Frisch und wie immer voller Elan starteten alle Teilnehmer des Online Marketing Camps fast pünktlich in den zweiten Tag, und durften sich nebst Gratis-Frühstücksbuffet natürlich noch über weitere spannende Themen und Referenten aus dem Online Marketing freuen.
Deutsche Internetangebote im Wandel von SEO und Online Marketing
Eine Zeitreise in Form eines Rückblicks auf die vergangenen 10 Jahre Online Marketing unternahm Christoph Burseg als erster Referent des Tages. Christoph Burseg war seinerseits ehemaliger Senior Produktmanager bei Axel Springer / Welt Online, war SEO-Projektleiter bei AOL Deutschland und auch Consultant für RTL Interactive. Heute ist er Geschäftsführender Gesellschafter des TRG (The Reach Group) Beratungsunternehmens für strategisches Online Marketing.
Die bereits erwähnte Zeitreise führte alle Teilnehmer zu den wichtigsten Meilensteinen wie beispielsweise zur Einführung von Google Adwords im Jahre 2000, der Einführung von Google Adsense im Jahre 2003 und auch der Facebook-Gründung 2004. Zwischendurch wurden Beispielseiten wie Amazon.de, Spiegel.de oder AOL.de in ihrem damaligen Ist-Zustand begutachtet und im Bezug auf ihre SEO-Optimierung unter die Lupe genommen. Während der gesamten Zeitreise wurden zudem zu jeder Station Kennzahlen der Umsatzstärke von Google im jeweiligen Jahr aufgezeigt. Im Jahr 2010 hat Google nunmehr die 26 Milliarden-Grenze geknackt. Herzlichen Glückwunsch dafür!
Nachdem die Zeitreise beendet war und alle Campteilnehmer wieder in der heutigen Zeit angekommen waren, galt es die stärksten deutschen Domains von 2010 im Bezug auf Unique Visitors, Erfolg in der Websuche und die meisten Google Adwords-Buchungen zu analysieren. Desweiteren wurden Fragen zur Unterscheidung bzw. Wertigkeit von Seitenaufruf, Visits, Visitors und Unique Visitors geklärt. Kurz vor Schluß des ersten Vortrags gab’s dann noch eine knackige Zusammenfassung zum Thema: Wann funktioniert Online Marketing und wann nicht? Im Rahmen dieser Ausführung wurde unter anderem auch das Remarketing mitsamt seiner Pros und Contras vorgestellt.
SEA und Adwords
Nachdem am gestrigen Camptag hauptsächlich SEO behandelt wurde, lag das Hauptaugenmerk des heutigen Tages auf dem bezahlten Suchmaschinenmarketing, nämlich dem SEA-Bereich. Bei SEA (Search Engine Advertising) handelt es sich um eine Form der Internetwerbung, bei der bezahlte Textanzeigen zusätzlich zu den nichtkommerziellen Suchergebnissen in einem definierten Bereich angezeigt werden. Das bekannteste Werbeprogramm ist diesbezüglich Google Adwords. Erneuter Referent, bloß diesmal zum Thema Adwords, war für mehrere Stunden der gestrige Referent Sven-Olaf Peeck.
Anhand eines Adwords-Beispielkontos wurden sowohl die Kontostruktur als auch die nicht zu unterschätzenden Fallstricke behandelt, die im Worst-Case dazu führen könnten, dass unsere Anzeige auf ganz anderen Seiten eingeblendet wird, als vorgesehen, und dadurch vielleicht Klicks generiert werden, deren Conversion Rate gegen Null strebt.
Ein sehr lehrreicher Vortrag, der in mir den Entschluss reifen ließ, meinen momentan noch brachliegenden Adwords Gutschein doch einmal einzulösen. 😉
Google Adsense
Ein weitere Themenschwerpunkt, den ich ebenfalls als Inspirationsquelle für eigene Websites in Erwägung ziehen werde, erschloss sich mir beim Vortragsteil des Referenten Axel Jack Metayer zu Google Adsense. Axel Metayer gehört zu denjenigen Domainbetreibern, die dank ihrer cleveren Adsense-Schaltungen mittlerweile von den alleinigen Domaineinnahmen, in seinem Falle die Domain kfz.net, gut leben können. Als weiteres anschauliches Beispiel diente auch die Domain jetzt.de.
