschaft trifft Wirtschaft“. So fühlt sich die Konferenz auch an – Online-Marketing-Experten aus der Praxis von nah und fern kommen zusammen und gehen alle wieder zur Uni! Man wandert zusammen von Hörsaal zu Hörsaal, sortiert sich irgendwie in den engen Sitzreihen und muss aufpassen, dass man sich nicht von den kreativen Zeichnungen auf den kleinen Klapptischen ablenken lässt, die Generationen von Studenten dort hinterlassen haben.
Das fällt bei den spannenden und diversen Vorträgen aber gar nicht schwer. Thematisch drehen sich die Vorträge um die Umsetzung der Digitalisierung, Markenbildung, Advertising auf verschiedenen Plattformen, SEO, Conversion-Optimierung, digitale Trends und das Marketing der Zukunft. Anschließend werden dann die neugewonnenen Erkenntnisse auf den Gängen und Höfen der Universität angeregt diskutiert. Man lernt neue Leute kennen, löchert die Dozenten mit Fragen und sucht nach Möglichkeiten, wie man das Gehörte in seinem Alltag umsetzen kann. Zum Mittagessen lässt einen das authentische Mensaessen in Erinnerungen schwelgen und gibt weitere Gelegenheit, sich über das Gelernte auszutauschen. Zum Abschluss des Tages trifft man dann seine neuen Freunde auf der Party, während einem wohlig der Kopf von frischem Wissen schwirrt. Dann schreckt man kurz bei dem Gedanken auf, was wohl in der Klausur alles drankommen wird, um sich dann selbst zu sagen: Heute haben wir nicht für die Uni, sondern fürs Leben gelernt!
So haben wir uns zumindest nach der OMK gefühlt.
Kommen wir nach diesem emotionalen Recap zu den versprochenen, inhaltlichen Highlights.
Unsere Highlights der OMK
Im Allgemeinen wurden bei der OMK fast 40 Vorträge in vier verschiedenen Tracks gehalten. Folgende fanden wir dabei besonders erwähnenswert:
Prof. Dr. Klemens Skibicki – Keynote: Digitalisierung – mehr Kopfsache als Technologie
Die OMK in Lüneburg startete gleich zu Beginn mit einem der besten Vorträge des Tages durch. Prof. Dr. Klemens Skibicki brachte den versammelten Teilnehmern anschaulich näher, warum die Umsetzung der Digitalisierung in vielen Unternehmen eine große Herausforderung ist.
Aus seinem Vortrag konnte man folgende Punkte mitnehmen:
- Digitalisierung ist wie Karneval
Viele Unternehmen haben Denkmuster verinnerlicht, die in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlichen Erfolg gewährleistet haben. Dabei geht es unter anderem um hierarchische Wertschöpfungsketten und Push-Kommunikation, bei der möglichst viele Personen unabhängig von ihren Interessen erreicht werden sollen. Dies ist in Zeiten von digitalen, sozialen Netzwerken nicht mehr zeitgemäß, aber es fällt schwer, verinnerlichte Strukturen einfach über Bord zu werfen.
Skibicki verglich den aktuellen, wirtschaftlichen Wandel mit dem Übergang der Agrar- zur Industriegesellschaft. Es ist schwer, sich an Gegebenheiten anzupassen, mit denen man nicht aufgewachsen ist. Will man jedoch von der Digitalisierung profitieren, muss man sie zuerst verstehen. Was sind die neuen Strukturen im digitalen Zeitalter? In dem Sinne ist die Digitalisierung wie Karneval. In Köln versteht man darunter etwas anderes als in Rio oder in Venedig. Also, wie feiert man Karneval richtig… äh… nein, welche Vorteile bringt das Verständnis von Digitalisierung in Bezug auf Marketing?
