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Google Shopping – Profil erstellen und optimieren

Im heutigen Mittwochsartikel geht es um das Thema Google Shopping. Unser Artikel lässt sich in zwei Teile unterteilen. Zunächst erklären wir euch den Prozess, mit dem ihr eure Seite für Google Shopping registriert. Dabei erklären wir auch kurz die für die Übermittlung der Daten so wichtigen Produkt-Attribute. Danach beschäftigen wir uns mit den Rankingfaktoren des Google Shopping. Los geht’s!

Ungenutztes Potential

Google Shopping bietet zahlreichen Shops eine einfache Möglichkeit, ihre Produkte den potentiellen Kunden zu präsentieren und dadurch Traffic und im Idealfall auch den Umsatz zu steigern. Das tolle daran ist, dass diese Möglichkeit von Google (noch) kostenlos angeboten wird. Umso verwunderlicher, dass dieses Potential von den meisten Shopbetreibern ungenutzt verschenkt wird, denn nur die wenigsten der deutschen Online-Shops nehmen an der Google Produktsuche teil. Die große Wirkkraft erhält die Google Produktsuche, wenn sie als Universal Search Einblendung in den organischen Ergebnissen angezeigt werden, wie unten zu sehen, für das Keyword Pullover. Bei gut der Hälfte der Suchanfragen erfolgen derartige Sucheinblendungen.

Stand:30. Mai 2012

Das Vorgehen

Wir glauben, dass den meisten Shopbetreibern nicht bekannt ist, wie einfach es ist sich hier zu präsentieren, daher möchten wir in diesem Artikel aufzeigen, wie man Teilnehmer im Google Shopping wird.

Registrieren: In den weniger umkämpften Nischenbereichen reicht es meist aus, wenn die Seite die üblichen SEO-Standards erfüllt und gut strukturiert aufgebaut ist. Damit hat man (wie so oft) schon die halbe Miete erfüllt. Um jedoch die Übermittlung aller relevanten Produkte und Daten an Google zu gewährleisten, sollten sie zusätzlich direkt an die Suchmaschine übermittelt werden. Dazu muss man sich zunächst im Google Merchant Center registrieren. Das geht ganz einfach über das Google-Konto, das die meisten User schon für Google-Mail oder –Analytics erstellt haben. Im Merchant Center muss man dann Basisinformationen wie bspw. Geschäftsname, -beschreibung und –URL sowie die Standortangaben des Shops angeben. Ganz fleißige können auch ein Mehrfachkundenkonto  für mehre Shops angeben.

Bestätigen und Beanspruchen: Bevor es dann zur Sache gehen kann, muss man seine Website noch „bestätigen und beanspruchen“  wie es im schönsten Google-AGB-Deutsch heißt. Dahinter verbirgt sich lediglich, dass man berechtigt ist Produkteinträge für einen Shop hochzuladen. Das Verifizieren erfolgt in den Google Webmaster-Tools (falls ihr dort noch kein Konto habt, auch hier wieder die gleiche E-Mail-Adresse benutzen, die ihr bei der Anmeldung im Merchant Center verwendet habt). Die Beanspruchung erfolgt dann wieder im Merchant Center und signalisiert – wie der Name schon sagt – den Anspruch auf eine URL/den Shop.

Daten Übermitteln: Jetzt möchte Goggle noch wissen, was für tolle Sachen ihr in eurem Shop feilbietet. Dazu hat man zwei Möglichkeiten:

1.) Zum einen kann man einen Daten-Feed an die Suchmaschine übermitteln. Dabei handelt es sich um eine Datei, die alle relevanten Informationen über eure Produkte beinhaltet. Die verschiedenen Teilinformationen zu den Produkten werden in Attributen (haben wir weiter unten ausgeführt) beschrieben. Dadurch ist sichergestellt, dass die Kunden auch wirklich einen relevanten Artikel in ihrer Suche erhalten. Die Übermittlung dieser Daten erfolgt mittels txt- oder xml-Datei. Für kleine Seiten reicht eine Microsoft Excel Tabelle.

2.) Die Techniker unter euch haben auch die Möglichkeit die Produkte mittels einer API zu verwalten. Das ist aber recht kniffelig und für Otto Normalgebraucher eher ungeeignet, weswegen wir das hier nur kurz erwähnen. „Aufgrund der Beschaffenheit des Google Content-API für Shopping sollten Entwickler technisches Know-how und Erfahrung im Bereich der Anwendungsprogrammierung mitbringen.“ Für große Shops mit dem entsprechenden Budget ist das die gängige Variante, denn die Aktualisierungsrate ist ein wichtiges Rankingkriterium und bei einem großem Shop mit vielen Produkten wäre der Aufwand, die Daten via Daten-Feed an die Suchmaschine zu übermitteln zu groß (dazu später mehr).

