Lasst uns mit Zahlen beginnen: Die Marktdurchdringung der Smartphones in Deutschland liegt, laut einer Studie von Google und Ipsos OTX Media CT, bei 29 %. Die Hälfte der deutschen Nutzer gebraucht ihr Smartphone mindestens einmal pro Tag, sieben Tage die Woche. Am häufigsten werden die mobilen Geräte zu Hause (97 %), auf der Straße (88 %) und bei der Arbeit (72 %) verwendet. Kein Wunder also, dass 22 % lieber auf den Fernseher verzichten würden als auf das geliebte Mobiltelefon! Wie ihr seht, gewinnt das Thema Mobile immer mehr an Bedeutung. Ein guter Grund, um sich mal genauer mit der Materie auseinanderzusetzen. Allerdings wollen wir das nicht alleine tun, weshalb wir einen Experten gebeten haben uns Rede und Antwort zu stehen.
SEO Trainee Erika: Hallo Tim! Ich freue mich sehr, dich für meinen ersten Artikel auf SEO-Trainee.de zum Thema Mobile befragen zu dürfen. Bitte stell dich unseren Lesern kurz vor.
Ich bin Tim Wendorff, geschäftsführender Gesellschafter der tisoomi GmbH. Mit tisoomi haben wir uns auf die Konzeption und Erstellung von Apps und mobilen Webseiten spezialisiert. Generell ist das mobile Internet unser Thema.
Nach meinem Studium und Stationen in Internetunternehmen und -agenturen war ich einige Jahre in der IT-Beratung tätig und habe dort mehrere Großkunden betreut. Überwiegend im Retail- und E-Commerce-Bereich.
Da mich das mobile Internet von Anfang an fasziniert hat, war die Gründung von tisoomi im vergangenen Jahr nahezu unausweichlich.
SEO Trainee Erika: Lass mich die nächste Frage mit einem Zitat einleiten. Google schreibt auf howtogomo.com: „Nur weil Ihre Desktop-Website auf einem Mobiltelefon angezeigt werden kann, heißt das nicht unbedingt, dass sie auch für Mobiltelefone optimal geeignet ist.“ Ich nehme an, dass viele Webseitenbetreiber diesen Punkt nicht bedenken. Klär uns auf: Was muss eine mobile Website heute können? Welche Fehler kann man beim Aufsetzen einer mobilen Internetseite begehen? Und wo wir gerade beim Thema sind: Wie können wir SEO-Trainee.de „mobile friendly“ machen? 😉
Zunächst einmal muss eine mobile Website natürlich auf den kleineren Bildschirm angepasst sein. Dabei sprechen wir nicht von technischen Merkmalen wie die Anzahl der darstellbaren Pixel, sondern von der optischen Anpassung des Contents, um die Bedienbarkeit für den Nutzer zu erhöhen. Die meisten Smartphones können zwar auch normale Websites darstellen, wenn jedoch der Nutzer erst in die Seite hineinzoomen muss, um einen Button drücken zu können, ist etwas schiefgelaufen. Ebenso sollte die Navigation klar und einfach gehalten werden. Passend dazu macht es Sinn den tatsächlichen Seiteninhalt zu organisieren und Informationen fokussiert anzubieten. Die Nutzer der mobilen Seiten sollten nicht lange suchen müssen, um an die gewünschte Information zu kommen. Und natürlich können auch die Vorzüge von Smartphones genutzt werden, wie z. B. Click-to-call-Verlinkung bei Telefonnummern oder die Anzeige von Adressen in den mitgelieferten Karten-Apps.
Fehler beim Aufsetzen einer mobilen Internetseite entstehen natürlich durch die Missachtung der eben genannten Beispiele. Aber auch mangelnde Tests führen immer wieder zu Fehlern, da Seiten auf unterschiedlichen mobilen Browsern auch unterschiedlich aussehen können.
Im Falle der SEO-Trainee-Seite sollten die Blogeinträge in den Fokus gestellt werden. Dabei ist natürlich auf gute Lesbarkeit zu achten.
SEO Trainee Erika: Anfang des Jahres hast du einen spannenden Artikel zum Thema Responsive Design auf onlinemarketing.de veröffentlicht. In welchen Fällen empfiehlst du einem Unternehmen eine mobile Version der eigenen Website und wann rätst du zu einem adaptiven Layout? Was sind die Vor- und Nachteile einer jeden Lösung?
