Was gibt es diese Woche Neues in der Online- und SEO-Welt? Da wäre zum einen das Thema Unterseiten – welche gehören in den Index und welche nicht? Außerdem geht’s heute um die richtige Deutung von User-Absichten in den Keywords sowie die korrekte Erstellung von Infografiken. In unserer Rubrik „Vermischtes“ haben wir wie immer die interessantesten News zusammengetragen. Also, haltet euch auf dem Laufenden, bevor ihr ins Wochenende startet!
Unterseiten – welche sollten in den Index, welche nicht?
Auf der diesjährigen Campixx hielt Eric Kubitz bereits einen Vortrag zu diesem Thema. Nun lässt er uns alle daran teilhaben und stellt uns auf seiner Seite seo-book.de seine Folien samt Erläuterungen zur Verfügung.
Als Erstes geht er dabei auf die Frage ein, warum einige Seiten nicht in den Index gehören. Die Antwort darauf gibt Kubitz knapp: „In den Google-Index gehören nur Seiten, die ein gutes Suchergebnis bieten.“ Zum Problem werden häufig Kategorie-Seiten bei Shops, da es diese in unzähligen Kombinationen gibt, wie beispielsweise „Polohemd, blau, Größe M“ und „Polohemd, blau, Größe L“. Diese Seiten sollten nicht im Index auftauchen und per „noindex“ ausgeschlossen werden. Allerdings sollte dies immer im Einzelfall vom Suchvolumen und der Suchintention des Users abhängig gemacht werden.
Weiterhin wird der Sonderfall robots.txt thematisiert, mittels dieser, laut Kubitz, fast gar nichts mehr aus dem Index ausgeschlossen werden sollte. Denn Google kann die Seite ohnehin nicht crawlen und der Zugriff auf Javascript und CSS-Dateien ist von Google explizit gewünscht.
Prinzipiell empfiehlt Kubitz, eher weniger als zu viele Seiten zu indexieren, da der Crawler den Fokus so auf die wichtigen Seiten legen kann und die Sichtbarkeit dadurch steigt.
Singular oder Plural? User-Absichten in Keywords richtig deuten.
Stefan Kärner von Projecter beschäftigte sich in dieser Woche mit der Keywordeingabe und wie diese von Nutzern und Suchmaschinen verstanden wird. Dabei beleuchtet er vor allem die Absichten der Nutzer bei der Eingabe von Keywords in der Einzahl sowie in der Mehrzahl. Spannend zu verfolgen ist, dass Nutzer bei der Eingabe des Singulars meistens eigene Interessen vorfolgen bzw. die jeweiligen Anfragen auf sich selbst beziehen oder ein konkretes Problem haben. Beim Plural hingegen handelt es sich oft um Suchanfragen zu Problematiken oder Themen, die nicht gegenwärtig bzw. akut und mehr von informativer, allgemeiner Natur sind.
Natürlich wird man diese Beobachtungen nicht auf jedes Keyword beziehen können, dennoch ist es für SEOs äußerst hilfreich, um die Suchintentionen von Usern besser nachvollziehen zu können.
Infografiken – so wird’s richtig gemacht
Infografiken erfreuen sich zunehmend an Beliebtheit und sind, dank verschiedener Tool-Anbieter, keine Hexerei. Allerdings gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, um eine gelungene Infografik zu erstellen.
Dazu verfasste Martin Mißfeldt in dieser Woche einen weiteren spannenden Artikel. Am Anfang einer Infografik sollte man sich nach Mißfeldt ein Thema suchen, das gerade im Kommen ist, und keines, das bereits vielfach in allen Medien diskutiert ist. Darauf aufbauend sollte man sich fragen, welche Kenntnisse man vermitteln möchte bzw. welches Interesse dieses Thema hervorruft. Dazu sollten zwischen fünf und zehn Punkte gefunden werden.
Anschließend geht es an das Konzept. Hierfür ist es wichtig, sich einen Plan zu machen, wie und mit welchen Fragen man die Infografik gestalten möchte, und vor allem in welcher Reihenfolge. Wenn man dann noch genau weiß, wie man das Ganze mit Bildern verständlich veranschaulichen kann, steht der Umsetzung der Infografik nichts mehr im Weg.
Laut Mißfeldt sollte man übrigens eine Infografik nicht seeden, da dies „im Grunde das Eingeständnis ist, dass man im Vorfeld einen Fehler gemacht hat“. Eine wirklich gelungene Infografik verbreitet sich demnach von selbst.
Online Marketing News Worldwide
Information Economy Report 2015
Die UN hat diese Woche einen interessanten Bericht zu der weltweiten E-Commerce-Nutzung veröffentlicht. Der 136 Seiten lange Report setzt sich nicht nur mit globalen und regionalen Trends auseinander, sondern zeigt auch die Nutzung des E-Commerce auf Käufer- und Verkäufer-Seite in den unterschiedlichsten Ländern. Absolute Leseempfehlung für alle, die international tätig sind oder eine Internationalisierung planen!
Yandex als Standardsuche im Firefox-Browser der Türkei
Nach Googles Verlust der Voreinstellung als Standardsuchmaschine im Firefox-Browser in den USA Ende vergangenen Jahres folgt nun die nächste Schlappe für den Suchmaschinengiganten. Auch in der Türkei wird Google ab Ende diesen Monats im Firefox-Browser nicht mehr als Suchmaschine Nummer Eins fungieren. Diese wird die russische Suchmaschine Yandex, die auf dem türkischen Markt bisher nur 4 % Marktanteil besitzt, wie der GoogleWatchBlog berichtet. Da muss Google wohl auch in Zukunft in der Türkei fleißig Werbung machen und die User bitten, zu Google als Default-Suchmaschine zurückzukehren.
