Wie Ihr Euch mit ein paar Überlegungen und Einstellung die SEO-Arbeit für Eure WordPress-Seite erleichtern könnt, haben wir diese Woche in unserem Top-Thema zusammengefasst. Außerdem: URL-Parameter in internen Links können zu Problemen führen.
WordPress-Seiten für Suchmaschinen und Nutzer optimieren
Das Content-Management-System WordPress zeichnet sich durch eine einfache Handhabung aus, was sicher einer der wesentlichen Gründe dafür ist, weshalb WordPress schon lange nicht mehr nur für Blogs verwendet wird. Ganz im Gegenteil: Mittlerweile basiert fast jede dritte Website auf dem CMS WordPress, egal ob Blog, Online Shop oder andere Website-Arten.
Aber so einfach das Aufsetzen einer Website mit WordPress auch sein mag, damit Eure WordPress-Website bei Nutzern gut ankommt und auch in den Suchmaschinen gut rankt, gibt es ein paar Dinge, die Ihr optimieren könnt. Zu diesem Thema wurde in der vergangenen Woche ein Artikel auf Projecter.de veröffentlicht. Die aus unserer Sicht besten Tipps des Artikels haben wir für Euch in unserem Top-Thema zusammengefasst.
WordPress Hoster – SEO-Stichwort Ladezeit
Die Frage, bei welchem Anbieter Eure WordPress-Seite gehostet werden soll, solltet Ihr nicht zu leichtfertig abtun. Denn die Wahl des Hostings hat einen Einfluss auf die spätere Ladezeit Eurer Website. Gute Hoster können Serveranfragen schneller verarbeiten und unterstützen viele wichtige Skripte, die zum Beispiel bei der Komprimierung Eurer Website helfen können. Beide Punkte sind wichtig, um die Ladezeit Eurer Website gering zu halten. Und das ist nicht nur im Sinne des Nutzers, sondern auch im Sinne von Google (PageSpeed ist ein offizieller Google-Rankingfaktor!) – und somit auch in Eurem Sinne.
WordPress Theme – SEO-Stichwort OnPage-SEO
Die Wahl des WordPress Themes ist oft vor allem von der Frage getrieben, welche Optik eine Website erhalten soll. Aber bei der Wahl des Themes solltet Ihr Euch auch die Frage stellen, inwiefern ein Theme den Webmaster in Sachen SEO unterstützen kann. Denn einige WordPress Themes erleichtern Euch das OnPage-SEO mehr als andere. Nützliche Theme-gestützte OnPage-SEO-Faktoren sind zum Beispiel die Überschriften-Hierarchie, strukturierte Daten und das responsive Design. Macht Euch im Vorfeld Gedanken darüber, was Ihr benötigt und wählt das Theme dementsprechend aus. Wichtig ist auch darauf zu achten, dass das gewählte Theme regelmäßig gewartet und weiterentwickelt wird, damit Ihr auch in Zukunft von den Funktionen Eures Themes profitieren könnt.
Ein weiterer nützlicher Tipp aus dem Beitrag von Projecter.de: Testet die Geschwindigkeit der Theme-Demoseite zum Beispiel mit Google PageSpeed Insights. Bekommt das Theme bei dem Test eine schlechte Bewertung, solltet Ihr Euch besser für ein anderes entscheiden.
WordPress Plugins
Mit Hilfe von kostenlosen und kostenpflichtigen Plugins könnt Ihr die Funktionen Eurer WordPress-Seite erweitern.
Ein sehr beliebtes SEO-Plugin ist Yoast SEO, das Euch in vielerlei Hinsicht bei den SEO-Maßnahmen an Eurer Website unterstützen kann. Es erstellt für Euch ganz automatisch eine XML-Sitemap und bietet eine Snippet-Vorschau, die Euch dabei hilft, Title und Meta Description vernünftig zu gestalten. Außerdem kann Euch das Tool beim Erstellen von Canonicals helfen, es macht die Einbindung einer Breadcrumb-Navigation quasi spielend leicht und noch einiges mehr.
