Bevor ihr alle in euer wohlverdientes Wochenende entschwindet, lassen wir die Online-Geschehnisse der Woche Revue passieren. Das wartet diese Woche auf euch: Zehn Regeln für einen erfolgreichen Website-Relaunch, ein toller interaktiver Local SEO Guide, Tipps für die optimale Länge einer Landing Page und unsaubere Meta-Angaben als schlimmster SEO-Fehler der Welt. Let’s go!
Website Relaunch – zehn goldene Regeln
Wenn man mit der Zeit gehen will, kommt man manchmal um einen Relaunch seiner Website nicht herum. Wie man ein solches Großprojekt aus SEO-Sicht erfolgreich meistert? Björn Instinsky gibt zehn Tipps für einen gelungenen Relaunch an die Hand.
Nach Bestandsaufnahme, Zieldefinition und Ressourcenplanung sollte man aus SEO-Sicht vor allem die Informationsarchitektur überdenken (O-Ton Björn: „Content ist zwar King, aber die Website-Architektur ist der Thron“ :-)), mit einem ausgeklügelten Weiterleitungsplan die richtigen Redirects setzen, um Ranking-Verluste zu vermeiden, und vor allem: testen, testen, testen, bevor die neue Version live geht. Im Nachgang spielt das Monitoring zudem eine große Rolle, um mögliche Fehler in der Umsetzung schnellstmöglich aufzudecken und zu beheben.
Die gesamten Tipps findet ihr auf anderes-marketing.de. Der Artikel fasst übrigens eine Session von Björn auf dem Barcamp Hamburg von letzter Woche zusammen, sodass auch die Slides am Ende des Artikels zu finden sind.
Local SEO – Illustrierter Guide
Lokale Suchmaschinenoptimierung ist sowohl ein spannendes als auch ein wichtiges Feld – nicht zuletzt weil die Nutzung mobiler Endgeräte und damit auch die Anzahl an Suchanfragen mit lokalem Bezug steigen. Lokale Unternehmen und SEOs finden einen umfassenden Überblick über die 20 wichtigsten Ranking-Faktoren für die lokale Google-Suche im Blog von kennstdueinen.de.
Ein kleiner Auszug aus den Local-SEO-Tipps:
- Sinnvolle Kategorien auf Google Places und auf Bewertungsportalen auswählen. Häufig werden fälschlicherweise Produkte oder Dienstleistungen als Kategorie gewählt. Statt „Pizza und Pasta“ sollt man beispielsweise „Italienisches Restaurant“ wählen.
- Die Einheitlichkeit und Aktualität von Firmeneinträgen gewährleisten. Denn inkonsistente Daten können zu einem Ranking-Verlust führen.
- Die Stadt oder Region möglichst in jedem Title-Tag der Website verwenden. In Großstädten kann es sinnvoll sein, für jeden Stadtteil eine gesonderte Unterseite zu erstellen.
Der besondere Clou an dem Guide: Das Ganze ist als anklickbare HTML-Datei konzipiert und durch viele weiterführende Links wird er sozusagen zu einer interaktiven Anleitung. Wer sich für Local SEO interessiert, dem sei dieser Guide ans Herz gelegt!
Wie lang sollte eine Landing Page sein?
Je mehr eine Landing Page den Bedürfnissen der User entspricht, desto konversionsträchtiger wird sie in der Regel sein. Doch wie findet man heraus, wie umfangreich eine Landing Page im besten Fall ist? Dieser Frage geht ein Artikel auf quicksprout.com diese Woche auf den Grund.
Als Faustregel kann man festhalten: Je mehr persönliche Informationen auf der Landing Page erfragt werden, desto länger sollte sie sein. Muss ich nur meine E-Mail-Adresse eingeben, um ein kostenloses E-Book herunterladen zu können, reicht eine kurze Landing Page. Soll der User allerdings überzeugt werden, einen Kauf von beispielsweise 1.000 Euro zu tätigen, sollte die Landing Page etwas umfangreicher ausfallen. Der Grund: Es gilt, eine Verbindung zum potenziellen Kunden aufzubauen und Vertrauen zu schaffen – und das geht nur mit fundierten weiterführenden Informationen für den User.
