Am 12.10.2017 ist es wieder so weit: Der SEO-DAY, eine der größten SEO-Konferenzen im deutschsprachigen Raum, findet in Köln statt. Das Programm kann sich sehen lassen: Ihr könnt Euch auf 45 Speaker freuen, die in drei parallelen Tracks ihr geballtes SEO-Wissen preisgeben. Wir haben einen der Top-Speaker, Bastian Grimm, im Vorfeld interviewt und ihm einige Fragen zu Trends im Bereich Shop-SEO gestellt.
Worin unterscheidet sich Shop-SEO im Jahr 2017 mit dem Shop-SEO von 2007?
Die Zeiten vom erfolgreichen SEO mit „Links und stupiden Texte unten auf den Kategorieseiten“ sind vorbei. „User Experience is Key“ – erfülle ich nicht die Erwartungshaltung des potenziellen Käufers, habe ich diesen schneller verloren als er/sie A(mazon) sagen kann…
Wen kann man sich als Vorbild im Bereich Shop-SEO nehmen? Gibt es den idealen Shop?
Ich denke, den einen Shop gibt es nicht – aber viele Probleme, die Shop-spezifisch sind, so z. B. nicht selten eine Unmenge an Filtern, Sortierungen und ewig tief verschachtelte Kategoriebäume. Wenn das Bewusstsein für ebendiese Problematik fehlt, werden gerne Millionen von (völlig sinnfreien) URLs erzeugt. Hier ist man dann schnell in der Diskussion rund um internen DC, massive Verschwendung von Crawl-Budget und auch Link-Equity. Themen wie PRG und Co. sind (leider) auch 2017 noch nicht der Standard.
Viele Onlineshops integrieren Blogs. Für wie sinnvoll hältst Du das? Spielt das Thema Content eine wichtige Rolle? Stichwort Storytelling oder Influencer Marketing?
Aus meiner Sicht ist das einfache Integrieren eines Blogs deutlich zu kurz gedacht. Einfach irgendwelche Unterseiten schaffen und dort frischen Text abzuladen ist doch kein SEO (mehr)! Vielmehr sollte es heute darum gehen, dynamisierte und personalisierte Destinationen zu erschaffen, die eben diesen „Content um des Content Willen“ überflüssig machen.
Worauf sollte man in der heutigen Zeit achten, wenn man einen Onlineshop optimiert oder neu aufsetzt?
User Experience & Satisfaction (d. h. Multi-Device kompatibel, raketenschnell und mit den Inhalten, die der jeweilige User auch wirklich sucht).
Gibt es Änderungen, die dieses oder nächstes Jahr auf Shop-Betreiber zukommen?
Yeah… AMP for eCommerce wird spannend. Google hat selten ein Thema so brutal promoted, wie AMPs (und nein, ich bin immer noch kein Fan). Fakt ist aber, dass es nunmehr kein reines Werkzeug für Publishing Companies bleiben wird. Es ist davon auszugehen, dass die Hersteller von Shop-Software beizeiten nachziehen und entsprechende Implementationen verfügbar machen werden – informiert Euch also rechtzeitig!
Ist Virtual Reality ein Thema, das auch auf Shop-Betreiber zukommen könnte?
Sicherlich. Wobei vermutlich Augmented Reality noch ein wenig spannender ist. Apple wird zeitnah sein „ARKit“ releasen. Amazon hat z. B. in den USA die Kamera „Echo Look“ vorgestellt, die unter anderem Kunden dabei beraten kann, welche Kleidung ihnen besser steht. Hier wird einiges passieren.
Künstliche Intelligenz ist auch im E-Commerce ein wichtiges Thema. Wie verändert die Sprachsuche das Kaufverhalten?
Allen voran verändern sich ja bereits aktuell die Queries: Es ist klar erkennbar, dass durch Voice vielmehr „Phrasen“ als „Single Keys“ gesucht werden. Und mit anderen Suchanfragen muss ich mich natürlich auch als Seitenbetreiber anpassen: Möglicherweise sind meine Kategorien oder Produktdetailseiten nicht mehr die richtige „Antwort“ zur jeweiligen Suchanfrage.
Chatbots erobern Onlineshops – wie effektiv sind diese und würdest Du diese jedem Onlineshop-Anbieter empfehlen?
Insbesondere im Service-Kontext sicher spannend – wenn gleich aber häufig noch in den Anfängen. Diesen Trend gilt es zu beobachten 🙂
2017 dreht sich alles um das Thema mobile – auch im Bereich E-Commerce. Was sollte man hierzu als Onlineshop-Betreiber beachten?
Verpasst einfach nicht meine Session auf dem SEO-DAY, da wird es genau darum gehen – Googles Shift zum Mobile First Indexing und den entsprechenden Folgen sowie aktuell notwendigen Vorbereitungen!
Auch die mobile Bezahlung wird beliebter. Starbucks gehört zu den ersten Unternehmen, die die mobile Bezahlung testen. Welche Gefahren und Vorteile siehst Du?
Ganz klar: Convenience – durch das immer präsente, mobile Endgeräte sind entsprechende Payment Services nur die „logische“ Konsequenz.
Vielen Dank für das Interview!
Eine Antwort
Hallo Anastasiia,
ein sehr gelungenes Interview. Ich freue mich immer auch Eidrücke von anderen SEO´s zu lesen. In vielen Pukte stimme ich mit Bastian überein.
lg
MAyKay