- Digitalisierung ist wie eine Gartenparty
Die technischen Möglichkeiten verändern sich ständig, die Menschen nicht. Kaufentscheidungen werden nach wie vor maßgeblich von Personen beeinflusst, die wir kennen und denen wir vertrauen. Neu ist, dass wir heutzutage immer und überall herausfinden können, was Personen unseres Vertrauens zu bestimmten Produkten oder Dienstleistungen denken. Zudem können wir uns aussuchen, worüber wir informiert werden wollen. Das wahllose Senden von Werbung an möglichst viele Leute funktioniert deswegen nicht mehr.
Soziale Medien sind beispielsweise kein Marktplatz, auf dem jeder Verkäufer schreiend weitergibt, was er zu verkaufen hat. Soziale Medien sind mehr wie eine Gartenparty. In digitalen Zeiten geht es nicht mehr darum, über welche Plattform wir die meisten Leute erreichen, sondern darum mit Kunden individuell ins Gespräch zu kommen. Und wer kommt bei einem Gespräch gut an? Personen, die interessant sind, die etwas Spannendes zu erzählen haben, die aber auch zuhören können – Personen mit Charakter. Aus diesem Grund wird es für Unternehmen in Zukunft wichtig in Markenbildung, also Charakterentwicklung, zu investieren. Zudem müssen die Kompetenzen aufgebaut werden, sich in die Gespräche über die eigene Marke einzuklinken. Wo redet wer was über mich? Und wie kann ich mich an dem Gespräch beteiligen?
Auf der Facebook-Seite der web-netz GmbH könnt Ihr Euch die ganze Keynote von Prof. Dr. Skibicki selbst anhören (beginnt bei Minute 30).
Nils Kattau – 7 Conversion-Tipps: Erprobte, leicht umsetzbare Taktiken für mehr Sales Leads
Ihr braucht Ideen, um die Conversion Rate Eurer Seiten zu optimieren? Dann ist Nils Kattau immer eine großartige Inspirationsquelle. Hier die Zusammenfassung seiner sieben Tipps von der OMK:
- Wortplatzierung
Es ist entscheidend, wo Ihr die wichtigsten Wörter in Euren Texten platziert. Wörter zu Beginn eines Satzes fallen mehr auf als in der Mitte. Zudem wird es Euch nicht überraschen, dass fettgeschriebene Wörter Aufmerksamkeit erregen. Nils‘ Geheimtipp: Kneift mal die Augen zusammen, wenn Ihr Euch eine Eurer Webseiten anschaut. Was Ihr dann noch erkennen könnt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch von potenziellen Kunden als Erstes wahrgenommen.
- Schlaue Overlays
Popup Overlays, die einem entgegenspringen, nerven Nutzer. Deswegen werden solche Overlays in der Regel nur schnell weggeklickt und nicht gelesen. Eine Alternative ist ein kleines Slide-in-Fenster, das von der Seite einfliegt und am Rand der Website angezeigt wird. Die Bewegung am Rand des Blickfelds sorgt dafür, dass man automatisch zu dem einfliegenden Element hinguckt.
- Relevanz
Überschriften und das Hauptbild (der sogenannte Heroshot) sollen erklären, worum es auf der Seite geht. Nils‘ Geheimtipp: Verbergt Eure Texte und fragt Leute nur aufgrund der Bilder auf Eurer Webseite, worum es auf der Seite geht.
- Eigenschaften in Vorteile verwandeln
Bei der Beschreibung von Produkten oder Dienstleistungen geht es um die Frage, wie die Eigenschaft dieser Leistung Euren Kunden hilft. Beantwortet diese Frage. Dann stellt Euch zu dieser Antwort dieselbe Frage. Wiederholt diesen Vorgang bis zu fünf Mal. Beispiel: Wie hilft mir dieser Stuhl? Er ist bequem. Wie hilft mir Bequemlichkeit? Es ist entspannend. Wie hilft mir Entspannung? usw. Alternativ könnt Ihr auch potenzielle Kunden fragen, was sie selbst sich für Vorteile von Eurem Produkt wünschen.
