Wieder eine Woche die zu Ende geht und wir sind die Sonne noch nicht leid. Wer mehr Sommer möchte, muss unseren Wochenrückblick lesen. In dieser Woche haben wir klassische Ursachen für Duplicate Content, ein Neuromarketing-Duell der Giganten und jede Menge News & Tipps rund um Google und die SEO-Welt für euch.
Acht Ursachen für Duplicate Content
Vergangene Woche haben wir noch darüber berichtet, dass bei 50 % der Homepages Probleme bezüglich Duplicate Content auftreten. Passenderweise hat sich Search Engine Land am Mittwoch dem Thema angenommen und acht Ursachen für Duplicate Content aufgezeigt.
- URLs mit HHTP/HTTPS und www/ohne-www
Oft sind Domains unter verschiedenen Varianten vorhanden. Gerade bei der Umstellung auf HTTPS vergisst man gerne, die alten HTTP-URLs per 301 weiterzuleiten. Ebenfalls sollte man prüfen, ob die Domain mit und ohne „www“ zu erreichen ist. Um Fehler zu vermeiden, sollte man sich auf eine Standard-Version festlegen, auf die seitenweit weitergeleitet wird.
- Scraper Sites
Bekanntermaßen gibt es sogenannte Scraper Sites, die andere Websites crawlen, Inhalte kopieren und diese neu hochladen. Um die geklauten Inhalte zu schwächen, sollten absolute anstatt relativer URLs verwendet werden. Am besten werden auf allen Seiten Canonical Tags eingerichtet, die auf sich selbst verweisen. Ein hundertprozentiger Schutz ist das allerdings auch nicht. Ob man „gescraped“ wurde, kann man mit kostenlosen Tools wie Siteliner oder Copyscape herausfinden.
- Alte Subdomains
Werden Subdomains auf Unterordner umgezogen, sollte man ebenfalls darauf achten, die alten URLs auf die neuen URLs per 301-Redirect weiterzuleiten. Vor allem dann, wenn auf die alte Version viele Backlinks verweisen.
- Entwicklungsumgebung
Wer kurz vor einem Relaunch steht, hat möglicherweise alle Inhalte bereits auf die vermeintlich geheime Entwicklungsumgebung hochgeladen. Allerdings kann auch diese vom Google Bot gecrawled werden. Deshalb sollte hier unbedingt mit einem htaccess-Schutz oder dem Noindex Tag und entsprechenden Kennzeichnungen in der robots.txt gearbeitet werden.
- Dynamische Parameter
Durch verschiedene Variationen von Produkten oder auch Bildergalerien kann eine Seite unter hunderten verschiedenen URLs mit Parametern bestehen. Deshalb ist es notwendig, auf allen Seitenmit Parametern in der URL mit einem Canonical Tag auf die saubere URL zu verweisen. Zusätzlich kann man mit dem URL-Paramater-Tool in der Search Console arbeiten.
- Mehrere Sprachen
Auf internationalen Websites werden Inhalte in mehreren Sprachen angeboten. Da es sich um sehr ähnliche Inhalte handelt, müssen verschiedene Sprachversionen beispielsweise mit dem hreflang-Attribut gekennzeichnet werden. Weitere Infos findet ihr direkt bei Google.
- Content Syndication
Um eigene Inhalte besser zu verbreiten, bietet es sich manchmal an, diese auch auf anderen Websites zu veröffentlichen – Content Syndication genannt. Allerdings sollten unbedingt Regeln festgelegt werden, die es bei der Veröffentlichung zu beachten gilt. Im Idealfall verweist der Publisher via Canonical Tag und Link auf das Original auf eurer Website. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz des Noindex Tags auf der Seite des Publishers.
