Diese Woche widmen wir uns der Frage, ob User-Kommentare Eurer Website einen Mehrwert geben und die SEO-Sichtbarkeit verbessern. Dabei geht es verstärkt um den Unterschied zwischen „indexierbaren“ und „indexierten“ Kommentaren. Außerdem zeigen wir Euch in den Google News, wie Ihr bald Eure Pakete über Google tracken könnt, sowie den Google-Jahresrückblick 2019.
Helfen Kommentare Eurer Website aus SEO-Sicht?
Google-Mitarbeiter John Mueller hat schon häufiger erwähnt, dass Blog-Kommentare dabei helfen, den Content einer Seite zu bereichern. Qualitativ hochwertige Kommentare können dem Content helfen, wobei Kommentare mit geringerer Qualität den Content insgesamt abwerten können. Deswegen ist es wichtig, dass Domaininhaber Blog- und Artikel-Kommentare vermehrt moderieren sollten und darauf achten, dass die Kommentare dem Content einen Mehrwert bieten. Mit Gary Illyes hatte sich bereits ein weiterer Google-Mitarbeiter vor geraumer Zeit zu diesem Thema geäußert und betont, dass ein gesunder Community Flow die Qualität des Contents anhebe.
@jenstar yep. In general if we see that there’s a healthy, thriving community on a site, that can help a lot
— Gary „鯨理/경리“ Illyes (@methode) April 27, 2016
Kommentare – Statisch vs. Rendered
Manche Seiten zeigen für ihre Artikel viele Kommentare auf einmal an, die teilweise bis in die Hunderte gehen. Diese Kommentare sind statisch im HTML-Code hinterlegt und sehr leicht indexierbar. Andere Seiten benutzen wiederum JavaScript Rendering und laden erst bei vermehrtem Scrollen weitere Kommentare, welche dann im gerenderten HTML-Code erscheinen. Manche Seiten beziehen außerdem Kommentar-Systeme von Drittanbietern, bei denen Kommentare in einem separaten iFrame angezeigt werden. All das hat allgemein für Verwirrung gesorgt, welche Kommentare überhaupt indexiert werden können.
Durch das fehlende oder schlechte Rendering konnte man in der Vergangenheit ziemlich sicher sein, dass Kommentare, welche durch JavaScript hinzugefügt wurden, nicht von Google gefunden werden. Mit der Zeit hat Google allerdings große Fortschritte gemacht, was das Indexieren von JavaScript angeht, sodass entsprechende Kommentare oft gelesen werden können. Wenn Kommentare also Auswirkungen auf die Qualität eures Contents haben, ist es besonders wichtig zu wissen, wie sie bei Euch funktionieren und ob diese auch indexiert werden.
Sind meine Kommentare indexierbar?
Der einfachste Weg sicherzustellen, dass die Kommentare schnell von Google indexiert werden, ist es, auf den statischen HTML-Code umzusteigen. Das erfordert allerdings viele technische Anpassungen, vor allem wenn vorher ein Drittanbieter, wie z. B. Disqus, benutzt wurde.
Andererseits kann man auch einen Blog Post oder Artikel veröffentlichen und sich den statischen bzw. gerenderten HTML-Code anschauen. Hier erschließt sich schnell, was von Anfang an indexierbar ist und welcher Inhalt JavaScript benötigt. Der schnellste Weg, um herauszufinden, ob die Kommentare statisch sind, ist über die Anzeige des Seitenquelltextes. Hier wird ausschließlich der statische HTML-Code angezeigt. Benutzt Ihr allerdings die Untersuchen-Funktion, wird Euch der gerenderte HTML-Code ausgegeben. Mit der Suchfunktion könnt Ihr nun in beiden Codes nach bestimmen Kommentaren suchen und checken, ob diese entweder in beiden oder nur im statischen Code gelistet werden.
Indexierbar ≠ Indexiert – So wisst Ihr, ob Eure Kommentare indexiert werden
Ihr habt qualitativ hochwertige Kommentare auf Eurer Website? Dann wollt ihr sicherlich, dass diese nicht nur indexierbar sind, sondern auch indexiert werden. Der beste Weg, das zu testen, ist die klassische Herangehensweise, bei der Ihr einen Teil eines Kommentares kopiert, mit Anführungszeichen verseht und in die Google-Suche einfügt.
Im Idealfall sollte hier Eure Website mit dem entsprechenden Kommentar gelistet werden. So könnt Ihr sicher sein, dass er indexiert wurde. Allerdings können an dieser Stelle Überraschungen auf Euch warten. Kommentare können zum Beispiel gar nicht angezeigt, mit einer falschen Seite in Verbindung gebracht werden oder sogar auf das Drittanbieter-Kommentar-System verweisen. Ihr solltet die Seite also ausgiebig testen und nicht einfach davon ausgehen, dass die Kommentare automatisch indexiert werden.
