Nicht schlecht, es ist Ostern und ihr lest trotzdem fleißig den SEO-Wochenrückblick. Das wird natürlich mit den interessantesten News der Woche belohnt. Unter anderem könnt ihr euch jetzt einen Smart Mirror selber zusammenbasteln, über die Hassliebe zwischen SEOs und Google philosophieren und über zahlreiche Relaunch-Fails lachen. Außerdem gibt es einen Geburtstag zu feiern und nähere Infos zum kommenden Penguin Update sowie den Auswirkungen der immer noch sehr neuen Ads-Darstellung in den Google-Suchergebnissen. Viel Spaß beim Lesen!
Googles neues Anzeigenmodell: die Folgen
Am 19. Februar waren in Foren und Kommentaren die tosenden Proteste vieler Online Marketer zu lesen, die das neue Anzeigenmodell in Googles Suchergebnissen für eine „Adpocalypse“ hielten. Die zuvor auf der rechten Seite angezeigten Ads sind komplett verschwunden und im Gegenzug ist eine Anzeige oberhalb der organischen Anzeigen hinzugekommen. Somit sind seitdem maximal sieben bezahlte Anzeigen möglich: vier oberhalb und drei unterhalb der organischen Ergebnisse. Durch die Verknappung des Angebots wurde ein extremer Anstieg der CPCs (Cost Per Click) vermutet. Angeblich hätten kleinere Geschäfte fortan keine Chance mehr, Suchanzeigen zu bezahlen. Ob sich das bewahrheitet hat und was sich durch die Umstellung noch alles änderte, hat Larry Kim auf Search Engine Land zusammengetragen. Ebenfalls haben die ad agents dazu eine nette Datenanalyse veröffentlicht. Hier sind die drei wichtigsten Erkenntnisse in Kurzform:
Es gibt keine Preissteigerung
Die erste Erkenntnis ist ebenso simpel wie überraschend und beweist nochmal, dass man nicht jedem sofort glauben sollte, der sich Experte nennt. Denn die Erde ist immer noch rund, Schweine fliegen nicht und die CPCs haben sich auch nicht verdreifacht. Die Top-Anzeige für ein Keyword kostet im Schnitt gerade einmal zwei Prozent mehr als sie noch vor dem 19. Februar gekostet hat. Es ist allerdings möglich, dass Händler nicht bereit sind, abrupt höhere Preise zu zahlen, weshalb eine langsame Preissteigerung denkbar ist.
Klickrate steigt
Womit hingegen jeder rechnete, war der Anstieg der Klickrate. Vor allem auf dem Smartphone muss man fortan deutlich länger scrollen, um überhaupt zu den organischen Anzeigen zu gelangen. Entsprechend sind die CTRs für Adword-Anzeigen um über 10 % angestiegen. Eine Besonderheit stellt die veränderte Klickverteilung dar. Den größten Boost hat nach Kim die dritte und nicht die vierte Anzeige durch das Update bekommen. Die Ad Agents berichten zudem, dass die „Bottom Ads“ stark an CTRs zugelegt haben, sodass die „Bottom 1“ die am zweithäufigsten geklickte Anzeige ist. Interessanterweise liegt das vor allem daran, dass Ads auf der zweiten Seite deutlich seltener geöffnet werden. Insgesamt sind 86 % der Ad-Klicks auf die erste Seite zurückzuführen, während es vor dem Update noch 71 % waren.
Impressions sinken
Okay zugegeben, zweidimensionale Charts sind nicht unbedingt nötig, um klarzustellen, dass die Ad Impressions insgesamt gesunken sind. Vor dem Update gab es maximal elf Ads, jetzt nur noch sieben. Dass jetzt theoretisch weniger Ads gesehen werden, ist logisch. Allerdings bleibt die Messung von Impressions eben nur theoretisch. Wie viele Nutzer tatsächlich die wenig beachteten Anzeigen auf der rechten Seite zuvor gesehen haben, ist nicht vollständig nachvollziehbar.
Neues vom Pinguin
Auf Googles Penguin Updates sind Webmaster in der Regel besonders gespannt. Vor allem deshalb, weil man sich von algorithmischen OffPage-Abstrafungen seitens Google erst mit dem nächsten Penguin Update erholt. Das letzte große Update war am 17. Oktober 2014 und ist damit schon sehr lange her. Über Google Penguin 4.0 gab es in letzter Zeit viele Spekulationen. Wann wird das Update endlich kommen? Was wird es verändern? Wird Black-Hat-SEO jetzt einfacher? Stonetemple hat dazu mit Googles Gary Illyes gesprochen und wichtige Fakten zusammengetragen.
Die Frage nach dem Wann wurde schnell mit einem sinngemäßen „Wenn das Update ausgereift ist“ abgetan. Illyes betont, wie enorm die Auswirkungen des Updates sein können und dass es deshalb keineswegs zu falschen Abstrafungen kommen dürfe. Die nächste Frage betrifft die wohl größte Änderung des angekündigten Updates, die Real-Time-Komponente. Angeblich soll Penguin fortan nicht in Zyklen geupdatet werden. Stattdessen werden Verbesserung ständig und sofort eingepflegt. Gary Illyes bestätigt das nochmals und betont, dass Webmaster die Auswirkungen dann deutlich schneller zu spüren bekämen. Will man sich von einer Abstrafung erholen, müsse man also nicht länger auf das nächste Update warten. Ebenso schnell wird man dann aber auch abgestraft, sollte das Backlink-Profil verdächtig sein. Allerdings soll auch das ein positiver Aspekt für SEOs sein, da sie so sehr viel einfacher Negative SEO nachvollziehen können. Ein empfehlenswerter Artikel zu diesem Thema erschien letzten Donnerstag auf Search Engine Land. Der Autor erklärt, warum sich Real-Time-Updates angeblich negativ auswirken werden.
