Informiert Euch über Googles neue Hotelsuche und erfahrt, wie Ihr Eure Marken-SERPs verbessern könnt – mehr dazu in unserem neuen Wochenrückblick.
Tipps zur Verbesserung von Marken-SERPs
Die Suchergebnisseiten, die sogenannten SERPs, sind für Firmen besonders wichtig. Denn nicht nur ein potentieller Kunde sucht nach einem Firmennamen, sondern auch mögliche Investoren, Partner, Journalisten, Bewerber, Leser oder Abonnenten. Sobald ein User dann eine Suchanfrage mit dem Markennamen tätigt, spielt Google idealerweise Ergebnisse aus, die in etwa so aussehen:
- Die Markenbotschaft wird treffend reflektiert;
- aktuellen Informationen über das Unternehmen sind konsistent;
- die Marke erscheint in einem positiven Licht.
Leider ist das nicht immer der Fall. Wie also könnt Ihr Eure Marken-SERPs verbessern? Jason Barnard hat auf dem Blog SEMrush praktische Tipps zur Verbesserung der Marken-SERPs veröffentlicht, die wir Euch zusammenfassen. Überprüfen könnt Ihr Euch selbst, indem Ihr mit dem Browser im Inkognito-Modus nach Eurer Marke googelt.
Diese Suchergebnisseite ist ein gutes Beispiel für einen ungenauen, negativen und wenig überzeugenden Marken-SERP.
Der Autor von SEMrush ordnet jedes Ergebnis, das in einem Marken-SERP erscheint, in eine der drei Kategorien ein: Direkte Kontrolle; indirekte Steuerung; keine Kontrolle.
Direkte Kontrolle
Der Marken-SERP
Über Euer SERP-Snippet, dem Suchergebnistreffer, habt Ihr die direkte Kontrolle. Verfasst also relevante und treffende Seiten-Titel sowie Beschreibungen der Seite via Meta-Elemente im Kopfbereich Eures HTML-Dokumentes. Schreibt auch für Seiten, die als Sitelinks erscheinen können, aussagekräftige Beschreibungen, einschließlich „Kontakt“, „Kundenlogin“, „Über uns“, „Jobs“, „FAQ“, „Kategorien“, „Produkte“ etc.
Sitelinks sind Links, die unter den Suchergebnissen angezeigt werden. Sie sehen nicht nur geordnet aus, sondern helfen dem Benutzer bei der Orientierung und reduzieren die Anzahl der Ergebnisse, die auf der ersten Seite angezeigt werden. Der Autor empfiehlt außerdem Seiten mit rechtlichem Inhalt, wie zum Beispiel die „Datenschutzerklärung“, mit einem noindex-Befehl zu versehen. Achtet auf SSL-Verschlüsselung.
Social Media Accounts
Es kann Twitter, Instagram, LinkedIn, YouTube oder jede andere soziale Plattform sein. Gut laufende, aktive Social-Media-Konten ranken bei der Marken-Recherche oft weit oben. Optimiert also den Titel und die Beschreibung der Social-Media-Konten, denn diese werden auch in den SERPs angezeigt. Auch hier solltet Ihr etwas wählen, das sowohl im Bereich der sozialen Medien attraktiv ist als auch eine Botschaft projiziert, die mit Eurer Website und der Markenbotschaft übereinstimmt. Je nach Plattform erhaltet Ihr Feedback und Bewertungen von zufriedenen Kunden.
Indirekte Kontrolle
Jobseiten
Einige Jobseiten erscheinen in Marken-SERPs oft weit oben. Manchmal auch mit schlechten Bewertungen von unzufriedenen Ex-Mitarbeitern. Es ist sehr selten, dass man hier Kontrolle über den Titel oder die Beschreibung der Seiten hat. Wenn Ihr sie aber habt, dann nutzt auch diese Möglichkeit. Positive Bewertungen von zufriedenen und ehemaligen Mitarbeitern wirken sich zuträglich auf das Image aus.
Kundenbewertungsseiten
Schaut Euch an, welche Kundenbewertungsseiten auf den ersten Suchergebnisseiten erscheinen. Es spielt keine Rolle, ob Ihr der Meinung seid, dass die Plattform nicht legitim, fair oder vernünftig ist. Wenn sie in den SERPs im Zusammenhang mit Eurer Marke auftaucht, müsst Ihr Euch wohl oder übel mit der Plattform auseinandersetzen.
Wenn die Website für Euch einen Mehrwert hat, ermutigt zufriedene Kunden, Bewertungen auf dieser Plattform zu veröffentlichen. Sind bereits viele negative Bewertungen online, benötigt Ihr natürlich sehr viel mehr positive Rezensionen, um zum Beispiel von einem auf vier Sterne zu gelangen.