Die Installation von Plugins, die den PageSpeed Eurer Website verbessern, ist ebenfalls ratsam. Diese Tools unterstützen zum Beispiel das server- oder browserseitige Caching, die GZIP-Komprimierung, die Komprimierung von CSS- und JavaScript-Dateien oder den LazyLoad, wodurch die Ladezeit Eurer Website reduziert werden kann. Hier sind unter anderem das kostenpflichtige Plugin WP Rocket oder das kostenfreie W3 Total Cache zu empfehlen.
Auch wichtig in Bezug auf die Ladezeit ist die Größe der Bilder, die Ihr auf Eurer Website einbindet. Ratsam ist es, die Bilder schon vor dem Upload zu komprimieren und auf die Größe zu reduzieren, die benötigt wird. Unter anderem mit dem Plugin kraken.io können Bilder aber auch im Nachgang noch reduziert werden.
WordPress SEO – Grundeinstellungen
Indexierung durch Suchmaschinen erlauben. In den WordPress-Einstellungen ist unter „Lesen“ eine Option zu finden, die NICHT aktiviert sein sollte, wenn Ihr wollt, dass Eure Website von Suchmaschinen indexiert wird. Achtet also darauf, dass unter der Option „Sichtbarkeit für Suchmaschinen“ KEIN Häkchen gesetzt ist – sonst werden die Suchmaschinen davon abgehalten, Eure Website zu indexieren.
URL-Struktur festlegen und sprechende URLs nutzen. Unter Einstellungen ➤ Permalinks ist standardgemäß die Einstellung „einfach“ aktiviert. Diese führt jedoch dazu, dass automatisch zwar kurze, aber unverständliche URLs angelegt werden. Idealerweise sollte hier die Einstellung „Beitragsname“ gewählt werden. Auf diese Weise werden sprechende und somit für den Nutzer verständliche URLs generiert.
Yoast SEO – Grundeinstellungen
XML-Sitemap automatisch durch Yoast anlegen lassen. In den Yoast-Einstellungen Allgemein ➤ Funktionen könnt Ihr einstellen, ob automatisch eine XML-Sitemap angelegt werden soll. Wir würden empfehlen, diese Funktion zu aktivieren, da sie Euch Arbeit erspart.
Bestimmen, welche Inhalte indexiert werden und welche nicht. Wer mit WordPress arbeitet, bekommt es mit verschiedenen Inhaltstypen zu tun – zum Beispiel Seiten, Beiträge, Anhänge und Archive. Gerade die Archive, die zum Beispiel für Autoren, Beitrags-Kategorien oder Tags angelegt werden können, haben nicht unbedingt etwas in den Ergebnissen der Suchmaschinen verloren. In den Yoast-Einstellungen könnt Ihr unter Darstellung in der Suche ➤ Inhaltstypen und Taxonomie für die jeweiligen Inhaltstypen einstellen, ob sie indexiert werden sollen oder nicht.
Anhangs-URLs weiterleiten. Wenn Ihr eine Datei, zum Beispiel ein Bild, bei WordPress hochladet, wird automatisch eine URL für das Bild erzeugt, welche ziemlich leer ist und außer dem Bild nichts weiter enthält. Da diese ziemlich leeren Anhangsseiten in der Regel keine Verwendung finden, ergibt es Sinn, sie automatisch auf die eigentliche Bild-URL weiterzuleiten. Dazu müsst Ihr in Yoast unter Darstellung in der Suche ➤ Medien „ja“ anwählen.
Breadcrumbs aktivieren. Eine Breadcrumb-Navigation ist ein toller Pluspunkt in Sachen Usability, weil der Nutzer mit ihrer Hilfe immer weiß, wo genau auf der Website er sich befindet und ganz simpel zu jedem vorherigen Navigationspunkt zurückspringen kann. Daher empfehlen wir, die Breadcrumb-Navigation in den Yoast Einstellungen unter Darstellung in der Suche ➤ Breadcrumbs zu aktivieren und eine solche Navigation in eure Seite einzubinden.
Open Graph Meta Daten aktivieren. In den Social-Einstellungen von Yoast könnt Ihr die Open Graph Meta Daten für verschiedene Social Media Websites aktivieren. Diese Einstellung bewirkt, dass Titel, Beschreibung und Beitragsbild Eurer Seite abgerufen und angezeigt werden, wenn ihr einen Link zu Eurer Seite in den sozialen Netzwerken teilt.
