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Der SEO-Wochenrückblick KW 48/19

Diese Woche dreht sich alles um Voice Search und Sprachassistenten. Voice Search gewinnt immer mehr an Bedeutung, allerdings wird bisher kaum Optimierung von Webseiten in diese Richtung betrieben. Google ermöglicht Webseitenbesitzern mit einem neuen Update, mit der Hilfe von Schema-Markup Google Actions für Content zu erstellen.

Google Actions erstellen mit Schema-Markup

Google Actions ist für Unternehmen eine weitere Möglichkeit, um ihre SEO-Strategie noch einen Schritt weiter nach vorne zu bringen und den User organisch zu erreichen. Es wird immer wichtiger auf neue SEO-Features zu optimieren, wie Google Actions und Rich Results, um dadurch den Anforderungen des Algorithmus gerecht zu werden.

Auch wenn die Option für Google Actions noch nicht für jeden Content zur Verfügung steht, ist es dennoch wichtig, frühzeitig zu optimieren.

Was sind Google Actions?

Actions sind Applikationen, die für den Google Assistant designt wurden. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine App zum Pizza Bestellen handeln, oder um Kinokarten zu kaufen. Mit folgendem Sprachbefehl kann man die gewünschte Funktion aufrufen:

„Ok Google. Sprich mit [Action]“

Anstelle von [Action] wird hier der Name der Google-Assistant-App benutzt und der gewünschte Befehl gegeben.

Google Assistant Konversation
Beispiel-Konversation mit dem Google-Sprachassistenten ©Google

Um den Vorgang zu verstehen, ist es wichtig, dass alle diese Actions in der Cloud stattfinden und dass User mit jedem Gerät, auf dem der Google Assistant freigeschaltet ist, auf die Actions zugreifen können. Jede Action ist gebunden an eine Anfrage und ist programmiert, diese bestmöglich zu erfüllen.

Technische Visualisierung Google Actions
Eine Visualisierung was technisch bei einer Interaktion mit dem Google Assistant passiert ©Google

Google Actions und Schema Markup

Mit Schema-Markup kann man Google weitere Informationen zu bestimmtem Content geben, sogenannte strukturierte Daten. Wenn dies richtig eingebunden wurde, können erweiterte Descriptions erstellt werden. Diese Rich Results erscheinen auf der Google Front Page und enthalten weitere Informationen wie Kontaktdaten, Events oder Rezeptanweisungen.

Schema hilft dabei der Suchmaschine zu verdeutlichen, welche Absicht hinter dem Content steckt. Dadurch kann Google dem User bessere Suchergebnisse liefern. Außerdem müssen strukturierte Daten hinterlegt sein, um überhaupt für das Rich Snippet in Frage zu kommen und um den Platz auf der hart umkämpften Position Zero zu ergattern. Natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, aber man sollte das richtige Schema für die jeweilige Seite verwenden und guten, ansprechenden Content erstellen.

Laut den neusten Ankündigungen von Google gibt es genau diese strukturierten Daten jetzt auch für Google Actions. Google stellt für Content Creator den Service Dialogflow zur Verfügung, der dabei hilft, Sprachsuchanfragen besser zu verstehen, Keywords herauszufiltern und passende Ergebnisse zu liefern.

Verschiedene Content-Arten für Google Actions

Der größte Vorteil, Schema für Google Actions zu benutzen, liegt darin, dass die Suchanfragen maßgeblich helfen, die Markenbekanntheit zu steigern. Der User muss aktiv mit der Brand interagieren, um die gewünschten Informationen zu bekommen in einem Format bei dem es nur bedingte Möglichkeiten für Werbung gibt.

