So schnell geht die Woche zu Ende und damit ist es natürlich auch wieder Zeit für uns, bei SEO-Trainee einen Blick auf die zurückliegende Woche zu werfen. Natürlich ist das Großereignis der Woche die dmexco als Anlaufpunkt für alle Aktiven im Bereich Onlinemarketing. Daher wollen wir euch zumindest einen kurzen Einblick in die Geschehnisse dort vermitteln.
Die dmexco 2010
Natürlich gab es wieder vieles zu sehen auf der diesjährigen „digital marketing exposition & conference“ in Köln. Das Who is Who der deutschen Online-Branche hatte sich versammelt, um gemeinsam über die aktuellen Themen und Entwicklungen zu reden. Hier traf es sich gut, dass die dmexco nicht nur eine reine Messe darstellt, sondern auch als Konferenz zahlreiche Vorträge und Diskussionsrunden anbot.
Wie nicht anders zu erwarten zeigte sich, dass sich der Trend einer zunehmenden Digitalisierung im Marketing fortsetzt. Auch die präsentierten Zahlen über den Onlinemarketing-Markt bestätigten dies mit einem Wachstum von bis zu 19 Prozent. Dies war unmittelbar in den Hallen zu beobachten, wo sich 15 Prozent mehr Austeller als im Vorjahr präsentierten, die daher natürlich wesentlich größere und auffälligere Stände aufgebaut hatten. Keine Überraschung stellte der große Andrang bei allen Terminen dar, die sich mit Social Media beschäftigten. Das große, noch immer aktuelle Thema übte scheinbar auf viele Besucher einen fast magnetischen Effekt aus, so dass einige Vorträgebereits 15 Minuten vor Beginn ihre Türen schließen mussten.
Doch auch andere Themen wie das mobile Marketing erhitzten die Gemüter. In Gesprächen und Diskussionen versuchten die Teilnehmer zu ergründen, welche zukünftigen Wege für das Marketing interessant sein könnten und wie diese zu beschreiten seien. Egal ob SEO, SEA oder auch mobiles Marketing, die gesamte Bandbreite der Marketingmöglichkeiten war vertreten. Das hochkarätige Fachpublikum setzte dabei ein deutliches Zeichen dahingehend, dass zunehmend mehr Firmen den Wert der Online-Maßnahmen erkennen und nutzen wollen. Natürlich führte dies insgesamt zu einer positiven Grundstimmung und optimistischen Blicken in die Zukunft. Dies zeigte sich auch auf den vielen abendlichen Feiern und Events, die die dmexco wie jedes Jahr flankierten.
So ging gestern nach zwei Tagen eine aufregende aber auch anstrengende Zeit für alle Besucher und Aussteller vorbei. Wir alle dürfen in den nächsten Tagen gespannt sein, welche neuen Kontakte geknüpft wurden und was es an neuen Erkenntnissen zu präsentieren gibt. Zum Abschluss würden wir auch noch gerne von euch erfahren, welche der beiden inoffiziellen dmexco-Partys die bessere war und aus welchen Gründen ihr für die OSK oder den OM Club gestimmt habt. Wir freuen uns über rege Beteiligung.
Google ändert Markenrichtlinien
Eine wichtige Änderung gab es diese Woche bei Google. Dieses Mal wurde nicht am Algorithmus geschraubt, sondern es wurde eine neue AdWords-Markenrichtlinie veröffentlicht. So war es bisher nicht erlaubt, auf fremde Brands zu bieten. Eigentlich schien sich in letzter Zeit der Markenschutz im Internet eher zu verschärfen, beispielsweise wurde dieser durch das Urteil des Bundesgerichtshofes im letzten Monat gestärkt. Hierbei wurde einem Shoppingportal ausdrücklich verboten, durch die aktive Ausgestaltung des eigenen Shops dafür zu sorgen, dass die eigene Seite bei Google auch durch Nutzung fremder Marken zu finden sei (die SEO-Trainees berichteten).
