Diese Woche hat vor allem Googles Ankündigung, AMP für die kompletten organischen Anzeigen auszurollen, für zitternde Knie gesorgt. Außerdem gab es etwas Aufklärungsarbeit zu den wahren Auswirkungen von Weiterleitungen, einen ausführlichen SEO-Weckruf, einen schnellen CRO-Ratgeber und natürlich noch viel mehr. Viel Spaß beim Lesen!
Das große AMP-Rollout – Das muss man jetzt wissen
Rund ein Jahr nachdem die Accelerated Mobile Pages ins Leben gerufen wurden, kündigt Google die nächste große Veränderung für die super schnell ladenden Seiten an. War AMP in den Google-Ergebnissen bisher nur für „Schlagzeilen“ möglich, sollen zukünftig alle Ergebnisse in den SERPs als AMP ausgespielt werden können, wie Google offiziell ankündigt.
Genau jetzt ist also der Punkt erreicht, an dem alle jene Website-Betreiber durchdrehen, die das Thema AMP erfolgreich vor sich hergeschoben haben. Deshalb wollen wir, angelehnt an den moz-Artikel, alles zusammenfassen, was man über AMP jetzt wissen sollte.
Was genau sind AMPs?
OnPageWiki: „Accelerated Mobile Pages (AMP) ist ein quelloffenes, plattformübergreifendes Framework, mit dessen Hilfe die Ladegeschwindigkeit mobiler Websites deutlich erhöht werden kann. AMP basiert auf der Reduktion von CSS und JavaScript, einem Content Delivery Network sowie angepasstem HTML. Unterstützt wird das Accelerated Mobile Pages Project von Google.“
AMP-Update ist noch nicht live!
Momentan werden AMPs nur in Googles „Schlagzeilen“ angezeigt. Wann AMPs die restlichen organischen Anzeigen erobern, steht zwar noch nicht fest, Google selbst spricht aber von „later this year“. Als Grund dieser Verzögerung wird angegeben, jedem genug Zeit lassen zu wollen, sich mit der Implementierung auseinanderzusetzen: „[…] we want to give everyone who might be interested in “AMPing up” their content enough time to learn how to implement AMP and to see how their content appears in the demo.“ Die Testseite, auf der AMP bereits komplett ausgerollt wurde, findet ihr hier (über das Smartphone aufrufen).
Kein direktes, aber ein indirektes Rankingsignal
Wie moz berichtet, gehören AMPs nicht zu den Rankingfaktoren. Sie erhalten lediglich denselben Boost wie gewöhnliche „mobile-friendly“ Websites. Eine Abstrafung für Nicht-AMP-Seiten wird es also nicht geben. Wie die Metatags könnten sie aber User, und damit indirekt auch das Ranking, beeinflussen. Vor allem Interessenten mit einer geringen Bandbreite könnten AMPs bevorzugen und so für mehr Traffic sorgen. Ebenso beinhalten AMPs oft weniger Werbung und wirken so attraktiver.
Wie populär sind AMPs?
Google hat bereits mehr als 150 Millionen AMPs im Index. Wöchentlich kommen rund vier Millionen hinzu.
AMP implementieren
Vor allem für Nutzer von bekannten CMS wie WordPress ist die Implementierung von AMP recht einfach. WordPress bietet dazu ein Plug-in an, das jeweils eine AMP-Version eurer Seiten erstellt. Nutzer des Yoast-Plug-ins sollten folgende Anleitung auf Yoast.com befolgen.
AMP in Search Console
In der Search Console gibt es seit einigen Monaten unter „Darstellung der Suche“ den Reiter „Accelerated Mobile Pages“. Dort könnt ihr nachvollziehen, wie viele indexierte AMP-Seiten ihr habt und wie viele davon noch fehlerhaft sind.
AMP Ads
Im Durchschnitt sind AMP-Seiten werbefreier als die regulären Pendants. Das liegt daran, dass die Werbung zum Laden deutlich länger bräuchte als der Inhalt selbst und deshalb teilweise weggelassen wird. Wie wir im Wochenrückblick vor zwei Wochen berichteten, wird aber bereits daran gearbeitet, Ads zukünftig ebenfalls als AMP darzustellen.
