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Der SEO-Wochenrückblick KW 28/19

In unserem aktuellen Wochenrückblick möchten wir Euch einen Einblick in ein neues Google-Patent geben, welches kürzlich veröffentlicht wurde und impliziert, dass Google für manche Rankings den Aspekt der kategorischen Qualität berücksichtigen könnte. Außerdem haben wir Euch wieder eine Reihe an Meldungen zum Thema SEO und Co. zusammengestellt, die wir diese Woche besonders interessant fanden.

Google-Patent: Rankings basierend auf kategorischer Qualität

Das Thema der Google-Patente taucht im Bereich SEO immer wieder auf und kann interessante Insights in die Welt der Suchmaschine liefern. Auf seinem Blog SEO by the Sea veröffentlichte Bill Slawski vor kurzem einen ausführlichen Beitrag, in dem er ein neues Google-Patent analysierte, welches vor Kurzem veröffentlicht wurde.

In diesem Patent geht es um das Thema der sogenannten „Categorical Quality“. Hierbei werden manche Google-Suchergebnisse unter dem Blickwinkel einer Kategorie-Zugehörigkeit betrachtet und das Patent zielt darauf ab, Suchergebnisse nach Qualitätskriterien zu bewerten, die Aussagen darüber treffen, ob das Ergebnis zu einer bestimmten Kategorie passt.

In unserem heutigen Top-Thema möchten wir Euch einen Überblick über dieses Google-Patent geben.

Google-Patente und SEO

Bevor wir in das eigentliche Thema eintauchen, stellt sich natürlich erst einmal die Frage, wie diese Patente von Google überhaupt mit dem Thema SEO in Verbindung gebracht werden können.

Google nutzt die Patentanmeldung, um ihr intellektuelles Eigentum zu schützen und eigens entwickelte Vorgehensweisen und Konzepte für sich beanspruchen zu können. Der Inhalt solcher Google-Patente bezieht sich auf Konzepte, die den Google-Algorithmus auf unterschiedlichste Weise verbessern sollen und somit potenziellen Einfluss auf kommende Algorithmus-Updates haben können. Google hat hier in der Vergangenheit bereits die unterschiedlichsten Patente eingereicht. Über eines dieser Patente haben auch wir bereits in einem unserer Wochenrückblicke berichtet.

SEO hängt sehr stark von Google und dessen Algorithmus ab. Daher ist es für SEOs schon immer von großer Bedeutung gewesen, so viele Informationen wie möglich über die Funktionsweise des Google-Algorithmus zu erfahren, um SEO-Maßnahmen an die von Google geschaffenen Gegebenheiten anzupassen und somit ein gutes organisches Suchmaschinen-Ranking zu erzielen. Dadurch, dass, seitens Google, wenig Transparenz bezüglich der Algorithmus-Updates herrscht, sind zusätzliche Informationen, die Hinweise auf interne Prozesse von Google geben können, immer von Vorteil. Auch wenn Patente von Google selbst nicht in dieser Form verwendet werden müssen, können solche Patente doch einen wichtigen Einblick darüber geben, mit welchen Themen sich Google intensiv auseinandersetzt und somit auch, in welche Richtung sich die Entwicklung des Algorithmus bewegen könnte.

Betrachtung der Google-Rankings aus Sicht einer Kategorie

Ein Patent, welches vor kurzem unter dem Titel: „Re-Ranking Resources Based on Categorical Quality“ veröffentlicht wurde, zeigt einen Prozess bei dem das Ranking mancher Suchergebnisse mit Hilfe einer kategorischen Qualität festgelegt wird. Der Autor Bill Slawski bezeichnete dieses Patent als besonders interessant und durchaus beachtungswürdig. Die folgende Grafik gibt einen ersten Eindruck, wie dieses Verfahren abläuft.