Mit Schema-Markup kann Google eine Vielzahl von verschiedenen Actions ausführen. Wir haben uns ein paar davon etwas genauer angeschaut:

Google Actions Suchergebnisse
So sehen die Suchergebnisse über Google Actions aus für verschiedene Kategorien. ©SearchEngineLand
  • Podcasts – Erst seit kurzem können Podcasts in den Google-Suchergebnissen mit der Hilfe von struktierten Daten angezeigt werden. Davor war es nur möglich, über eine separate Podcast-App gefunden zu werden. Google Actions vereinfacht das Suchen von Podcasts noch einmal erheblich. Jetzt können Episoden durch nur einen Sprachbefehl direkt von jedem Gerät mit dem Google Assistant abgespielt werden. Wie Ihr das macht, könnt Ihr in den Google Podcast Markup Guidelines nachlesen.
  • Rezepte – Um Rezepte für Google Actions zu aktivieren, muss zuerst ein Rezept-Markup erstellt werden, um den Content in Rich Cards bei Google zu präsentieren. Dazu braucht Ihr auch noch ein Guidance Markup, welches es dem User ermöglicht, die Anweisungen mit Audio-Unterstützung zu verfolgen. Wenn Ihr dieses Feature selber implementieren wollt, müsst Ihr nur dieses kurze Formular ausfüllen.
Google Actions Rezept-Schema
Beispiel wie ein Schema für Rezepte aussehen könnte ©Google
  • News – User können die Nachrichten durch den Google Assistant als Teil von Google News konsumieren. Die News werden aus dem Top-Story-Karussell gewählt. Mit Hilfe von strukturierten Daten auf den AMP-Seiten kann der Google Assistant die News herausfiltern. Für Google Actions sind hier Audio-News besonders spannend, da man sich die News einfach vorspielen lassen könnte. Wenn Ihr News habt, die Ihr über den Google Assistant abspielen möchtet, könnt Ihr Euch hier informieren.

Wenn Ihr schon Content mit relevanten strukturierten Daten veröffentlicht habt, dann wird sich Google diese Informationen automatisch heranziehen und ein Verzeichnis für den Assistant anlegen. Wenn dies passieren sollte, wird der Webseitenbesitzer mit einer E-Mail benachrichtigt, in der eine Freigabe für den Vorgang gegeben werden muss.

Fazit

Voice Search gewinnt immer mehr an Bedeutung in der SEO-Welt und Google Actions bietet dafür eine hervorragende Möglichkeit zum Einstieg in die Optimierung. Dieses Update macht Google Actions wesentlich zugänglicher für den User, als es bisher der Fall war und man darf gespannt sein, in welche Richtung sich Voice Search weiter entwickeln wird. In den Google Developers Codelabs findet Ihr ein sehr detailliertes Tutorial, wie Ihr Google Actions für euren Content nutzen könnt und auf Search Engine Land gibt es eine Zusammenfassung.

Google News

Dezember Update des Googlebot User Agents. Auf der Google I/O wurde angekündigt, dass der Googlebot zum Rendern von Webseiten einen Browser auf Chrome-Basis verwendet. Im Dezember 2019 werden dann die User Agent Strings vom Googlebot passend zur neuen Browserversion aktualisiert. Ebenfalls interessant ist, dass die Versionsnummern regelmäßig aktualisiert werden sollen, um auf Chrome Updates im Googlebot hinzuweisen. Mehr zu dem Thema erfahrt Ihr auf dem Google Webmaster Blog.

Shared Links auf Twitter können als Impressionen erscheinen. Wenn ein Link auf Twitter geteilt wird, können diese Links auch in der Google-Suche erscheinen und in der Search Console als Impressionen und Klicks gewertet werden. Google kann bei der Suche für das optimale Suchergebnis auch auf Tweets zugreifen und diese sogar in Form eines Featured Snippets anzeigen.

Texte entfernen kann zu Traffic-Verlust führen. In einer Fallstudie von Distilled.net untersucht, wie sich der Traffic von Seiten verändert, wenn man den Text entfernt, der klar an Suchmaschinen gerichtet ist und nicht an den User. John Mueller hatte sich bereits gegen die Einbindung sogenannter SEO-Texte ausgesprochen. Das Ergebnis zeigte einen klaren Rückgang im organischen Such-Traffic von 3,8 Prozent. Sollte es tatsächlich einen Zusammenhang der Ereignisse geben, dann liegt es nahe, dass Google auch Texte im Bereich „Below the Fold“ positiv bewertet. Wenn Ihr mehr zu dem Thema erfahren wollt, könnt Ihr das hier.

