Trotz harter Winterbedingungen und der Staulänge bis zu 30 km sind die Trainees wie immer an der vordersten SEO-Front im Einsatz und berichten für euch von den aktuellen Geschehnissen im Internet. Denn auch diese Woche ist wieder einiges geschehen und die eine oder andere Neuigkeit ist uns zu Ohren gekommen. In erster Linie hat es dabei wieder Google geschafft, sehr präsent zu sein, aber auch das Thema Social Media scheint trotz Jahreszeit noch immer für erhitzte Gemüter zu sorgen.
Zunächst fiel Google diese Woche durch Gerüchte über den Kauf des Schnäppchenportals Groupon auf. Wie zahlreiche Medien berichteten, befinden sich die beiden Unternehmen bereits in konkreten Verhandlungen. Dabei werden immer wieder Summen von deutlich über 3 Milliarden Dollar als Kaufpreis genannt. Google scheint also wieder mit reich gefüllter Kriegskasse auf der Suche nach möglichen Neuerwerbungen zu sein.
Gleichzeitig befindet sich der Konzern in Europa mal wieder unter Beschuss. So leiteten die Wettbewerbshüter der EU ein Ermittlungsverfahren gegen Google ein. Bereits im Februar waren bei der EU-Kommission Beschwerden mehrerer Konkurrenten vorgelegt worden. Dabei geht es in erster Linie darum, dass Google die eigene Marktmacht ausnutzt und bevorzugt eigene Ergebnisse in den SERPs anzeigt. Was aus dem Verfahren wird, bleibt offen, doch ist die EU bisher in verschiedenen Verfahren nicht gerade durch ein sanftes Auftreten aufgefallen.
Googles Algorithmus für negative Links
Doch nicht nur auf der politischen Bühne ist in der letzten Woche einiges in Bewegung gewesen. Natürlich arbeitet Google im Stillen weiterhin permanent daran, die eigenen Suchergebnisse weiter zu verbessern. So gab man im offiziellen Google Blog bekannt, das Problem mit „negativen Links“ gelöst zu haben.
Hierbei geht es in erster Linie darum, dass starke Kritik an einem Händler nicht ein gutes Ranking bei Google zur Folge haben sollte. Problematisch ist dies, wenn die Kritik mit Links auf die jeweilige Seite einhergeht. Diese werden bisher von Google nur als Empfehlung gelesen und stärken damit eher den Hersteller, als ihm zu schaden. Ein großes PR-Problem kann damit gleichzeitig einen starken Linkbait abgeben und beispielsweise auch von Nachrichtenseiten wie der Times oder dem Spiegel Links anziehen. Dies würde eigentlich für eine Kosten-Nutzen-Abwägung sprechen, ob gewisse Skandale nicht auch als Linkbait taugen, wenn man bereits zuvor eine Lösung bereithält, um die Wogen zu glätten.
Bisher war es nur möglich, diese Links durch das Attribut nofollow zu entwerten. Scheinbar hat man nun eine neue Lösung gefunden, will diese aber aus verständlichen Gründen nicht preisgeben. Ein negativer Einfluss durch kritische Links könnte sich durch die neue Methode also auch schlecht auf das Ranking auswirken.
Wie die Methode im Einzelnen funktioniert und welche Auswirkungen sie haben wird, muss sich noch zeigen. Gerade die SEOs werden mit großer Sicherheit beobachten, ob sie bereits eingesetzt wird und wie das zu nutzen sein könnte. Problematisch dürfte es dabei sein, dass sich gerade eine Black-Hat-Nutzung anbieten würde. Schließlich wird es möglich, fremde Seiten abzuwerten.
Das Soziale und die Suche
Dass persönliche Empfehlungen von Nutzern in Zukunft auch immer stärkeren Einfluss auf die Suchmaschinen haben sollen, wurde schon öfter angedacht. Auch diese Woche sind wieder Details bekannt geworden, die dafür sprechen, dass sich die Suchmaschinen in dieser Richtung orientieren. So bemerkte man bei searchengineland, dass Google innerhalb der News-Funktion eine neue Box hinzugefügt hatte. Diese „most shared“ Box bietet den Nutzern nun an, jene Nachrichten einzusehen, die in den vergangenen 24 Stunden am häufigsten geteilt wurden.
So befindet sich Google also weiterhin auf dem Weg, Facebook Konkurrenz zu machen. Da sich das Unternehmen sicherlich durch die Allianz von Bing und Facebook unter Druck gesetzt fühlt.
Passend dazu sind auch Informationen aufgetaucht, die sich auf die Neuentwicklung Google Me beziehen. So wurde Anfang der Woche zunächst bekannt, dass das Projekt wohl doch nicht 2010 erscheinen wird, sondern noch bis 2011 in der Entwicklung verbleiben dürfte. Interessant dabei ist besonders, dass scheinbar nicht nur Meinungsverschiedenheiten über das Design oder andere Details vorherrschen, sondern auch über den eigentlichen Verwendungszweck diskutiert wird.
