Google Analytics ist ein sehr mächtiges Tool, das einiges an Wissen abverlangt, sofern Traffic-Daten zielführend ausgewertet werden wollen. Der Einstieg fällt wesentlich leichter, wenn das Grundkonstrukt steht.
So stehen nach erfolgreicher Anmeldung in Google Analytics in der Regel einige Konfigurationsschritte auf dem Plan, die sozusagen zum Standard-Repertoire gehören. In der täglichen Arbeit mit jungfräulichen Kunden-Konten betrifft das für gewöhnlich folgende Punkte:
- Einrichtung von Properties und Datenansichten
- Implementierung des Trackingcodes
- Verknüpfung weiterer Google-Dienste (AdWords, AdSense, Search Console)
- Konfiguration von Zusatzfunktionen
- Site Search
- Ausschluss von Bots
- Aktivierung demografischer Merkmale
Einrichtung von Properties und Datenansichten
In Google Analytics gibt es eine klare Struktur: Konto > Property > Datenansicht
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein Konto über mehrere Properties verfügen kann. Jede einzelne Property kann wiederum mehrere Datenansichten umfassen.
In der Regel ist es so, dass für jede Website eine Property angelegt wird. Je nach Gliederung der Seite können dann unterschiedliche Datenansichten sinnvoll sein, um die Traffic-Daten konkreter abzubilden. Zum Beispiel kann ein Online-Shop über einen Blog-Bereich und ein Support-Forum verfügen. Folgende Datenansichten wären sinnvoll:
- Eine ganzheitliche Datenansicht, die alle Sektionen der Website umfasst
- Eine Datenansicht für den Bereich „Shop“
- Eine Datenansicht für den Bereich „Blog“
- Eine Datenansicht für den Bereich „Support-Forum“
Ein großer Vorteil dieser strukturierten Vorgehensweise ist, dass die Daten der gewünschten Sektionen nicht mühsam aus der ganzheitlichen Datenansicht herausgefiltert werden müssen, wie es standardmäßig der Fall wäre.
Properties und Datenansichten können über die Verwaltung hinzugefügt werden. Wichtig: Jede Property verfügt über einen individuellen Trackingcode. Datenansichten greifen auf den Code der übergeordneten Property zurück.
Implementierung des Trackingcodes
Der Trackingcode kann unterhalb der Property-Einstellungen abgerufen werden:
Verwaltung > Property > Tracking-Informationen > Tracking-Code
Der Code wird idealerweise direkt nach dem Anfangs-Tag im Quelltext der Website eingebunden. Das hat den Vorteil, dass der Code frühzeitig nach Aufruf der Seite durch den Nutzer geladen wird.
Für Analytics-Nutzer aus Deutschland gilt es zu beachten, dass der Trackingcode über die Anonymize-IP-Zeile verfügen sollte. Weitere Informationen dazu finden sich unter: https://support.google.com/analytics/answer/2763052?hl=de
Verknüpfung weiterer Google-Dienste
Um Zeit und Mühen zu sparen, ist es ratsam, vorhandene Accounts anderer Google-Dienste mit Google Analytics zu verknüpfen. Mitunter hat das auch den Vorteil, dass Daten dieser Dienste mit den Metriken aus Google Analytics verknüpft werden können. Dieser Schritt ermöglicht viele weitere Analyse-Ansätze.
Die Verknüpfung der Dienste gestaltet sich mittlerweile recht einfach. Es sind lediglich die Hinweise zu befolgen, die in den jeweiligen Analytics-Berichten angezeigt werden.
AdWords: Akquisition > AdWords > Kampagnen
AdSense: Verhalten > Publisher > Übersicht
Search Console: Akquisition > Suchmaschinenoptimierung > Suchanfragen
Alternativ können die Verknüpfungen auch über die Verwaltung hergestellt werden:
Verknüpfung von Zusatzfunktionen
Es gibt eine Handvoll Zusatzfunktionen, die nach der Registrierung eines neuen Google-Analytics-Kontos aktiviert werden sollten. Die Aktivierung erfolgt dabei auf einfache Weise über die Verwaltung.
Site-Search
Ein Großteil der Websites verfügt über eine interne Suchmaschine. Die Begrifflichkeiten, die in die Suchmaske eingegeben werden, können in Google Analytics aufgezeichnet und ausgewertet werden. Dazu ist es erforderlich, die Site-Search-Funktion in den Einstellungen der Datenansicht zu aktivieren.
