Es ist wieder so weit: Die Woche ist fast rum und auch wir SEO-Trainees freuen uns schon auf’s Wochenende. Bevor es so weit ist, liegen nur noch wenige Stunden Arbeit vor uns – und die wollen wir euch mit unserem Wochenrückblick versüßen. In dieser Woche geht es um Place Search, wie AJAX crawlbar wird und um die immer aktuelle Frage, wie denn die Zukunft von SEO aussehen könnte.
Place Search
Google denkt sich immer wieder etwas Neues aus – es soll ja nicht langweilig werden. Diese Woche neu: Place Search. Sie kommt immer dann ins Spiel, wenn die Suchanfrage eine lokale Orientierung vermuten lässt. Die linke Seitenleiste wird um den Punkt „Places“ ergänzt, der einem ermöglicht ausschließlich lokale Ergebnisse zu durchsuchen. Die lokale Optimierung wird damit noch interessanter und wichtiger.
Die SERPs zu „Pizza Hamburg“ zeigen einige Veränderungen zu früheren SERPs: Die Karte ist umgezogen. Sie wird jetzt nicht mehr mitten in den Suchergebnissen, sondern rechts oben angezeigt. Die Anzeigen rutschen dadurch weiter nach unten. Erstaunlich: Auch beim Runterscrollen bleibt die Karte immer im Blickfeld und überdeckt damit sogar AdWords-Anzeigen.
Auch ein Bild wird mit eingeblendet – sofern denn eins bei Google hinterlegt ist. Die Lieferdienste, Restaurants und Hotels, die bei Google Maps angelegt sind, sind nun klar im Vorteil. Sie sind optisch so stark hervorgehoben, dass die meisten User vermutlich bevorzugt auf diese klicken. Ein auffälliges Bild oder Logo bringt sicherlich Traffic.
Außerdem unschwer zu erkennen: Die Bewertungen der Restaurants/Lieferservices von verschiedenen Onlineportalen (Qype, holidaycheck und co.) werden mit eingeblendet. Bewertungen erhalten dadurch natürlich einen ganz neuen Stellenwert, weil sie bereits in den Suchergebnissen eingesehen werden können.
Den ausführlichsten Artikel zur Place Search findet ihr bei KennstDuEinen?.
AJAX crawlen
Ein SEO-Dilemma: Webseiten, die AJAX verwenden, laden Inhalte viel schneller und sind damit usability-freundlicher. Aber diese Webseiten können nur schlecht oder gar nicht von Google gecrawlt werden, womit alle SEO-Maßnahmen der Seite für die Katz‘ sind.
Auf dem Blog von SEOmoz findet sich jetzt eine Anleitung, wie dieses Problem umgangen werden kann. Grundlegend für diese Herangehensweise ist, dass Webseiten ihren Content in zwei Versionen zur Verfügung stellen:
1. Content für alle User mit einer „AJAX-URL“
2. Content für Suchmaschinen mit einer statischen URL
Grundlage für die AJAX-URL ist die Verwendung des sogenannten „Hashbang“ #! Das Hashbang signalisiert Google, dass eine AJAX-URL verwendet wird. Diese wird dann auf eine bestimmte Weise ausgelesen: Alles nach dem Hashbang wird in einen URL-Parameter umgewandelt. Die URL wird dann folgendermaßen umgeschrieben: aus „www.demo.com/#!seattle/hotels“ wird „www.demo.com/?_escaped_fragment=seattle/hotels“. Wenn beide URLs denselben Inhalt zeigen, ist alles in Ordnung. Die unschönen Seiten mit dem „_escaped_fragment“-Parameter können mit dem Statuscode 301 auf schönere, d.h. sprechende, URLs weitergeleitet werden. Im Beispiel oben könnte das z.B. „www.demo.com/directory/seattle/hotels“ sein.
Beispiele und weitere Links zum Thema findet ihr auf SEOmoz‘ Blog.
Meta-Keywords – sind sie wirklich bedeutungslos?