Hier seht Ihr eine übersichtliche Darstellung des "Categorical Quality"-Prozesses.
Hier seht Ihr eine übersichtliche Darstellung des „Categorical Quality“-Prozesses. © SEO by the Sea

Das Patent geht zu Anfang darauf ein, dass Suchende oftmals Suchanfragen stellen, die den Sinn haben, einen breiten Einblick in ein Thema zu erlangen und weniger nach einer spezifischen Information gesucht wird. Bei solch einer informationsgetriebenen Suchanfrage ist es oft der Fall, dass nicht nur ein, sondern mehrere Suchergebnisse die Wünsche des Nutzers erfüllen. Das Patent sucht einen Weg die Ergebnisse von kategorischen, breitgefassten Suchanfragen in einem erneuten Suchanfrage-Prozess passend zu ranken und zielt darauf ab die Kategorie der Suche zu verstehen, anstatt sich primär auf Relevanz und Popularität als Ranking-Faktor zu konzentrieren. Das erneute Ranken basiert dabei auf der Qualität der Suchergebnisse innerhalb der jeweiligen Kategorie, die somit auch am besten dem Sinn der Kategorie dienen.

Wie auch in der obigen Abbildung deutlich wird, muss hier zunächst eine zur Kategorie passende Teilmenge ausgewählt werden. Diese Teilmenge muss qualitative Anforderungen erfüllen. Die Anforderungen basieren beispielsweise auf dem Traffic der Website oder auch der Autorität im Vergleich zu anderen Ergebnissen der Suche. Wenn diese kategorische Qualität erfüllt ist, wird die jeweilige Seite als wertvolles Suchergebnisse für die Kategorie angesehen und befindet sich somit in einer Teilmenge, die die informationsgetriebenen Bedürfnisse eines Nutzers im Hinblick auf die Kategorie erfüllt.

Im nächsten Schritt des Prozesses wird ein Quality Score für die einzelnen Suchergebnisse festgelegt, welcher die Reihenfolge des erneuten Rankings bestimmt. Hierbei werden nicht alle Ergebnisse einer Suchanfrage mit einem solchen Score bewertet, sondern nur die Ergebnisse, die in die zuvor ausgewählte Teilmenge fallen. Dieser Score wird ebenfalls mit Hilfe verschiedener Faktoren bestimmt. Eine Auswahl der Kriterien, die das Patent anführt, ist wie folgt:

  • Der „Topicality Score“: Dieses Kriterium betrachtet die Aktualität der Seite für die Suchanfrage. Hier werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie die Aktualität bestimmt werden könnte. Eine dieser Möglichkeiten ist der Vergleich der Begriffe der Suchanfrage und des jeweiligen Suchergebnisses. Umso höher hier die Übereinstimmung ist, umso höher ist auch der Wert des Topicality-Scores.
  • Der „Navigational Score“: Hier wird untersucht, ob es für das zu bewertende Suchergebnis eine oder mehrere navigationsgetriebene Suchanfragen gibt, was als Hinweis dafür gewertet wird, dass das Suchergebnis eine gewisse Popularität besitzt.

Sobald die zur Kategorie passende Teilmenge ausgewählt wurde und die einzelnen Ergebnisse nach dem Quality Score bewertet wurden, kann ein erneutes Ranking angesetzt werden.

Fazit

Auch wenn die Inhalte der Google-Patente nicht von Google verwendet werden müssen, können sie doch einen interessanten Einblick in die Welt von Google liefern und darüber welche potenziellen Faktoren auf den Algorithmus Einfluss nehmen könnten.

Wenn Ihr Euch besonders für Google-Patente interessiert und mehr über dieses Thema erfahren möchtet, findet Ihr auf der Seite von SEO by the Sea weitere interessante Artikel zu den unterschiedlichsten Patenten von Google. Da viele Google-Patente oftmals sehr ausführlich und teilweise auch etwas schwer verständlich sind, ist dies eine gute Möglichkeit, um einen leichten Einstieg in das Thema zu finden. Wenn Ihr Euch noch detaillierter mit dem heutigen Patent auseinandersetzen möchtet, könnt Ihr Euch natürlich auch das gesamte Patent ansehen.

