Für alle, die sich am Mittwoch um 11.11 Uhr ins das Verkleidungs-Getümmel stürzen mussten und immer noch unter dem nachfolgenden Kater leiden, haben wir die Online Marketing News der Woche zusammengetragen. Bleibt darüber informiert: die Renaissance des PageRanks, Werbung für jedermann auf Instagram und vieles mehr von Amazon, Twitter und Co.! Alle anderen dürfen natürlich auch reinschauen. 😉
Gute Seiten, schlechte Seiten – Googles neuer PageRank
Viele SEOs hielten ihn für tot, doch diese Woche bringt uns Anzeichen zu seiner Auferstehung: Googles PageRank ist zurück! Allem voran verantwortlich dafür ist ein Artikel, den Bill Slawski auf seobythesea.com veröffentlichte, in dem er ein neues Google-Patent vorstellte. Dieses beschreibt eine Methode, die die Beziehungen von Websites untereinander für das Ranking nutzt. Der „alte“ PageRank funktionierte nach einem ähnlichen Prinzip, nämlich über die Beziehungen der externen Linkstruktur der jeweiligen Websites. Das dazugehörige Patent ging 2012 allerdings in die Hände der Stanford University über und wurde dementsprechend nicht mehr geupdated. Daher galt der PageRank für viele Experten aus der Branche mittlerweile als tot.
Doch mit dem neuen Patent ändert sich dies. Der dahinterliegende Algorithmus funktioniert in zwei Schritten. Er untersucht ein Set von Websites, die durch Links miteinander verbunden sind und spricht diesen Seiten aufgrund der Positionen der Links auf der Website einen gewissen Trust zu. Im Anschluss werden die ausgehenden Links dieser Websites betrachtet. Abhängig von der Entfernung dieser ausgehenden Links von der jeweiligen Domain werden sie ebenfalls als mehr oder weniger vertrauenswürdig eingestuft. Die Annahme dahinter ist, dass „gute“ Seiten selten auf „schlechte“ Seiten verweisen. Dieser zweite Schritt ähnelt dem alten PageRank sehr. So entsteht ein Netz aus Links, das mit einem bestimmten Trust Flow belegt ist. Daher spricht seo-suedwest.de auch eher von einem TrustRank.
Wirklich neu am Patent ist, dass die genaue Position des Links innerhalb einer Website mit berücksichtigt und für die Berechnung der oben beschriebenen „Entfernung“ eines Links mit einbezogen wird. Seo-united.de vermutet, dass also neben der ursprünglichen Bewertung eines Links von 1 bis 10 plus seiner bestimmten Position im Aufbau einer Website ebenfalls Faktoren, wie der Name der Website und der Zeitpunkt der Veröffentlichung zum Tragen kommen. Daher bezeichnen sie diesen neuen PageRank eher als PageLevel.
Das neue Patent spielt denen in die Karten, die den PageRank nach wie vor als Qualitätsmerkmal einer Domain herangezogen haben. Dass Backlinks immer noch einen wesentlichen Teil von SEO darstellen, zeigen nicht nur verschiedene Studien, sondern auch dieser aktuelle Artikel von searchengineland.com. Wie sich das neue PageRank-Patent in Aktion entwickelt, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.
Stay with me – Wie man User länger auf seiner Website hält
Man gibt sich die größte Mühe und steckt viel Herzblut in die Erstellung frischen, einzigartigen Contents und trotzdem verlassen die Besucher den Blog sofort wieder, nachdem sie sich einen kurzen Überblick über den Inhalt verschafft haben? Wenn es euch auch manchmal so geht, dann hilft euch bestimmt der Artikel von André Goldmann auf 121watt.de. Er beschreibt acht Methoden, um User länger auf der eigenen Website zu halten. Hier seine Tipps in der Übersicht:
- Fragen stellen und einen Dialog herstellen: Zeigt man Interesse für die Meinung seiner Besucher, kann dies zu einer höheren Interaktionsbereitschaft führen, die sich oftmals in Kommentaren widerspiegelt.