Wissens-Datenbanken
Die meisten Marken besitzen keinen Wikipedia-Eintrag. Das sollte man korrigieren, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Bei den bestehenden Artikeln sieht der Autor darüber hinaus das größte Problem darin, dass Artikel ohne Beweise von vertrauenswürdigen Dritten bereitgestellt werden [Anmerkung der Redaktion: Daneben besteht natürlich der Diskussionsbereich, der auch von Usern dafür genutzt werden kann, abgelehnte Änderungsvorschläge bei Artikeln zu diskutieren oder gar anzufechten].
Der Kommentar „Artikel zitiert nicht genügend Quellen“ ist jedenfalls weit verbreitet und erscheint oft in den SERPs, wenn er auf der Wikipedia-Seite vorhanden ist. Nun könnt Ihr natürlich solche Quellen selbst hinzufügen – aber Achtung, stellt sicher, dass Ihr Quellen wählt, die vertrauenswürdig, autoritativ und unabhängig.
Partnerseiten
Habt Ihr beispielsweise einen Shop und einen Händler, der Eure Produkte vermarktet, könnt Ihr auch hier zum Teil die Kontrolle übernehmen. Holt Euch starke Partner an Bord für Euer Projekt und überzeugt diese, auch an ihren SERPs zu arbeiten.
Keine Kontrolle
Artikel
Über Artikel, die von Journalisten verfasst werden, habt Ihr keine direkte Kontrolle. Allerdings könnt Ihr die Autoren gegebenenfalls darum bitten, den Titel und die Beschreibung der Seite zu aktualisieren. Hier schlägt der Autor von SEMrush vor, den Artikel selbst zu lesen und dann zu überlegen, ob man einige Informationen aktualisieren könnte. Darunter fallen Adresse des Unternehmens oder auch ein zitierter Mitarbeiter, der durch einen anderen ersetzt werden sollte.
Bittet dann den Journalisten höflich, diese Änderungen vorzunehmen. Übernimmt er Eure Vorschläge, aktualisiert sich auch automatisch das Datum des Artikels und er sieht relevanter in den SERPs aus.Es hilft ebenfalls, wenn Ihr mehrere positive Beiträge über Euch auf vertrauenswürdigen und autoritativen Websites habt. Diese Artikel könnt Ihr wiederum auf eurer eigenen Website prominent verlinken.
YouTube-Kanäle
Das Miniaturbild macht YouTube-Videos und -Kanäle besonders sichtbar. Hinzu kommt die steigende Bedeutung des Video-Formats und die Tatsache, dass Google die Tendenz hat, seine eigene Tochtergesellschaft zu bevorzugen. Deshalb ist YouTube ein wesentlicher und effektiver Teil der Marken-SERP-Strategie. Wie jede andere soziale Plattform wird auch ein aktiver, offizieller und gut laufender YouTube-Kanal dazu neigen, inoffizielle Konkurrenz auszustechen.
Google News
- Google prüft Links: John Mueller twitterte, dass man sich im Webspam Team über den aktuellen Status von Backlinks beraten möchte. Er stellte hierzu die simple Frage: „Funktionieren Sie noch?“. Auf Twitter begann eine rege Diskussionsrunde. Backlinks sind immer noch einer der wichtigsten Ranking-Faktoren.So fragte ein SEO-Experte, ob es besser sei, von einer vertrauenswürdigen Seite, wie der New York Times, oder von einer Seite mit relevantem Inhalt einen Link zu bekommen. John Mueller antwortete hierzu scherzhaft nur, er sei sich nicht sicher, wonach gerade gefragt wird, etwa „von wem sollten Sie Links kaufen?“
- Theorie über Links und das Medic Update: Sistrix geht davon aus, dass vom Medic Update vor allem Gesundheits- und Finanzseiten negativ betroffen waren, also Seiten, die sich mit sensiblen Themen befassen. Für die Betroffenen empfiehlt Sistrix einen Blick auf die Google Quality Rater Guidelines zu werfen und das Linkprofil. Nach dem ersten Google Penguin Update im April 2012 berichtete Sistrix über die Gewinner und Verlierer des Updates. Viele dieser Domains, die im Ranking abgerutscht sind, sind nach Sistrix nun auch vom Medic Update betroffen. Was aber könnten Pinguin und Medic gemeinsam haben?Juan Gonzalez von Sistrix äußerte hierzu eine Theorie. Er vermutet, dass unnatürliche Anker-Texte unter anderem der Grund für ein schlechteres Ranking sein könnten. Es sei seiner Meinung nach sehr schwer, für ein Keyword, wie „Haartransplantation“, für das man ranken möchte, 1147 natürliche Links zu erhalten.
