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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 47

Am Mittwoch haben wir uns noch in die mobile Zukunft gebeamt – heute, am Freitag, steht wieder die Gegenwart auf dem Programm. Glücklicherweise ist diese im Online Marketing ja mindestens genauso spannend, da sich immer etwas bewegt und Neuigkeiten am laufenden Band in den Büroalltag hereinpurzeln. Diese Woche wurde Social SEO ganz großgeschrieben. Aber auch die klassische Suchmaschinenoptimierung, Zahlen & Statistiken sowie Tipps zur Webseiten-Monetarisierung schafften es in die SEO-Trainee.de-Timeline.

Der Weg zum Social SEO

Dass Social Media ein immer wichtigeres Thema wird und der Begriff „Social SEO“ überhaupt eine Daseinsberechtigung hat, ist unbestritten. Norman Nielsen beglückte uns diese Woche mit seinem sehr gelungenen Blogartikel Social Search für SEO nutzen. Demnach nutzen rund 18 Prozent aller Internetnutzer Google Mail und bekommen somit im eingeloggten Zustand personalisierte Suchergebnisse serviert. Ausgelöst wird diese veränderte Sortierung der SERPs, wenn ein Gmail-Kontakt, ein Google-Plus-Kontakt, ein 2-gradiger Kontakt eines Bekannten, ein Friendfeed-Kontakt oder eine Person, mit der man bei Google Reader oder Google Buzz verbunden ist, eine Empfehlung gemacht hat.

Bad Social Signals

Weiterhin von Bedeutung für Webseitenbetreiber sind die bereits viel diskutierten Social Signals (Fananzahl, Anzahl von Tweets/Likes etc.). Norman macht uns aber noch einmal darauf aufmerksam, dass auch die Bad Social Signals eine Relevanz für Google haben dürften und in Zukunft haben werden. Dazu zählt u.a., ob eine Facebook Page an Fans verliert, „soziale“ Bad Neighborhood besteht oder die Comments im Allgemeinen eine negative Tonalität aufweisen. Bei Letzterem ist es unserer Meinung nach jedoch fraglich, ob Suchmaschinen überhaupt schon in der Lage sind, diese „Signale“ hinreichend auszuwertend. Bei Semantik und Ironie-Interpretation hat die Suchmaschine von heute schließlich noch akuten Nachholbedarf.

Die Schlussfolgerung aus all dem: Webseitenbetreiber sollten verstärkt auf Viralität setzen, sprich ihre Inhalte so gestalten, dass sie zum Liken und Tweeten geradezu verleiten. Das scheint insbesondere für Online Shops zu gelten, hat doch eine neue Studie von Sociale Labs ergeben, dass ganze 50% aller potenziellen Käufer bei Facebook eingeloggt sind. Diese Tendenz zieht sich durch alle Altersgruppen. Selbst Personen mittleren Alters shoppen zu 40% im eingeloggten Zustand. Wehe dem Online-Shop, der keine passenden Social-Media-Schnittstellen bereithält! Vor allem wo Facebook sich so viel Mühe gibt und die Statistikauswertungen der Fanpages kontinuierlich verbessert.

Social Media aus Konsumentensicht

Social Media würde von Google & Co. nicht diese hohe Bedeutung zugeschrieben, wenn es die Internetnutzer nicht so begeistert annehmen würden. Fallanalytiker Axel Petermann hält es für irrwitzig, wie viel wir von uns erzählen, wo wir im realen Leben doch so stark auf unsere Freiheitsrechte erpicht sind. In den USA ist bereits die Rede von „predictive policing“, also Projekten, die Tatorte und Taten vorausahnen und Polizisten ein rechtzeitiges Erreichen am Tatort erlauben. Obwohl ein Ankündigen einer Tat nicht zwangsläufig auch deren Ausführen bedingt, könnten soziale Netwerke einen wichtigen Input beim Erstellen eines (kriminellen) Täterprofils ermöglichen. Wollen wir das wirklich? Das lässt Erinnerungen an den Film Minority Report wach werden:

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Zurückgreifen könnten Kriminalbeamte im besten Fall auf eine Vielzahl an ganz unterschiedlich ausgerichteten Social-Media-Kanälen. Da gibt es das Gossip Girl (=Twitter), den Prep (=Google), den Jock (=Facebook) und den Nerd (=Wikipedia) (vgl. Social-Media-Stereotypen in der Highschool Class 2011) Ob das Facebook dort zugeschriebene Motto „Veni, vidi, vici“ auch für das eigene Smartphone gilt? Laut Gerüchten plant der Konzern nämlich eine Kooperation mit Handy-Hersteller HTC. Ergebnis der Zusammenarbeit soll ein „besonders soziales Smartphone“ sein. Zweifelhaft ist dabei jedoch, ob diese überhaupt zustande kommt und wenn ja, ob das Handy von den Konsumenten angenommen wird. Frühere Smartphones, die mit besonders „sozialer Ausrichtung“ geworben haben, endeten meistens als Flop.

