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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 18

Mein erster Wochenrückblick steht an! Auch in dieser (durch den ersten Mai recht kurzen) Woche hat sich wieder einiges getan in der Online-Marketing-Welt. Google hat den halbjährlichen Transparenzbericht veröffentlicht, Google Now gibt’s jetzt auch auf dem iPhone und iPad und Marken sollten bei Twitter unbedingt auf Interaktion setzen. Außerdem erfahrt ihr diese Woche, warum Facebook blau ist. Also unbedingt weiterlesen!

Google: Transparenzbericht zur Löschung von Inhalten

Als Suchmaschine sieht sich Google immer wieder mit Anfragen konfrontiert, bestimmte Seiten aus den Suchergebnissen zu entfernen. Seit drei Jahren veröffentlicht das Unternehmen einen halbjährlichen Transparency Report, der darlegt, wie viele Ersuche um Löschung von Einträgen es von Urheberrechtsinhabern oder staatlichen Stellen gegeben hat. Ende letzter Woche wurde der siebte Transparenzbericht veröffentlicht. Das Ergebnis: Von Juli bis Dezember 2012 gab es so viele Anfragen von staatlichen Stellen wie nie zuvor. Insgesamt waren es 2.285 Gerichtsbeschlüsse oder Gesuche von staatlicher Seite, welche die Löschung von 24.179 Inhalten erreichen wollten. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2012 waren es 1.811 Anfragen, die sich auf 18.070 Inhalte bezogen. Mehr als 30 Prozent der Anfragen kommen von Regierungsmitgliedern, die hoffen, so vermeintlich verleumderische Inhalte entfernen lassen zu können. Google erklärt diesen Anstieg u.a. mit dem islamfeindlichen Video „Die Unschuld der Muslime“. Aus 20 Ländern kamen Ersuche, YouTube-Videos mit Ausschnitten aus diesem Film zu entfernen, denen Google in mehreren Ländern nachkam.

Google Transparenzbericht
Quelle: Google

Im Ländervergleich ganz vorne mit dabei ist Brasilien. Aus dem südamerikanischen Land kamen 697 Anfragen, von denen 640 Gerichtsbeschlüsse waren. Durchschnittlich gingen somit im zweiten Halbjahr 2012 etwa 3,5 Gerichtsbeschlüsse täglich aus Brasilien bei Google ein. Fast die Hälfte dieser Beschlüsse bezog sich auf Informationen über angebliche Verstöße gegen das brasilianische Wahlgesetz. Die zweitmeisten Anträge kamen indes aus den USA (321 Ersuche), während Deutschland an dritter Stelle steht. Die deutschen Behörden stellten 231 Anfragen, wobei Persönlichkeitsrechtsverletzungen und Jugendschutz im Mittelpunkt standen. Allein 135 Anfragen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien richteten sich gegen YouTube-Videos, was in 34 Fällen zu einer Zensierung in Deutschland führte. Es gab allerdings auch aus Deutschland Versuche, YouTube-Videos aufgrund von Kritik an der Regierung oder mit der Begründung „Nationale Sicherheit“ löschen zu lassen. Ein Regierungsmitglied aus Großbritannien wiederum versuchte, einen Blogpost entfernen zu lassen, der besagte, dass er neben seiner Regierungstätigkeit Firmen beratend zur Seite stehe. Google weigerte sich, leitete die Anfrage jedoch an den Publisher des Blogs weiter, der letzten Endes den Post entfernte.

Der vollständige Transparenzbericht enthält neben Löschungsersuchen auch Infos zu Auskunftsersuchen zu Nutzerdaten und zu aktuellen Traffic-Störungen bei Goolge-Produkten und -Diensten.

Google Now: Wenn Google schon vor dir weiß, wonach du suchst

Seit dieser Woche läuft Google Now auch auf iOS und ist somit auf dem iPhone und iPad verfügbar. Bisher konnten nur Android-Nutzer die Google-Now-Karten nutzen. Durch ein Update von Google Search auf iOS läuft Google Now jetzt auch auf den beiden Apple-Geräten. Notwendig dafür ist ein Login mit dem Google-Account.