Smart-Mirror-Bauanleitung: Dass immer mehr Gegenstände smart werden und sich das „Internet Of Things“ weiter vergrößert, hat sogar Heinz Strunk längst verstanden. Einen weiteren Schritt in diese Richtung ging der Google-Mitarbeiter Max Braun vor zwei Monaten mit seinem DIY-Smart-Mirror. Die entsprechende Bauanleitung hat er jetzt öffentlich gemacht, wie Google Watch Blog berichtet. Viel Spaß beim Nachbauen!
Thumbnails im Google Snippet: Wenn ein Bild wirklich mehr als 1000 Worte sagt, dann geben die Google Snippets bald sehr viele Infos her. Das berichtet zumindest seroundtable, die seit einigen Wochen kleine Teaser-Bildchen in den Suchergebnissen beobachtet haben. Zurzeit scheint es sich allerdings noch um Tests zu handeln.
Googles geheimes März-Update: Auf seroundtable wird der ehemalige Google-Mitarbeiter Pierre Far zitiert, der zu Googles Algorithmus folgende Worte fallen ließ: „Ja, es ist definitiv etwas passiert und offensichtlich ist es lange genug unentdeckt geblieben.“ Habt ihr etwas bemerkt?
Die Hassliebe zwischen Google und SEOs: Auf Search Engine Land lässt sich Kristine Schachinger über die schwere Beziehung zwischen Google und SEOs aus. Sie behauptet, Google mache es SEOs immer schwieriger und schneide sich damit ins eigene Fleisch. Unter anderem seien der Wegfall von Matt Cutts und eine geringere Transparenz Schuld daran (siehe vorherigen Punkt).
Vermischtes:
Twitter ist 10 geworden: Wir gratulieren dem blauen Vogel zu zehn Jahren Kommunikation in 140 Zeichen, #LoveTwitter. Als Dankeschön hat das Unternehmen Geburtstagskuchen an ausgewählte Firmen und Vereine verschenkt. Zeit Online hat passend zu dem Jubiläum ein nettes Spiel am Start: Wer hat’s getwittert?
Optimale Zeichenlänge für Social Media Posts: Okay, dass ein Tweet maximal 140 Zeichen haben darf, wisst ihr. Aber wusstet ihr auch, dass es besser ist, nur 100 Zeichen zu verwenden? Auf Hubspot hat man nun anschaulich die optimalen Zeichenlängen für die einzelnen Social-Media-Kanäle zusammengetragen.
Traffic ohne SEO: Neil Patel hat einige Tipps gegeben, wie man jenseits von Suchmaschinenoptimierung ordentlich Traffic auf die Website bekommt. Eher wenig überraschend war das Ergebnis: Online Advertising, Guest Blogging, Blog Commenting und Social Media. Auf seiner Seite gibt er aber noch schöne Hinweise, worauf es zu achten gilt.
Relaunch Fails: Na toll, wochenlang arbeitet man auf den Relaunch der Website hin, um dann festzustellen, dass man es doch beim Alten hätte lassen sollen. Bei Konversionskraft hat man 21 Websites vor und nach dem Relaunch gegenübergestellt, um sie auf unterschiedliche Faktoren zu prüfen. Was für eine lehrreiche Lektüre mit Anreiz zur Schadenfreude das doch ist …
Axel Springer sucht Junior SEO Manager in Hamburg: Wer schon erste berufliche Erfahrung im SEO-Bereich hat und gerade auf Job-Suche ist, der sollte sich unbedingt dieses nette Angebot anschauen. Nico Jenkel (Leiter Operations) beschreibt die Stelle wie folgt: „Ein Job mit vielfältigen Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung. Wer einen spannenden, abwechslungsreichen und interessanten Job als SEO-Manager im Verlagsumfeld sucht, sollte sich bei uns bewerben.“
Das war es schon wieder von unserem Wochenrückblick. Wir hoffen, ihr konntet wieder etwas lernen und wünschen beste Ostern.
Julian und die SEO-Trainees
4 Antworten
hi,
Super Wochenrückblick wie man es von dir gewohnt ist.
mach weiter so.
lg lisa
Hey,
danke für den informativen Wochebrückblick.
Das neue Anzeigemodell ist mir vor allem auf dem Smartphone sofort aufgefallen, es braucht nun wirklich länger um zu den (für mich eher relevanten) organischen Anzeigen zu kommen.
Hey,
danke für den informativen Wochebrückblick.
Das neue Anzeigemodell ist mir vor allem auf dem Smartphone sofort aufgefallen, es braucht nun wirklich länger um zu den (für mich eher relevanten) organischen Anzeigen zu kommen.
Und Twitter wird schon 10? Die Zeit vergeht wirklich schnell. Aber ich war schon immer sehr zufrieden mit dem Kurznachrichtendienst und freue mich auf hoffentlich weitere 10 Jahre!
Viele Grüße und schöne Ostern,
David
Wie dem auch es auch sei mit der Umstellung der Adwords von Google in den Suchergebnissen, letztendlich der Suchende nämlich der dumme, weil der sich von oben über die Adwords, durch die lokalen Ergebnisse, dann endlich zu den Suchergebnissen durchschlagen muss und zur Belohnung kommen dann zum Abschluß noch einmal ganz unten Adwords entgegen.
Es wird wirklich Zeit, dass andere SUMAS Google Paroli bieten 😉