Das neue Google-Tool web.dev hilft Euch, Eure Website zu verbessern und stellt Eure SEO Best Practices auf den Prüfstand. Mehr dazu in unserem Wochenrückblick.
Lasst Google Eure SEO Best Practices bewerten
Am 12. November 2018 hat das Team hinter dem Browser Chrome das neue Tool web.dev vorgestellt. Mit diesem Tool lernt ein Seiteninhaber, eine Website zu bauen, oder aber testet die bestehende Domain. Dann spielt das Tool Analysen und konkrete Empfehlungen aus. Interessant ist hierbei, dass sich das Tool auch anschaut, wie gut Ihr die Best Practices der Suchmaschinenoptimierung umgesetzt habt. Derzeit befindet sich Web.dev noch in der Open Beta.
Um Website-Betreibern zu helfen, den Besuchern eine benutzerfreundliche Website anzubieten, führt web.dev eine Reihe von Audits durch. Das Tool sucht nach:
- Performance: Audits für Metriken wie zum Beispiel First Paint.
- PWA: Bewertet Eure Seite anhand der Progressive Web App Checklist.
- Best Practices: Misst alles von der HTTPS-Nutzung bis hin zum korrekten Bildseitenverhältnis.
- SEO: Überprüft, ob Eure Website nach den SEO Best Practices aufgebaut ist.
- Zugänglichkeit: Überprüft die Domain auf häufige Probleme, die Benutzer am Zugriff auf Inhalte hindern können.
Jede Website, auch wenn Ihr nicht der Seiteninhaber seid, kann einfach durch Eingabe der URL gemessen werden. So sieht es aus, wenn man seo-trainee.de misst:
Die Empfehlungen von Google listet das Tool in der Reihenfolge auf, in der sie den größten Einfluss auf die Website haben. Einen detaillierten Bericht könnt Ihr Euch zudem noch herunterladen. Er gibt noch ausführlichere Hinweise, wie Ihr Euch konkret verbessern könnt. Die Berichte werden täglich erstellt. Wenn Ihr also alle Empfehlungen sofort umsetzt, kann es sein, dass sie erst am nächsten Tag im Bericht berücksichtigt werden.
Der Lernbereich ist analog mit den Kategorien der Auditergebnissen, zum Beispiel findet Ihr die Lernkategorien „schnelle Ladezeiten“. Einige der Ergebnisse überschneiden sich mit dem aktualisierten Google PageSpeed Insights Tool, woraufhin auch bereits Barry Schwartz von searchengineland.com hingewiesen hat. Er stellt auch die berechtigte Frage, ob die Umsetzung aller Punkte das Ranking positiv beeinflussen wird. So genau lässt sich das nicht absehen. Google hat in jedem Fall ein Tool geschaffen, was die Benutzerfreundlichkeit Eurer Website erhöhen soll.
Google News
- Google PageSpeed Insights greift auf Open-Source-Software Lighthouse zurück: Am 13. November 2018 hat Google auf dem Googleblog.de bekannt gegeben, dass ihr Tool PageSpeed Insights nun Lighthouse nutzt. PageSpeed Insights misst die Geschwindigkeit einer Webseite und gibt konkrete Vorschläge, die Webseite zu verbessern. Fortan berücksichtigt die Version 5 von PageSpeed Insights auch Daten aus dem Bericht zur Nutzerfahrung in Chrome (CrUX) und zusätzlich sämtliche Lighthouse-Prüfungen. Zum Beispiel sieht ein Anwender jetzt, wie schnell die Webseite zu unterschiedlichen Zeiten lädt. Die Vorgängerversionen stellt Google in sechs Monaten ein. Nach t3n werden wohl viele Webseiten jetzt schlechter bewertet als zuvor.
- Verlinkt ganz natürlich in wissenschaftlichen Artikeln Auf Twitter hat ein User gefragt, wie er beim wissenschaftlichen Arbeiten die Links zu Quellen setzen soll. John Mueller antwortete hierauf, er solle ganz natürlich die Quellen angeben
- Autoren auf einer Website richtig angeben: In einem Webmaster Hangout äußerte sich John Mueller zu den Autoren-Informationen auf Websites. Ein Seiteninhaber kann hierfür strukturierte Daten nutzen. Im Wochenrückblick KW 44/18 hatten wir Euch bereits auf beliebte Fehler bei strukturierten Daten Das Attribut rel=“author“ bei einem Link zu setzen, ist nicht mehr üblich.
