Pfingsten steht vor der Tür und wir dürfen uns auf ein langes, sonniges Wochenende freuen. 🙂 Vorab gibt es von uns die News der Woche aus der Online-Marketing- und SEO-Welt zusammengefasst. Mit dabei: Ranking-Faktoren bei Amazon, News zu Panda 4.0 und Googles Verknüpfung von Entitäten. Los geht’s!
Erfolgreich ranken in Amazon
Wusstet ihr, dass Amazon in den USA ein dreimal so großes Produktsuchvolumen aufweist wie Google? Und auch in Deutschland ist Amazon eine wichtige Suchmaschine für Produkte. Dennoch haben viele E-Commerce-Anbieter die Optimierung für den virtuellen Marktplatz noch nicht auf dem Zettel. Jetzt gibt es Abhilfe – wie ihr eure Rankings in der Produktsuchmaschine Amazon verbessert, erfahrt ihr diese Woche auf moz.com.
Zunächst ein kurzer Abstecher zu den größten Unterschieden zwischen Google und Amazon: Bei Google liegt der Fokus eindeutig auf der Nutzerzufriedenheit – die Suchmaschine ist dann erfolgreich, wenn die Nutzer mit den Suchergebnissen zufrieden sind. Bei Amazon hingegen steht ganz klar die Conversion im Vordergrund: Amazon verdient umso mehr Geld, je mehr Produkte verkauft werden.
Im weiteren Verlauf des Artikels geht’s ans Eingemachte: die Ranking-Faktoren für Amazon. Hier wird zwischen Performance- und Relevanz-Faktoren unterschieden.
Performance-Faktoren
- Conversion Rate: Je besser sie ist, desto wahrscheinlicher ist ein gutes Ranking.
- Bilder: Diese sollten größer sein als 1.000 x 1.000 Pixel, um ausreichend Aufmerksamkeit zu erregen.
- Preis: Der Preis sollte sich mit denen auf anderen Websites messen können – schließlich soll der Kauf letzten Endes auf Amazon getätigt werden!
Relevanz-Faktoren
- Titel: In den Titel sollten Informationen wie die Marke, die Produktlinie, das Material bzw. die Kernkomponente, die Farbe, die Größe und die Anzahl enthalten sein. Und nicht zu vergessen: das relevante Keyword.
- Brand: Hier muss der Markenname korrekt eingegeben werden – bei mehreren Alternativen den Keyword-Planer um Rat fragen.
- Search Terms: SEOs aufgepasst – bei Amazon werden Suchbegriffe anders verwendet als bei der Optimierung für Google! Varianten des Keywords sind nicht notwendig, häufige Falschschreibweisen sollten ebenfalls weggelassen werden und es gilt, keine Wörter zu wiederholen. Stattdessen sollten längere Phrasen eingeben werden, die das gesamte Potenzial von 50 Zeichen pro Search Term ausschöpfen.
Die Optimierung für Amazon ist eine Kunst für sich – und wird von vielen noch viel zu wenig genutzt. Wer sich auf Amazon besser positionieren will, dem sei dieser Artikel als Wochenendlektüre empfohlen!
Panda 4.0 – News und Spekulationen
Auch diese Woche hielt uns der Panda noch auf Trab. Hier die wichtigsten News im Schnelldurchlauf:
Presseportale in den USA: Bereits Ende letzter Woche schrieb Barry Schwartz, dass viele US-amerikanische Presseportale massiv an Sichtbarkeit eingebüßt haben. Klar, dass der Panda dahinter vermutet wird – schließlich sind Presseportale nicht selten durch dünne, minderwertige Inhalte gekennzeichnet. Betroffen sind u.a. PRWeb, PR Newswire, BusinessWire und PRLog, die zwischen 60 und 85 % an Sichtbarkeit verloren haben.