Vermischtes
- overheat – Das Tracking Tool im Test: Mit dem Tool „overheat“ lassen sich Conversion, Usability und Response tracken sowie in Heatmaps (Temperatur-unterschiedsdiagramme), Klickmaps (Mausklickdiagramme) und Scrollmaps (Scroll-Tiefendiagramme) veranschaulichen. Wie genau das Tool funktioniert, welche Vorteile und Nachteile es bietet, was zu beachten ist und was das Tool kostet, verrät euch Robert Zimmermann von rankingCHECK in seinem Test.
- Direkte Antworten auf SEO-Fragen: Der Knowledge Graph liefert uns u. a. Informationen zu Prominenten, Städten oder seit Kurzem auch zur Medizin. Seit neuestem werden nun auch Infos rund um SEO ausgespielt. Dabei wird auf verschiedene Anbieter zurückgegriffen, wodurch man die Auskünfte auch mit Vorsicht genießen sollte, wie Tina Bauer von onlinemarketing.de weiß. Aktuell ist diese Funktion allerdings nur in der US-Version verfügbar.
- W-Fragen-Tools im Überblick: Marcell Sarközy startet in seinem neuen Blog gleich mit einem spannenden Thema: W-Fragen. Dabei beantwortet er zunächst die Frage, warum W-Fragen im Online Marketing wichtig sind, und illustriert anschließend seine Interviews mit den W-Fragen-Tool-Entwicklern Kai Spriestersbach, Andreas Graap, Matthias Hotz, Thomas Czernik und Nils Wiegner. Zum Abschluss gibt Sarközy eine anschauliche Übersicht der vorgestellten Tools.
- E-Commerce – so ändert sich der Kaufprozess: „Früher war es wichtig, eine Marke zu sein, um von den Kunden gesucht zu werden.“ Laut Alexander Graf ist dies heute nicht mehr der Fall. In einem lesenswerten Artikel samt Podcast auf kassenzone.de beschreibt er am Beispiel von Amazon, wie dieser Veränderungsprozess vonstatten geht und wie er den Wert von „klassischen“ Marken zukünftig einschätzt.
- Gutem Content Boost verschaffen: Auf onlinemarketing.de könnt ihr nachlesen, wie ihr erfolgreiche Artikel noch erfolgreicher macht. Die Tipps reichen dabei von Sidebar-Verlinkungen über E-Mail Marketing bis hin zu Content Gate. Um ohnehin guten Inhalten weiteren Schub zu geben, lassen sich hier einige erfolgversprechende Tipps abstauben.
- Neu bei YouTube: In dieser Woche führte YouTube die beiden neuen Funktionen „Infokarten“ und „Autoplay“ ein. Mit dem Feature „Infokarten“ stellt YouTube ab sofort eine zusätzliche Möglichkeit zur interaktiven Gestaltung von Videos oder zur Präsentation von Hintergrundinformationen bereit. Die Autoplay-Funktion ist eine Standardeinstellung zum automatischen Abspielen von Videos, die aber von den Nutzern jederzeit deaktiviert werden kann. Mehr dazu findet ihr bei den Internetkapitänen.
- Neu bei Facebook: Fortan können Facebook-Videos auch auf externen Webseiten eingebettet werden. Diese eher simple Funktion könnte für YouTube zu einem großen Problem werden, da viele User sowieso nur Videos bei YouTube hochladen, um diese dann auf Facebook zu teilen. Diesen umständlichen Weg muss man nun nicht mehr gehen. Und auch die Unterstützung von 360-Grad-Videos wird zukünftig nicht nur auf Seiten von YouTube zu finden sein, denn auch Facebook kündigte an, dieses Feature anzubieten, wie der GoogleWatchBlog berichtet.
- Urheberrecht: In den letzten Tagen kam es zu einer regelrechten Panikwelle in Bezug auf Urheberrechtsverletzungen von Facebook-Vorschaubildern. Dr. Carsten Ulbricht von der Kanzlei BARTSCH Rechtsanwälte bringt nun Licht ins Dunkel und erläutert in einem ausführlichen Artikel die Rechtslage sowie das prominente Beispiel des Bild-Fotografen. Also, immer schön vorsichtig sein beim Teilen!
Und nun ab ins Wochenende mit euch und erholt euch ausreichend!
Tobias und die SEO Trainees.
7 Antworten
Der Beitrag ist ja schon ein paar Tage alt. Hat sich Oberheat eigentlich auf dem Markt behaupten können? Ich habe auf Google nichts gefunden. Oder ist die Software in anderen Angeboten (z.B. Hotjar) aufgegangen?
Gruß Sascha
Hallo Sascha,
bei Deiner Frage bin ich mir ehrlichweise nicht ganz sicher. Auf der Homepage von Overheat können Nutzer die Dienste auf jeden Fall nicht mehr in Anspruch nehmen. Ich hoffe, ich konnte Dir wenigstens ein bisschen weiterhelfen.
Viele Grüße
Janek
Hallo,
ja Infografiken werden in der heutigen Zeit immer beliebter. Danke auch für den Tipp mit dem Artikel von Martin dazu. Davon kann man viele Dinge gleich in der Praxis umsetzen.
Liebe Grüße, Stefan
Hi und danke für die Tipps. Hier eine neue brandaktuelle Software für Heatmaps und analytische Auswertungen https://www.hotjar.com. So wie es aussieht scheint die kostenlos zu sein. Gruß Sascha
Danke für den Link zum Content Boost. Wirklich sehr hilfreich.
Beste Grüße und macht weiter so!
Vielen Dank für den Tipp mit dem Tracking Tool Overheat. Da werde ich doch gleich mal die kostenlose Testversion ausprobieren 🙂
Viele Grüße
Enrico