- Ähnlicher Inhalt
Duplicate Content entsteht nicht bloß bei exakt identischen Inhalten. Sollte man aus zwei verschiedenen Texten dieselben Informationen erhalten, auch wenn sie maginal unterschiedlich geschrieben sind, handelt es sich um Near Duplicate Content. Hier sollte wieder mit dem Canonical Tag gearbeitet werden.
Generell ist es wichtig für die Suchmaschine und den User einzigartigen Content bereitzustellen. Wann immer man die Chance hat, Inhalte oder ein Thema ganzheitlich auf einer Seite abzubilden, sollte man die Inhalte zusammenfassen. Auch hier sollten natürlich die zusammengefassten URLs per 301-Weiterleitung auf die neue URL verweisen.
Content Marketing
- Weniger ist mehr: Ronell Smith plädierte auf MOZ für weniger und kürzeren Content. Auf den ersten Blick scheint das vielen Dingen zu widersprechen, die man sonst über Content Marketing liest. Aber Smith weist darauf hin, dass Unternehmer große Probleme damit haben, mit einem dünn besetzten Content-Team regelmäßig Inhalte zu erstellen, die auch höheren Qualitätsansprüchen genügen. Es wird viel in Content investiert, aber nicht immer zieht das den gewünschten Erfolg mit sich. Viel hochwertiger Inhalt bedeutet schließlich auch hohe Kosten, aber nicht immer bessere Rankings oder mehr Traffic. Ronell Smith macht daher den Vorschlag, bedachter bei der Veröffentlichung vorzugehen. Wird erst ein Takt bestimmt, in dem sehr hochwertiger und einzigartiger Content mit den vorhandenen Ressourcen erstellt werden kann, so kann schließlich mit Länge und Art der Inhalte experimentiert werden, um eine passende Publishing-Strategie für das eigene Produkt zu finden. Er vermutet daher auch, dass zukünftig Content knapper werden wird.
- Nutzer wollen kürzere Inhalte: Wie Smith spricht sich auch Patrick Burke für kürzere Inhalte aus, die mehr auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Großartige Ideen sollen weniger aufgebläht werden, sondern in reduzierter Form attraktiv aufgearbeitet werden. Schließlich verbringt mehr als die Hälfte aller Nutzer nicht einmal 15 Sekunden auf einer Webseite. Daher gilt: In der Kürze liegt die Würze. Praktische Anweisungen, witzige Comics oder informative Grafiken sind laut Burke ein guter Weg zu nutzerfreundlichem Content.
- Vier gute Gründe für Content Marketing: Julian Dziki macht uns auf Seokratie klar, warum Unternehmen lieber auf guten Content statt gekaufte Links setzen sollten: 1. Links sind keine gute Investition. Gute Links sind teuer und für ein gutes Ranking benötigt man viele davon. Hochwertiger Inhalt dagegen erhält seinen Wert und zahlt sich somit langfristig aus. Zudem sind die Risiken hier wesentlich geringer, von Google abgestraft zu werden. 2. Content Marketing ist erwünscht, Google ermutigt sogar dazu, während gekaufte Links noch immer eine rechtliche Grauzone bilden. 3. Gute Inhalte lassen sich nicht so leicht kopieren, Links hingegen schon. Wer Links einkauft muss immer damit rechnen, dass Wettbewerber dies nachmachen. Content hingegen zeugt von mehr Individualität und Kreativität. 4. Content mit Qualität zahlt sich weitflächig und langfristig aus. Content kann über verschiedene Kanäle ein Produkt stärken. Anders als Links sollten Inhalte mit Mehrwert außerdem auch in Zukunft für die Suchmaschinen relevant sein. Interessante Artikel und Bilder bleiben außerdem über Jahre hinweg wertvoll.
