Heute präsentieren wir euch einen bunten Strauß an Online-Marketing- und SEO-News. Mit dabei: das Ende des Authorship Markups, Tracking-Methoden für Beginner, der Konkurrenzkampf zwischen Amazon und Google und natürlich unser Visual Business Workshop, für den ihr ein Ticket gewinnen könnt. Los geht’s, wir starten ins Wochenende! 🙂
Good-bye Authorship
Gestern Abend wurde offiziell bestätigt, was viele SEOs schon seit längerer Zeit prophezeit hatten: Google Authorship wird mit sofortiger Wirkung komplett eingestellt, sodass keine Autorenbildchen mehr in den Suchergebnissen erscheinen werden. Das gab John Mueller gestern in einem Google+-Post bekannt. Lediglich Posts von Freunden sollen nach wie vor in den SERPs auftauchen.
Wie kam es zu dieser Entscheidung? Das Feature hat nicht den Mehrwert geboten, den Google sich erhofft hatte – die Autorenbilder haben laut John Mueller teilweise sogar eher von anderen Suchergebnissen abgelenkt, als einen wirklichen Nutzen zu bringen. Laut Google sind für Seiten, die sich bisher auf die Autorenbilder als Traffic-Lieferant verlassen haben, keine negativen Auswirkungen zu erwarten.
Das Ende des Authorship Markups ist eine Entwicklung, die für viele wenig überraschend sein dürfte. Schließlich wurde schon vor einiger Zeit die Anzahl an Autorenbildern in den SERPs drastisch reduziert, und auch in den Google Webmaster Tools wurde die Autorenstatistik bereits entfernt. Als Konsequenz gewinnt die Verwendung von strukturierten Daten noch mehr an Bedeutung. Auf searchengineland.com fasst Eric Enge den „Aufstieg und Fall“ von Google Authorship für uns zusammen.
Tracking-Methoden einfach erklärt
http-Cookies waren lange Zeit die beliebteste Tracking-Methode überhaupt. Doch spätestens mit der Ankündigung von Mozilla im Februar 2013, 3rd Party Cookies im Firefox 22 per Default blockieren zu wollen, setzte ein Umdenken bzgl. Tracking mit und ohne Cookies ein.
Doch was genau sind überhaupt Cookies? Cookies sind Textdateien, die von einer Website über den Browser auf dem Rechner des Nutzers platziert werden und später wieder ausgelesen werden können. Man unterscheidet zwischen:
- 1st Party Cookies: werden von der Seite gesetzt, auf der sich der User gerade befindet
- 3rd Party Cookies: werden von einer anderen Domain als derjenigen gesetzt, auf der der User gerade unterwegs ist
Jan Berens hat sich diese Woche dem Thema ausführlich angenommen und stellt verschiedene Cookie-basierte und Cookie-freie Tracking-Methoden vor. Dazu zählen unter anderem:
- HTML5 Cookies
- Flash Cookies
- Evercookies
- Browser Fingerprints
- Canvas Fingerprinting
Vorbeischauen lohnt sich, denn Jan liefert euch viele Code-Beispiele, die auch Anfänger nachvollziehen können. Kleiner Hinweis: Nicht alle genannten Tracking-Methoden sind datenschutzrechtlich einwandfrei – informiert euch also gut, bevor ihr mit dem Tracking loslegt. 😉
Wir haben bei Jan mal nachgehakt, was er glaubt, wohin die Reise im Bereich Tracking noch gehen wird. Seine Antwort: „Ich denke, dass es in Richtung „3rd Party Tracking“ hinauslaufen könnte, also Tracking als Dienstleistung großer Player. Google hat auf seinen Android-Geräten schon eine AdID integriert. Wenn so etwas ausgeweitet wird und im Grunde die User nach Login bzw. durch bereits eingeloggte Devices ihre feste AdID erhalten und behalten und dann das Ganze auch noch als Service angeboten wird, dann bräuchten wir uns um Fingerprinting und solche Geschichten keine Gedanken mehr machen. Wobei hier die Abhängigkeit von solchen Services und Systemen höchstwahrscheinlich das nächste Problem darstellen wird. 😉 “
Kampf der Giganten – Amazon vs. Google
Früher war es ganz einfach: Wer etwas suchte, nutzte Google, wer etwas kaufen wollte, ging zu Amazon. Diese Zeiten sind längst vorbei – die beiden Internetgiganten treten immer mehr in Wettbewerb zueinander. Wie diese Woche berichtet wurde, plant Amazon jetzt eine eigene Anzeigenplattform, die nach Vorbild von Google AdWords Anzeigen auf Keyword-Basis ausspielen soll.
