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Der SEO-Wochenrückblick KW 15/18

Es ist Freitag und damit wieder Zeit für einen Wochenrückblick! Heute mit dabei: Googles möglicher Rankingfaktor der Zukunft in Form von Beziehungsnetzwerken von Entitäten, Bots, die twittern und ein Tipp für eine SEO-Analyse ohne Tools. Was wir diese Woche interessant fanden, findet Ihr hier!

Googles Datenbank für Entitäten

Google hat sich Anfang des Jahres ein Verfahren patentieren lassen, welches Entitäten identifizieren kann, die mit einer Entität aus einer Suchanfrage zusammenhängen. Klingt spannend, oder?

Wir sind auf dieses Patent durch den Artikel von Dave Davies „Google patent on related entities and what it means for SEO“ auf SearchEngineLand gestoßen. Wer sich das Patent selbst vollständig anschauen möchte, findet es bei Google Patents. Für diejenigen, die nur in aller Kürze wissen wollen, was diese zusammenhängenden Entitäten mit SEO zu tun haben, stellen wir Googles neues Verfahren zur Bestimmung von Beziehungsnetzwerken im Folgenden vor.

Grafik von vernetzten Personen

Technische Bestimmung von zusammenhängenden Entitäten

Gibt man bei Google die Suchanfrage „präsidenten der vereinigten staaten“ ein, ist das erste Ergebnis noch vor den üblichen Snippets ein Bilder-Karussell, in dem die Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika chronologisch aufgeführt werden. Dasselbe funktioniert auch mit den Keywords „schauspieler“ in Kombination mit Eurem Lieblingsfilm z.B. „der herr der ringe“ gut. Aber woher weiß Google eigentlich, wer schon alles Präsident der USA war oder welche Schauspieler bei eurem Lieblingsfilm mitgespielt haben?

Der Schlüssel zur Antwort auf diese Fragen liegt im Verständnis von Entitäten. Eine Entität ist ein Etwas (wie eine Person, ein Ort oder ein Gegenstand) mit bestimmten Charakteristiken. „Der Herr der Ringe“ ist zum Beispiel sowohl ein Buch von J.R.R. Tolkien als auch eine Film-Trilogie mit einem Erscheinungsjahr und verschiedenen Mitwirkenden.

Durch das Patent von Google wissen wir nun, dass das Unternehmen eine zusätzliche und zunächst unabhängige Datenbank betreibt, die Entitäten und ihre Beziehungen untereinander indexiert. Vereinfacht läuft dieses Verfahren wie folgt ab: Eine Suchanfrage mit einer Entität wird an Google gestellt (z.B. „der herr der ringe“). Google sucht nach Daten zu den Charakteristiken dieser ersten Entität (Buch, Film, Pc-Spiel etc.). Auf Grundlage dieser Daten werden weitere Entitäten gesucht, die mit der ersten zusammenhängen (z.B. Bücher und Filme gleicher Art, aber auch Autor, Schauspieler, Entwickler etc.). Eine Beziehung zwischen verschiedenen Entitäten wird dadurch ermittelt, ob sie zusammen in einer Quelle genannten werden oder ein bestimmtes Keyword auf beide zutrifft. Diese zweiten Entitäten werden nun gerankt (Suchvolumen, Aktualität, Autorität der Datenquelle etc.) und dann auf der Grundlage dieses Rankings wieder der ersten Entität zugeordnet.

Zusammenhängende Entitäten und SEO

Schön und gut, aber was bedeutet es für SEO, wenn Google daran arbeitet, besser zu verstehen, wie bestimmte Entitäten miteinander verknüpft sind?

Die Spitze des Eisbergs ist natürlich die schon erwähnte Möglichkeit, dass Google seine Suchergebnisseiten mit Informationen zu Entitäten aufwerten kann, die in einer relevanten Form mit der Suchanfrage zusammenhängen.

Zudem besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Beziehungen zwischen verschiedenen Entitäten in Zukunft ein wichtiger Relevanzfaktor werden. Denn die Beziehung von Entitäten untereinander werden von Googles separaten Datenbank aus dem gesamten Netz zusammengetragen und miteinander verknüpft. Dieser Prozess ist unabhängig davon, ob und wie Eure Websites verlinkt sind (oder ob der Link auf Do- oder NoFollow gesetzt ist oder was im Anchor-Text steht). Google arbeitet also daran, Personen, Dinge und Orte tatsächlich kennen zu lernen und zu verstehen, wie sie zusammenhängen. So kann es dazu kommen, dass man Rankings gewinnen kann, indem die eigene Website mit bestimmten Entitäten in Verbindung gebracht wird. Zukünftige SEO- und Marketing-Strategien könnten sich also auch darum drehen, die eigene Marke im richtigen Umfeld zu platzieren oder im gleichen Atemzug mit einem großen Mitbewerber genannt zu werden, um von Google als relevanter Marktteilnehmer wahrgenommen zu werden.