- AMP-URLs in der Google-Suche: Google hat bekannt gegeben, dass viele AMP-Benutzer sowie Publisher es vorzögen, dass die ursprünglichen Domainnamen überall dort verwendet werden, wo ihre AMP-Seiten angezeigt werden. Anfang des Jahres hatte Google dann die Technologie Signed HTTP Exchanges vorgestellt. Jetzt ist Signed Exchanges in Chrome 71 Nun kann jeder Publisher die neue Technologie selbst ausprobieren.
Vermischtes
- Content optimal platzieren: Auf dem Blog Hubspot.de hat Kathleen Jaedtke einen Artikel über die Platzierung des Contents aus neuromarketingwissenschaftlicher Sicht geschrieben. Die Quintessenz: Im Idealfall stellt Ihr links auf Eurer Webseite Inhalte ein, welche die Gefühlsebene ansprechen. Rechts platziert Ihr Inhalte, die mit Logik, Informationen oder Humor zu tun haben.Warum ist das aus neurowissenschaftlicher Sicht sinnig? Die Sehbahnen eines Menschen leiten die Reize der Augen in die optischen Areale des Gehirns weiter. Das rechte Gesichtsfeld wird in die linke Gehirnhälfte, das linke Gesichtsfeld wird in die rechte Gehirnhälfte projiziert. Aufgepasst, wenn Ihr eine Grafik mit Gesichtern auf die Webseite setzt. Sie ziehen die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Das hatten Eyetracking-Studien ergeben. Deshalb empfiehlt die Autoren, ein Foto mit einem Gesicht nicht in die Nähe der wichtigsten Informationen der Seite zu setzen. Hier sei es eher sinnvoll, den CTA in die Nähe des Gesichtes zu platzieren. Es gilt also: Links auf der Webseite: Emotionaler Content | Atmosphärische, illustrierende Bilder | Gesichter. Rechts auf der Webseite: Argumente | Sachinformation | Infografiken | Text im Allgemein | Cartoons.
- LinkedIn schlägt Inhalt für Unternehmensseiten zum Teilen vor: Wie SearchEngineJournal berichtet, besitzt LinkedIn ab sofort eine neue Funktion für Inhaltsvorschläge. Die Inhaltsvorschläge von LinkedIn zeigen die Themen und Inhalte an, welche für eine spezifische Zielgruppe interessant sein könnten. Neben dem grundlegenden Umbau der LinkedIn-Unternehmensseite, die nun schlicht in „LinkedIn-Pages“ umbenannt ist, plant LinkedIn eine Reihe weiterer neuer Funktionen. Diese sollen den Unternehmen helfen, besser mit ihrem Publikum zu kommunizieren.
- SEO Trends in 2019: Searchengineland.com hat eine knappe Liste möglicher SEO Trends für 2019 veröffentlicht. Wir haben Euch hier die Trends noch einmal zusammengefasst:
-
- Mobile-first-Indexierung: April 2018 hatte Google offiziell bekannt gegeben, dass ab sofort der Mobile-first-Index gilt. Wurde bisher die Desktop-Version einer URL als Hauptindex von Google für die Betrachtung von Websites und die Ermittlung von Rankings verwendet, erfolgt dies nun in erster Linie durch die mobile Version einer Seite. Die mobile Version einer Website ist für Google also von nun an der Ausgangspunkt für die Bewertung der Website-Inhalte.
- Page Speed: Sowohl die Ladegeschwindigkeit der mobilen Seite als auch der Desktop-Variante sind als Rankingfaktor wichtig. Mit diversen Tools, wie dem Google PageSpeed Insights, könnt Ihr Eure Webseite analysieren und anschließend konkrete Verbesserungsvorschläge umsetzen.