Wir finden, dass es sich absolut lohnt, ein wenig Zeit in die Einstellungen von WordPress und Yoast zu investieren. Denn mit den richtigen Plugins und Einstellungen könnte Ihr Euch Euer SEO-Leben schon einmal ein wenig erleichtern. Also macht Euch Gedanken, was Ihr braucht und was sinnvoll für Euch und Eure Nutzer ist – und stellt Euer WordPress dementsprechend ein.
Google News
- Interne Links mit URL-Parametern sind problematisch. Beim Setzen interner Links wird zum Beispiel der Tracking-Parameter „utm“ gern genutzt, um die Aufrufe bestimmter Seiten besser messen zu können. Aber die Verwendung von diesem und anderen Parametern in internen Links kann dazu führen, dass Google die betreffenden URLs als Canonicals betrachtet und indexiert. Das kann wiederum dazu führen, dass in den Suchergebnissen und in Tools wie der Google Search Console nicht die eigentliche Seite, sondern die mit Parametern ausgestattete URL erscheint, so John Mueller in einem Webmaster-Hangout. Dies habe keinen Einfluss auf das Ranking einer Seite, erschwert aber für den Betreiber das Monitoring und für die Suchmaschinen-Bots das Crawling. Muellers Empfehlung: interne Links, Canonical-Links und die URLs in der XML-Sitemap sollten einheitlich sein und einander entsprechen.
- Messung des PageSpeed-Scores in Google Ads angepasst. Da die Ladezeit einer Seite einen erheblichen Einfluss auf die Conversion Rate hat, zeigt Google Ads seit einer Weile einen PageSpeed-Score für die mit einer Anzeige verbundene Landingpage an. Für den PageSpeed-Score von mobilen Landingpages hat Google jetzt eine Anpassung vorgenommen, so dass weniger Klicks benötigt werden, um den Wert zu berechnen.
- Bösartige Backlink-Attacken können ignoriert werden. Ein Blogger-Pärchen hat John Mueller auf Twitter um Hilfe gebeten, weil ihre Website offenbar Ziel einer negativen SEO-Attacke geworden war. So konnten sie beobachten, dass innerhalb eines Monats das Backlink-Profil von 2.000 verweisenden Domains auf über 12.000 verweisende Domains angestiegen war. John Mueller riet daraufhin dazu, diese Attacke einfach zu ignorieren. Google habe mittlerweile genug Erfahrung darin, solche Attacken zu erkennen und ebenfalls zu ignorieren.
- Syndizierte Inhalte können besser ranken als das Original. Syndizierter Content, der nicht auf der Original-Website liegt, sondern als Kopie auf einer anderen Website veröffentlicht wurde, kann manchmal bessere Rankings erzielen als das Original selbst. In einem Webmaster-Hangout erklärte John Mueller, dass dies daran läge, dass nicht nur der Inhalt selbst, sondern auch die Umgebung eine Rolle beim Ranking spielt. Wenn also die nicht-originale Website zum Beispiel Beiträge mit ähnlichen Inhalten aufweisen, die das Beitrags-Thema weiter vertiefen, hat dies gegenüber der Original-Website einen positiven Effekt auf das Ranking.
Vermischtes
- 15 % Quellsteuer auf Onlinewerbung. Da Internetgiganten wie Google und Facebook schwer zu besteuern sind, prüft das Bundesfinanzministerium aktuell die Erhebung einer 15-prozentigen Quellsteuer auf Onlinewerbung von den Unternehmen, die bei Plattformen wie Google oder Facebook Werbung schalten. Dies berichteten unter anderem die WirtschaftsWoche und t3n. Die Erhebung der Steuer soll sogar einige Jahre rückwirkend geltend gemacht werden, wodurch auf einige Unternehmen erhebliche Steuernachzahlungen zukommen würden.
- „Warum“-Posts, „Was“-Posts und Infografiken generieren die meisten Backlinks. Backlinko hat 912 Millionen Blogposts analysiert und in einem ausführlichen Beitrag zusammengetragen, welche Erkenntnisse in Bezug auf Content Marketing daraus gezogen werden konnten. Eine Erkenntnis war, dass „Warum“-Beiträge, „Was“-Beiträge und Infografiken mehr Backlinks generieren als andere Arten von Beiträgen.