Was meint Ihr zu dem Thema? Hat dieses Google-Patent Potenzial zukünftige Algorithmus-Änderungen zu beeinflussen? Wir sind gespannt auf Eure Meinung in den Kommentaren!

Google News

    • Krisenfälle beeinflussen die Gewichtung der Website-Autorität durch den Google-Algorithmus: In Fällen von Krisen, in denen sich Nutzer besonders auf die Seriosität von Websites verlassen und Falschmeldung umso mehr vermieden werden sollten, besitzt der Google-Algorithmus die Funktion, die Autorität von Seiten in Bezug auf das Ranking stärker zu gewichten. Dies berichtete SEO-Südwest in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag. Hiermit soll verhindert werden, dass in solch kritischen Phasen unseriöse Quellen in den Suchergebnissen erscheinen. Dies erklärte der Senior Google Search Engineer, Pandu Nayak in einem Beitrag des Guardian. Als Beispiel für solche Krisenfälle wurden die immer häufiger vorkommenden Massenschießereien in den USA genannt.
    • Stockfotos sind nicht schädlich für das Ranking der Website in den SERPs: In einem aktuellen Webmaster-Hangout äußerte sich John Mueller zum Thema Stockfotos und welchen Einfluss diese auf das Google-Ranking einer Website haben. Er machte deutlich, dass die Nutzung von Stockfotos keine direkten negativen Effekte für das Ranking der Website bergen. In Bezug auf die Google-Bildersuche sieht das jedoch anders aus. Hier wird eine Seite pro Bild bestimmt, die in den Ergebnissen erscheint, womit die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, mit einem Stockfoto ein gutes Ranking zu erreichen.

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Mehr Informationen

  • Indexierung der AMP-Version einer Seite: Auf Twitter erklärte John Mueller nun, dass AMP-Versionen von Seiten nicht indexiert werden müssen, solange die normale HTML-Version bereits im Index vorhanden ist und ein Verweis auf die AMP-Version der Seite durch rel=“amphtml“ besteht. Die AMP-Version der Website wird dann auch in den Google-Suchergebnissen angezeigt, obwohl diese selbst nicht indexiert ist.
Twitter-Meldung zum Thema Indexierung von AMP-Versionen von Seiten.
Wenn die HTML-Version der Seite indexiert ist, benötigt die jeweilige AMP-Version keine eigene Indexierung. © seo-trainee.de
  • Google: Inhalte unter einem Pseudonym veröffentlichen. John Mueller äußerte sich im Webmaster-Hangout ebenfalls zu dem Thema der Veröffentlichung von Inhalten unter einem Pseudonym. Hier erklärte er, dass dies für Google generell kein Problem ist, es jedoch wichtig wäre auch den Nutzer in diese Überlegung mit einzubeziehen. Hierbei sollte beachtet werden, ob es für die Nutzer wichtig ist den Namen des Autors zu kennen. Denn auf YMYL-Websites, welche wir unter anderem in unserem Wochenrückblick KW 23 erklärten, oder auch generell Websites, die sich mit sensiblen Inhalten beschäftigen, wie zum Beispiel im Bereich Medizin oder auch Finanzen, ist die Identität des Autors von besonderem Interesse für den User. Hier ist es durchaus auch sinnvoll ausführlichere Informationen zu den Autoren bereitzustellen, um die Erfahrung und Seriosität zu verdeutlichen.

