Diese Woche wollen wir uns eine Google-Penalty-Maßnahme genauer anschauen, die Schlagzeilen in der SEO-Szene gemacht hat. Die Domain dejanseo.com.au des bekannten australischen SEO-Experten Dejan Petrovic ist mit einer manuellen Maßnahme wegen unnatürlichen Linkaufbaus belegt worden. Was er dagegen nun tut, erfahrt Ihr in unserem Top-Thema. Natürlich warten wie immer zusammengefasst die Google- und Online-Marketing-News auf Euch.
Dejanseo.com.au wird von Google abgestraft
Was war passiert? Die Seite dejanseo.com.au wurde von einem Google-Mitarbeiter aus dem Web Spam Team abgestraft. Der Grund aus Googles Sicht ist ein unnatürliches Backlink-Profil. Petrovic wehrt sich öffentlich gegen diese Maßnahme auf Twitter und versichert, dass er seit fünf Jahren keinen Linkaufbau mit seiner Seite betrieben habe. Der SEO-Experte geht dabei sehr transparent vor. Er hat nämlich seine gesamten Backlinks mit einem Search-Console-Link-Export sowie einer Kopie seiner Disavow-Liste in Form eines Google-Spreadsheets der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine Disavow-Liste kann generell angelegt werden, um sich vor schädlichen Verlinkungen externer Seite zu schützen. Diese Liste kann in der Google Search Console eingereicht werden.
Dejan Petrovic erklärte auf Twitter weiter, dass mit seiner Domain in der Vergangenheit Backlink-Experimente durchgeführt worden seien. Vielleicht gäbe es schädliche Links, die im Nachhinein nicht auf die Disavow-Liste gesetzt wurden. Der SEO-Experte sehe dies aber nicht als Grund, die Seite in dem Ausmaß abzustrafen, zumal Google erst kürzlich kommunizierte, in der Bewertung von „Spammy Links“ nicht so streng zu sein.
Start eines großen SEO-Experiments
Diese Maßnahme hat Dejan Petrovic dazu veranlasst, ein Experiment zu starten. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Link-Migrations-Experiment. Petrovic hat mit dejanmarketing.com eine komplett neue Domain ins Leben gerufen. Bei dieser hat er versucht, auf übliche 301-Weiterleitungen von der alten auf die neue Domain zu verzichten. Normalerweise werden Weiterleitungen unter anderem deswegen eingerichtet, um zu gewährleisten, dass die Link-Stärke nicht verloren geht. In der Praxis sähe dies dann so aus, dass Nutzer auf indexierte Suchergebnisse oder Links der älteren Domain klicken und automatisch auf die neue Domain weitergeleitet werden. Hierbei solltet Ihr natürlich darauf achten, dass die Inhalte der alten Domain thematisch zu den Inhalten der neuen Domain passen und die Weiterleitung somit die Suchintention des Nutzers befriedigt.
Petrovic wählt einen anderen Weg. Statt Weiterleitungen zu verwenden, hat er die alte Domain komplett auf Noindex gesetzt. Der Hintergedanke dabei ist, das von Google schlecht bewertete Backlink-Profil nicht mit auf die neue Domain zu nehmen. Durch die Google-Bestrafung musste die Sichtbarkeit der alten Domain so stark einbüßen, dass die Domain sogar zu Brand-Anfragen (wie beispielsweise „Dejan SEO“) nicht mehr rankte. Die Inhalte der alten Domain wurden auf die neue Domain unberührt übernommen.
Beteiligt Euch an dem Test
Dadurch, dass mit dejanmarketing.com eine komplett neue Domain ins Leben gerufen und auf Weiterleitungen verzichtet wurde, werden die Linkverweise von dejanseo.com.au nicht auf die neue Domain übertragen.
Solltet Ihr in der Vergangenheit auf Seiten von dejanseo.com.au verlinkt haben, könnt Ihr dabei helfen, diese Übertragung zu realisieren. Alles was Ihr dafür tun müsst, ist, den Domain-Namen im Link zu ändern.
Wir haben in der Vergangenheit in mehreren unserer Blog-Artikel auf die alte Domain verwiesen. Hier könnt Ihr eine Auflistung der alten Verweise finden:
So sehen unsere Änderungen aus:
Dejan Petrovic dokumentiert die Entwicklung öffentlich
Seit dem 23. August ist die alte Domain auf Noindex gestellt und die neue Domain online. Auf https://dejanmarketing.com/link/ könnt Ihr die Entwicklung des Link-Migrations-Prozesses mitverfolgen. Hier gibt Petrovic beispielsweise täglich Updates wie viele URLs von der alten und der neuen Domain indexiert sind. Zudem hat er eine interaktive Grafik auf die Website gesetzt, die den Fortschritt des Link-Migrations-Prozesses anzeigt.
Fazit
Super spannendes Projekt, wie wir finden! Wir werden die weitere Entwicklung auf jeden Fall verfolgen. Solltet Ihr Links haben, die noch auf dejanseo.com.au verweisen, ändert den Link gerne nach unserem Muster.