Wie kann ich Kommentare blockieren?
Eine Methode, um qualitativ schlechtere Kommentare aus dem Index fernzuhalten, ist der Einbau einer Funktion, die diese nur in Verbindung mit einer Interaktion des Users anzeigt. Zum Beispiel implementieren manche Seiten einen Button unter ihren Artikeln/Blog-Posts, durch den die Kommentar-Sektion erst mit einem Klick geöffnet wird. Diese Kommentare werden dann weder im statischen noch im gerenderten HTML-Code angezeigt und somit auch nicht von Google indexiert.
Fazit
Kommentare werden oft vernachlässigt, können aber einen großen Mehrwert für den Content bieten und sind somit ebenfalls SEO-relevant. Aber wie für alle SEO-Maßnahmen gilt auch hier, dass nur durch intensives Testen sichergestellt werden kann, wie Google mit Eurem Content umgeht. Lasst uns gerne in den Kommentaren darüber reden, wie Ihr die Thematik auf Eurer Website angeht. Wenn Ihr noch mehr dazu erfahren möchtet, schaut bei den Kollegen von G-Squared Interactive vorbei, die sich noch intensiver mit der Materie befasst haben.
Google News
- Tracking-Funktion für Pakete in Google: Google arbeitet an einer Funktion, mit der es möglich ist, sein Paket-Tracking direkt in den Suchergebnissen anzeigen zu lassen. Mit der Eingabe einer einfachen Liefernummer sollen sich detailgenaue Informationen zum Status Eurer Lieferung anzeigen lassen. Mehr zu dem Thema könnt Ihr hier lesen.
- Neues Google Publisher Center: Google hat zwei bereits existierende Tools (Google News Producer und Google News Publisher Center) zu einer Plattform zusammengeführt. Das Publisher Center soll nun eine leichtere Verwaltung und bessere Zusammenarbeit zwischen Publikationen und Google News ermöglichen. Laut Google ist das Tool zunächst nur in vier Sprachen nutzbar: Englisch, Spanisch, Französich und Deutsch. Mehr dazu könnt Ihr im offiziellen Post von Google lesen.
- BERT-Update endlich auch in Deutschland verfügbar: In unserem Wochenrückblick KW 44/19 haben wir Euch bereits alle Details zu BERT zusammengefasst und seit dieser Woche ist das Update auch endlich in Deutschland ausgerollt. Die Kollegen von seobility.net haben einen detaillierten Deep-Dive-Artikel zu dem Thema veröffentlicht. Darin werden vor allem die technischen Grundlagen des Updates ausführlich erklärt. Den wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten.
- Data-Nosnippet-Attribut kommt noch dieses Jahr: Google soll das Attribut zum Ausblenden von bestimmten Website-Bereichen noch dieses Jahr unterstützen. Wenn Ihr also dieses Attribut gerne einsetzen möchtet, solltet Ihr schon jetzt mit der Umsetzung beginnen. Auf SEO-Südwest könnt Ihr weitere Details dazu nachlesen.
Vermischtes
- Jameda muss Ärzteprofile löschen: Unter besonderen Umständen muss das Online-Bewertungsportal für Ärzte Profile löschen. Dies ergab nun ein Gerichtsurteil des Landesgerichts München, wie Spiegel Online berichtete. Demnach sei Jameda kein „neutraler Informationsvermittler“, weil das Portal auf den Profilen von Basiskunden (kostenlose Nutzung des Portals) „Expertenratgeber-Artikel“ verlinke, die zu Platin-Profilen (kostenpflichtige Nutzung des Portals) führen. Das Anlegen von Profilen, ohne die Zustimmung der Ärzte einzuholen, sei aber nicht problematisch. Dagegen hatten drei Ärzte ursprünglich geklagt.
- Bing-Benachrichtigungen an Webmaster per Mail: Nicht nur bei der Google Search Console sind die Benachrichtigungen an Webmaster aktuell ein Thema (wir berichteten in KW49), sondern auch bei Bing. Zu diesem Thema äußerte sich der Bing-Mitarbeiter Frédéric Dubut auf Twitter. Gerade bei Crawling-Problemen sollen Webmaster von Bing direkt per Mail benachrichtigt werden.
Hi Natasha – yes there is. When we receive negative user feedback and determine the root cause is a crawl issue, we reach out directly to webmasters to let them know. If these e-mails look like phishing maybe we should improve them – I’ll pass the feedback to the crawl team.