Vermischtes

  • Fünf verschiedene Website-Speed-Typen: Search Engine Land veröffentlichte in einem neuen Blogbeitrag, wichtige Tipps zum Thema Ladezeiten. Hierbei geht der Autor nicht nur auf den traditionellen Page Speed ein. Auch die Themen Datenverarbeitung, Echtzeit-Optimierung sowie die Gestaltung von Content, der die Bedürfnisse der Nutzer in kurzer Zeit beantwortet, wird unter dem Gesichtspunkt „Speed“ betrachtet. Wenn Euch dieses Thema interessiert, werft doch einfach mal einen genaueren Blick auf den Artikel.
  • Wie Ihr Gastbeiträge für Euer Link Building nutzen könnt: In einem Beitrag zum Thema „How to Use Guest Blogging for Natural Link Building“ präsentiert Search Engine Journal sechs verschiedene Strategien wie Blog-Gastbeiträge als Link Building Tool verwendet werden können. Wichtige Punkte, die hier besprochen werden, sind zum Beispiel die Auswahl der passenden Website, der geeignete Content für einen Gastbeitrag sowie das Tracken von Ergebnissen.
  • Whitepaper zum Thema Nutzerverhalten: Die Website onlinemarketing.de berichtet nun von einem neuen Whitepaper, welches von GlobalWebIndex veröffentlicht wurde. Der Deutschland Marktreport 2018 liefert detaillierte Insights zum digitalen Verhalten unterschiedlicher Nutzergruppen, mit Hilfe derer informative Nutzerprofile generiert wurden. Für weitere Informationen, schaut doch einfach mal bei onlinemarketing.de vorbei und holt Euch das Whitepaper.
Hier seht Ihr einen kleinen Einblick in die Ergebnisse der Studie.
Hier ein kleiner Einblick in die Ergebnisse der Studie. © onlinemarketing.de
  • Tipps für eine gelungene Startseite: Ihr möchtet wissen wie Ihr Eure Startseite User-freundlich konzipieren könnt? In einem neuen Blogbeitrag liefert Euch das Upload Magazin hilfreiche Tipps zum Thema Usability und optimierte Gestaltung von Website-Startseiten. Das größte Problem ist hier, laut dem Usability-Berater Steve Krug, immer noch oft die fehlende Kommunikation darüber, um was es auf der Website überhaupt geht und welchen Nutzen die User aus diesem Seitenbesuch ziehen können.

Unsere Tipps der Woche

  • Wettbewerbsanalyse – Neue Podcast-Folge von Rank Ranger: In ihrer neuen Episode spricht das Team von Rank Ranger über das Thema: „The Best Ways to analyze your SERP Competitors“. Wenn Ihr Interesse habt in dieses Thema etwas tiefer einzutauchen, schaut doch einfach mal auf der Seite von Rank Ranger vorbei und hört Euch die jüngste Podcast-Folge an.
  • Neue Funktionen auf Instagram – so setzt sich die Plattform gegen Mobbing ein: Mit zwei neuen Features will sich die Plattform Instagram aktiv gegen Online-Mobbing einsetzen. Die erste Funktion wurde nun bereits integriert und arbeitet mit Hilfe von künstlicher Intelligenz heraus, welche Kommentare potenziell als beleidigend aufgefasst werden könnten. Wie auf der untenstehenden Abbildung deutlich wird, bekommt der Nutzer eine Meldung angezeigt, die ihn dazu anregen soll, den geplanten Kommentar nochmals zu überdenken. Dies ermöglicht die Funktion den Kommentar zu löschen, bevor dieser vom Empfänger gesehen wird.
Die neue Funktion von Instagram ermöglicht es Kommentare zurück zunehmen.
Die neue Funktion von Instagram ermöglicht es Kommentare zurück zunehmen. © Instagram

Die zweite neue Funktion der Plattform befindet sich derzeit noch in der Testphase. Hier versucht Instagram seinen Nutzer zukünftig eine Alternative zum kompletten Blocken oder Melden von Personen zu geben. Durch die „Restrict“-Funktion soll der Nutzer die Möglichkeit erhalten, bestimmte Kommentare nur noch für Sender und Empfänger sichtbar zu machen. Des Weiteren kann dieser eingeschränkte User dann weder sehen wann der Empfänger des Kommentars online ist, noch ob Instagram-Direktnachrichten gelesen wurden.

Die neue "Restrict"-Funktion von Instagram.
Die „Restrict“-Funktion befindet sich derzeit in der Testphase. © Instagram

Ein schönes Wochenende wünschen Euch

Michelle und die SEO-Trainees

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