Durchschnittlicher Web Page Speed gestiegen. Google betont immer wieder, dass der Page Speed einer der wichtigsten Ranking-Faktoren ist, und es gibt viele Tools, die dem Webseitenbesitzer helfen, die Seite schneller zu machen. Allerdings zeigt eine Statistik, dass Web Pages über die Jahre im Durchschnitt langsamer geworden sind. Momentan verliert Google den Kampf, die Geschwindigkeit des Internets zu verbessern, aber die eigentlichen Verlierer sind die Publisher, denen Einnahmen dadurch verloren gehen. Das Team von Search Engine Journal hat sich genauer mit dem Thema befasst.

Durchschnittlicher Mobile-Page-Speed
Der durchschnittliche Mobile-Page-Speed ist um 2 Sekunden angestiegen auf 8 Sekunden. ©SearchEngineJournal

Vermischtes

Voice Search – der auf sich wartende Trend mit großen Potenzialen: Patrick Klingberg, der Geschäftsführer der artaxo GmbH, wurde zu diesem Thema auf dem Blog von House of Yas interviewt. Er schildert, was Optimierungsansätze sein können, und liefert Gründe, wieso man lieber heute anstatt morgen seine Website auf Voice Search optimieren sollte.

Alexa wird emotional: Voice ist das bestimmende Thema unseres Wochenrückblicks. Ein weiterer interessanter Artikel zum Thema wurde auf onlinemarketing.de veröffentlicht. Der Beitrag stellt neue Funktionen des Sprachassistenten Alexa vor, mit denen der Sprachstil individuell nach Nutzergeschmack eingestellt werden kann. Diese Neuerung soll dem Assistenten mehr Emotion verleihen. Onlinemarketing.de hat die verschiedenen Sprachstile verlinkt, die auf YouTube öffentlich von Amazon vorgestellt werden.

TikTok zensiert: Netzpolitik.org hat einen ausführlichen Artikel über TikTok und die dazugehörige Inhaltspolitik geschrieben. Demnach unterscheidet TikTok unterschiedliche Moderationsstufen. (siehe Grafik) Diese Stufen sind entscheidend für die Sichtbarkeit von Inhalten. Erfahrt in dem Artikel, welche Inhalte von TikTok favorisiert behandelt werden und welche nur eine geringe Sichtbarkeit genießen dürfen. Die Quelle des Artikels will nicht genannt werden.

Moderationsstufen bei TikTok
Die Moderationsstufe ist entscheidend für die Sichtbarkeit von Inhalten auf TikTok. Inhalte der obersten Stufe dieser Grafik genießen die höchste Sichtbarkeit. ©netzpolitik.org

Unsere Tipps der Woche

Marcus Tandler auf der SEOkomm: Auch in diesem Jahr hat Marcus Tandler eine beeindruckende Keynote auf der SEOkomm 2019 in Salzburg gehalten. Die Veranstalter stellten den Livestream auf Facebook zur Verfügung. Wir sagen: sehr lohnenswert!

SEOkomm-Slides zu Screaming Frog, KNIME und Google BigQuery: Johannes Kunze, Senior Consultant & Partner bei get:traction, hat in diesem Jahr einen Vortrag zu diesem Thema gehalten. Der Vortrag wurde nun noch einmal in einem Blog-Artikel aufgearbeitet und bietet interessante Einblicke in die Arbeitsweise des Experten.

Der neue Webmaster Hangout ist da: Es war mal wieder soweit, dass John Mueller uns mit seinen Weisheiten erleuchtet. Die komplette Befragungsrunde könnt Ihr wie immer auf dem YouTube-Kanal von Google Webmasters finden.

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