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Recap: Online Marketing Konferenz 2017 – OMK

Gemeinsam mit der Agentur webnetz richtete die Leuphana Universität in Lüneburg am 28. September 2017 bereits die sechste OMK aus. In diesem Jahr waren von uns Gesa, Kerstin und Marina mit von der Partie und durften einen ganzen Tag lang aus spannenden Vorträgen rund um das Thema Online Marketing wählen.
In insgesamt drei Hörsälen wurden verschiedene Tracks angeboten, zwischen denen die über 700 Besucher wählen konnten. Ganz nach Interessenlage konnte man so sein eigenes OMK-Programm zusammenstellen. Dabei blieb man allerdings ständig auf dem Laufenden, was in den anderen Hörsälen vor sich ging, da jeder Raum mit der #OMK2017 Twitter-Wall ausgestattet war. Auf dieser Twitter-Wall wurden sämtliche Tweets mit dem OMK-Hashtag gezeigt.

Wir stellen im Folgenden unsere persönlichen Highlights der OMK 2017 vor.

Prof. Dr. Heinemann (HS Niederrhein): Keynote

Prof. Dr. Heinemann gab mit seiner Keynote den Einstieg ins Thema digitale Transformation und beleuchtete das Ganze aus wissenschaftlicher Sicht. Ohne PowerPoint-Präsentation und dafür mit einem gut strukturierten und mitreißenden Vortrag bewaffnet, konnte er sich unserer aller Aufmerksamkeit sichern.

Er machte dabei die Diskrepanz deutlich zwischen der Digitalisierung, wie sie unter Verbrauchern gelebt wird, und der Digitalisierung von Unternehmen.

Obwohl 55 % des weltweiten Traffics über mobile Endgeräte kommt, haben 85 % der deutschen Händler keinen mobil optimierten Onlineshop. Ein Amazon mache über 50 % seines Umsatzes mobil – das heißt hier liegt enormes Potenzial. Überhaupt ist nur ein Drittel der Händler online. Noch krasser zeigt sich die Situation im B2B-Bereich: nur 1,3 % der B2B-Unternehmen betreiben E-Commerce.

Nur Unternehmen, die in Digitalisierung investieren, haben eine Chance dauerhaft am Markt zu bestehen. Als Beispiel für ein Traditionsunternehmen, welches in Bezug auf die Digitalisierung bereits gut aufgestellt ist, nannte Prof. Dr. Heinemann Otto.de.

Die Ausreden von Händlern, wie „E-Commerce lohnt sich nicht“, ließ er nicht gelten.

Toan Nguyen: Markenbildung von Prominenten via Social Media

Die Agentur Jung von Matt, bei der Toan Ngyuen die Abteilung Sports leitet, ist nach Toans Aussage, die Agentur, die Deutschland am meisten nervt. Dabei spielt er auf die zahlreichen Werbespots und Slogans der Agentur an, die deutschlandweit bekannt sind und durchaus polarisieren. Bei seinem Vortrag auf der OMK stellte Toan das Erfolgsrezept beliebter Sportler auf Social-Media-Kanälen vor. Sein Team, welches durch ehemalige Sportgrößen wie Arne Friedrich und Christoph Metzelder verstärkt wird, berät und unterstützt Sportler aktiv dabei, ihre eigene Marke im Social-Media-Bereich aufzubauen.
Während seines Vortrages berichtete Toan charmant von rein hypothetischen Fällen, in denen er seinen Kunden zum einen oder anderen Post riet, um ihre Person ins rechte Licht zu rücken. Dabei ist nicht jede Sportlerpersönlichkeit auf dieselbe Art und Weise zu beraten.

Thomas Müller beispielsweise verkörpert eine ganz andere persönliche Marke als etwa Carina Witthöft. Der Fußballstar ist das Bayerische Original, wohingegen die Tennisspielerin nahezu als Fashion-Bloggerin durchgehen könnte.

Wie wichtig die sozialen Medien heutzutage sind, machte Toan an einem Vergleich deutlich. Früher waren es das Bravo-Cover oder die Wetten, dass…?-Couch, heute sind es Instagram, YouTube und Co., die einer Person das Prädikat prominent verleihen. Gerade im Bereich Sport ist der Markenwert einer Person nicht gleichzusetzen, mit deren sportlichen Leistungen. Es geht im Marketing vielmehr um Bekanntheit und Sympathien.

