Die Vorfreude auf das Wochenende steigt und das Wetter spielt auch richtig gut mit, denn das wechselhafte Aprilwetter verabschiedet sich langsam. Begrüßen konnten wir diese Woche im Gegenzug das Mobile Friendly Update von Google. Außerdem erfahren wir, wie man die Konkurrenz bei der eigenen SEO-Strategie berücksichtigt und wie Inhalte durch verschiedene Content-Rubriken strategisch strukturiert werden können. Es war also wieder einiges los in der Online-Marketing-Welt und wir versorgen euch wie immer mit den neuesten News. Viel Spaß!
Mobile, mobile und nochmals mobile!
Es war DAS Thema der vergangenen Wochen und in dieser war es so weit: Das Mobile Friendly Update von Google wurde ausgerollt. Seit dem 21. April 2015 werden mobil optimierte Websites den nicht mobil optimierten im mobilen Ranking von Google vorgezogen. Wer seine Website immer noch nicht mobil optimiert hat, dem sei an dieser Stelle noch einmal ans Herz gelegt, das dringend zu tun. Wie man prüfen kann, ob eine Website bereits mobil optimiert ist oder nicht, worauf man achten sollte und welche Möglichkeiten es gibt, lest ihr in Sandras Artikel „Mobile Optimize Me If You Can“. Jens Heickmann von SEOlytics nennt in seinem Artikel Mobile Friendly Update – Tools und Tipps zur Umstellung ebenfalls wichtige Tools und gibt hilfreiche Tipps für die Umstellung.
Bisher zeigt das Rollout noch keine gravierenden Auswirkungen, was sich aber im Laufe der nächsten Tage noch ändern kann, vor allem wenn das Update komplett ausgerollt ist. Interessant dabei ist, dass auch nicht mobil optimierte Seiten weiterhin gute Plätze in den mobilen SERPs erzielen können, wenn sie gute Inhalte bereitstellen und die Suchintention des Users befriedigen. Langfristig werden jedoch Websites, die auf eine mobile Optimierung verzichten, von der Konkurrenz überholt, wie Julian Hoffmann von SEO.at berichtet. Die Dringlichkeit scheint demnach noch nicht allzu groß zu sein, allerdings haben allein nach der Ankündigung des Updates am 26. Februar 2015 knapp 5 % der Webmaster ihre Websites mobil optimiert. Als Webmaster sollte man sich folglich nicht nur auf gute Inhalte und seinen Status Quo verlassen, sondern das Rollout ernstnehmen, um weiterhin gut zu ranken.
Für Website-Betreiber, die schon mobil optimiert haben, und für jene, die es noch vorhaben, hat Eva Wagner von Onlinemarketing.de die fünf häufigsten Fehlerquellen ermittelt. Als Erstes empfiehlt sie, auf blockierte Inhalte achtzugeben, da dem Googlebot jederzeit der Zugriff auf JavaScript-, CSS- und Bilddateien gewährt werden sollte. Fehlerhafte Weiterleitungen führt Wagner als zweiten Punkt an. Hierbei sollte man berücksichtigen, dass vor allem beim Einsatz einer m-Subdomain die Desktop-URLs auf diese individuellen mobile URLs weiterleiten. Lange Ladezeiten und ein nicht responsives Design sind gleichermaßen unzureichend wie eine schlechte Usability. Bei Letzterem sollte man sich intensiv mit der Navigations- und Benutzerführung auseinandersetzen, um ein Zoomen in den Text oder horizontales Scrollen zu vermeiden.
Wer seine Website also noch nicht mobil optimiert hat, dem empfehlen wir, dies in der nächsten Zeit zu tun. Denn auch beim Thema Mobile Friendliness gilt: Die Konkurrenz schläft nicht.
Berücksichtigung der Konkurrenz bei der eigenen SEO-Strategie
Ein Blick in Richtung Konkurrenz lohnt sich fast immer und vor allem dann, wenn es um die SEO-Strategie geht. Jonas Rashedi hat die von Jayson DeMers, Gründer und Geschäftsführer von AudienceBloom, zusammengetragenen Wege, wie man bezüglich der eigenen SEO-Strategie von den Wettbewerbern profitieren kann, zusammengefasst.