Die Suchmaschinenoptimierung der Zukunft

Kommen wir nun zu weiteren Suchmaschinen-Trends und -Entwicklungen. Gut, ohne Facebook können wir hier auch nicht ganz auskommen. Bei Betrachtung der Top-Suchbegriffe 2011 bei Bing steht das soziale Netzwerk nämlich nach 2010 schon wieder auf Platz 1. Lustig ist, dass bei Bing angeblich keiner nach Google sucht. Wie auch immer. Der meist gesuchte „männliche“ Star ist in jedem Fall Justin Bieber und das Privat- und Künstlerleben von Helene Fischer interessiert mehr Leute als das von Rihanna. Die beliebteste Sportart ist Fußball und der beliebteste Sportverein, wen wundert’s, der FC Bayern München.

Tja, Letzteres mag den einen freuen und den anderen ärgern. Traurig sind alle gewiss über den endgültigen Tod des Yahoo! Site Explorers († 21.November). Wir hoffen, ihr habt euch alle schon vorbildlich in das Kondolenzbuch eingetragen!?! 😉

Vielleicht beruhigt es euch ja, dass SEO weder tot noch grundsätzlich böse ist. Das bekräftigte Matt Cutts diese Woche erst wieder in einer Videobotschaft im Google Webmaster Blog. Passend dazu sei Matt Cutts Keynote von der PubCon 2011 genannt, welche TRG auch in deutscher Übersetzung zur Verfügung stellt. Der Google-Guru nimmt dort zu kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen SEO-Trends Stellung. Kurz- und mittelfristig arbeitet die Suchmaschine demzufolge daran, die Kommunikation mit Webseitenbetreibern stetig zu verbessern und zu erklären, „wie Google funktioniert“. Auch soll die persönliche Suche fokussiert und technische Probleme beim Verstehen und Interpretieren von Seiten angegangen werden. Auf lange Sicht versucht sich Google immer mehr der menschlichen Natur anzunähern. „Social“, „local“ und „mobile“ sind also DIE Schlagworte der Zukunft.

Um die Wichtigkeit einer mobilen Version einer breiten Masse verständlich zu machen, hat Google die Webseite howtogomo.com ins Leben gerufen. Dort kann man anhand eines Fragenkatalogs die mobile Tauglichkeit der eigenen Webseite prüfen und bekommt dann Tipps zur Verbesserung angeboten. Einen ausführlichen Praxistest liefert uns Jasper Thibaut von ranking-check.de. Das Ergebnis fällt zwecks mangelnder Personalisierung der Optimierungsvorschläge ernüchternd aus.

Money, Money, Money

Fast jeder, der eine eigene Webseite betreibt, möchte damit in irgendeiner Form Geld verdienen. Vor knapp zwei Wochen hat sich Denise in ihrem Basics-Artikel mit den Hauptmonetarisierungswegen auseinandergesetzt. Auch eisy hat das Thema in einem lesenswerten Artikel nun aufgegriffen und als weitere Einnahmequellen Contaxe und den Linkverkauf erwähnt.

Mindestens genauso spannend ist jedoch auch die Frage, was man für seine Webseite bekommt, wenn man diese irgendwann verkaufen möchte. Damit sind viele SEOs, verständlicherweise, überfordert, da es an Bewertungskriterien und einem Leitfaden zur Gewichtung fehlt. Mit einer Fülle an Einschätzungsfaktoren kann jetzt zumindest Dennis Tippe von seo-handbuch.de aufwarten. Er setzt sich dafür ein, dass nicht nur die reinen Einnahmen zur Preisbildung herangezogen werden, sondern auch elementare SEO-Kriterien Beachtung finden. So sei es relevant, ob die Domain eine Keyword-Domain ist und wenn ja, ob es sich dann um eine Single-Keyword-Domain (z.B. kredit.de) oder eine Longtail-Keyword-Domain (kredit-guenstig-aufnehmen.de) handelt. Weiterhin von Bedeutung sind das Domainalter, die Backlink-Anzahl, die Besucherzahlen sowie der Sichtbarkeitsindex. Jetzt fehlt uns nur noch jemand, der einen Leitfaden zur Gewichtung dieser einzelnen Faktoren herausbringt.