Die Attribute

Um in Google Shopping aufgenommen zu werden, müssen einige Attribute im Produkt-Feed (oder durch die API) an die Suchmaschine übergeben werden. Einige sind für alle Artikel erforderlich, andere nur für bestimmte Arten von Artikeln (zum Beispiel Kleidung) und andere wiederum werden von Google empfohlen (sind – sofern relevant – also auch Pflicht 😉 ). Wird ein Attribut für einen Artikel nicht angegeben, wird dieser spezielle Artikel möglicherweise nicht oder seltener in den Ergebnissen von Google Shopping angezeigt.

  • Allgemeine Produktinformationen: Attribute zur Beschreibung grundlegender Informationen über die Produkte wie Titel, Beschreibung und Produkttyp.
  • Verfügbarkeit und Preis: Attribute zur Angabe der Verfügbarkeit und der Preise der Einträge.
  • Eindeutige Produktkennzeichnungen: Attribute, mit denen man gewährleistet, dass die Produkte auf der richtigen Produktseite angezeigt werden (beispielsweise Marken, UPC- oder EAN-Nummern).
  • Bekleidungsprodukte: Attribute zur Beschreibung von Bekleidungsprodukten, beispielsweise Farbe oder Geschlecht.
  • Produktvarianten: Attribute zur korrekten Beschreibung der Varianten eines Produkts, die sich voneinander lediglich durch Farbe, Material, Muster oder Größe unterscheiden.
  • Steuern und Versand: Hinzufügen von Angaben zu Steuern und Versandkosten für Ihre Produkte.
  • Geschäfte in der Nähe: Hinzufügen von Informationen zum Ladengeschäften als Ergänzung zum Onlineshop.
  • Zusätzliche Attribute: weitere Attribute zur Beschreibung der Produkte.

Eine Auflistung und Erklärung aller Attribute gibt es hier.

Rankingfaktoren für Google Shopping

Wie im oberen Teil bereits erwähnt, fährt man mit einer suchmaschinenoptimierten Seite bereits die halbe Miete ein. Die bekannten SEO-Regeln gelten auch für das Google Shopping. Darüber hinaus gibt es einige zusätzliche Faktoren, die das Ranking eines Shops beeinflussen. Christian Neubauer hat dazu im vergangenen Jahr einen interessanten Artikel auf ranking-check.de geschrieben. Seine Ideen haben wir hier einfließen lassen.

Überschrift: In der Überschrift sollten neben der Produktbezeichnung auch relevante Keywords enthalten sein. Wie beim Titel-Tag gilt: Wichtige Keywords zu Beginn der Überschrift, nicht mehr als 60 Zeichen.

Beschreibung: Auch in der Beschreibung sollten relevante Keywords enthalten sein. Sie werden in den Suchergebnissen fett dargestellt.

Bewertungen auf Bewertungsportalen: Google zieht häufig externe Daten als Ranking-Kriterien heran, weshalb man den eigenen Shop in einschlägigen Bewertungsportalen anmelden sollte, wo er dann mit zahlreichen positiven Bewertungen vertreten ist ;-).

Größe des Datenfeeds: Hier kommt es tatsächlich auf die Größe an! Je mehr Produkte einem Shop zur Verfügung stehen, desto relevanter ist er für Google.

Beginn der Datenpflege: Je länger ein Anbieter in der Produkt-Suche aktiv ist, desto eher können hier bessere Platzierungen erzielt werden. Hier lässt sich natürlich schwer optimieren.

Click-Through-Rate in der Produktsuche: Je höher die Klickrate bei einem Produkt ist, desto relevanter scheint dies zu sein. Fördern lässt sich das durch hochwertige Bilder und relevante Keywords. Indirekt könnte hier auch der Preis als Ranking-Kriterium Einfluss nehmen, wenn die Klickrate dadurch steigt.

Historisches Klickverhalten: Neben dem Klickverhalten auf die eigenen Produkte spielt auch das historische Klickverhalten in den Shopping-Ergebnissen eine Rolle, die sich jedoch ebenfalls nicht direkt optimieren lassen.

Aktualisierungsrate: Wie bereits erwähnt, spielt Aktualität eine große Rolle. Aktuelle Produkte, Bilder, verfügbare Mengen, Preise etc. sorgen für eine höhere Kundenzufriedenheit. Wenn möglich, sollten die Produkt-Feeds einmal täglich aktualisiert werden.