- Call to Action
Ein guter Call to Action verbindet möglichst einfach formulierte Aussagen bezüglich der Fragen, was der Kunde tun soll und warum er es tun soll.
- Verwendet keine Burger-Menüs
Findet alternative Menü-Darstellungen, die Nutzer intuitiv verstehen und sofort sehen können oder schreibt zumindest das Wort „Menü“ an Euer Burger-Menü dran.
- Event-Tracking in Analytics
Mehr zu tracken, als Google Analytics standartmäßig vorgibt, kann zu hilfreichen Einsichten über das Verhalten der eigenen Nutzer und mögliche Probleme der eigenen Seite führen.
Anne Hagenow – Amazon Marketing 3.0: Tipps für Seller
57,6 % aller Produktsuchanfragen laufen zurzeit über Amazon. Zusätzlich informiert sich jeder Fünfte, der stationär kauft, zuvor bei Amazon. Insgesamt 53 % des gesamten E-Commerce-Umsatzes werden über Amazon umgesetzt. Die Frage, ob Händler auf Amazon sein sollten, ist also schnell beantwortet. So geht es vielmehr um das Wie. Anne Hagenow von webnetz gab Euch Sellern sieben ultimative Tipps:
- Analysiert Rezensionen der direkten Konkurrenz
Habt ein Auge auf die 2-4-Sterne-Bewertungen der Konkurrenz und optimiert Euer Produkt aus Kundensicht. Käufer, die das Produkt mit einem Stern bewerten, sind wohl generell nicht angetan, während solche, die fünf Sterne vergeben, wohl kaum ein Produkt der gleichen Sorte erneut kaufen.
- Bild & Titel müssen Lösung zur Anfrage bieten
Stellt sicher, dass der potenzielle Käufer auf der Ergebnisseite durch relevantes Bildmaterial und einen prägnanten Titel direkt abgeholt wird.
- Filter pflegen
Pflegt sämtliche Filter, die auf Euer Produkt zutreffen. Bietet Ihr also zum Beispiel ein veganes Produkt an, taggt es auch als solches. Eine Flat File kann Euch dabei helfen.
- Produktseitenkonkurrenz reduzieren
Der potenzielle Käufer ist bereits auf Eurer Produktseite gelandet? Prima! Jetzt gilt es ihn von Eurer Marke zu überzeugen. Durch Kaufrabattierungen, PPC-Anzeigen und Display Ads lässt sich das Auftreten von „ähnlichen Produkten“ anderer Marken in Eurer Buy Box wesentlich reduzieren.
- Rezensionen nach Nützlichkeit sortieren
Lasst gute Bewertungen als „nützlich“ markieren. Erfahrungen zeigen, dass solche dann bereits innerhalb weniger Stunden zuerst angezeigt werden.
- Bewertungen einholen
Animiert Eure Kunden über eine Einladung per E-Mail zur Zufriedenheitsumfrage. Erst anschließend bittet Ihr sie, auch auf Amazon die bereits verfasste Bewertung zu veröffentlichen. In diesem Zuge bietet Ihr, unabhängig von der Rezension, eine Rückerstattung des Kaufpreises an.
Unser Fazit
Bei der OMK in Lüneburg bekommt man ein eintägiges Kompaktstudium im Bereich Online Marketing. Dabei gibt es nicht nur praktische Tipps für die eigene Arbeit, sondern auch theoretische Ansätze, die helfen können, den eigenen Horizont zu erweitern. Zudem ist das Programm so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist. Wer also mal wieder Uniluft schnuppern und gleichzeitig mehr über die neusten Trends im Online Marketing erfahren will, ist bei dieser OMK genau richtig!
Beste Grüße und noch eine schöne Woche wünschen Euch
Marvin und Martin
P.S. Weitere Fotos und Videos könnt Ihr übrigens auf der Eindrücke-Seite der OMK finden!
P.P.S. Ihr wollt wissen, welche Veranstaltungen Euch dieses Jahr noch erwarten? Dann werft einfach einen Blick in unseren Event-Kalender!