Hilfreich kann es auch sein, eine Landing Page in mehrere Teile aufzusplitten. Muss der User zunächst nur seine E-Mail-Adresse und sein Passwort anlegen, ist es wahrscheinlicher, dass er in einem nächsten Schritt auch seine Kreditkarteninformationen preisgibt, als wenn alle Informationen auf einmal abgefragt würden.
Der schlimmste SEO-Fehler: unsaubere Meta-Angaben
Eric Kubitz hat diese Woche die Auswertung seiner Umfrage zu den größten und schlimmsten SEO-Fehlern der Welt veröffentlicht. Die schlimmsten OffPage-Fehler sind demnach (wenig überraschend):
- Offensichtlich gekaufte Links
- Schlechte Linkquellen bzw. Linkspam
- Schlechtes Linkmanagement
Bezüglich OnPage-SEO wurden folgende Fehler als die schlimmsten ausgemacht:
- Ungepflegte Meta-Angaben
- Hohe Ladezeiten
- Interner Duplicate Content
Eric selbst war etwas verwundert, dass eine schlechte interne Verlinkung und falsch gesetzte Canonical Tags nicht unter den Top 3 landeten. Unumstritten sind aber ungepflegte Meta-Angaben als SEO-Fauxpas.
Zum Thema Meta-Descriptions hat sich auch Matt Cutts diese Woche zu Wort gemeldet. In einem Webmaster-Help-Video beantwortet er die Frage, ob für jede einzelne Unterseite einer Website eine einzigartige Meta-Description sinnvoll ist:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Kernaussage: Mehrfach verwendete Meta-Descriptions sollten in jedem Fall vermieden werden. Es ist allerdings nicht nötig, für alle Unterseiten individuelle Descriptions zu verfassen. Für die wichtigsten Seiten ist es empfehlenswert, bei unwichtigeren Seiten kann man Google die Description ohne Probleme selber kreieren lassen.
Online Marketing News Worldwide
Das mobile Online-Geschäft boomt
Wir wissen es nicht erst seit gestern, aber mit dem nahenden Weihnachtsgeschäft bekommt diese Nachricht zunehmendes Gewicht: Der internationale „mobile commerce“ befindet sich in einem starken Wachstum! Eine comScore-Studie zum dritten Quartal 2013 in den USA zeigt ein Plus von 26 % im Vergleich zum zweiten Quartal auf. Damit hat das mobile Online-Geschäft im dritten Quartal für 5,8 Mrd. Umsatz gesorgt. Ähnlich sieht es in unserem Nachbarland Polen aus. Einem sehr interessanten Artikel auf digitaleastfactor.com zur Folge spielt der „mobile commerce“ in Polen eine erhebliche Rolle. Ganze 20 % des gesamten Traffics kommt von mobilen Endgeräten. Sehr wichtig ist jedoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Deswegen greifen Polen häufig auf das sogenannte „Showrooming“ zurück. Dabei wird zunächst offline nach passenden Produkten gesucht und dann online beim günstigsten Anbieter gekauft. Der mobile Markt bietet somit – vor allem für Weihnachten – große Chancen. Wer seine internationale Webpräsenz noch nicht mobil-tauglich gemacht hat, sollte das schnell nachholen.
Kyrillisch und Buchstabensalat
Wie geht man eigentlich mit ausländischen Schriftzeichen in URLs um? Antworten zu dieser sehr wichtigen Frage finden sich in einem neuen Artikel auf explido.de. Eine Option ist es, bei den jeweiligen Schriftzeichen (z.B. Kyrillisch) zu bleiben. Der Vorteil davon ist, dass die User gleich in den SERPs den Inhalt der Webseite verstehen und Keywords ggf. in der URL markiert werden. Der große Nachteil dabei ist, dass die URL beim Kopieren in eine lange, mit Zeichen und Buchstaben kodierte Version umgewandelt wird. Nicht alle Browser (z.B. Explorer) sind in der Lage, diese wieder „zurückzuwandeln“. Das Ergebnis ist ein Buchstabensalat. Als Lösung wird die Verwendung der sogenannten Transliteration genannt. Dabei werden für jeden kyrillischen Buchstaben Entsprechungen aus dem lateinischen Alphabet gefunden. Transliteration ist in Russland weit verbreitet und wird auch viel besser als englische Übersetzungen verstanden.