In der folgenden Tabelle haben wir Euch ein paar weitere interessante Punkte zusammengetragen, die Backlinko aus der Blog-Analyse gefolgert hat:
- Je länger ein Beitrag ist, umso mehr Backlinks können erzielt werden. Die magische Grenze hierbei scheinen 2.000 Wörter zu sein. Denn ab dieser Anzahl an Worten ist die Zahl der verweisenden Websites rückläufig.
- Es gibt keine Korrelation zwischen der Anzahl an Social Media Shares und der Anzahl der generierten Backlinks. Ganz im Gegenteil. Wird ein Beitrag viel im Social Media geteilt, generiert er sehr wenige Backlinks und andersherum.
- Beiträge mit langen Überschriften (14 – 17 Worte) generieren 76,7 % mehr Social Shares als Beiträge mit kürzeren Überschriften.
- Außerdem erzielt ein Beitrag mit einer Frage im Titel 23,3 % mehr Social Shares als Beiträge ohne Fragezeichen in der Überschrift.
- Rank Transition – Wenn das Ranking verrückt zu spielen scheint. Es kann vorkommen, dass ein SEO etwas an einer Webseite optimiert, sie verbessert, aber das Ranking nicht richtig nachzieht oder sogar schlechter wird. Also setzt sich der SEO kurz darauf noch einmal dran, optimiert weiter und das Ranking spielt wieder verrückt. Laut SerachEngineJournal liegt dies an der Rank-Transition-Funktion, die Google zu nutzen scheint, um Spammer in die Irre zu führen. Dabei wirkt es, als würde das neue Ranking von Google völlig wahllos festgelegt werden. Zumindest für eine bestimmte Zeit. Jedes Mal, wenn eine Änderung an einer Seite vorgenommen wird, rutscht das Dokument laut der Ausführungen in diesem Google Patent wieder in die scheinbar wahllose Rank-Transition-Schleife, die allerdings einer festgelegten Rank-Transition-Funktion unterliegt. Erst wenn ein Dokument eine Zeit lang nicht mehr bearbeitet wurde, wird die Schleife unterbrochen und das „echte“ Ranking von Google festgelegt. Spammer, die Rank-Manipulation betreiben und immer wieder Änderungen vornehmen, um vermeintlich bessere Rankings zu erzielen, würden auf diese Weise in der Rank Transition-Schleife gehalten. Entdeckt Ihr, als aufrichtige Optimierer, also nach einer Änderung an Eurer Seite erst einmal ein scheinbar wirres Ranking, dann heißt es wohl einfach abwarten, bis Ihr aus der Rank-Transition-Schleife herauskommt und das Ranking für Eure Seite festgelegt wurde.
Unsere Tipps der Woche
- The Battle of the Oceans. Egal, ob man sich ein Möbelstück oder etwas zu Essen kaufen will, sich für ein Hotel oder ein Restaurant entscheiden möchte – Nutzer lieben Bewertungen von anderen Nutzern und orientieren sich gern an diesen. Es liegt in der Natur des Menschen, Dinge zu bewerten. Wieso nicht auch mal die Natur bewerten? Und so ist es geschehen. Der indische Ozean kann mit geschwellter Brust von sich behaupten: „Ich bin der beliebteste Ozean der Welt“. Habt Ihr schon Eure liebsten Ozeane bewertet? Wir wissen zwar nicht, wie sinnvoll das wirklich ist, aber der Tweet von Will O’Hara hat uns ordentlich zum Schmunzeln gebracht.
Ein schönes Wochenende wünschen Euch
Jill und die SEO-Trainees
2 Antworten
Hallo Jill,
gibt es zu der Ranking-Transitions-Schleife schon Erfahrungswerte für die ungefähre Dauer.
Also handelt es sich dabei um Tage oder Wochen die man auf einen Effekt warten sollte.
Gruß,
Hajo
Hallo Hajo,
leider haben wir da keine Erfahrungswerte und Google hält sich wie immer bedeckt.
Aber sollten wir dazu neue Informationen erhalten, werden wir auf jeden Fall darüber berichten.
Viele Grüße
Jill