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- Regeländerung der 301-Weiterleitung: Im Jahr 2013 bestätigte Matt Cutts, dass eine 301-Weiterleitung rund 15 % Verlust des Pagerank mit sich ziehen würde. Vergangene Woche twitterte Gary Illyes hingegen, dass diese Regel der Vergangenheit angehört. Zu diesem Anlass hat moz am Montag einen umfangreichen Ratgeber zum Thema Weiterleitungen veröffentlicht.
30x redirects don’t lose PageRank anymore.
— Gary Illyes (@methode) 26. Juli 2016
- Themenfremde Weiterleitungen wirken wie Soft-404: Die zuvor erwähnte Weiterleitung durch 301er oder 302er ist nur dann unproblematisch, wenn die Zielseite der Quellseite inhaltlich zumindest in etwa entspricht. So berichtet SEO-Südwest, dass eine Weiterleitung auf Seiten mit komplett fremden Inhalt wie ein Soft-404er wirken. Hat man keine entsprechende Zielseite parat, sollte man lieber einen 404-Status zurückgeben.
- Werbemöglichkeiten über Google Maps: In den letzten Wochen und Monaten wurden bereits mehrere geplante Anzeigenformate für Google Maps präsentiert. Auf Searchengineland hat Will Scott diese nun in vier Kategorien zusammengefasst und die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
- Google erklärt Impressionen, Position, Klicks: Bei Googles Begrifflichkeiten kam es immer wieder zu Verwirrungen. So zum Beispiel für den Parameter „Impressionen“. Ab wann gilt ein Link oder eine Anzeige beispielsweise als gesehen? Reicht der Aufruf der entsprechenden Seite oder muss bis zum Element gescrollt werden? Um diese Fragen nun zu klären, hat Google ein Dokument veröffentlicht.
Vermischtes
- Wacht auf SEOs: Auf moz hat Gianluca Fiorelli einen sehr, sehr, sehr ausführlichen Artikel darüber geschrieben, wie Suchmaschinen, vor allem Google, heute wirklich funktionieren und wohin sie sich in den kommenden Jahren entwickeln werden. Besonders wichtig ist ihm der Fokus auf den Nutzer und nicht den Algorithmus, da sich dieser zunehmend an den Nutzern orientiert.
- Daher kommt die Unsicherheit im Mobile Marketing: Es gibt weltweit mehr Handys, als es Zahnbürsten oder Toiletten gibt. Dennoch sind viele Marketer nicht sicher im Umgang mit Mobile Marketing. Warum, erklärt Ingo Kamps auf Internetworld. So sollen die u.a. die unreifen Werkzeuge zum Messen von Impressionen zu invaliden Ergebnissen führen. Auch die Vielfalt der Betrugsmöglichkeiten soll Werbeverantwortliche einschüchtern.
- 6 CRO-Tipps: Mehr Traffic bringt nicht immer mehr. Wichtig ist, dass die Nutzer auch konvertieren und im Shop etwas kaufen, die Anzeigen klicken, den Newsletter abonnieren oder was auch immer als Conversion-Ziel definiert wurde. Auf Hubspot wurden jetzt sechs schnell umzusetzende Tipps veröffentlicht, die die Conversion Rate optimieren sollen.
- 9 SEO-Fakten, die Anfänger nicht kapieren: John E Lincoln hat auf Searchengineland mal zusammengefasst, was vor allem SEO-Anfänger an der Online-Marketing-Disziplin nicht verstehen. Hilfestellungen wie „du rankst nicht mit einer ganzen Website, sondern mit einzelnen Seiten dieser Website“ hören sich selbst für einen SEO-Trainee etwas banal an. Anfänger sollten sich den Ratgeber aber mal genauer anschauen.
Ein schönes Wochenende wünschen euch
Julian und die SEO-Trainees
Eine Antwort
Ich muss den Autor loben: gute Impressionen & ein schöner Wochenrückblick. Unsere dynamische Agentur felix.media arbeitet auch seit geraumer Zeit an zahlreichen SEO-Projekten und finden die derzeitigen Veränderungen im gesamten Umfeld sehr spannend.