Passend dazu beschreibt Danny Sullivan diese Woche in einem interessanten Artikel auf Search Engine Land, wie Google Now in weniger als einem Jahr von einer interessanten „Spielerei“ zu einem wirklich erstaunlichen neuen Service geworden ist. Je mehr persönliche Daten Google von dem User sammelt, desto smarter wird der „vorhersagende Suchservice“. Ob es um Abfahrtszeiten der nächstgelegenen S-Bahn, um kurzfristige Verschiebungen eines gebuchten Fluges oder die Ergebnisse der liebsten Sportmannschaften geht – wer Google Now mit ausreichend Infos füttert, bekommt maßgeschneiderte Ergebnisse geliefert, und das oft ohne danach explizit suchen zu müssen. Folgende Informationen werden dabei verwertet:

Google Now
Quelle: Google
  • Orte: aktueller Aufenthaltsort sowie Orte, an denen man bereits war
  • Suchanfragen: Wonach hat der User im Zeitverlauf gesucht?
  • Gmail: E-Mails im Gmail-Account über gebuchte Flüge, reservierte Hotels u.ä.
  • Google Calendar: eingetragene Termine und Events
  • Google+: Geburtstage
  • Google Finance: Infos über Unternehmen, die der User in seinem Portfolio hat

Das offizielle Video von Google zur Einführung von Google Now zeigt in aller Kürze die wichtigsten Vorteile.

Meine Meinung zu dem Ganzen: Es ist mit Sicherheit ungeheuer praktisch, wenn dein Smartphone dir schon sagt, wie du am schnellsten zum Flughafen kommst, bevor du überhaupt danach gefragt hast. Wer Google Now allerdings umfassend verwenden will, ist gezwungen, Google viele persönliche Infos preiszugeben und idealerweise sämtliche Google-Dienste intensiv zu nutzen. Die Frage ist: Wollen wir das wirklich? Fakt ist, dass durch solche Funktionen die Abhängigkeit vom Smartphone weiter zunehmen wird. Steuern wir damit nicht unweigerlich auf eine Zeit zu, in der man keinen einzigen Termin mehr im Kopf, sondern nur noch im mobilen Endgerät gespeichert hat?

Marken auf Twitter – Interaktion ist das, was zählt!

Follower-Zahlen haben viel weniger Bedeutung als manch einer vielleicht angenommen hat. Nestivity hat die wichtigsten Marken auf Twitter unter die Lupe genommen und listet die 25 erfolgreichsten auf – gemessen an der Interaktionsrate. Hierzu wurden die Erfolge und Misserfolge der größten Marken auf Twitter über einen Zeitraum von einem Monat und 739.000 Tweets untersucht. Das Ergebnis: Die Anzahl der Follower hat keine Bedeutung, was zählt ist die Interaktionsrate, d.h. der interaktive Austausch zwischen Marke und Follower. Es gibt zahlreiche Accounts mit einer sehr hohen Follower-Anzahl, die dutzende Tweets am Tag posten, jedoch gleichzeitig keine Antworten auf Kommentare seitens der User geben. Dialog? Fehlanzeige! Die Top-Marken lassen bis zu 73 Prozent der Tweets von Kunden unbeantwortet. Die wichtigsten Schlüsse aus der Studie:

  • Die Follower-Zahl ist unbedeutend.
  • Regelmäßiges Veröffentlichen von Tweets ist wichtig.
  • Qualität ist wichtiger als Quantität.
  • Multimedia kommt gut an: Die Interaktionsrate von Fotos ist überdurchschnittlich, ähnlich sieht es für Videos aus.

Die drei Top-Marken gemessen an der Interaktion sind übrigens Notebook of Love (@Notebook), Disneywords (@disneywords) und ESPN (@ESPN).