— Frédéric Dubut (@CoperniX) December 9, 2019
- Neues Feature in RankRanger: Above The Fold: Die Neuheit wurde von Mordy Oberstein auf Twitter angekündigt. RankRanger monitort die unterschiedlichsten SERP Features von Google. Nun ist mit der Kategorie Above The Fold ein Neues hinzugekommen. Es zeigt an, wie viele organische Ergebnisse durchschnittlich bei Google angezeigt werden, ohne, dass der Nutzer scrollt. Aktuell wird dabei zwischen Desktop-Geräten mit 768 und 1080 Pixeln unterschieden. Generell beinhaltet das Tool viele gute Features, um die SERP-Entwicklungen im Auge zu behalten.
?New Data Alert?@RankRanger has added Above the Fold data to its SERP Feature Tracker! (desktop)
— Mordy Oberstein (@MordyOberstein) December 10, 2019
Now you can see the avg. # of results appearing above the fold!
Currently, 1.25 results appear ATF at 768 px while 2.8 results appear ATF at 1080 px!
https://t.co/FZ2PFre1oa pic.twitter.com/4mOGpDHU9k
Unsere Tipps der Woche
- Google-Analytics-Ikone Simo Ahava kündigt öffentliches Cookie-Forum an: Das Open-Source-Portal cookiestatus.com soll immer den aktuellsten Stand bezüglich Cookies beinhalten. Mit jedem Browser-Update verändert sich oft auch der Umgang mit Cookies. Das Portal soll also dabei helfen immer die aktuellste Cookie-Situation für jeden Browser abzubilden. Momentan werden die Browser Chrome, Edge (Beta), Firefox, Safari und Brave mit einbezogen. Es gibt einige Seitenrubriken, die in Zukunft noch mit Inhalten befüllt werden. Simo Ahava arbeitet gerade an dem Projekt. Wir sagen die Seite hat großes Potenzial, für mehr Klarheit in die manchmal schwer zu durchblickende Cookie-Welt zu bringen.
So this is something I’ve been working on:https://t.co/gyqm1XhnDb
— Simo Ahava (@SimoAhava) December 5, 2019
It’s purely for knowledge transfer, no other agenda.
It’s an open-source resource for tracking protection mechanisms implemented by browsers.
Looking for feedback and contributions!#privacy #measure
- Keyword-Recherche mithilfe von Ahrefs: Über Twitter hat Ahrefs einen Tipp geteilt, der für das Erstellen von Keyword-Recherchen nützlich sein könnte. Schaut Euch die Konkurrenz-Domains in Ahrefs an und besucht die Kategorie „Top-Seiten“. Hier könnt Ihr unter der Spalte „RD“ die summierte Anzahl der einzelnen Domains finden, die auf eine Seite verweisen. Ahrefs rät dazu, sich alle Seiten und die dazugehörigen Themen mit einem Wert unter zehn genauer anzuschauen. Hier könnte Potenzial für die Erstellung von eigenem Content ausgemacht werden.
? Keyword research tip:
— Ahrefs (@ahrefs) December 8, 2019
Find pages that are driving a lot of search traffic to your competitors.
Here’s how:
1. Enter a competing site into Ahrefs‘ Site Explorer & go to „Top Pages“
2. Look at the RD column. If it’s <10 RDs, they might be low-hanging topics worth targeting. pic.twitter.com/YRMVqHVRYY
- Google veröffentlicht Jahresrückblick 2019: Auf YouTube publiziert Google ein kurzes Video. Es enthält viele emotionale Momente des nun fast abgeschlossenen Jahres. Ein wirklich sehenswertes Video, wie wir finden.
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Mehr Informationen- SEO RPG: Zu guter Letzt möchten wir Euch ein SEO RPG vorstellen, das aktuell die Szene begeistert. Uns ist das Spiel aufgefallen, als Alexis Sander es auf Twitter teilte. Macht Euch einen schönen vorweihnachtliche Zeit und spielt
„
the search“
.
Ever wanted an SEO RPG ⚔️, whelp today is your day!
— Alexis Sanders (@AlexisKSanders) December 10, 2019
Check out https://t.co/WL63zArZWN!
Send me memes & any bugs ? ya find. Happy questing! Happy SEO learning! Happy holidays!
Many, many thanks to all participants (see tweet ⬇️)!!
+ if you want context, see article ⬇️⬇️ pic.twitter.com/Ncgi5cWh08
Ein schönes Wochenende wünschen Euch
Benjamin und die Trainees
Eine Antwort
Danke für deinen Beitrag. Wäre echt mal interessant genau zu wissen was SEO-Sicht mäßig am meisten bringt, jedoch wenn die dies genau öffentlich machen könnte man auch gezielter dahin optimieren und ich denke genau das ist nicht gewollt.