Anzahl der gepflegten Attribute: Je mehr Informationen man zu einem Produkt übermittelt, desto besser kann der User das Produkt bewerten und ggf. Filterfunktionen nutzen. Je besser das Produkt beschrieben ist und je weniger Fragen für den User offen bleiben, desto eher ist er gewillt das Produkt zu kaufen.

Zielseite: Christian vermutet weiterhin, dass auch die Zielseite eine immer größer werdende Relevanz im Ranking der Google Produktsuche bekommen wird. User-Experience, Bounce-Raten, Instant Preview in den organischen SERPs etc. zeigen bereits den Fokus von Google.

 

Wir hoffen, dass wir euch mit unser kleinen Einführung etwas Appetit auf Google Shopping machen konnten. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen und Anregungen mit uns teilen würdet. Man optimiert ja nicht alle Tage einen Shop ;-).

Tschüss sagen

Nico und die SEO Trainees

 

+++UPDATE: Google Shopping ab 2013 kostenpflichtig!+++

Ich hätte es nicht so sehr beschreien sollen! Am Mittwoch konnte ich noch frohlockend verkünden, dass Online-Händler, ohne dafür zu zahlen in der „Google Product Search“ gelistet werden. Diese Zeiten sind nun bald vorbei, denn wie der Suchmaschinenriese am heutigen 1. Juni 2012 verkündet hat, wird es bei Google Shopping zukünftig keine kostenlose Präsenz von Händlern mehr geben. Stattdessen kommen die Product Listing Ads (PLA) zum Tragen, die Google schon seit geraumer Zeit anbietet. Man wird die Produktsuche bereits im Juli 2012 auf Google Shopping und damit auf die kostenpflichtigen Produkt Listing Ads umstellen. Die Einführung in Deutschland wird nach Unternehmensangaben allerdings noch bis 2013 auf sich warten lassen. Weitere Infos gibt es hier.

 

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Autor:In

20 Antworten

  1. Vielen Dank für den Beitrag, habe seit einem halben Jahr meine Produkte bei Google gelistet und kann alle Punkte aus dem Beitrag nur bestätigen. Was ich nicht wußte, das ab 2013 dafür Geld zu zahlen ist. Kann man mir ungefähr sagen, was dieses kosten wird? (Habe nur ca. 100 Artikel im Shopping?)
    Bitte um kurze Info.
    Danke!

  2. Ich muss ehrlich sagen, dass sich „Google Shopping“ für mich erst einmal erledigt hat, seitdem ich erfahren habe, dass es ab 2013 auch in Deutschland kostenpflichtig werden soll…

    Gut, es mag legitim sein. Aber es sieht doch sehr stark nach „Taktik“ aus, dass z.B. zuletzt die Preisvergleiche von einigen Google-Updates stark betroffen waren und man dann hört, dass der Google-eigene kostenpflichtig wird…

    Jedenfalls bin ich nun gespannt auf die Klickpreise, die auf die Shop-Betreiber zukommen.

  3. Sehr gute Artikel mit ausführlicher Beschreibung. Habe festgestellt, daß ich das Google Produkt – Google Product search zu wenig nütze! Werde mich bei Google Shopping einarbeiten!
    Danke für die Tips!

  4. Google Shopping bietet ja enorm viele Möglichkeiten bzw Potential für Shopbetreiber. Finde es klasse, dass ihr das so gut beschrieben habt. Das motiviert hoffentlich den einen oder anderen 🙂

  5. Pingback: Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 17 | SEO Trainee - Ab hier geht´s nach oben
  6. Nope. Selbst gute Cloaks etc. werden mittlerweile relativ gut erkannt (ein paar Ausnahmen turnen da Draußen aber noch rum). Dasselbe gilt für Preisvergleiche etc.
    Und: sobald du eine gewisse Sichtbarkeit erreicht hast (und erst ab da wird’s spannend) schaut sich auch ein Mensch deine Seiten an.

  7. Danke für Eure Mühen. Besteht eigentlich die Möglichkeiten da seine Affiliate Seiten reinzubekommen? (Wenn man eigentlich nur „Mittler“ des Produkts ist)

    Bin auf eure Antwort gespannt!

  8. Danke für den tollen Artikel. Ich arbeite gerade an einem Shop relaunche bei dem bisher überhaupt keine Optimierung betrieben wurde. Google Shopping habe ich schon auf der todo Liste und ihr liefert mir passend die Übersicht dazu. Danke!