Ein umfassendes Responsive Design hat Auswirkungen auf jede Darstellungsform der Internetseite, sei es auf dem Computer, dem Tablet oder dem Smartphone. Daher ist die Erstellung für gewöhnlich etwas aufwändiger und damit auch teurer. Eine mobile Version der eigenen Website ohne Responsive Design macht eigentlich nur Sinn, wenn die Seite ohnehin sehr statisch ist und nahezu keine Updates der Inhalte erfährt. Dann ist zu überlegen, ob ein kompletter Relaunch tatsächlich nötig ist. In allen anderen Fällen ist klar zu einer Seitenerstellung mit Responsive Design zu raten, da die Anpassung an die unterschiedlichen Bildschirme dynamisch erfolgt. Das heißt, inhaltliche Änderungen auf der Seite sind jederzeit problemlos möglich und werden adaptiv dargestellt. Zusätzliche Änderungen für die mobilen Seiten sind somit nicht notwendig. Dadurch ist eine Seite mit Responsive Design mittelfristig auch finanziell die schlauere Wahl.
SEO Trainee Erika: Eine dritte Möglichkeit sind Apps. Wie SEO-relevant sind sie? Welchen Stellenwert hat das Mobile SEO heutzutage überhaupt? Wie ist deine Einschätzung?
Geschlossene bzw. native Apps sind zum Ärger der Suchmaschinen oftmals eine Black Box. Suchmaschinen haben keinen Einblick in die Inhalte dieser Apps, können diese nicht crawlen und somit auch keinen Index erstellen. Da native Apps in der Regel nur über die zugehörigen Stores zu beziehen sind, ist dies für die meisten Menschen auch der Anlaufpunkt um Apps zu suchen bzw. zu finden. Und genau hier haben SEO-Methoden für die App Store Optimization auch Relevanz. Die Platzierung von Apps innerhalb der Stores kann durch gut gewählte Keywords, Title, Beschreibungstexte und Bilder durchaus beeinflusst werden.
SEO für mobile Websites hat einen hohen Stellenwert. Es gilt jedoch zu beachten, dass der mobile Nutzer insgesamt etwas anders sucht als der Desktop-Nutzer. Short Head Keywords oder Location Based Services sind hier Stichpunkte, die es zu beachten gilt.
SEO Trainee Erika: Wie, glaubst du, wird sich das Thema Mobile in diesem Jahr entwickeln?
Es gibt etliche Studien, die zeigen, wie stark das mobile Internet auch 2013 wachsen wird. Ich denke, dass deutlich mehr Entscheidern als zuvor der Stellenwert von mobilen Anwendungen und mobilen Websites bewusst wird. Im Zusammenhang damit ist auch Mobile SEO ein immer gefragteres Thema.
SEO Trainee Erika: Tim, herzlichen Dank für das spannende Interview!
Mobile SEO ist in der Tat ein spannendes Feld, mit dem auch wir Trainees uns schon beschäftigt haben. Sollte euch das Thema interessieren, lege ich euch unseren Artikel „Mobiles SEO: Auch unterwegs ganz vorne mit dabei!“ ans Herz. Ich möchte euch nachfolgend aber auch noch ein paar Short Facts zur mobilen Optimierung mit an die Hand geben.
Mobile SEO: Worauf muss man achten?
Mobile User sind ungeduldig. Die Bildschirme der Smartphones sind kleiner als die von Desktop-PCs, Laptops und Tablets. Die Darstellung des Inhaltes einer mobile-optimierten Seite muss deshalb präzise, gezielt und so kurz wie möglich sein, damit der Nutzer die Informationen schnell finden kann. Lange Texte und zu viele Bilder müssen auf jeden Fall vermieden werden.
Mobil wird lokal gesucht. 82 % der User suchen nach lokalen Informationen. 97 % der mobilen Nutzer sind auf der Suche nach einem ganz bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung. Preisvergleiche, Reservierungen oder Produktinformationen interessieren die Mobile-Nutzer am meisten.
Mobile: 3, 2, 1… meins. Smartphone-Besitzer sind fleißige Einkäufer. In den meisten Fällen kaufen sie, was sie gesehen haben Darauf sollten sich vor allem Online Shops einstellen.
Erika und die SEO Trainees
2 Antworten
Merke ich auch stark, Mobile Nutzer sind sehr ungeduldig. Versuchen es mit kurzen und informativen Texten.