Kurzmeldungen

Zum Abschluss noch ein paar Kurzmeldungen.

  • Yahoo befindet sich in der Krise und soll mal wieder verkauft werden. Dieses kann man zumindest einem beim Handelsblatt erschienenen Artikel entnehmen. Microsoft und die Beteiligungsgesellschaften KKR und TPG Capital haben einem Insider zufolge Verschwiegenheitserklärungen unterschrieben, um anschließend einen Blick in die Finanzbücher des Konzerns werfen zu dürfen.
  • Wikipedia bemüht sich um Variation bei der Autorenschaft. So ist die Konzernführung der Meinung, dass einige Bereiche mit höherer Qualität gesegnet wären, wenn mehr ältere Menschen, Menschen von der Südhalbkugel und Frauen zur Schreibfeder greifen würden. Alleine der Frauenanteil soll von 13 Prozent auf 25 Prozent angehoben werden.
  • Am 10.12.2011 findet der Digital Marketing Congress in Frankfurt statt. Veranstalter ist die größte deutsche studentische Marketinginitiative MTP (Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V.). Das Campus Westend der Johann Wolfgang Goethe-Universität verwandelt sich dabei in einen bunten Schauplatz, wo sich Studierende und Professionals über Trends und Entwicklungen in den Bereichen Social Media und eCommerce austauschen können. Der Informationsmehrwert ist garantiert. Als Speaker konnten namhafte Unternehmen wie Groupon, Google, die ING-DiBa und Globalpark gewonnen werden. Interessierte können sich noch bis zum 02.12.2011 anmelden. Der Preis liegt bei lediglich 22,00 Euro für Professionals und 12,00 Euro für Studenten!

Damit entlassen wir euch ins wohlverdiente Wochenende.

Eure Kerstin und die SEO-Trainees

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Autor:In

9 Antworten

  1. Hallo zusammen,
    super Artikel, Social Seo ist schon ein wichtiger Punkt, der aber ein wenig zu breitgetreten wird. Aber trotzdem, sehr Informativ und interessant, Weiter so!
    Grüße,
    Tina

  2. Hi Trainees! Danke für die Erwähnung. Klasse Diskussion habt ihr hier erzeugt. Leider hat der unbekannte SEOKing sich die Folien gar nicht angeschaut, dort ist gleich zu erkennen, wie „Social“ priorisiert werden sollte laut SEOmoz. Erst wer die Basics richtig macht, kann sich an Social wagen.

    Auch das Wissen und Verständnis von „Social“ ist recht unterschiedlich, Sekundäreffekte die aus Viralität und Öffentlichkeit im Social Media hervorgehen werden oft vergessen. Dabei kennen wir doch so schöne Beispiele, wie Badges usw. zu sehr sehr vielen Links geführt haben…

    Aber eben auch nur guter Content hat es da wirklich leicht, sich zu verbreiten – wie euer Artikel 🙂

    1. Hallo Norman,

      vielen Dank für das Lob zum Artikel und deinen Kommentar. Ja, du hast Recht, es sind nicht nur die Social Signals, die wertvoll sind, sondern auch die Tatsache, dass Social Media viele angenehme Nebeneffekte haben kann.

      Viele Grüße
      Kerstin

  3. Ich gebe Ihnen vollkommen recht, dass der Bereich Social (+mobil nur nebenbei erwähnt :-)) immer mehr an Bedeutung zunehmen wird, aber mal ganz ehrlich:

    „Was lässt sich leider beeinflussen: Ein Like/Share/+ oder ein guter langfristiger Link???

    Ich bin schon sehr lange im Bereich SEO usw. tätig und nichts wäre mir lieber als das ich mir Accounts anlege und diese Pflege und natürlich auch sehr gute Kontakte zu anderen Nutzern pflege… im großen und ganzen ein leichtes Spiel und was machen die Leute der dunklen Seite?