Diese Information in Zusammenhang mit einem erst kürzlich angemeldeten Patent ließ beispielsweise bei seo-united Spekulationen aufkommen, ob Google Me evtl. ein Bewertungsportal werden könnte. Kern des Patents ist der Einsatz eines Punktesystems, um Bewertungen von Experten zu gewichten. Google würde bestimmten institutionellen Autoritäten dabei Punkte zuteilen, die diese nach eigenem Gutdünken an ihre Experten verteilen können. Diese könnten ebenfalls Punkte weiterreichen, so dass eine Pyramidenstruktur entstehen würde. Dadurch soll es möglich sein, eine genauere Klassifikation der einzelnen Meinungen zu ermöglichen.
In diesem Zusammenhang ist eine kleine Randnotiz sehr interessant. Es wird davon gesprochen, beispielsweise der American Medical Association im Bereich Medizin einen solchen Expertenstatus zuzuweisen. Hieraus lässt sich ableiten, dass Google durchaus darüber nachdenkt, das Internet für die eigenen Suchalgorithmen nach inhaltlichen Themen zu sortieren und dazu evtl. bereits in der Lage ist. Dies deckt sich mit Überlegungen, die wir SEO-Trainees bereits in unserem Artikel zur Semantik des Internets angestellt hatten. Scheinbar versucht Google sehr stark, nicht nur die große Masse der persönlichen Empfehlungen zu erfassen, sondern will auch Gewichtungen innerhalb dieser vornehmen. Für SEOs scheint es sich also zunehmend anzubieten, eine gute Vernetzung zu Professoren und anderen angesehen Personen und Institutionen anzustreben.
Social Signals bei Google und Bing
Wie weit man bereits bei der Nutzung von sozialen Empfehlungen ist, zeigte am Mittwoch searchengineland. So habe man bei Google und Bing einige Fragen eingereicht und dabei interessante Antworten erhalten. Denn scheinbar sind die Unternehmen bereits jetzt aktiv dabei, Twitter und Facebook als Quellen für das Ranking heranzuziehen. Nachdem dies bereits öfter angedeutet wurde, bestätigten beide Suchmaschinen dies nun ausdrücklich.
Man nutze dabei nicht nur die Links, sondern gewichte zum Teil auch die einzelnen Nutzer, um ihnen einen gewissen Autoritäten-Status zuzuweisen. Dies geschieht scheinbar hauptsächlich bei Twitter und dürfte in erster Linie die Follower-Zahlen berücksichtigen. Die Bedeutung des Bereichs SMO scheint also zu wachsen und dabei gleichzeitig immer mehr mit der Arbeit der SEOs verknüpft zu werden. Was dazu führen sollte, dass besser Allianzen untereinander geknüpft werden, anstatt bestehende Feindschaften zwischen den Marketingbereichen zu verfestigen.
Die Fähigkeiten eines SEOs
Als vorletztes wollen wir den Artikel über die wichtigen Fähigkeiten eines SEOs auf seokratie.de empfehlen. Hier findet sich eine schöne Aufstellung, was ein SEO mitbringen muss, um in seinem Beruf zu glänzen. Dazu zählen Punkte wie Durchhaltevermögen, Organisationstalent oder auch Aufgeschlossenheit. Wir Trainees waren froh, an uns selbst natürlich alle Fähigkeiten in großem Umfang festzustellen 😉 . So spricht sicherlich für uns, dass bei den SEO-Wahlen auf seo-united unter den besten Newcomern auch einer von uns Trainees ist. Natürlich wollen wir Philipp Farwick an dieser Stelle viel Erfolg wünschen und rufen nochmal alle Leser auf, für ihn zu stimmen. Ihr habt dazu noch bis zum 13.12. Zeit.
Neues SEOlytics Tool
Den Abschluss dieses Artikels bildet mal wieder eine Neuerscheinung. Zwar dürfte das Tool von SEOlytics unter SEOs bereits bekannt sein, allerdings wurde diese Woche ein Relaunch veröffentlicht, der das Tool auf eine ganz neue Grundlage stellt. Die alte Version ist zunächst noch parallel erreichbar, die Neuerungen können aber bereits genutzt werden und werden in einem sehr guten Video-Tutorial vorgestellt.
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So gibt man an die Performance verbessert zu haben und es werden nun beispielsweise zusätzliche Daten genutzt. Viele der neuen Features konnten bereits auf verschiedenen Messen kennengelernt werden und dürften in SEO-Kreisen die Runde gemacht haben. Wir planen das Tool in nächster Zeit noch einmal ausgiebig zu testen und wünschen SEOlytics natürlich viel Erfolg mit dem Relaunch.
Unseren Lesern wünschen wir einen schönen 2. Advent.
Eine Antwort
Ich hab gerade im googlewatchblog gelesen, dass die Übernahme von Groupon gescheiter sei. Da muss sich Google wohl ein anderes Weinachtgeschenk aussuchen…