Zunächst macht es sich bezahlt, das Link-Profil des Konkurrenten unter die Lupe zu nehmen und zu untersuchen, wie deren Inbound-Links aufgebaut wurden. Dies sollte man natürlich nicht als Appell zum Kopieren ansehen, sondern als Inspiration für den eigenen Linkaufbau. Weiterhin ist es nützlich, sich Inhalte der Konkurrenz anzuschauen. Was für Themen erzeugen Reichweite und wie oft erscheinen die Artikel? Für die Content-Auswahl ist das eine erhebliche Erleichterung. Diesbezüglich rät DeMers dazu, sich auch regionalem Content zu widmen und Artikel zu verfassen, in denen nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch die Konkurrenz berücksichtigt wird. Die Vorteile dabei liegen im echten Mehrwert für den Leser, der Positionierung als Experte sowie bei der Unterbringung eines Backlinks. Darüber hinaus kann es nicht schaden, seine Follower-Zahl in den sozialen Netzwerken zu erweitern. Aber Vorsicht! Auch hier sollte man nicht blind darauf los adden, sondern sich genau anschauen, wem man folgen will und wie ich einen User, der bereits schon Fan meiner Konkurrenz ist, ebenfalls zu meinem Fan machen kann. Eine gute Methode dafür ist, bspw. Kommentare bei den Wettbewerbern zu hinterlassen. Kommentieren und Kommunizieren ist zudem nicht nur im Hinblick auf neue Kunden wichtig. Denn zum einen steigt die Relevanz im Suchmaschinen-Ranking bei Interaktionen mit den Wettbewerbern und zum anderen erfährt man durch die Konkurrenz ständig neue Dinge in jeglicher Hinsicht.
Eine Berücksichtigung der Konkurrenz lohnt sich demzufolge und sollte unbedingt zur SEO-Strategie eines Unternehmens gehören. Denn nicht nur Suchmaschinen werden sich mit besseren Rankings erkenntlich zeigen, da die Autorität auf dem Fachgebiet steigt, sondern auch die User werden es zu danken wissen. Zum ganzen Artikel geht es hier entlang.
Inhalte strategisch strukturieren – Hygiene, Hub und Hero Content
In einem äußerst interessanten und lesenswerten Artikel hat Carsten Koller von rankingCHECK Googles YouTube Creator Playbook for Brands, das Empfehlungen zu einer effektiven Content-Strategie für YouTube-Kanäle von Marken gibt, zusammengefasst und daraus Content-Marketing-Strategien für Unternehmens-Webseiten abgeleitet.
Der erste Schritt, den Google empfiehlt, ist die thematische Ausrichtung zu definieren und sich zu fragen, welche für die Zielgruppe relevanten Inhalte man mit seinem Produkt, seiner Dienstleistung oder seiner Marke erstellen kann. Dafür verweist Google auf die drei Säulen: Inspiration (Produktion von interessanten Stories um die Marke herum), Bildung (Informationen mit Nutzen und Mehrwert) und Unterhaltung (überraschende, amüsante oder außergewöhnliche Inhalte). Anschließend rät Google, die Identität seiner Marke und die genaue Positionierung am Markt zu untersuchen. Darüber hinaus gibt Google Tipps zur Seeding-Strategie und zeigt, wie diese mittels Paid und Social Media umgesetzt werden kann.
Hat man die Grundlage geschaffen, kann nach Klärung der Frage, wie der Content produziert werden soll, die Strukturierung angegangen werden. Diese hat Google in die Rubriken Hygiene, Hub und Hero Content unterteilt.
Als Hygiene Content werden Inhalte bezeichnet, die wirklich gesucht werden, wie Tutorials, How-To-Anleitungen oder Service-Informationen.
Hub Content charakterisiert Inhalte, die regelmäßig erstellt werden, wie z. B. unser Wochenrückblick.
Unter die Rubrik Hero Content fallen Inhalte, die aufwendig produziert und so vielen Menschen wie möglich zugänglich gemacht werden. Zudem kommen diese Inhalte nur selten und zu bestimmten Zeitpunkten auf. Ein Beispiel hierfür sind Apples Keynotes.
Koller hat sich nun zur Aufgabe gemacht, diese drei Rubriken auf Unternehmens-Webseiten zu übertragen. Anhand von Beispielen erklärt er, was mit Hygiene-, Hub- und Hero-Content auf Unternehmens-Webseiten möglich ist und welche Tools dafür sehr gut geeignet sind. Für eine strategische Strukturierung von Inhalten ist der Hygiene-, Hub- und Hero-Content-Ansatz äußerst praktisch, sowohl für YouTube als auch für Unternehmens-Websites.