Nach erfolgter Aktivierung muss noch das entsprechende Suchparameter definiert werden. Das Suchparameter lässt sich aus der URL der Suchergebnisseite ableiten. Zum Beispiel: https://www.web-malocher.de/?q=test
Ausschluss von Bots
In jüngster Vergangenheit ist der verursachte Traffic durch sogenannte Spam-Bots deutlich angestiegen. Dabei handelt es sich plump ausgedrückt um automatisierte Crawler, die automatisiert Websites im Netz durchforsten. Um einen Großteil dieser Bots von der Analyse auszuschließen, ist es sinnvoll, ein entsprechendes Häkchen in den Google-Analytics-Einstellungen zu setzen. In den Einstellungen zur Datenansicht findet sich die entsprechende Option:
Aktivierung demografischer Merkmale
In vielen Fällen ist es einfach nur Nice-to-have, aber vielleicht verbergen sich hinter den demografischen Merkmalen noch ungeahnte Potenziale. Musste früher noch ein spezieller Code in die Seite eingepflegt werden, reicht heute die Aktivierung mittels einfachem Klick aus. Die Auswertung ist unter Zielgruppe > Demografische Merkmale zu finden. In der Folge können Daten wie etwa das Geschlecht der Besucher abgerufen werden.
That’s it!
Mit der Umsetzung dieser Punkte erhält der Analytics-Nutzer ein solides Grundkonstrukt, auf dem sich aufbauen lässt. Weitere Dinge, wie die Einbindung einer Datenschutzvereinbarung, die Implementierung des E-Commerce-Trackings oder die Konfiguration von Dashboards und anderen Features sollten individuell betrachtet und umgesetzt werden.
Autoreninfo
Marvin Mennigen ist Online Marketing Freelancer und bietet seine Leistungen unter www.web-malocher.de an. Marvin hat sich auf die Bereiche Suchmaschinenoptimierung, Web-Entwicklung und Web-Analyse mit Google Analytics spezialisiert. Neben eigenen Online-Projekten berät er Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen zwecks Verbesserung der Website Performance.
7 Antworten
Hallo,
guter Artikel. Mittlerweile nutze ich nur noch Google Analytics. Es erfordert zwar Zeit sich einzuarbeiten, aber wenn man es einmal verstanden hat, erkennt man wie mächtig dieses Tool überhaupt ist. Fürs eigene Online-Marketing mit Google ist es sowieso unumgänglich.
Hi Marco,
mit dem Yoast-Plugin habe ich bzgl. Google Analytics keine Erfahrungen. Wichtig ist, dass Anonymize-IP unterstützt wird, das sollte aber der Fall sein …
Properties dienen dazu, Teilbereiche einer Website separat analysieren zu können. Das geht alternativ auch mit Datenansichten. Es kann durchaus sinnvoll sein, Subdomains in der Google Search Console anzumelden und sie dann mit der entsprechenden Property in Google Analytics zu verknüpfen.
VG
Marvin
Hi Marvin!
Ich verwende WordPress und verwende für Google Analytics das Yoast Plugin. Gibt es hierbei auch wichtige Dinge die man beachten muss und was hat es genau mit diesen Properties auf sich? Ich kann ja in der Google Search Console mehrere Properties von meiner Website anmelden (also auch Subdomains). Ist sowas sinnvoll?
Vielleicht hast du ja mal Zeit meine Frage zu beantworten. Wäre cool. Ansonsten danke für den interessanten Beitrag.
Gruß
Marco
Super Einführung. Habe auf unserer Homepage vor kurzen auch die Analyse mit Analytics eingebaut und mit den obigen Tipps schnell den Überblick bekommen. Danke
Hallo,
danke für diesen hilfreichen Beitrag, leider habe ich noch kleine Probleme mit Google Analytics, aber das wird schon! Übung macht denn Meister.
Mit freundlichen Grüßen
Ahmad
Danke für die Anleitung, für Anfänger garnicht so leicht reinzukommen. Wie sieht es denn mit der anonymisierung der IP aus? Wo kann ich dies einstellen?
Moin Tim,
du musst den Analytics Code auf deiner Seite um den Anonymisierungscode erweitern. Es gibt aber noch mehr zu tun, um Analytics rechtskonform nutzen zu können. Schau mal hier: https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/fachbeitraege/google-analytics-datenschutzkonform-einsetzen/
Julian