Vermischtes
- Strukturierte Daten sind ein wichtiger, aber auch komplexer Aspekt der Suchmaschinenoptimierung. Wer sich schon immer gefragt hat, was es mit Mikrodaten und schema.org auf sich hat, dem möchte ich einen Anfänger-Guide empfehlen, der diese Woche online ging. Hier wird nicht nur erklärt, was unter schema.org eigentlich zu verstehen ist, sondern auch die praktische Nutzung des Markups verständlich und anschaulich erklärt.
- Ihr habt letzte Woche das Webinar zum Thema „Strategische Keyword-Recherche für SEO leicht gemacht“ mit Sören Bendig von SEOlytics verpasst? Kein Grund, enttäuscht zu sein – bei den Internetkapitänen könnt ihr euch die gut einstündige Aufzeichnung ansehen und euer Wissen rund um die Keyword-Recherche ausweiten.
- Bing hat seinen Webmaster Tools ein tolles neues Feature hinzugefügt. Unter dem Menüpunkt „Verknüpfte Seiten“ könnt ihr eurem Konto ab sofort eure Social-Media-Profile hinzufügen und erhaltet für diese dann auch Daten bezüglich des Traffics. Bis Daten vorhanden sind, kann es laut Bing bis zu 72 Stunden dauern.
- Die Integration der Google+-Kommentarfunktion in YouTube verursacht zunehmend Unmut. Bereits Anfang November hatte Google damit begonnen, die YouTube-Kommentarfunktion auf Google+ umzustellen und stieß damit nicht gerade auf Begeisterung. Eine Online-Petition gegen diese Einbindung wurde bereits von mehr als 180.000 Usern unterschrieben.
Außnahmsweise verabschieden wir uns an dieser Stelle noch nicht für diese Woche, denn bei uns geht es den ganzen Freitag noch weiter mit Ines‘ Live-Blogging von der SEOkomm. Die beste Möglichkeit, sich auf dem Laufenden zu halten, wenn man selbst nicht in Salzburg dabei sein kann! 🙂
Trotzdem schon mal ein schönes Wochenende!
Amke und die SEO Trainees
8 Antworten
Hallo Amke! Vielen Dank für die Erwähnung. Freut mich, dass Euch der Artikel gefällt :-). Schöne Grüße an das ganze wirkungsvoll Team
Guter Beitrag bei dem man einiges neues dazulernen kann. Die Tipps zur Landingpage haben mir gut gefallen.
Wie immer eine sehr gute Zusammenfassung. Mir persönlich hat der Beitrag mit „Der schlimmste SEO-Fehler: unsaubere Meta-Angaben“ am besten gefallen.
Und nun einen schönen Start in die Woche.
Gruß
Patrick
Hallo Amke! Vielen Dank für die Erwähnung. Freut mich, dass Euch der Artikel gefällt :-). Schönes Wochenende, binstins
Sehr gerne, Björn! 🙂
Hallo Amke,
vielen Dank für den mal wieder tollen Rückblick. Das man eine Landingpage in mehrere Schritte aufteilen soll, kann ich mit deiner Begründung nachvollziehen. Wenn man allerdings als Landingpage auch den Checkout eines onlineshops definieren würde, würden mehrstufige Checkout (Rechnungsadresse -> Lieferadresse -> Versender wählen -> Bezahlart wählen -> Prüfen -> Kaufbutton) besser konvertieren als sog. OnePageCheckouts. Das ist in der Realität genau anders, weil OnePageCheckouts wesentlich schneller ausgefüllt sind und der Kunde nicht noch Möglichkeiten hat abzubrechen. Und da jeder Seitenaufbau auch Zeit in Anspruch nimmt, erhöht man die Zeit so, an der sich der Kunde es sich noch einmal anders überlegen kann. Weiterhin besteht heute auch immer noch die Möglichkeit, dass beim mehrstufigen Checout die Verbindung abbricht oder die nächste Seite nicht schnell genug geladen werden kann.
Natürlich gibt es hier auch kein Patentrezept und somit hilft auch hier nur Testen, Testen, Testen …
Viele Grüsse und ein schönes Wochenende
Mathias
Hi Matthias,
danke für deine Ergänzungen! Ich stimme dir zu – wie so oft im SEO und der Conversion Optimierung gibt es kein Patentrezept für alle Fälle, sondern man muss einfach ausprobieren, was für den spezifischen Fall am besten funktioniert. Aber dadurch wird es zumindest nie langweilig … 😉
Beste Grüße,
Amke