- Den Usern bei Problemen helfen: Wenn man häufig Fragen gestellt bekommt oder zur Problemlösung herangezogen wird, ergibt es Sinn, diese wiederkehrenden Fragen einmal zusammenzufassen und allen Besuchern in Form eines Artikels zur Verfügung zu stellen.
- Die erfolgreichsten Inhalte zeigen: Besonders oft gelesene Inhalte sollte man bereits above the fold für alle Besucher sichtbar machen. Um die beliebtesten Inhalte zu identifizieren, zeigt André seine Google-Analytics-Einstellungen:
- Die User direkt ansprechen: Die Wahl der Ansprache sagt viel über das Unternehmen aus, das ggf. hinter dem Blog steht. Jeder Blog-Betreiber sollte sich also überlegen, wie er mit seinen Usern spricht und was das über die Unternehmen-Kunde-Beziehung aussagt.
- E-Mail-Adressen der Besucher sammeln: Auch wenn dieser Tipp immer so wirkt, als wolle man bloß an die Daten seiner Besucher heran, hält der Autor ihn für essenziell. Aber vor allem darum, weil gute Inhalte auch ohne Popups oder ähnlichem zu treuen, wiederkehrenden Kunden führen. Ist der User mit den Inhalten zufrieden und bekommt den Newsletter unter dem Artikel angeboten, trägt er sich gerne dafür ein.
- Artikel auf mehreren Seiten abbilden: Ewig lange Scroll-Leisten an der rechten Bildschirmseite schrecken schon beim Öffnen eines Artikels ab, weswegen es sinnvoll ist, längere Beiträge auf mehreren Seiten abzubilden. Das macht zum Beispiel zeit.de sehr clever:
- Ähnliche Artikel zeigen: Auch dieser Tipp kommt ein bisschen verstaubt daher, funktioniert aber heutzutage immer noch. Auch wenn die User die eigentliche Seite dann verlassen, wechseln sie ja lediglich intern und entdecken noch weitere spannende Inhalte innerhalb des gleichen Blogs.
- Andere Abo-Kanäle anbieten: Neben der klassischen E-Mail sollten dem Besucher auch noch weitere Möglichkeiten zum Abonnieren der Inhalte geboten sein. André hat neben den klassischen Social Media noch eine weitere Variante parat.
Natürlich muss man auch ein bisschen was tun, um Besucher bei Laune zu halten. Mit diesen Tipps habt ihr eine gute Übersicht, wie das funktionieren kann!
Einfachere Werbung auf Instagram: jetzt für alle!
Bereits in den vergangenen Wochen eröffnete uns Facebook, dass es seine Tochter-Plattform Instagram zugänglich für alle Werbetreibenden machen werde. Zunächst wurde eine Testphase mit ausgewählten Dienstleistern durchgeführt, doch seit Dienstag ist es soweit: Jeder, der ab sofort Werbung auf Instagram schalten möchte, kann die dafür eingerichtete Schnittstelle direkt auf der Plattform nutzen. Vorher war das Schalten von Werbung nur über Facebook möglich. Die OnlineMarketingRockstars zeigen, wie das Werben auf einem der am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerke in Deutschland funktioniert.
Greift man über die API auf Instagrams Werbemöglichkeiten zu, werden zunächst drei Möglichkeiten im Rahmen eines Partnerprogramms geboten: 1. Ad Tech, das Tools zur Werbestrategie bietet, 2. Community Management, das dabei hilft, die eigene Zielgruppe besser kennen zu lernen und 3. Content Marketing, das beim Auffinden von Ideen helfen soll.
Die „Instagram Marketing Partner“, die mit Instagram zusammenarbeiten, tragen das Angebot dann an ihre Kunden heran und werden gleichzeitig für diese attraktiver. So sollen beide Seiten profitieren. Mit dem Launch des Werbeprogramms und dieser Strategie möchte Facebook neue Vetriebsmöglichkeiten erschließen, ohne große Investitionen tätigen zu müssen, und so mehr Geld durch Instagram einsacken. Allerdings scheint man das Potenzial von Instagram zu erkennen, da eine eigene Werbeplattform dafür eingerichtet wird.