Erläutert wurden während seines Vortrages die verschiedenen Formen „Adsense for search“ und „Adsense for content“. Als heißer Tipp wurde empfohlen, für ein optimales Monitoring das Google-Analytics-Konto mit dem Adsense-Konto zu verbinden.
Standardisierte Website-Vermarktung
Den letzten und bislang auch rechenlastigsten Part des Camps übernahm Dominik Laudage, Verantwortlicher für die Media Optimization bei G+J Electronic Media Sales. Neben den Grundlagen zu den verschiedenen Abrechnungsmodellen des Online-Werbemarktes (TKP, CPC, CPA), wurden sowohl die Formel als auch ein Beispiel zur Berechnung des effektiven TKP vorgestellt. Erläutert wurden desweiteren sowohl die Postclick Conversion als auch die Postview Conversion, die Schritte zur optimalen Vermarktungsstrategie und die diversen Vermarktungskanäle, von denen die Affiliate-Netzwerke vorerst nur kurz angeschnitten wurden, da diese einen gesonderten Vortragsteil am dritten Camptag einnehmen.
Unterbrochen wurde Dominks Vortrag lediglich von der kleinen und plötzlichen Interview-Aktion der Gründerszene, deren Kameramann und der Moderator, lustig wie eh und je, mit der Tür ins Haus fielen. Mal sehen, wie schnell das Interview-Video im Netz zu sehen sein wird. Wir Teilnehmer waren natürlich höchst überrascht und die Überrumpelung wird vielleicht dem einen oder anderen im Video noch anzusehen sein.
Kleines Adwords-Quiz am Rande
Was denkt ihr, kann ich meinem Konkurrenten schaden, wenn ich seine Adwords-Anzeige übermäßig oft anklicke? Die Antwort ist nicht unbedingt schwer, aber ob sie auch alle kennen, wird sich ja bei den Kommentaren zeigen. 😉
7 Antworten
Hi,
wir (Gründerszene) waren aber soweit ich weiß gar nicht vor Ort…
Gruß
Joel
Und Gründerszene war doch vor Ort:
http://www.gruenderszene.de/interviews/freisprecher-axel-hesse-online-marketing-camp
Alex hat hier einen wichtigen Punkt angesprochen. Man kann zwar dem Konkurrenten nicht dadurch schaden, dass sein Werbebudget unendlich in die Höhe getrieben wird. Aber man kann dafür sorgen, dass der Konkurrent nicht mehr angezeigt wird, wenn sein Budget erschöpft ist – und falls man selber AdWords-Kunde mit ähnlichen Keywords ist, erscheint ja dann vielleicht die eigene Anzeige weiter oben auf der Seite.
Klickbetrug ist echt ärgerlich. Aber ich habe gestern meine Freundin beim surfen beobachtet, sie hat nach einer Firma gesucht. Diese hat als Adwords Keyword auch ihren Firmennamen eingetragen. Diese Firma erscheinte bei den ersten Adwords Anzeigen und auch bei den Suchergebnissen an Position 1. Nun dürft Ihr raten welchen Link sie geklickt hat…
Tja was soll man sagen, man kann da wirklich viel mitnehmen wie es scheint.
Was das schaden angeht sehe ich es so, dass es durchaus funktioniert insbesondere bei kleinen Budgets, kann man dafür sorgen, dass der Konkurrent nach ausschöpfen seines Budgets nicht mehr angezeigt wird. Es ist aber wie Susanne sagt wirklich die Frage ob Google das nicht längst durch Filter reduzieren kann. Im Grunde frage ich mich aber schon vorher ob es sinnig ist soviel Zeit auf das Schaden zu verwenden, die Zeit kann man sicher wo anders sinnvoller nutzen. stellt sich die Frage wie moralisch diese Welt noch ist und ob die Leute wirklich solche Strategien einsetzen oder ob das ein Mythos ist, der kaum in der Realität greift?
Ich denke Klickbetrug ist immer noch ein relevantes Thema, allerdings soll Google ja mittlerweile in der Lage durch einen Google-AdSense-Filter die betrügerischen Klicks herauszufiltern. Insofern glaube ich, dass die Auswirkungen von Klickbetrug nicht mehr so stark sind. LG