In einer groß angelegten Studie hat die Agentur Jung von Matt daher getestet, wie Sportler in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Dazu wurden die Probanden zum Beispiel gebeten, Sportlern, aber auch anderen bekannten Personen gewisse Attribute zuzuordnen. Sinkt der Bekanntheitsgrad, werden die Ergebnisse uneindeutig. Dadurch zeigt sich, dass gerade bekannte Sportler wertvoll für Marketingkampagnen sind. Wenn diese Sportler dann auch noch besonders positiv wahrgenommen werden, wie etwa Bastian Schweinsteiger, ist es erfolgreich gelungen, die Marke des Sportlers herauszuarbeiten.

Das Geheimrezept zum Aufbau einer persönlichen Marke über Social Media sind, laut Toan, die fünf Ks:

  • Kontext
  • Kooperation
  • Kontur
  • Kante
  • Kontinuität

Unter Berücksichtigung dieser fünf Punkte beraten Toan und sein Team ihre Klienten und sorgen dafür, dass die Sportler als Sympathieträger wahrgenommen werden. Letzten Endes steigert dies nämlich ihren Marktwert.

Christian Solmecke: 10.000 Mandanten über YouTube – wie ein Anwalt zum Social Media Star wurde

Sehr beeindruckt waren wir auch von Christian Solmecke, seines Zeichens sehr online-affiner Rechtsanwalt. Während sich der Großteil der Branche noch im Internet-Tiefschlaf befindet, mischt Christian mit YouTube-Videos, unterhaltsamen Facebook-Account und Fernsehauftritten das Feld ordentlich auf. So hat seine Kanzlei mittlerweile auf YouTube fast 170.000 Abonnenten und auf Facebook 22.000 Fans generiert.

Hier ist das Wichtigste seiner Tipps in Kürze zusammengefasst:

  1. Erkenne das Potenzial von YouTube: Bei 35 Millionen aktiven Nutzern in Deutschland ist das Potenzial der Reichweitengenerierung über YouTube enorm. Ein Grund also, warum Christian einen großen Fokus seiner Marketingaktivitäten auf diesen Kanal setzt.
  2. Setze auf mehrere Kanäle und verknüpfe diese miteinander: Neben YouTube pflegt Christian auch noch den Unternehmensblog, auf welchem er über die veröffentlichten Videos informiert und die Inhalte noch einmal anders aufbereitet. Ist ein Livestream im Gange, dann ruft er die Zuschauer zum Wechsel in ein anderes Medium auf. Und für die persönliche Note unterhält er einen privaten Facebook-Account, auf dem er seine Arbeit mit persönlichen Erlebnissen verbindet.
  3. Finde aktuelle Themen und berichte darüber: Nichts ist langweiliger als ausgelutschte Themen. Deswegen springt Christian gerne auf aktuelle Debatten auf. So hat er sich im Rahmen des hiesigen Thermomix-Wahns damit beschäftigt, ob das Hacken eines Thermomixes eigentlich legal ist. Oder als sein Sohn vor kurzem frustriert von der Schule nach Hause kam, nahm er sich das Thema „20 Dinge, die Lehrer nicht dürfen“ vor. Nicht selten schafft es Christian mit diesen polarisierenden Themen ins Fernsehen oder wird bei bekannten Printmedien wie dem Stern als Experte herangezogen.
  4. Finde feste Sendetermine: Gerade bei regelmäßigen Formaten ist es wichtig, die Community über Termine zu informieren. Bei Christian wird das beispielsweise mit einem regelmäßigen Q&A gemacht. Hierbei dürfen Zuschauer im Vorfeld ihre Fragen stellen und diese werden dann im entsprechenden Video beantwortet.
  5. Nimm Hilfe an: Zum Glück ist Christian bei all dem nicht alleine auf weiter Flur. Hinter ihm steht ein größeres Team, das die Videos vorbereitet, für eine gute Filmqualität sorgt und den Zeitplan im Blick behält. Ohne diese Unterstützung wäre die Kontinuität und Regelmäßigkeit im Social-Media-Auftritt seiner Meinung nach nicht möglich.

Wir sagen „Danke“ für einen äußerst gelungenen Vortrag und „Chapeau“ für eine sehr erfolgreiche Social-Media-Strategie.

Unser Fazit

Wir finden, die Konferenz wird nicht nur immer größer, sondern auch besser! Toll waren:

  • drei parallel laufende Tracks zur Auswahl
  • branchenunübliche Speaker, die uns einen Einblick in ihre Geschäftsfelder gaben
  • nicht nur Mensa-Essen, sondern auch Food Trucks zur Auswahl 😉

Wir bedanken uns bei den Speakern sowie allen fleißigen Helfern für eine gelungene Konferenz. Nächstes Jahr gerne wieder! 🙂

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