Herbst. Egal, SEO-Wochenrückblick! Auf MOZ wurde nochmal klargestellt, wie verdammt wichtig Content eigentlich ist. Außerdem hat Google an seinen Richtlinien rumgespielt und eine „In Apps“-Suche veröffentlicht, SEMRush hat die häufigsten OnPage-Fehler herausgefunden und Amazon seine Dash Buttons nach Deutschland gebracht. Viel Spaß beim Lesen!
Content und Backlinks – das Zentrum jeder SEO-Strategie
Auf MOZ plaudert Eric Enge ein bisschen über die Erwartungshaltung seiner Kunden. Er, der laut eigener Aussage mit Stone Temple Consulting einige der größten Firmen und Websites der Welt betreut, sieht viele Unternehmen mit SEO überfordert. Eher wird eine Blaupause für den schnellen SEO-Boost gefordert: Ändere an Tag X Wert Y und du stehst bei Google auf Platz 1!
Eric Enge sieht in dieser naiven Denkweise eine Gefahr. Auch wenn es mehr als 200 Rankingfaktoren gibt, sind es lediglich zwei, die alle anderen in den Schatten stellen: Content und Backlinks. Unternehmen, die SEO vereinfachen wollen oder müssen, sollten sich also lieber darauf konzentrieren, großartige Inhalte zu erstellen und diese gut zu bewerben.
Enge betont, dass viele Unternehmen „simply don’t do that“. Ihr SEO würde sich demnach drastisch verbessern, sollten sie sich mehr auf diese zwei Faktoren konzentrieren.
Was ist großartiger Content?
- Relevanz: Gibt der Inhalt Antworten auf die eingegebene Suchanfrage?
- Qualität: Enthält der Inhalt einzigartige Informationen?
- Content Experience: Werden Inhalte besonders gut zusammengefasst oder besonders verständlich wiedergegeben?
Drei Punkte, die es zu befolgen gilt, um großartigen Content zu erstellen – mehr nicht. Enge fügt hinzu, dass die Top-Ergebnisse für die meisten Suchanfragen bereits sehr gute Inhalte bereitstellen. In der Regel reicht es also nicht aus, bloß guten Inhalt zu präsentieren, man muss der Beste sein. „That may not be easy, but being the best at something never is.“
Backlinks als separater Faktor
Gerade als Einsteiger könnte man meinen, dass Backlinks bloß das Produkt guten Inhalts seien. Teilweise stimmt das natürlich. Es ist dennoch sinnvoll, Backlinks separat zu betrachten.
Denn Links sind weiterhin die beste Möglichkeit, Autorität zu messen. Schließlich sind Betreiber einer anderen Seite gewillt, ihre eigenen Besucher auf eine andere Seite weiterzuleiten. Dementsprechend muss die Zielseite relevant sein.
Außerdem erfordern Backlinks mehr als nur guten Inhalt. Wie es schon immer war und immer bleiben wird, muss Inhalt auch adäquat beworben werden. Erst das bewirkt, dass der gute Inhalt auch gefunden und in Form von Links empfohlen wird.
Engagement und Social Signals sind weniger wichtig
Enge betont, dass, entgegen der Meinung vieler anderer SEOs, Social Signals keinen Rankingfaktor darstellen. Denn das würde bedeuteten, dass Google es Drittanbietern ermöglichen würde, seinen Algorithmus jederzeit zu beeinflussen. Besonders vor dem Hintergrund, dass Google und Facebook nicht gerade die besten Freunde sind, kommt Enge zu dem Entschluss: „Not happening!“
Ähnliches gilt für User Engagement. Es gibt kein von Nutzern generiertes Signal, das zuverlässig als Rankingfaktor genutzt werden kann. Zwar hat die CTR bewiesenermaßen einen Einfluss auf Trends usw., jedoch taugt es nicht als „core ranking factor“. Auch andere Signale wie Bounce Rate, Pogosticking oder Lesezeit taugen nicht als Rankingfaktor, sondern eher als Qualitätskontrolle.
Informationsarchitektur
Unterstützend zur Vermarktung von Inhalten gilt es, diese für Maschinen und Menschen leicht auffindbar und verständlich zu machen. Dazu muss die Usability gut sein und entsprechende Tags wie rel=canonical müssen gesetzt werden. Enge beschreibt, wie er bereits etlichen Unternehmen mit diesen technischen Anpassungen helfen konnte.