    — die Blackseo-Lords — diese kaufen oder verkaufen, dann Links von Leuten die einen echten und guten Account haben. Mal ehrlich es gibt sehr viele gute mittleständige Seiten die noch nichts mit Linkmiete zu tun hatten und diese schreibt man oder ruft an und bietet denen Geld oder auch Linkmiete/Linkkauf an und ich kenne wenige die nein sagen!!!

    Was denken was normale/gute Facebook-Nutzer, Google+-Nutzer machen, wenn Sie so ein Angebot erhalten???
    –> Ich kenne wenige die dann nein sagen würden, wie z.B. gegen Betrag X ein Like oder Share zu machen….

    —————–

    Natürlich will ich Social nicht herunterspielen, aber es gibt immer Wege um zu manipulieren… und Social ist ein noch leichterer Weg wie beim SEO.

    Mein Kommentar soll nur ein bißchen zum Nachdenken anregen bevor sich alle auf Social stürzen. Denn bei allen Domains die ich überprüfe, sehe ich noch wesentliche größere Fehler! Deshalb sollte man trotzdem einen Account haben, diesen pflegen, aber erstmal das Wichtige erledigen!

    –> On Page Faktoren 100% richtig machen
    –> Einen stabilen Linkaufbau haben
    –> Sich einen gewissen Trust erarbeiten
    –> Richtige Analysen durchführen
    (z.B. Was hat die Konkurrenz was ich nicht habe, welche Keywords sind die wichtigsten usw – da kann man unendlich mehr schreiben :-))
    –> Die Userbility verbessen

    usw…

    Dann hat man sicher bessere Chancen in den Serps gefunden zu werden!

    Das beste zum Schluß – Ich liebe eueren Wochenrückblick 🙂
    (immer wieder schön das sich am Ende der Woche ein Team hinsetzt und alles wichtige zusammenträgt – mein Respekt)

    Schönes Wochenende

    >>>> King of SEO

    1. Hallo King of SEO,

      gegen deine Einwände lässt sich nichts sagen. 🙂 Ich bin gespannt, wie Google Social Signals in Zukunft bewerten wird und was für Manipulations-Taktiken dann angewendet werden. Herzlichen Dank auch für dein Lob am Wochenrücklick und deine engagierten Kommentare. Dass du keinen Link aus unserem Kommentarfeld haben möchtest, sondern schlafende und/oder geblendete SEOs ernsthaft wachrütteln möchtest, ehrt dich und ist große Klasse!

      Dir auch ein schönes Wochenende!

      Viele Grüße
      Kerstin

  4. Hallo,
    wieder mal super Beitrag, aber immer auf das Thema Social sprechen zu kommen ist immer etwas langweilig….

    Wenn man mal alle Onpage-Faktoren + Linkbuilding Maßnahmen voll ausschöpfen würde, dann würden auch einige Domains KEIN Social brauchen. Da bin ich mir absolut sicher, weil Social nur einen kleinen Bruchteil ausmache. Natürlich sollte jede vernünftige Hauptdomain eine Fanpage, Twitteracount + Google+ Seite haben, aber auch diese sollten natürlich wachsen…. aber das versteht sich ja von selbst.

    Was sagt ihr zu Social? Ist so interessant, dass man nur noch darüber schreiben soll oder sich wieder mal um die wesentlichen Sachen kümmern sollte?????

    1. Hallo King of SEO,

      ich gebe dir Recht, dass das Gebiet Social SEO in diesem Jahr sehr intensiv thematisiert wird. Selbstverständlich haben Social Signals bisher einen kleineren Einfluss auf das Ranking. Aber alle sind sich ja einig, dass die Bedeutung in Zukunft wachsen wird. Mit sozialen Faktoren ist ein Beeinflussungsfaktor gefunden, der sich schwerer manipulieren lässt. Es kostet viel mehr Arbeit, einen vernünftigen Fake-FB- oder Google-Plus-Account mit vielen Freunden aufzubauen und diesen dann auch zu pflegen, als einfach nur einen guten Link zu setzen .. Wenn Google auch so denkt, lässt sich die Bedeutung von Social Media irgendwann nicht mehr leugnen. Deswegen wollen wir vorbereitet sein. 😉 Aber ich stimme dir vollends zu, wenn du sagst, dass die klassischen On- und OffPage-Faktoren keinesfalls vernachlässigt werden sollten und immer noch am effektivsten sind!

      Beste Grüße
      Kerstin

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