Die Google-Anzeigen auf Amazon sollen dementsprechend durch Anzeigen aus dem hauseigenen Dienst ersetzt werden – was dem Suchmaschinengigant gar nicht schmecken dürfte. Zum einen ist zu erwarten, dass sich das Werbebudget der Anzeigenkunden teilweise von Google in Richtung Amazon verschieben wird.
Zum anderen hat Amazon einen riesigen Vorteil: Als führender Online-Marktplatz verfügt der Anbieter über eine enorme Datenbasis über das Kaufverhalten der Nutzer, was es ihm ermöglicht, Anzeigen besonders effektiv auszuspielen – was für Werbetreibende natürlich sehr attraktiv ist.
Das als „Amazon Sponsored Links“ bezeichnete Programm soll noch in diesem Jahr getestet werden.
Und noch eine Runde geht an Amazon: Obwohl es noch im Juli Gerüchte gegeben hat, dass der Livestreaming-Anbieter Twitch an Google verkauft werden soll, hat jetzt Amazon zugeschlagen und den Dienst für 970 Mio. US-Dollar gekauft. Twitch konnte im Juli 55 Mio. Unique Users verzeichnen. Mehr Informationen zu dem Deal gibt’s auf seo-suedwest.de.
E-Commerce-Recht am Beispiel Bundesliga-Fanshops
Dr. Martin Schirmbacher zeigt in einer aktuellen Studie auf, was die Onlineshops der Fußballvereine aus der 1. und 2. Bundesliga aus rechtlicher Sicht alles falsch machen. Am meisten Probleme bestehen demnach vor allem
- beim Widerrufsformular,
- bei der Datenschutzerklärung und
- der Textilkennzeichnung.
Ernüchterndes Fazit: Kein einziger Onlineshop ist rechtlich einwandfrei aufgestellt. Mögliche Konsequenzen sind z.B. Abmahnungen durch Wettbewerber bzw. Verbraucherschutzverbände oder Bußgelder durch Datenschutzbehörden.
Übrigens: Die erste Liga spielt nicht nur den besseren Fußball, sondern ist auch in Punkto E-Commerce insgesamt professioneller unterwegs. Die Studie findet ihr auf haerting.de.
Online Marketing News Worldwide
Die wichtigsten Märkte von Yandex
Dass Yandex den russischen Markt dominiert, ist uns SEOs gemeinhin bekannt. Aber was sind eigentlich andere wichtige Märkte für den russischen Suchmaschinengiganten? Aktuelle Zahlen aus Juli zeigen, dass Yandex auch in Weißrussland mit 44,7 % dominiert. Andere Länder mit erheblichem Marktanteil sind Tadschikistan (33,4 %), die Ukraine (33,2 %), Kasachstan (27,5 %) und Moldawien (19,2 %).
Generell liegt Yandex‘ Stärke im Umgang mit „linguistischen Hürden“. Die russische Sprache ist extrem komplex und facettenreich, leichte Abwandlungen verändern den kompletten Sinn einer Suchanfrage. So hat Yandex in diesem Markt viele Erfahrungen gesammelt, welche auch auf andere „komplexe Sprachen“ zu übertragen sind.
Laut einer Analyse von Umay Jones auf Webcertain.com hat Yandex auch in der Türkei die Nase vorn: Das russische Unternehmen geht besser mit Schreib- und Tippfehlern sowie grammatikalischen Abänderungen und Doppeldeutigkeiten um als die Konkurrenz. Die komplette Untersuchung ist hier nachzulesen.
Vermischtes
- Leistungsschutzrecht: Das Bundeskartellamt hat eine Beschwerde deutscher Verleger gegen Google scharf zurückgewiesen. Zwölf Verlage hatten sich wegen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung Googles beschwert, weil Google die Verlage aufgefordert hatte, gänzlich auf die Durchsetzung des Presseleistungsschutzrechtes zu verzichten. Laut Kartellamt ist Google jedoch nicht dazu verpflichtet, den Verlagen ihre Auszüge abzukaufen.
Über die Kartellbeschwerde der Verlage gegen Google hat die @Welt im Juni berichtet. Über die Ablehnung: kein Wort. #Leistungsschutzrecht
— Stefan Niggemeier (@niggi) 23. August 2014
- Mobile Deep Linking soll die Verlinkung auf Unterseiten von Apps ermöglichen und somit maßgeblich zur Entwicklung des Mobile-Marktes beitragen. Vor allem aus kommerzieller Sicht ist das Deep Linking sinnvoll: Schließlich wird ein Großteil der mobilen Werbeeinnahmen aus App-Verkäufen generiert. Und wäre es nicht ungemein praktisch, direkt über eine entsprechende App ein Kinoticket buchen zu können, wenn man vorher z.B. mit der Google Maps App ein passendes Kino ausgewählt hat? Mehr Hintergründe zu dieser Entwicklung erfahrt ihr auf onlinemarketingrockstars.de.