Most Engaged Brands on Twitter
Quelle: Nestivity

Online Marketing News Worldwide

Wo leben die glücklichsten Menschen?

Wann und wo auf der Welt haben wir unsere glücklichsten Stunden? Das ist keine triviale Frage, darum braucht es wissenschaftliche Untersuchungen, die mit einer Auskunft dienen können. Zumindest die Frage des Zeitpunktes konnte von der University of Vermont schon seit ein paar Jahren beantwortet werden. Jetzt ist auch eine örtliche Eingrenzung für die USA möglich und die Daten können in Echtzeit über hedonometer.org abgerufen werden. Des Forschers Instrumente? Tweets! Zu diesem Zweck wurden im Vorfeld 10.000 verschiedene Wörter identifiziert und nach „Happiness“-Potenzial einsortiert. Alles, was nun getweetet wird, wird damit abgeglichen. So erfahren wir, dass Weihnachten 2008 bisher das glücklichste war und dass die zufriedensten Menschen der USA in Nappa anzutreffen sind. In Kürze soll es das Hedonometer auch für andere Sprachen und andere Länder geben. Ob dabei wohl auch herauskommt, dass in Hamburg die glücklichsten Menschen wohnen? Überraschen würde uns das jedenfalls nicht. 😉

Nimbuzz schafft in Indien seinen Durchbruch

Einen wesentlichen Beitrag zum Glücklichsein der Inder liefert hingegen der Instant Messenger Nimbuzz. Lange Zeit weniger erfolgreich, erlebt Nimbuzz in Zeiten von WhatsApp und Co. seinen weltweiten Durchbruch und knackte die 150 Mio. Nutzermarke. Diesen Erfolg hat der Nachrichtendienst zum Großteil der indischen Bevölkerung zu verdanken, wo alleine 25 Prozent aller Nutzer zu Hause sind.

Englische SEO-Agenturen im Dauer-Winterschlaf

Weniger Social-Media-affin scheinen hingegen die SEO-Agenturen in UK zu sein. Eine neue Untersuchung von Browser Media ergab, dass 40 Prozent aller Agenturen noch nicht einmal einen Google+-Account und 20 Prozent noch nicht einmal einen eigenen Blog haben. 40 Prozent tweeteten weniger als zehnmal im Dezember 2011. Undenkbar in der deutschen SEO-Szene, wo hohe Social-Media-Aktivität als Must-Have angesehen wird und regelmäßig neue Blogartikel erscheinen.