- Google stellt Domains für Office-Dokumente bereit: Wie Google kürzlich twitterte, stehen dem User ab sofort neue Domains bereit für eine direkte Erstellung von Office-Dokumenten. Das Google-Online-Office-Paket kann von einer oder mehreren Personen direkt beim Aufruf des Domainnamens genutzt werden. Ein „form.new“ ergibt sofort ein Formular, ein „doc.new“ direkt ein Textdokument.
Googles Online-Office-Paket
doc.new docs.new |
form.new forms.new |
sheet.new sheets.new spreadsheet.new |
site.new sites.new website.new |
slide.new slides.new deck.new presentation.new |
- Wenige Publisher auf der Startseite von Google News: Für Deutschland zieht sich Google aus einem Pool von circa 1000 unterschiedliche Domains Publisher heraus, die auf der ersten Seite der Google-News landen. Die Anzahl der für Google News zugelassenen Publisher dürfte dabei deutlich höher liegen. Doch nur ein geringer Teil schafft es auf die Startseite. Diese Meldung teilte seo-suedwest mit Verweis auf Markus Walter von tekka. In Großbritannien zeigt Google um die 3500 Publisher an, in den USA etwas unter 5000.
- Google gestaltet Hotelsuche auf dem Desktop neu: Die Hotelsuchfunktion auf dem Desktop wird nun an die Anfang des Jahres redesignte Mobile-Suche angepasst. Die Hotelsuche auf dem Desktop beinhaltet ab sofort:
- Vom Hotel oder Urlaubern geschossene Fotos;
- Hotelinformationen, wie Nachbarschaft und Lage;
- Hotelbewertungen aus dem Internet, die nach Stichworten, wie „Klimaanlage“ durchsucht werden können;
- eine detaillierte Beschreibung des Hotels, auch mit Highlights und Annehmlichkeiten;
- Preisvergleiche über die großen Buchungsseiten.
Vermischtes
- Fünf Fehler bei strukturierten Daten: Strukturierte Daten helfen den Suchmaschinen-Bots ein besseres Verständnis von Seitenelementen auf der Webseite zu bekommen. Auf searchenginejournal.com stellte der Autor Roger Montti nun fünf häufige Fehler bei strukturierten Daten Hier die wichtigsten für Euch zusammengefasst:
- Verwendung ungeeigneter strukturierter Daten (ein Seiteninhaber kennzeichnet eine Dienstleistung mit strukturierten Daten aus, die für ein Produkt gelten)
- Verletzung der Google-Richtlinien für bestimmte Datentypen (Google hat 20 Developer Pages für Content-Typen)
- Verstöße gegen die allgemeinen Richtlinien für strukturierte Daten von Google
- Manipulieren von strukturierten Daten (Beispiel I: Eine Website enthält kein Stellenangebot, benutzt aber die strukturierten Daten einer Stellenausschreibung; Beispiel II: Befinden sich auf Eurer Seite strukturierte Daten für Preise, sollten sich auch Preise auf Eurer Seite wiederfinden)
- Die Zukunft des Podcasts: Wie sieht die Zukunft des Podcasts aus? Bleiben Podcasts auf kostenlosen, werbegestützten Plattformen weiterhin verfügbar? Oder wird der Podcast ein Geschäftsmodell mit kostenpflichtigen Abonnements mit exklusiven Inhalten? Große Shows erhalten derzeit Angebote auf Podcast-Seiten, bekannte Hollywood-Schauspieler mischen mit und Top-Unternehmen investieren in neue Streaming-Plattformen, die einen Netflix-Ansatz für Podcasts verfolgen. Wie sich der Podcast-Markt künftig entwickeln könnte, erfahrt Ihr ausführlich auf techcrunch.com.
- Keine Captchas mehr: Google stellt neuen Bot-Schutz reCAPTCHA v3 Was ist ein Captcha? Ein Captcha ist ein Test, mit dem festgestellt wird, ob es sich um einen Menschen handelt oder ein Programm. Die Firma reCAPTCHA ist eine Tochterfirma von Google und arbeitet seit längerer Zeit daran, die Abfragen, wie Bilderrätsel, Zahlenfolgen u. ä., so bequem wie möglich zu gestalten.Jetzt präsentiert Google mit reCAPTCHA v3 ein umfangreich überarbeitetes System. Der Nutzer bekommt dabei keine Abfrage mehr zu sehen. Der Webmaster hingegen bekommt einfach einen Score zwischen 0,1 (=Bot) und 1,0 (=Mensch) zurückgeliefert. Zudem kann der Webmaster nun eigene Signale einfließen lassen, wie zum Beispiel, ob ein Nutzer eingeloggt ist.