Diese Rechtsprechung wirkt sich direkt auf die Handlungsoptionen der SEOs aus, während die neuen Änderungen eher den Bereich SEA betreffen. Denn nachdem der europäische Gerichtshof in einem Urteil feststellte, dass das Bieten auf eine fremde Marke bei AdWord keinen Verstoß gegen geltendes Recht darstelle, hat nun auch Google diese Möglichkeit zugelassen. Es steht von nun an also jedem offen, auf eine fremde Marke zu buchen und dort die eigenen Produkte zu bewerben. Dies dürfte insbesondere zu einem Preisanstieg bei finanziell besonders interessanten Keywords führen, die bisher aufgrund des Markenschutzes deutlich günstiger blieben.
Zunächst schien auch für die Affiliats eine völlig neue Situation entstanden zu sein, aber schon nach kurzer Zeit beruhigten sich die Wogen. So stellte beispielsweise blogsoptimieren.de klar, wie gering die Änderungen eigentlich seien. Es stellte sich heraus, dass die meisten Programme bereits zuvor solche Möglichkeiten ausgeschlossen hatten, da eine Markenkonkurrenz von kaum einem Markenrechtsinhaber gewünscht ist. Für das Affiliate-Marketing scheint sich also weniger zu ändern als bisher angenommen.
Google Me: Der nächste große Wurf?
Einen Tag später gab es erneut Verlautbarungen aus dem Hause Google. So wurden weitere Informationen über das geplante Google Me veröffentlicht (mehr dazu auf googlewatchblog.de). Nachdem zunächst zahlreiche Gerüchte kursierten, Google versuche ein eigenes soziales Netzwerk zu gründen, gab am Mittwoch Eric E. Schmidt als CEO von Google bekannt, dass man Google Me nicht mit dieser Intention geschaffen habe.
Es scheint, dass man mittlerweile aus den gescheiterten Versuchen, im Social Web Fuß zu fassen, gelernt hat. Dieses Mal soll keine eigene Plattform erschaffen werden. Vielmehr plant man die bereits bestehenden Funktionen von Google um soziale Komponenten zu erweitern. An diese Komponenten sollen auch andere Systeme direkt andocken können. Anscheinend ist hier insbesondere an YouTube gedacht worden, aber auch andere Angebote, die bei einer gemeinsamen Nutzung einen Mehrwert bieten können, sollen integriert werden. Google versucht hierbei seine Defizite auszubauen und den Vorstößen von Facebook in Richtung eigener Suchmaschinenangebote entgegenzuwirken.
Schmidt konnte es sich in diesem Zusammenhang auch nicht verkneifen, einen Seitenhieb an den Marktführer Facebook auszuteilen, den er wegen der geringen Offenheit des Systems kritisierte. Man solle doch ebenfalls endlich die eigenen Daten freigeben und Möglichkeiten schaffen, fremde Services zu integrieren. Gerade die konkreten Daten werden dabei von Facebook kaum offen gehandhabt, so dass beispielsweise der Austausch von Freundeslisten kaum möglich ist.
Bereits nächste Woche soll das Projekt offiziell vorgestellt werden, weshalb wir gespannt sein dürfen, was es mit sich bringt. Es scheint sich aber abzuzeichnen, dass nach Fehlschlägen wie Orkut, Wave und Buzz nun ein durchdachteres Prinzip von Google genutzt wird.
Das neue Gesicht Twitters
Vom in SEO-Kreisen weit verbreiteten Twitter wurden am Mittwoch ebenfalls Neuigkeiten bekannt: Man plane einen Relaunch, um damit die Anwendung zu verbessern. So soll das neue Twitter einfacher, schneller und gehaltvoller sein und damit nur Vorteile mit sich bringen. Eine spezielle Seite sollte allen Interessierten erste Einblicke ermöglichen und damit auf den wirklichen Relaunch vorbereiten. Natürlich sorgte diese Ankündigung sofort für lautstarkes Gezwitscher durch zahllose Nutzer. Die großen Änderungen bleiben allerdings aus. Zwar wird ein hübsches neues Design präsentiert und es werden die Multimediafunktionen gerstärkt, aber die meisten „neuen“ Funktionen sind bereits durch entsprechende andere Software-Angebote zu erreichen. So integriert Twitter in erster Linie Funktionen, die Anwendungen wie TweetDeck bereits lange besitzen.