- AdWords-Profis aufgepasst: Dynamic Search Ads und Remarketing Lists for Search Ads sind zwei spannende Features des Anzeigendienstes, die sich auch wunderbar miteinander kombinieren lassen. Thomas Waniek von RankingCheck zeigt, wie’s geht, und teilt seine Testergebnisse mit uns.
- Gute Nachrichten für Twitter-Fans: Der Kurznachrichtendienst hat sein Analytics Dashboard jetzt allen Nutzern zugänglich gemacht. Über das Dashboard könnt ihr tracken, wie eure Tweets performen, wie viele Leute sie gesehen und auf eure Links geklickt haben etc.
Juhuuu: „Twitter-Statistiken für alle.“ http://t.co/XMXxtSg5BU
— Daniel Schöberl (@danielschoeberl) 28. August 2014
- Aus dem Leben eines Inhouse-SEOs: Auf suchradar.de könnt ihr nachlesen, wie Miriam Hollerbach, Projektmanagerin E-Commerce/SEO bei Bonprix in der SEO-Branche gelandet ist, welche Herausforderungen der Job als Inhouse-SEO mit sich bringt und wie der Wissenstransfer im Konzern gesichert wird. Tolles Interview!
- Was Unternehmen von der Ice Bucket Challenge lernen können: Auf pr-blogger.de könnt ihr nachlesen, warum sich das Projekt so erfolgreich in den sozialen Medien verbreitet – und was Marketer daraus lernen können. Einer der Erfolgsfaktoren der Challenge: Viralität durch digitalen Narzissmus – Nutzer machen mit, um ihr Anerkennungs- und Selbstdarstellungsbedürfnis in den Sozialen Medien zu befriedigen. Dabei kann übrigens auch eine Menge schiefgehen … 😀
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- Zahlen zur Video-Werbung: Laut Statista wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 305 Mio. Euro in Werbe-Videos investiert – von denen die Hälfte einer Studie von Ebuzzing zufolge jedoch verpufft, weil 56 % der Online-Spots von den Usern überhaupt nicht gesehen werden. Zu den Gründen zählt die zunehmende Verwendung von Adblockern sowie Impressions-Betrug durch Click Bots. Zudem werden viele Videos auch dann abgespielt, wenn sie sich im für den User nicht sichtbaren Bereich einer Seite befinden. Hintergründe gibt’s auf horizont.net.
- In den vergangenen Monaten sind einige ambitionierte Adtech-Firmen an die amerikanische Börse gegangen – und die Online Marketing Rockstars haben in acht von ihnen investiert. Das Ziel: einen eigenen kleinen Index mit dem Namen „adtech-IPO-Generation 2013/2014“ zu entwickeln, mit dem die Entwicklung der Branche beobachtet werden kann. Regelmäßige Updates, Ausblicke und Analysen sollen folgen, sodass ihr euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten könnt.
Veranstaltungen
Visual Business Workshop
Am 16. September ist es soweit: Unser Visual Business Workshop findet in Hamburg statt. Dort lernt ihr vom Innovationstrainer Benno van Aerssen, wie ihr abstrakte Ideen, Konzepte oder Prozesse kinderleicht visualisieren könnt und wie euch visuelles Denken im Berufsleben weiterhelfen kann. Euer Ticket könnt ihr hier kaufen – oder hier gewinnen. Ich habe schon mal ein bisschen geübt – und noch eindeutigen Lernbedarf identifiziert. 😉
Viel Erfolg und ein schönes Wochenende wünschen
Amke und die SEO Trainees
7 Antworten
Servus
Das Pinguin-Update war wirklich problematisch. Ich bekomme immer noch Fehler und die algolirtmatik Strafen
die Kategorie unseres Unternehmens “ auktionen “ und “ versteigerungen“
Hallo,
Sehr schöner Artikel! Erstmal wollte ich zum Autorship sagen, dass ich es schade finde, dass dies eingestellt wurde. Hab auch 2 Blogs und hab mich daher auch mit dem Autorship beschäftigt. Naja, vielleicht kommt bald mal etwas Ähnliches um qualitativ hochwertige Blogartikel bereits in den SERPS auszuzeichnen. Dann wollte ich noch sagen, dass ich das Video zur Ice Bucket Challenge sehr cool gefunden habe – kannte ich noch gar nicht 🙂 Und auch sonst viele interessante Infos in deinem Artikel – cool!
Das freut mich! 🙂
Vor allem das Ende des Authorship-Programms bei Google ist wirklich schade. Ich hoffe, dass Google bald eine Alternative findet, den Urheber eines Blogs oder einer Seite unterzubringen, ohne dass es zu sehr von den AdWords-Anzeigen ablenkt 😉
Das The End Bild im Sand dazu… <3
Schön, oder? 😉