  9. Ich habe auch schon häufig festgestellt, dass Online-Shops, bei denen ich gerne einkaufe, garnicht bei Google Shopping gelistet sind. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass diese Firmen einige Kunde mehr gewinnen könnten, wenn Sie sich auch bei Google anmelden. Vor allem ist es ja nicht wirklich schwer, daher ist die Aussage „Ungenutztes Potential“ sehr treffend. Ich denke dass diesen Unternehmen einfach eine Person oder Agentur fehlt, die bei solchen Dingen unter die Arme greifen.

  10. Ihr schreibt, dass in der Beschreibung auch die Keywords miteinbezogen werden sollen, da diese dann Fett dargestellt werden. Aber ich habe noch nie gesehen, dass Google „meinen“ Beschreibungstext ausgibt. Entweder gar keinen oder den eigenen schon bekannten Text. Oder?

    Desweiteren taucht die Frage auf. Sollte mein Beschreibungstext der identische sein wie auf der Detailseite, oder sollte dieser mit relevanten SEO Informationen angereichtert werden – oder darf er das z.B. genau nicht (Text im Feed wäre dann ein anderer auf der Webseite –> Täuschungsversuch?!)

  11. Schöner Beitrag mit allen wichtigen Facts zu Google Shopping!
    Beim Ranking spielen auch noch Produktbilder in möglichst hoher Auflösung eine große Rolle.
    Die Zielseite spielt momentan nur bedingt eine Rolle. Hier wird allerdings z. B. (teilautomatisiert) die Richtigkeit von Preis und Verfügbarkeit überprüft, bei fehlerhaften Angaben reagiert Google empfindlich.

  12. Zum Testen hab ich das auch schonmal ausprobiert. Man kann auch anstelle eines Feeds manuell eine Tabelle hinterlegen. Dies ist zwar etwas aufwändiger, da man vor allem mit den Bildern aufpassen muss, aber es funktioniert auch. Damals hatte ich allerdings gesehen, dass man die Produkte nur für einen begrenzten Zeitraum eintragen konnte. Nach einem Monat waren unsere Produkte schon wieder raus. Jetzt weiß ich nicht, ob das immer so ist, oder nur bei manuell eingetragenen Produkten. Vielleicht weiß das einer von euch 😉

    1. Habt ihr euren Feed in diesem Zeitraum aktuallisiert? Google ist es ja sehr wichtig (und den Kunden auch), dass aktuelle Daten vorhanden sind. Es macht auf jeden Fall Sinn sie so oft wie möglich zu aktuallisieren (am besten einmal am Tag). Wenn ich das richtig verstanden habe, dann habt ihr die Daten, einmalig eingetragen und dann nicht wieder bearbeitet. Könnte mir vorstellen, dass das ein Problem war.

  13. Hey,

    super Artikel. Passt genau da ich mich gerade mit dem Thema beschäftige. Wenn ich bei Google richtig gelesen habe gelten die Produktvarianten aber nur für Bekleidung oder?

    Viele Grüße

    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      „Variantenbezogene Informationen sind nur für Produkte aus der Kategorie ‚Bekleidung & Accessoires‘ sowie aus allen zugehörigen Unterkategorien erforderlich“.

      Ich denke, wichtig ist hier das Wort „erforderlich“. Ich könnte mir das aber auch bei anderen Produkten vorstellen. Würde es im Zweifel trotzdem angeben, da lasse ich mich aber gerne eines Besseren belehren.

  14. Da ich keinen passenden Artikel finde, muss ich das leider an dieser Stelle loswerden:

    Schade, dass es – wenn ich es richtig sehe – nicht für den Einzug ins Sechzehntelfinale gereicht hat.

    Und ja, mal unabhängig von nervigem Geschleime und dem üblichen Stimmenfang: Hier gibt es einen Blog, dem ich den Spaß wahrlich gewünscht hätte und selbst schon seit Lange passiv lese.

    Also: Ich hoffe für Euch, dass es bei der Stimmenauszählung seitens Peer noch Unregelmäßigkeiten gibt und Ihr wohlverdient weiterkommt 🙂

    beste Grüße

    ….sollte es einen entsprechenden Artikel geben, den ich übersehen habe, dann wäre es toll, den Kommentar einfach zu verschieben oder mich per mail darauf hinzuweisen!

    1. Moin Jonas,

      hier bist du schon ganz richtig, wir haben keinen gesonderten Artikel dazu geschrieben.

      Was soll ich sagen: „Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen“. 🙂

      Tja, schade ist das auf jeden Fall, aber wir freuen uns natürlich für die anderen Teilnehmer.

      Vielen Dank für dein Lob, das ist doch eine gute Entschädigung!

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