https://www.youtube.com/watch?v=rIpD7hfffQo&feature=player_embedded
Neu wird also sein, dass Videos und Bilder direkt auf der Twitter-Seite zu sehen sind und dass es möglich ist, weitere Informationen zu anderen Nutzern oder konkreten Tweets schnell und unkompliziert abzurufen. Es scheint, dass das Update in erster Linie einige bisherige Schwächen direkt im Programm ausmerzt und gleichzeitig die Usability erhöht. Demnach sicherlich kein großer Wurf, aber doch eine sinnvolle Evolution und mit dieser Sichtweise stehen wir sicherlich nicht alleine, so äußerte sich auch zweidoteins.de ähnlich.
Bewegung auf dem amerikanischen Suchmaschinenmarkt
Auch von der Google-Konkurrenz war in den letzten Tagen wieder zu hören. So schaffte es diese Woche die Allianz aus Bing, MSN und Windows Live, in Amerika erstmalig Yahoo vom zweiten Platz in der Nutzungshäufigkeit zu verdrängen. Hier zeigt sich erstmals die bereits vor einigen Wochen angekündigte Absprache zwischen den beiden bisherigen Konkurenten. So war bereits bekannt geworden, dass sich Yahoo langfristig aus dem Suchgeschäft zurückziehen werde und nur noch die Suche von Bing anbieten wird.
Natürlich lässt sich diese Entwicklung nicht vollständig auf den deutschen Markt übertragen. Hier zeigten sich nur marginale Veränderungen zu den Vormonaten, so dass die Verteilung vergleichbar blieb. Es muss allerdings auch beachtet werden, dass der Markt in den Vereinigten Staaten bereits vorher deutlich inhomogener gestaltet war. Eine 90%-Dominanz von Google wie in Deutschland liegt nicht vor, so dass sich zeigen wird, wie stabil sich Googles erster Platz über die Jahre halten wird.
Analyse des Revierphone Contests
Eine sehr ausführliche Analyse präsentierte diese Woche der tagseoblog. Er nahm das Ende des SEO-Contests zum diesjährigen OMClub rund um das Revierphone zum Anlass, einmal eine genauere Analyse der am besten platzierten Seiten zu erstellen. Eine Möglichkeit also zu schauen, welche Taktiken die teilnehmenden SEOs in erster Linie angewendet haben. Seine wichtigste Feststellung ist die auffällige Dominanz der YouTube-Videos. So stammen alle neun auffindbaren Videos zum Thema von Seiten, die es in die Top 10 des Rankings geschafft haben. Daher nimmt er an, dass insbesondere diese Videos sich positiv auf das Ranking der Seiten ausgewirkt haben. Auch wenn sich während der Diskussion in den Kommentaren schnell zeigte, dass nicht nur diese Videos den Ausschlag gaben, sondern auch weitere Faktoren eine Rolle spielten (welche Überraschung!).
Letztlich kann man also Martins Aussagen nur bestätigen und registrieren, dass die YouTube-Links eine auffällige Dominanz besitzen. Unabhängig von allen anderslautenden Äußerungen scheinen Links von YouTube, nofollow oder nicht, durchaus zu wirken. Natürlich könnt auch ihr euch zu dieser Wirkung oder auch allen anderen Beiträgen dieses Artikels in den Kommentaren äußern.
3 Antworten
Die neue AdWords-Markenrichtlinie eröffnet theoretisch die Möglichkeit, auf einen fremden Markennamen mit z.B. „10 Prozent günstiger als xxx“ zu buchen. Da sich aber die vergleichende Werbung in Deutschland, anders als in den USA, nie so richtig durchgesetzt hat, muss sich erstmal zeigen, inwieweit diese Möglichkeit genutzt wird. Warum das wohl in den USA so anders läuft?