Google News

  • „Weitere Ergebnisse“ bei der mobilen Suche: Danny Sullivan hat diese Woche bestätigt, dass Google anstatt der üblichen paginierten Seiten im Moment einen „Weitere Ergebnisse“-Knopf in der mobilen Suche testet, mit dem man sich weitere Suchergebnisse anzeigen lassen kann. Dadurch wird keine neue Suchergebnisseite aufgerufen, sondern die weiteren Ergebnisse direkt auf der bestehenden Seite geladen. Dies könnte auch der erste Schritt für „Infinite Scrolling“ auf mobilen SERPs sein.

Screenshot von Googles "Weitere Ergebnisse"-Button

  • Bestimmung von Ladezeiten: Um festzustellen, wie schnell Websites laden, greift Google auf freiwillig übermittelte Nutzerdaten aus Chrome zu, die im sogenannten Chrome User Experience Report gesammelt werden. Die Ladezeiten von verschiedenen Domains werden von Google sowohl als Rankingfaktor als auch für ihr „PageSpeed Insights“-Tool genutzt. Mehr dazu findet Ihr bei MOZ.
  • Dienstleistungen bei GMB: Die Community-Managerin von „Google My Business“ hat angekündigt, dass man bei „My Business“-Einträgen jetzt auch eine Liste von Dienstleistungen hinterlegen kann. Diese können jeweils mit einer Beschreibung und einem Preis ausgezeichnet werden. Im Moment gilt das Update jedoch nur für Unternehmen bestimmter Sparten und im englischsprachigen Raum. Zudem sind Einträge ausgenommen, die mit Drittanbietern verknüpft sind. Wahrscheinlich wird diese Entwicklung aber schnell Schule machen.
  • Der „zufällige“ Instagram-Konkurrent: Eigentlich sollte Friendly Pix nur eine Demonstration sein, wie einfach jeder mit Firebase von Google selbst eine App erstellen kann, so der GoogleWatchBlog. In der Demo-App kann man Bilder mit Freunden teilen, die geliked und kommentiert werden können. Es ist also eine waschechte Instagram-Kopie. Trotzdem hat Friendly Pix schon mehrere tausend Nutzer. Ob Google die App weiter betreiben wird, ist noch nicht klar, aber bisweilen hat das Unternehmen auch noch nichts Gegenteiliges verlauten lassen.

Vermischtes

    • Unsend Button für alle: Wie TechCrunch berichtet, entfernte Facebook diese Woche innerhalb des sozialen Netzwerks verschiedene Nachrichten von führenden Mitarbeitern aus den Posteingängen der Empfänger und das in aller Stille. Diese Sonderbehandlung löste große Empörung bei vielen Nutzern aus. Für normale Facebook-Nutzer war es bisher nämlich unmöglich, einmal verschickte Nachrichten wieder zurückzuholen. Aber das soll sich nun ändern, denn wie Facebook nun verkünden ließ, soll in naher Zukunft eine „Unsend“-Funktion für alle Nutzer eingerichtet werden.
    • Zwitschernde Bots: Eine Studie des Pew Research Centers hat ergeben, dass 66 % aller Tweets mit Links zu populären Websites mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne menschliches Zutun, also alleine von Bots, versendet werden. Die Studie macht jedoch keine Aussage darüber, ob die Bots wahre oder falsche Informationen verbreiten oder, ob und wie viele tatsächliche Nutzer mit diesen automatisch generierten Nachrichten interagieren. Wenn Euch weitere Ergebnisse der Studie interessieren und wie verschiedene Twitter-Accounts als Bots identifiziert worden sind, kann Euch das folgende Video weiterhelfen:

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Mehr Informationen

  • SEO auf den ersten Blick: Die gute, alte SEO-Branche ist oft ziemlich toolverliebt. Dabei gibt es gerade bei neuen oder potenziellen Kunden relativ einfache Möglichkeiten, um Optimierungspotenzial zu entdecken. In Bezug auf SEO kann man nämlich schon viel aus dem Quelltext und von der Site-Abfrage und der Autocomplete-Funktion lernen. Näheres könnt Ihr dazu in einem anwendungsbezogenen Leitfaden für eine SEO-Analyse ohne Tools bei Ryte
  • Deutscher „Single Sign-on“: Bei der Lufthansa Flüge buchen, Online-Banking bei der Deutschen Bank nutzen oder online bei der Allianz eine Versicherung abschließen und das alles nur mit einem Passwort? Verimi macht es möglich. Der Datendienstleister ist von zehn deutschen Unternehmen gegründet worden und soll seinen Nutzern gestatten, sich über ihre Verimi-Profile bei den unterschiedlichsten Unternehmen und Behörden anzumelden und einzuloggen. Man kennt diese Möglichkeit des „Single Sign-ons“ von seinen Google- und Facebook-Accounts.

Ein schönes Wochenende wünschen Euch

Martin und die SEO-Trainees

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