Ähnlich wie bei den Werbemöglichkeiten bei Facebook ist das, was die Werbepartner an einer Kooperation mit Instagram verdienen, verschwindend gering. Das scheint diese jedoch nicht abzuschrecken, erhofft man sich doch, über Instagram hohe ROIs zu erreichen. Die Prognosen für Instagram als vielversprechende Werbeplattform sind gut. Facebook schraubt momentan viel an Werbung mit Videos auf der eigenen Plattform. Wer sich einige Tipps zu gut funktionierenden Videos einholen möchte, wird hier fündig und erhält einige Beispiele.
Vermischtes
- Dem Panda auf den Grund gegangen: Wenn ihr einen signifikanten Abfall eures Traffics beobachtet, kann dafür manchmal Googles Panda verantwortlich sein. Wie Google durch den Panda Inhalte minderer Qualität identifiziert, wie man Traffic-Einbußen durch das Panda Update vermeidet und welche Signale man regelmäßig beobachten sollte, erklärt uns Daniel Herndler ausführlich auf onpage.org. So sollte sich auch eine stark gesunkene Sichtbarkeit wieder erholen können.
- TensorFlow als Open Source: Google geht in dieser Woche den nächsten Schritt in Richtung Weiterentwicklung des maschinellen Lernens. Mit dem Angebot von TensorFlow öffnet Google eine Python-Bibliothek, in der sich alle Entwickler im Open-Source-Programm austoben können. Wenn ihr euch selber mal versuchen wollt, seht ihr hier, für was TensorFlow eingesetzt wird:
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- Europas Open Web Index: In den USA sucht man per Google oder Bing, die Chinesen befragen Baidu und in Russland hilft Yandex bei Online-Fragen weiter. Doch was bietet Europa? Mit dem Open Web Index denkt man in Europa über eine eigene Suchmaschine nach. Allerdings sind die hohen Investitionen, einen eigenen Index aufzubauen, der mit der mächtigen Konkurrenz mithalten kann, sehr abschreckend. Hier müssten öffentliche Einrichtungen zu Hilfe kommen und eine Menge Dokumente und Daten sammeln.
- Google About Me: Auch wenn der PageRank anscheinend wiederbelebt wurde, gilt das nicht für andere Dinge aus dem Hause Google. Dass Google+ sein Ende bevorsteht, bekräftigt eine Neuigkeit aus dieser Woche: Googles neuer Vorstoß in das Social Web heißt Google About Me, umfasst aber eigentlich die gleichen Funktionen wie Google+. Es soll zukünftig in anderen Google-Produkten wie z.B. Drive oder Fotos zum Einsatz kommen.
- Amazon Same-Day: Für Amazon-Prime-Kunden besteht ab sofort auch in Deutschland die Möglichkeit, sich Bestellungen noch am selben Tag liefern zu lassen. Bestellt man morgens, kommt das Paket mit Amazon Same-Day zwischen 18.00 und 21.00 Uhr desselben Tags an. In welchen 14 Metropolregionen diese Option ab sofort besteht, erfahrt ihr hier.
- Sieben Twitter-KPIs: Eine übersichtliche Infografik zu den wichtigsten Twitter-KPIs finden wir in dieser Woche bei RazorSocial, geteilt für uns von haufe.de. Sie zeigt uns, dass es bei Twitter-Kampagnen mehr zu überprüfen gibt, als Interaktionen mit dem Content oder die Frage, ob das Profil und die Zielgruppe zueinander passen.
- Google schafft Arbeit: Eine Deloitte-Studie, die seo.at aufgreift, zeigt, dass Google in Deutschland je nach Branche mehr als 400.000 Jobs ermöglicht bzw. sichert. Dies erfolgt nicht nur über die „klassischen“ Dienstleistungen im Suchmaschinenbereich, sondern auch über die Google-Produkte AdWords, YouTube oder über App-Entwicklung. Europaweit sichert die Entwicklung von Android-Apps rund 439.000 Arbeitsplätze.
So, wieder frisch im Kopf? Auf jeden Fall seid ihr jetzt bestens informiert! Wir wünschen euch einen guten Wochenendspurt und ein schönes Wochenende,
Sandra und die SEO Trainees