Aufgrund eines Experiments von Martin Mißfeldt ist die Diskussion um die Meta-Keywords neu entflammt (wir berichteten). Ein Test hatte vorletzte Woche ergeben, dass eine Seite mit dem Keyword in den Meta-Keywords eine bessere Platzierung erreichte als die Seite ohne.
Ein weiteres Experiment widerlegt dieses Ergebnis. Auf einer Testseite wurde eine weitere kryptische Keywordkombination in den Meta-Keywords eingegeben. Die Seite ist indexiert, aber die Suche nach der Zahlenkombination ergibt keine Treffer. Daraus schließt Mißfeldt, dass die Keywords nicht ausgelesen werden und damit auch kein Rankingkriterium sein können.
Ein Kommentar gibt jedoch zu bedenken, dass dieses Experiment auch ein Indiz dafür sein könnte, dass Spam (= Keywords, die auf der Seite selber gar nicht vorkommen) von Google aus den Meta-Keywords herausgefiltert wird. Ob die Meta-Keywords tatsächlich keine Rolle spielen, sei damit noch lange nicht bewiesen.
Wir schließen uns der Meinung dieses Kommentators an. Die Frage, ob die Meta-Keywords wirklich bedeutungslos sind, ist noch lange nicht beantwortet. Falls ihr Vorschläge dazu habt, wie dieses in einer sauberen Testumgebung überprüft werden könnte, hinterlasst uns doch bitte einen Kommentar.
Auch dafür ist SEA gut
Falls ihr euch schon immer gefragt habt, was ihr denn privat mit SEA anfangen könnt, findet ihr hier ein kreatives Beispiel.
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Alec Brownstein, auf Jobsuche in den USA, hat bei AdWords auf die Namen von Personalern großer Unternehmen gebucht. Als diese sich selbst gegoogelt haben, wurde ihnen als Anzeige eine Nachricht von Brownstein eingeblendet. Ergebnis: 4 Vorstellungsgespräche und 2 Jobangebote. Kostenpunkt: 6 $.
In eigener Sache
In eigener Sache wollen wir euch noch mitteilen, welches die drei meistgelesenen Artikel im Monat Oktober waren. The winners are:
1. https://www.seo-trainee.de/aufbau-eines-neuen-projektes-teil-2-webspace-und-seo/
2. https://www.seo-trainee.de/frage-und-antwortportal-seo-quest/
3. https://www.seo-trainee.de/david-gegen-goliath-rankingfaktoren-bei-bing-und-google/
Wie wird SEO in Zukunft aussehen?
Wir haben diese Frage bereits mit einem eigenen Beitrag zum SEOzehnario beantwortet. Aber auch SEO-United stellt diese Frage jetzt. Die 10 originellsten Antworten dazu werden in einem eigenen Beitrag veröffentlicht.
Die Frage nach der Zukunft von SEO scheint jedoch nie an Aktualität zu verlieren. Ein Kommentar beim Seouxindianer sagt:
Es macht alles keinen Spass mehr….SEO bedeutet bald nur noch, sich mit den hunderten unterschiedlicher Eintragungs- und Listungsmöglichkeiten bei Google auszukennen…
Wie seht ihr das? Bedeutet SEO tatsächlich bald nichts anderes mehr, als die besten Eintragungsmöglichkeiten bei Google zu kennen? Wir freuen uns auf eure Meinung dazu.
Ein schönes Wochenende wünschen euch die SEO-Trainees.
2 Antworten
Es Leben die Meta-Keywords, denn sie sind untod. Ich habe das Gefühl von allen SEO-Themen ist dieses das Halloween Thema, immer wieder kocht die Diskusion hoch, wirken sie oder eben nicht. Dabei sollte man sich einfach Fragen was kann ich verlieren, wenn ich sie sinnvoll nutze. Man sollte bedenken, dass die jeweiligen Keyword Listen ja im Normalfall sowieso vorliegen und es daher die enorme Arbeit eines Copy-Paste erfordert um sie einzubauen. Man sollte sich fragen ist mir diese Arbeit wirklich zu viel. Selbst wenn es nur für etwaige Bookmarking-Dienste oder einen minimalen Einfluss gut ist, sollte man es in meinen Augen machen.