Presseportale in Deutschland: Markus Hövener von den Internetkapitänen hat sogleich überprüft, ob das auch auf deutsche Presseportale zutrifft. Dazu hat er 50 deutsche Presseportale hinsichtlich ihrer aktuellen Sichtbarkeit und ihrer Sichtbarkeit vor einem Monat überprüft. Das Ergebnis: Aufsummiert lässt sich sogar ein leichter Anstieg in der Sichtbarkeit verzeichnen, von einem Sichtbarkeitsverlust keine Rede! Infos dazu gibt es auch bei seosuedwest.de.
Fall eBay: Die Vermutung, dass eBay manuell abgestraft wurde und kein Opfer des Pandas war, steht schon länger im Raum und scheint auch sehr wahrscheinlich. Jetzt gibt es aber eine neue Hypothese: eBay soll abgestraft werden, weil der Online-Auktionsplatz vor etwa einem Jahr seine Anzeigenschaltung bei Google eingestampft hat. Ob Google so weit gehen würde?
Case Study: Eisy hat sich auf seinem Blog der Seite fernstudium.com angenommen – ein Projekt, das bereits seit 2012 vom Panda betroffen ist. Die Case Study ist ein wachsender Blogbeitrag, in dem uns Eisy an den umgesetzten Maßnahmen und daraus resultierenden Entwicklungen teilhaben lässt.
Grundlagen zu Entitäten und Semantik
Wer „die Sache mit den Entitäten“ noch nicht ganz verstanden hat, dem sei ein aktueller Artikel zu diesem Thema auf webmarketingblog.at empfohlen. Unter Entitäten werden verschiedene Dinge bzw. Begriffe verstanden, die Google miteinander zu verknüpfen versucht, um den richtigen semantischen Zusammenhang herzustellen. Indem Google Entitäten wie „Helene Fischer“, „Sängerin“ und „Schlager“ in Zusammenhang bringt, kann im Rahmen des Knowledge Graphs Antwort auf die Frage gegeben werden, wer Helene Fischer ist.
Eine interessante Entdeckung, die die wachsenden Fähigkeiten von Google hinsichtlich der Verknüpfung von Entitäten belegt: Sucht man nach „Sehenswürdigkeiten in Salzburg“, hebt Google in den Descriptions der ausgespielten Suchergebnisse die zu der Kategorie „Salzburger Sehenswürdigkeiten“ gehörenden Entitäten wie z.B. „Festung Hohensalzburg“ fett hervor. Google weiß also ziemlich genau, welche Begriffe aus der Description tatsächlich Sehenswürdigkeiten sind.
Mein Fazit: Ein schöner Grundlagenartikel, der die Basics zum Thema Entitäten gut verständlich zusammenfasst.
Online Marketing News Worldwide
Yandex: Vom Vermittlungs- zum Verkaufsportal
Nicht nur Google, sondern auch Yandex möchte mehr vom E-Commerce-Kuchen abbekommen. So ist es zu erklären, dass der russische Suchmaschinengigant seine Seite Yandex.Market von einem Vermittlungsportal in ein Verkaufsportal umwandeln möchte. Ab sofort sollen die Besucher hier also nicht nur zum jeweiligen Shop weitergeleitet werden, sondern direkt ihre Einkäufe tätigen können. Yandex stellt dem jeweiligen Shop dann 3 % Provision in Rechnung. Für die Nutzer soll dieser Schritt mehr Sicherheit und Bequemlichkeit bedeuten. So kann im Vorfeld via Bankkarte oder Yandex.Money bezahlt werden. Im Folgenden garantiert Yandex dann für einen sicheren Versand. Es ist hingegen nicht geplant, ein eigenes Logistik-Netz aufzubauen. In dieser Hinsicht wird also weiterhin ein großer Unterschied zu Portalen wie Amazon und eBay bestehen bleiben.
E-Commerce in Indien
Auch in Indien wird sich der E-Commerce verändern. Der indische Premierminister Narenda Modi kündigte diese Woche an, ausländischen Investoren endlich das direkte Verkaufen an indische Konsumenten zu erlauben. Bisher war das für ausländische Unternehmen wie Amazon nur über Vermittlungsplattformen möglich. Mit einer aktuellen Kaufkraft von 16 Mrd. US-Dollar und einem für 2023 prognostizierten Online-Verkauf von Gütern im Wert von 56 Mrd. US-Dollar ist Indien jetzt noch interessanter für ausländische Unternehmen geworden.