Google News
- Bei AMP-Seiten kann nun individueller JavaScript-Code verwendet werden: AMP-Seiten sind ein von Google entwickeltes Framework, das sich für die Erstellung von schnell ladenden mobilen Websites eignet. Noch vor kurzer Zeit ist jedoch die Nutzerinteraktion bei diesen Seiten im Vergleich zu herkömmlichen Seiten eingeschränkter gewesen. Dies soll sich nun mit dem sogenannten „<amp-script>“ ändern. Der AMP-Blog gab Ende letzter Woche bekannt, dass nun auch individueller JavaScript-Code eingebaut werden kann. Lest den Artikel, um zu erfahren, worauf Ihr bei der Umsetzung achten müsst.
- Traffic ist kein Ranking-Faktor: In unserem vergangenen Wochenrückblick haben wir uns etwas genauer mit Ranking-Faktoren beschäftigt. Google Webmaster äußerte sich in einem Twitter-Statement nun zu einem immer wieder fraglichen Thema. Die Antwort ist eindeutig und entschieden.
- Umfassende CTR-Studie von Backlinko: Die Basis dieser Studie besteht aus über fünf Millionen verschiedenen Google-Suchanfragen zu fast 900.000 unterschiedlichen Seiten. Allein wegen dieser üppigen Grundlage lohnt sich ein Blick in die Aussagen dieser Untersuchung. Hier ein kleiner Vorgeschmack der Insights: Titles haben eine 14,1 % höhere Wahrscheinlichkeit angeklickt zu werden, wenn eine Frage abgebildet wird.
- Mit MobileMoxie Smartphone-Ansichten perfekt vergleichen: Cindy Krum stellt auf Twitter Ihr kostenfreies Tool vor. Am Tag stehen unangemeldeten Nutzern fünf Anfragen zur Verfügung. Bei diesen Anfragen könnt Ihr beispielsweise das Design zweier unterschiedlicher Smartphones sehr gut miteinander vergleichen kann. Wir haben ebenfalls einen Test mit der Suchanfrage „Luigis“ gemacht. Schaut Euch das Tool gerne mal an.
Vermischtes
- Sind Saves die neuen Likes auf Instagram? Nachdem in einigen Märkten die Likes testweise ausgeblendet wurden, stieg die Verunsicherung innerhalb der Marketing-Szene. Mittlerweile steht mit ziemlicher Sicherheit fest: Die Likes werden in Zukunft auf der Plattform wegfallen. Nun hat James Nord, Fohr-Gründer und -CEO, die Diskussion um die bisher weniger beachteten Saves ins Rollen gebracht. Bei den Kollegen von OMR erfahrt Ihr mehr über die Möglichkeiten dieser Kennzahl – Stichwort: Micro-Blogging – und erhaltet sechs Strategien, die dabei helfen können, Saves zu erzeugen. Passend zum Thema: In unserem Wochenrückblick aus der KW 13 sind wir für Euch kurz auf die KPIs und Kennzahlen von Instagram Stories eingegangen.
- Privatsphäre vs. private Status-Updates in Echtzeit: Digital Trends berichtete diese Woche von der Messaging-App Threads für die Plattform Instagram. Diese soll in Zukunft Eure engen Freunde mit automatischen Status-Updates auf dem Laufenden halten. Nahezu im wahrsten Sinne des Wortes: So können diese sehen, wo Ihr Euch gerade befindet, ob Ihr gerade auf dem Weg zu ihnen seid und wie es um den Akkustand Eures Smartphones bestellt ist. Facebook bedient sich dabei (wieder einmal) an bereits bekannten Funktionen von Snapchat. Dass diese Funktionen ein starker Widerspruch zu Facebooks aktuellem Slogan „The future is private.“ sind, steht wohl außer Frage.
- Größere Endgeräte sind für viele Nutzer immer noch sehr relevant: Das zeigt eine Studie der Nielsen Norman Group, in der es darum geht, welche Endgeräte von Nutzern zu welchem Zweck bevorzugt verwendet werden. Eine Kernerkenntnis des Artikels ist, dass – trotz der stetigen Verbesserung der Mobile UX – für wichtige Aufgaben nach wie vor der Desktop bzw. ein größerer Bildschirm die erste Wahl sei. Das liege unter anderem an den eingeschränkten Möglichkeiten, die mobile Endgeräte hierbei aktuell noch bieten.
Unsere Tipps der Woche
- Seid beim Gründerkongress 2019 live dabei: Vom 3. bis zum 12. September ist es wieder soweit. Erhaltet spannende Einblicke dazu, wie Ihr den Traum vom eigenen Business wahr machen könnt – und das kostenlos! Aber Ihr solltet schnell sein: Die Registrierung zum Gründerkongress ist nur noch bis einschließlich 2. September möglich. Weitere Infos findet Ihr in unserem Save-The-Date-Artikel.
- Neuer datumsbasierter Datentypus ab sofort im Data Studio verfügbar: Google Analytics kommunizierte über Twitter, dass nun auch Daten mit dem Datentyp „Date Hour Minute“ visualisiert werden können. Besucht das Hilfsdokument, um herauszufinden, wie Ihr diesen neuen Typen einrichten könnt.
Wir wünschen Euch ein schönes Sommerwochenende!
Eine Antwort
Hallo,
ist so eine Einreichung von einer „Disavow-Liste“ auch wichtig für lokale Unternehmen?
Ab wann solle man eine solche Liste anlegen?
Vielen Dank im Voraus. 🙂
Beste Grüße Dominik