In aller Kürze
„If your content isn’t competitive in relevance and quality, links won’t help. If it is, links will make the difference.“ Oder noch kürzer: Content is king!
Google News
- Fünf kostenlose SEO-Plug-Ins für Chrome: Brian Harnisch hat auf Search Engine Land eine Liste seiner fünf top Plug-Ins genannt, die er für SEO-Aufgaben nutzt. Diese reichen vom simplen Erstellen von Screenshots bis zum Check von Links. Hier die Liste: 1. Nimbus Screenshot and Screencast 2. Check My Links 3. Word Count 4. Open Multiple URLs 5. User-Agent Switcher for Google Chrome.
- Neue Google-Schema-Review-Richtlinien: Vergangenen Freitag hat Mike Blumenthal über angepasste Richtlinien der Review-Mark-Ups im Local Business berichtet. Wer das Mark-Up im Snippet stehen haben möchte, darf ab sofort. u.a. nur noch auf Bewertungen zurückgreifen, die über die eigene Seite eingegangen sind (anstatt über Yelp und Co.).
- Relevanz von Googles Quality Updates: Neben den großen Updates wie Panda oder Penguin arbeitet Google zwischendurch auch mit kleineren „Quality Updates“, um den Algorithmus anzupassen. Diese werden in der Regel nicht offiziell angekündigt und von SEOs deshalb gerne ignoriert. Auf Search Engine Land erklärt Glenn Gabe, warum man solche „Phantom Updates“ definitiv auf dem Schirm haben sollte.
- Neue Suchfunktion „In Apps“: Am Dienstag hat Google eine neue Funktion der Google App für Android vorgestellt, die in Deutschland bereits verfügbar ist. Neben „Videos“ und „Bilder“ gibt es unter dem Suchschlitz nun auch die Funktion „In Apps“. Wer etwas eingibt, durchsucht auf dem Handy installierte Apps nach dem Begriff. Da nicht das Internet, sondern lediglich das eigene Smartphone durchsucht wird, funktioniert die „In Apps“-Funktion auch offline.
Vermischtes
- Amazons Dash Buttons in Deutschland verfügbar: Wieder ein Grund weniger, Google aufzurufen. Die seit Februar 2015 in den USA erhältlichen Dash Buttons sind nun auch in Deutschland verfügbar, wie u.a. internetworld.de berichtet. Mit ihnen lassen sich Konsumgüter auf Knopfdruck nachbestellen. Ein Dashbutton ist lediglich auf ein Produkt programmiert und kostet fünf Euro, die beim Kauf des Produktes wieder gut geschrieben werden.
- SEO – Inhouse oder Agentur: Unternehmen packen das Thema SEO oft sehr unterschiedlich an. Einige nehmen die Sache selbst in die Hand. Andere lagern solche Aufgaben lieber aus. Julian Dziki von seokratie.de beschreibt, dass sich mit dieser Entscheidung viele Unternehmen schwer tun. Welche Vor- und Nachteile es gibt, erklärt er in seinem neusten Beitrag.
- E-Mail-Signatur-Marketing: Sind Online-Marketer nicht ständig auf der Suche nach dem neusten Scheiß? Na also, hier ist er! E-Mail-Signatur-Marketing ist deshalb toll, weil es quasi nichts kostet. Und da ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern E-Mails an durchschnittlich 18.000 Empfänger täglich verschickt, ist es auch eine sehr reichweitenstarke Kommunikationsform, wie internetworld.de berichtet.
- Die elf häufigsten OnPage-Fehler: Auf semrush.com ist eine Infografik veröffentlicht worden, die jedem SEO aus der Seele spricht. Anhand mehr als 100.000 Domains wurden die elf häufigsten OnPage-Fehler herausgefunden und Lösungsansätze aufgezeigt. Wenig überraschend sind Fehler zu Duplicate Content auf Platz 1. Jede zweite Website hat damit zu kämpfen.
Ein schönes Wochenende wünschen Euch
Julian und die SEO-Trainees
2 Antworten
Vor allem Links scheinen ein immer noch sehr starker Faktor zu sein. Es geht das Gerücht herum, dass sich das in Zukunft in Richtung Content verlagern soll. Was denkst du darüber?
Traurigerweise sehe ich immer wieder Seiten, die scheinbar nur mit Backlinks glänzen und die Inhalte wirklich nicht gut sind. Das erkennen von Google dauert ewig.