Die Absprungrate, beziehungsweise Bounce Rate, gibt den Prozentsatz der Besucher an, die eine Website öffnen und sofort oder nach kurzer Zeit wieder verlassen, ohne sich eine weitere Unterseite anzuschauen. Für Webmaster ist die Absprungrate ein guter Indikator für den Erfolg einer Website. Mithilfe von Google Analytics oder einem anderen Webanalyse-Tool lässt sich die Absprungrate ermitteln.
Unter welchen Bedingungen liegt kein Absprung vor?
Um die Absprungrate möglichst genau ermitteln zu können, müssen vorher die Kriterien zur Bestimmung eines Absprungs festgelegt werden. Folgende Kriterien werden dabei genutzt:
- Pageview Hits: Klickt der Webseitenbesucher auf eine weitere Webseite der Website, liegt kein Absprung vor.
- Timing: Hat der Webseitenbesucher die Website kürzer als 60 Sekunden geöffnet (Verweildauer kann individuell gewählt werden) und führt keine der anderen aufgeführten Aktionen durch, liegt ein Absprung vor.
- Event: Meldet sich der Webseitenbesucher zu einem Event an, liegt kein Absprung vor.
- Transaction: Wird eine (finanzielle oder sonstige) Transaktion auf der Webseite durchgeführt, wird kein Absprung gezählt. Mögliche Transaktionen können zum Beispiel der Kaufabschluss, die Anmeldung zum Newsletter oder die Eröffnung eines Kontos sein.
- Item: Wird eine Datei von der Webseite heruntergeladen oder geöffnet, liegt kein Absprung vor.
- Social: Klickt der Webseitenbesucher auf einen Social Media Share Button oder wird durch ein Social Media Icon auf den Social-Media-Kanal des Unternehmens weitergeleitet, liegt kein Absprung vor.
Die Absprungrate verringert sich, sobald der Besucher länger als eine Minute auf der Webseite verweilt oder eine der anderen fünf Aktionen tätigt. Für jedes der aufgezählten Kriterien gibt es einen speziellen Trackingcode, der im Quellcode hinterlegt werden muss.
Gründe für eine hohe Absprungrate
Sollte eine Webseite eine hohe Absprungrate aufweisen, kann einer der folgenden Aspekte Grund dafür sein:
- Onepager: Bei einer Website mit nur einer Webseite kann das Webanalyse-Tool keine weiteren Seitenaufrufe zählen. Das erhöht die Absprungrate. Das Problem wird umgangen, indem die Verweildauer (Timing) und weitere Kriterien getrackt werden.
- Fehlerhafte Implementierung: Eine fehlerhafte Einbindung des Trackingcodes im Quellcode kann dazu führen, dass das Webanalyse-Tool die Absprungrate zu hoch misst.
- Design: Findet der Besucher auf den ersten Blick nicht die Inhalte, die er sucht, oder findet sich nur schwer auf der Website zurecht, führt das zu einem Absprung. Eine Umgestaltung der Website ist an dieser Stelle empfehlenswert (siehe: Usability).
- Schlechte Inhalte: Websites, die nur optimieren, um gut zu ranken, riskieren eine hohe Absprungrate. Der Content einer Website ist ausschlaggebend dafür, ob der Besucher Informationen zum gesuchten Thema findet und auf der Webseite verweilt, oder die Website sofort verlässt. Nur Websites mit gutem Content ranken langfristig besser und erhalten zunehmend wiederkehrende Besucher.
Die Absprungrate ist neben den aufgezählten Faktoren auch vom Kerngeschäft des Unternehmens abhängig.
Da Google User-Signale beziehungsweise das Verhalten der Website-Besucher als Rankingfaktor nutzt, kann die Absprungrate positiven als auch negativen Einfluss auf die SEO-Performance einer Website nehmen.
Weiterführende Informationen
Google: Informationen zu Absprungraten und ihrer Verbesserung
Google Analytics Bounce Rate Demystified
4 Ansätze um die Absprungrate mit Google Analytics zu messen