- Neuromarketing für Online Shops: Das Webdesign beeinflusst das Kaufverhalten der Besucher. So viel sollte soweit bekannt sein. Nun stellt Benny B. Briesemeister vor, wie Neuromarketing dabei helfen soll. Um konkrete Hypothesen darüber erstellen zu können, wie eine Seite verbessert werden kann, werden neurowissenschaftliche Methoden wie Eyetracking und EEG-Messungen genutzt. Damit erhält der Betreiber wertvolle Informationen darüber, welche Elemente den Kauf bestärken oder verhindern. In Zukunft kann Neuromarketing also dabei helfen, effektive Designs zu entwickeln und die Kaufentscheidungen zu steuern.
Vermischtes
- Tägliche Rankings mit Sistrix: Der Tool-Anbieter Sistrix ermöglicht mit dem neuen Update, den tagesaktuellen Sichtbarkeitsindex jeder Domain einzusehen und das Ranking von Keywords zu betrachten. Doch das war es noch nicht: Auch die täglichen Ranking-Daten aller Domains für einen Zeitraum von vier Wochen sind nun verfügbar. Hierfür müssen in Zukunft also keine weiteren Tools mehr hinzugebucht werden. Zu finden ist diese neue Funktion im Sistrix-Menü unter „Sichtbarkeitsindex“.
- Neues iPhone ohne Kopfhörer-Anschluss: Am Mittwoch hat Apple einige neue Informationen rund um das neue iPhone 7 und die neuen Apple Watches vorgestellt. Dabei wurde bestätigt, dass das neue Smartphone ohne einen Anschluss für Kopfhörer kommen soll. Stattdessen setzt man auf kabellose Optionen.
- Penguin Update steht offenbar vor der Tür: Über ein Jahr und 10 Monate ist es nun schon her, dass Google mit der Version 3.0 sein letztes Penguin Update ausgerollt hat. Barry Schwartz von seroundtable.com meint in einem Hangout bei YouTube Live nun erkannt zu haben, dass das lange erwartete nächste Update nicht mehr weit entfernt sein kann. Dort sagte John Mueller von Google nämlich, man würde momentan an einer entsprechenden Ankündigung arbeiten.
- Internationales SEO – 7 Maßnahmen für mehr Erfolg: Aufgrund der voranschreitenden Globalisierung wird internationales SEO immer wichtiger. Grund genug für David Hachenberg, noch einmal auf onlinemarketing.de die 7 wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Optimierung der Länder-Seiten zusammenzufassen. Notwendige Schritte sind demnach unter anderem die Anpassung des Contents an länderspezifische Zielgruppen sowie der Verzicht auf eigenständige Top Level Domains oder Subdomains.
- Kampagnen-Gruppen in AdWords: Wie u. a. Search Engine Land berichtete, hat Google in dieser Woche ein neues Feature mit dem Namen Campaign Groups für AdWords veröffentlicht. Es erlaubt Nutzern, mehrere Kampagnen mit gemeinsamen Zielen zu Gruppen zusammenzufassen und ihre Performance im Hinblick auf diese Ziele (etwa Klicks oder Conversion) zu überwachen. Erreichbar ist das brandneue Feature übrigens über die linke Sidebar in AdWords.
- Beziehung zwischen Rankings und Social Shares: Eines der meist diskutierten Themen innerhalb des SEO-Universums ist sicherlich, ob und inwiefern Shares aus den sozialen Medien die organischen Rankings beeinflussen. Larry Kim hat sich auf MOZ dieser Frage angenommen und nach eigenen Untersuchungen die These aufgestellt: Es sind nicht etwa Social Shares, die hohe organische Rankings hervorbringen, entscheidender ist vielmehr die Engagement Rate.
2 Antworten
Coole seite und cooler Blog.
Bin selber SEOler und finde es cool, dass du rückblickende zusammenfassungen gibst!
Keep it up!
Hey Peer,
ich bin gerade zum ersten Mal auf deinen Blog gestoßen und ganz begeistert von deinen Wochenrückblicken. Diese Zusammenfassungen ersparren mir ein stundenlanges lesen von Newslettern. Vielen Dank dafür.
Schönen Gruß
Regina