-
- Marke als „Ranking-Signal“: Gary Illyes, Google Webmaster Trends Analyst, hat auf der Pubcon erklärt, dass Google für seinen Suchalgorithmus auch Erwähnungen von Marken berücksichtigt, nachzulesen auf stonetemple.com. Zunächst einmal kann Google durch die Marken-Erwähnungen ein besseres Bild erhalten, wie prominent Ihr in einem bestimmten Bereich aufgestellt seid. Hinzu kommen Faktoren, wie die Stimmung und der Kontext jeder Erwähnung: Reputation, Vertrauen, Werbung, Beschwerdebearbeitung, etc. Daraus schlussfolgert der Autor von searchenginejournal.com, dass die Stimmung um die Markenerwähnungen auch das Ranking der Website beeinflussen können.
- DSGVO: Wer besitzt die Daten, die durch die Online-Interaktionen der Benutzer entstehen? Benutzer haben dank der Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) seit Mai diesen Jahres mehr Kontrolle darüber, welche personenbezogenen Daten ein Unternehmen über sie sammelt. Falls Euch die DSGVO auch zu schaffen macht, könnt Ihr Euch die Checkliste von blogmojo.de anschauen. Die Datenschutz-Verordnung betrifft EU-Unternehmen und Kunden. Wenn ein Unternehmen die Vorschriften nicht einhält, kann es mit hohen Bußgeldern belegt werden (20 Millionen € oder 4 % des Jahresumsatzes des Unternehmens). Google hat bereits auf die DSVGO reagiert: Alle personenbezogenen Nutzerdaten verfallen in Analytics 26 Monate nach ihrer Erhebung. Jeder Seitenbesitzer kann jedoch diesen vordefinierten Zeitraum für die Datenerfassung ändern. Außerdem ist es nun möglich, die Daten einzelner Nutzer auf deren Wunsch zu löschen.
- Amazon-Suche: Laut einer Studie besuchen 56 % der Verbraucher zuerst Amazon, wenn sie etwas einkaufen wollen. Amazon könnte nach Einschätzung von searchenginejournal.com zu einem „Google des E-Commerce“ werden. Es bedeutet, dass, wenn Ihr etwas verkauft und Ihr nicht als Händler bei amazon.com unterwegs seid, Ihr möglicherweise all diese 56 % der potenziellen Kunden verpasst.
-
- Tipps bei Traffic-Verlust aufgrund von Google SERP Features: Auf moz.com gibt die Autorin Emily Potter Tipps, was ein Seiteninhaber tun kann, wenn er durch die Google SERP Features an organischem Traffic verliert. Ein Verlust an Traffic geht für die Autorin auf vier Hauptursachen zurück: Die Website rutscht im Ranking ab; das Suchvolumen geht zurück; die Website rankt für weniger relevante Keywords; SERP-Features und/oder Werbung „sabotieren“ die Klickrate. Ihr Gedanke hierzu ist: Google werde immer intelligenter, was nur bedeute, dass man auch intelligenter werden müsse. Je anpassungsfähiger und vielfältiger die eigenen Online-Marketing-Strategien seien, desto besser. Man müsse damit beginnen, die SEO-Strategien mit anderen Bereichen zu verbinden, das heißt auch mit der Optimierung von Social Media, bezahlter Werbung und der Steigerung der Markenbekanntheit. Im Fazit zitiert sie Jayson DeMers, dessen Aussage wir für Euch an dieser Stelle frei wiedergeben: Wenn man SEO als Fähigkeit definiert, durch manipulative Taktiken Seiten an die Spitze des Suchmaschinenrankings zu katapultieren, wird SEO sterben. Aber wenn Ihr SEO als Praxis versteht, die Sichtbarkeit einer Website in den Suchergebnissen zu verbessern, dann wird SEO nie sterben – es wird sich nur weiterentwickeln.
Unsere Tipps der Woche
- Reise durch die 80er Jahre: Wie hätten wohl Netflix, Spotify, Google & Co. in den 80er Jahren ausgesehen? Die Zeitschrift t3n nimmt Euch mit auf eine Zeitreise. Auf Instagram könnt Ihr Euch durch unterhaltsame Interpretationen der Internet-Giganten klicken. Die Idee dazu hatte der Designer und Creative Artist Thomas Ollivier.
Ein schönes Wochenende wünschen Euch
Laura und die SEO-Trainees