Vermischtes
- In einem neuen Video spricht Matt Cutts darüber, wie die Relevanz einer Seite für bestimmte Keywords erkannt wird, wenn nur wenige oder gar keine Links darauf zeigen. Laut Matt Cutts wird das Vorkommen des Keywords im Text natürlich als Relevanzsignal betrachtet, was aber nicht bedeutet, dass eine Seite automatisch besser rankt, je häufiger das Wort fällt. Er blieb also gewohnt vage, aber dennoch hat das Video in der deutschen SEO-Szene eine Diskussion darüber losgetreten, ob komplizierte Berechnungsformeln wie WDF*IDF überhaupt sinnvoll und effizient sind, wenn Google am Ende doch nur die Keyword-Dichte betrachtet. In meinen Augen eine unnötige Diskussion – Formeln wie WDF*IDF sollten ohnehin nur ergänzend herangezogen werden, um Texte zu optimieren. In erster Linie gilt: Für den User schreiben!
- Lokale Unternehmen können sich freuen: Von nun an ist es möglich, eine Google+-Unternehmensseite, die nicht als lokales Unternehmen angelegt ist, mit Google Maps zu verbinden und in einen Google+-Local-Eintrag umzuwandeln. Wie’s geht, erfahrt ihr im Blog von kennstdueinen.de.
- Wenn Marketing-Kampagnen online nicht zu Ende erzählt werden – Felix Beilharz zeigt diese Woche auf, was BMW bei der Kampagne für den neuen BMW i8 online alles falsch gemacht hat. Interessanter Case!
- Ausführliche SEO-Klinik gefällig? Andreas Graap hat die Seite boardjunkies.de auseinander genommen und einen ausführlichen Maßnahmenkatalog zur Optimierung erstellt. Die gesamte Analyse gibt es hier.
- DuckDuckGo in Safari: Apple integriert die Suchmaschine DuckDuckGo in die mobile Version des Webbrowsers Safari, sodass die Nutzer jetzt eine Alternative zu Google und Co. haben. Weitere spannende Funktionen von iOS 8 gibt’s auf t3n.de.
- Ist eine Website noch nicht ausreichend für die mobile Suche optimiert, müssen User sich häufig mit irreführenden Weiterleitungen herumärgern: Statt auf die gewünschte Seite zu gelangen, wird der Nutzer auf eine andere Seite – meist die Startseite – weitergeleitet. Dieser Praktik sagt Google jetzt den Kampf an und ergänzt in solchen Fällen das Suchergebnis-Snippet um den Zusatz „May open the site’s homepage“.
- Startup Ticker Hamburg: Wer aktuelle News zur Startup-Szene und Digitalwirtschaft in Hamburg sucht, ist beim #StartupTickerHamburg genau richtig. Hier gibt’s regelmäßig Neuigkeiten zu Events, Workshops und Entwicklungen in der Szene.
Das war’s von unserer Seite für diese Woche – jetzt geht’s ab in die Sonne. Vergesst die Sonnencreme nicht! 😉
Amke und die SEO Trainees
5 Antworten
Sehr interessanter Beitrag, vor allem der Amazon-Teil hat mir viel neues verraten. Vielen Dank dafür!
Grüße aus Berlin!
Sehr gerne und danke für das Kompliment! 🙂
Sehr guter Artikel, besonders die Erwähnung des Amazon-Rankings, und vor allem für mich wichtig, die Erklärung zu dem Begriff „Brand“ . Dazu hatte ich diese Woche eine Anfrage wegen eines Artikels in meinem CAD-Blog. Gruß aus Köln vom CAD-markt Michael
Die Idee mit dem Ranking in Amazon finde ich sehr interessant!
Ich glaube wirklich, dass dort noch viel Potential liegen gelassen wird, während sich alle nur auf Google konzentrieren. Jeder, der ein Produkt verkauft, sollte sich der Kunst bedienen und Amazon-SEO betreiben.
Toller Artikel!
Viele Grüße
Dennis