- Twitters neue Zeichengrenze macht höflicher: Vor einem Jahr erhöhte Twitter seine Zeichengrenze von 140 auf 280 Zeichen. Seitdem agieren Nutzer höflicher, kürzen weniger Wörter ab und reagieren auf mehr Tweets. Die von Twitter veröffentlichten Daten zeigen, dass 54 % der Tweets nun das Wort „bitte“ beinhalten. Die Verwendung des Begriffes „danke“ stieg auf 22 %. Die User kürzen zudem weniger ab. Die Nutzung von „sorry“ ist um 5% gesunken, während „sorry“ um 31% gestiegen ist.
Unsere Tipps der Woche
- Whitepaper zum digitalen Erfolgsfaktor Linguistik: Searchmetrics hat gemeinsam mit Suxeedo ein Whitepaper zum Download Die Überlegung dahinter ist folgende: Je besser Suchalgorithmen Sprache interpretieren können, desto treffender sind die Suchergebnisse. Das Whitepaper befasst sich mit der Frage, inwiefern ein grundlegendes Verständnis von Texten für Content Marketing relevant ist. Zudem beschäftigen sich die Autoren damit, wie sich Mensch und Maschine beim Textverständnis unterscheiden oder ähneln.
- SEO-Horror-Geschichten zum Schmunzeln: Auf searchenginejournal.com könnt Ihr Euch 19 unterhaltsame SEO-Horror-Geschichten durchlesen. So erzählt beispielsweise der SEO-Experte Craig Campbell von seiner persönlichen Horror-Erfahrung mit einem Kunden. Für dessen Domain hatte er zunächst ein besseres Ranking erzielt. Dann entschieden sich die Seiteninhaber, von WordPress zu Wix wechseln – um Kosten zu sparen! Jetzt sieht die Website zwar gut aus, ist aber rankingtechnisch im Keller.
- Witzige robots.txt-Files: In der Datei Robots-Exclusion-Standard-Protokoll legt ein Seiteninhaber fest, welche Seiten der Suchmaschinen-Bot erfassen und welche er aussparen soll. Die robots.txt-Datei richtet sich also vorrangig an Bots und ist nicht für die Augen des Users bestimmt. Dennoch nutzen einige Seitenbetreiber die Datei für lustige Nachrichten an menschliche Leser. T3n hat hierzu die 15 kuriosesten versteckten ASCII-Bilder und Nachrichten zusammengetragen.
- Google Doodle-Spiel mit Multiplayer-Unterstützung: Passend zu Halloween 2018 hat Google diese Woche das erste interaktive Google Doodle-Spiel mit Multiplayer-Unterstützung vorgestellt. Wie funktioniert das Spiel? Zwei Teams mit jeweils vier Geistern spielen eine Runde „Great Ghoul“. Die Geister heißen Jade, Sage, Olive und Kelly (Team Grün) und Iris, Mulberry, Plum und Periwinkle (Team Violett). Auf dem Google-Blog beschreibt der Autor das Spiel als Mischung zwischen Snake und Pac-Man. Ihr möchtet ein anderes Google Doodle zocken oder habt das Halloween Google Doodle verpasst? Schaut einfach im Doodle-Archiv von Google nach.
Ein schönes Wochenende wünschen Euch
Laura und die SEO-Trainees
2 Antworten
Hallo Laura,
sehr guter Artikel!
Als Kenner der SEO-Szene, kennt man natürlich vieler dieser Tipps, aber:
1. der Artikel fasst übersichtlich alle Aspekte der Verbesserung von Marken-SERPs zusammen.
2. Für mich waren auch 3 neue Aspekte dabei, dafür vielen Dank!
Eine Frage noch dazu:
Die Sitelinks zur Domain (zur Markenanfrage auf Google) hinterlege ich im Kopfbereich HTML-Dokumentes, ja!?
Sprich ich hinterlege dort die strukturierten Daten?
Guten Morgen Marco,
vielen Dank für dein Feedback, was mich sehr freut.
Zu deinen Fragen.
1) Sitelinks: Sitelinks kannst du im eigentlichen Sinne nicht hinterlegen. Google zieht sich, wenn du Glück hast, die relevantesten Seiten und stellt sie als Sitelinks dar. Möglicherweise hängt das damit zusammen, wenn eine Seite besonders stark verlinkt ist.
2) Strukturierte Daten: Das Format JSON-LD wird nur im Head-Bereich eines HTML-Dokumentes eingebunden. Microdata und RDFa werden im Body-Bereich, also direkt an den Elementen, eingebunden.
Viele Grüße
Laura