Vermischtes

  • Erste Klage gegen Googles Bildersuche: Der Fotografenverband Freelens hat beim Hamburger Landgericht Klage gegen Google eingereicht, nachdem Google auf eine Unterlassungsaufforderung nicht reagiert hatte. Hintergrund: Googles neue Bildersuche zeigt Bilder im Großformat an, ohne dass eine Weiterleitung auf die Website des Urhebers erfolgt. Dadurch wird das Urheberrecht verletzt. Verständlich, dass die Fotografen von Freelens aufbegehren. Aber ob das reicht, um Google in die Schranken zu weisen?
  • Das nächste größere Android Update verzögert sich: Auf der nächsten Entwickler-Konferenz Google I/O im Mai wird vermutlich nicht wie erwartet Android 5.0 Key Lime Pie vorgestellt. Stattdessen gibt es mit Android 4.3 Jelly Bean nur ein kleines Update.
  • Ist Facebook auf dem absteigenden Ast? Nicht nur die Anzahl der Abmeldungen unter jungen Nutzern nimmt zu, auch die durchschnittlichen Besuche gehen vor allem in den USA und in Europa stark zurück. Gründe: Facebook wird für viele alltäglich und gleichzeitig immer mehr für Werbung genutzt. Lediglich in den Schwellenländern wie Brasilien und Indien gewinnt das Netzwerk an Bedeutung. Wenn ich so darüber nachdenke – auch ich war in den letzten Monaten viel weniger bei Facebook als früher…
  • SERPs werden dynamisch: Statt der üblichen zehn Suchergebnisse kann es bei Bing in Zukunft vorkommen, dass lediglich vier oder aber bis zu 14 Suchergebnisse pro Seite angezeigt werden. Ist die CTR des ersten Suchergebnisses sehr hoch, werden lediglich vier Ergebnisse angezeigt, da weitere Ergebnisse vom User so gut wie nie angeklickt werden. Kehrt man jedoch vom ersten Ergebnis zurück zu den SERPs, zeigt Bing bis zu 14 Ergebnisse an.
  • Meebo Toolbar wird eingestellt. Vor gut einem Jahr hatte Google Meebo übernommen, den Meebo Messenger eingestellt und nur die Toolbar genutzt. Die Meebo Bar konnte in jede Website integriert werden und ermöglichte Links zu Google+, Facebook, Twitter und Co. Am 06. Juni 2013 ist das vorbei – vermutlich weil Google den Fokus nur noch auf Google+ lenken will. Goodbye, Meebo!
  • Bing Webmaster Tools sinnvoll erweitert: Mit dem Geotargeting können geografische Ausrichtungen von Domains eingestellt werden. Zudem wurde das Malware-Reporting überarbeitet.
  • Google Trends für Wirtschaftsvorhersagen? Amerikanische und britische Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Wirtschaft und Börsenkursen sowie der Häufigkeit bestimmter Suchanfragen festgestellt. Mithilfe von Google Trends lassen sich demnach frühzeitig Warnzeichen ablesen, bevor es zu Umbrüchen in bestimmten Märkten kommt. Der Nutzen ist aber eher fraglich: Sobald es Vorhersagen für zukünftige Entwicklungen gibt, ändern Menschen i.d.R. ihr Verhalten, sodass die Vorhersage nichtig wird.
  • Habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum Facebook blau ist? Die Antwort ist ganz einfach: Weil Mark Zuckerberg eine Rot-Grün-Schwäche hat und Blau zu den Farben gehört, die er am besten wahrnehmen kann. Liegt doch auf der Hand, oder? 😉 Bei Buffer gibt es eine interessante Studie zum Thema, welche Rolle Farben im Marketing spielen – kleines Bilderrätsel inklusive!
  • Bessere Verknüpfung von Google Drive und Google+: Wenn mehrere User ein Dokument ansehen und gleichzeitig in ihrem Google-Account eingeloggt sind, können sie von den anderen Usern mit einem Klick in die eigenen Google+-Kreise aufgenommen werden. Und auch das Chatten wird leichter: Ein Gruppenchat, in den alle Personen eingeladen werden, die das Dokument gerade nutzen, kann mit einem Klick aktiviert werden. Es lebe die Interaktivität!
  • Jubiläum: Am Dienstag dieser Woche wurde das Internet 20 Jahre alt! Anlässlich dieses Ehrentages wurde die erste Website der Welt wieder unter ihrer originalen Internetadresse ins Netz gestellt. Auf der Seite erklärt Tim Berners-Lee, was das Internet überhaupt ist. Berners-Lee legte bereits 1989 am Schweizer Kernforschungsinstitut CERN den Grundstein für das Internet.
  • Was Lustiges zum Abschluss: Bei SEO United erfahrt ihr, was euch zum echten SEO macht. Unbedingt reinschauen und mit einem Lächeln ins Wochenende verschwinden – genauso mache ich es zumindest! 🙂

Amke und die SEO Trainees

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Autor:In

6 Antworten

  1. Das mit der Klage ist ja echt krass, bin ich auch sehr interessiert drauf wie das hier in Deutschland werden wird. Berichtest doch darüber oder? 🙂

  2. na, bei der Google Klage bin ich ja mal gespannt was sich daraus entwickelt und wie die rechtliche Greifbarkeit von Google in Deutschland aussieht…Im Fall des Falles wäre das aber sicher ein interessantens Präzedenz Urteil

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