In der folgenden Infografik findet ihr noch mal alle Informationen auf einen Blick und anschaulich dargestellt. Diese bezieht sich zwar nur auf YouTube, ist aber wie von Koller wiedergegeben und erläutert, auch auf „normale“ Webseiten anwendbar.
Online Marketing News Worldwide
Muss Google seine Algorithmen in Frankreich preisgeben?
Das könnte in naher Zukunft passieren. Ein entsprechender Gesetzesentwurf, der dem Senat bereits vorliegt, muss dafür noch von allen zuständigen Organen beschlossen werden. Wird dieses Gesetz tatsächlich beschlossen, erhält die französische Regulierungsbehörde umfassende Rechte für die Kontrolle der Suchalgorithmen. Ziel des Gesetzes ist die Sicherstellung einer rechtmäßigen und nicht diskriminierenden Anzeige der Suchergebnisse, wie Christian Kunz von SEO Südwest zusammenfasst. Gibt Google die Algorithmen nicht preis, drohen hohe Strafen. Allerdings könnte Google Glück haben, da neben dem Senat auch noch die Nationalversammlung und die französische Regierung dem Gesetz zustimmen müssen. Man darf also gespannt sein, wie es ausgeht. Wir bleiben auf jeden Fall dran!
Vermischtes
- Auftakt zur Monetarisierung bei Instagram: Seit der letzten Woche hat Instagram damit begonnen, Werbung und Sponsored Posts in Deutschland zu schalten. Eine entsprechende Erweiterung um Videowerbung soll in der nächsten Zeit folgen. Die Nutzer haben neben der Möglichkeit, mehr über das jeweilige Unternehmen zu erfahren, zwar auch die Möglichkeit, die Werbung auszublenden, erfreuen dürfte das aber die wenigsten der mehr als fünf Millionen deutschen Nutzer. Zumal der Klick zur Ausblendung eher das Ziel der Personalisierung der Werbung verfolgt als irgendein anderes. Einziges Trostpflaster: Vorerst wird nur von Unternehmen geworben, die sowieso erfolgreich sind und eine Vielzahl an Followern besitzen. So will Instagram „interessante und kreative“ Werbung gewährleisten.
- Google Places-Ergebnisse in neuem Design: Die lokalen Suchergebnisse Google Places werden seit gut einer Woche in einem neuen Design angezeigt. Die neue Darstellung bezieht sich u. a. auf Suchanfragen nach Hotels oder Restaurants. Nachdem anfänglich nur zu Hotel-Suchanfragen das neue Hybrid zu sehen war, wie Julian Hoffmann von SEO.at berichtete, wird es nun auch zu Suchanfragen im Restaurantbereich ausgespielt. Wir sind gespannt, ob es auch bald bei Kategorien wie „Werkstatt“ oder „Arzt“ zu finden ist.
- Conversion-Rate-Optimierung für Online Shops: Um den Umsatz eines Online Shops zu steigern und die Bekanntheit zu erhöhen, bedarf es einer Vielzahl an Faktoren. Die Conversion Rate ist einer davon. Diesbezüglich hat SEO-Handbuch.de in dieser Woche 15 Tipps zur Steigerung der Conversion Rate veröffentlicht. Die Tipps reichen dabei von der Präsentation der Produkte und Empfehlungen von passenden Zusatzangeboten über authentische Kundenbewertungen bis hin zu Zahlungsmethoden und Versandkosten. Wer seinem Shop mal wieder einem Tuning unterziehen muss, ist mit diesen Tipps sicher gut beraten.
- Google Suchverlauf als Download: Google bietet seinen Nutzern seit neuestem an, die komplette Suchverlauf-Historie herunterzuladen. Die Möglichkeit, dass diese Daten erst gar nicht gespeichert werden, gibt es zwar auch, allerdings behält sich Google das Recht vor, „entsprechende Aktivitäten weiterhin zu speichern“. Immerhin stehen diese nicht mit dem Nutzerkonto in Verbindung. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass auch Facebook die eingegeben Suchanfragen aufzeichnet. Wie ihr euch diese anzeigen lasst oder auch löschen könnt, verrät euch Jörn Brien auf t3n.
- Gut geblockt, Adblock Plus! Auch in der echten Welt tut das populäre Add-on das, was es am besten kann: blocken. Am Dienstag wies das Hamburger Landgericht eine Klage von Zeit Online und dem Handelsblatt gegen Adblock Plus zurück. Diese werfen dem Hersteller des Werbeblockers vor, unrechtmäßig in das Geschäft der werbefinanzierten Angebote einzugreifen. Worum es in der ersten Runde genau ging, erfahrt ihr hier.
- Markenbeschwerden bei Google gestattet: Der Bundesgerichtshof entschied in dieser Woche, dass es gestattet ist, Markenbeschwerden bei Google einzureichen. Demnach können Markeninhaber Google vorschreiben, Anzeigen, die den Markentext in der Anzeige selbst enthalten, nicht anzuzeigen. Prominentes Beispiel ist der Uhrenhersteller Rolex. Google lehnte die Schaltung einer Anzeige für einen Luxusuhren-Online-Shop ab, da Rolex zunächst die Erlaubnis für eine solche Anzeige erteilen muss. Hierbei ging es nicht, wie man vermuten könnte, um das Keyword „Rolex“, sondern einzig um die Verwendung der Marke Rolex im Anzeigentext selbst. Mehr zu diesem Thema erfahrt ihr auf online-marketing-recht.de.
- Anpassung des News-Feed-Algorithmus bei Facebook: Am Dienstag verkündete Facebook drei Änderungen bezüglich ihres Nachrichten-Feeds. Die bedeutendste Meldung dürfte wohl die sein, dass Beiträge von Freunden ab sofort höher im News Feed eingestuft werden als Beiträge von offiziellen Seiten. Damit will Facebook eine größere Balance schaffen, da die Nutzer Inhalte von ihren Freunden bevorzugen. Für Publisher ist dies keine gute Nachricht, denn sie werden voraussichtlich mehr investieren müssen, damit sie keine Reichweite einbüßen. Weitere Änderungen im Detail findet ihr hier.
Abschließend haben wir noch eine Meldung in puncto Weiterbildung: Am 11. Juni 2015 veranstalten die Online Marketing Rockstars im Hamburger Musikclub Docks auf St. Pauli zum ersten Mal ihre Konferenz New Platform Advertising. Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die Einbindung von Diensten wie Instagram, Pinterest oder Snapchat in die eigene Marketing-Strategie. Dazu werden nationale sowie internationale Guest Speaker vor Ort sein, um ihre Erfahrungen zu teilen und zu zeigen, wie diese Plattformen gehandhabt werden. Wer genau vor Ort ist und was euch sonst noch so erwartet, erzählt euch Birthe Ziegler auf onlinemarketingrockstars.de.
So, das war es dann auch schon für diese Woche. Wir wünschen euch ein schönes Wochenende!
Tobias und die SEO Trainees.
6 Antworten
Ich bin mal gespannt, wann das Mobilegeddon tatsächlich zuschlägt und die ersten Berichte über enorme Ranking-Einbußen in den mobilen SERPs auftauchen.
Dass nur 5 % aller Webmaster ihre Website nach Googles-Ankündigung auch mobil optimiert haben, finde ich spannend. Meine Vermutung war, dass die Anzahl deutlich höher ausfällt… Mal schauen, wie viele es noch nachholen werden 🙂
Viele Grüße
Bastian
Hallo Bastian,
wir sind auch schon gespannt darauf. Im nächsten Wochenrückblick wird es zu den ersten Auswirkungen auch sicher brandheiße Informationen geben.
Viele Grüße
Tobias
Klasse Beitrag, so einen Überblick werde ich mir jetzt jede Woche anschauen. Wirklich sehr hilfreich, vor allem das mit der Mobilgeräte Optimierung kommt mir sehr nützlich.
LG Wolfgang.
Hallo Wolfgang,
vielen Dank! Ich hoffe, du schaust dir nicht nur „so einen Überblick“ an, sondern genau diesen!? 😉
Viele Grüße
Tobias
Hallo Tobias,
Natürlich wurde damit dieser Wochenüberblick und die nächsten die noch kommen werden. Ist halt eben praktisch immer auf dem neusten Stande der Dinge zu sein.
LG Wolfgang.