Nachdem sich Twitter in den letzten Wochen wie ein roter Faden durch unsere Artikel zog, steht diese Woche wieder alles im Zeichen von Google. Da wären die Veränderungen bei Google Places, Entwicklungen beim Chrome Browser, wieder mal ein PageRank Update und natürlich nicht zu vergessen, Tipps für die Handhabung von Google+. Der Februar bringt also viel Schwung in die Online-Welt – viel Spaß beim Lesen.
Veränderungen bei Google Places
KennstDuEinen hat in der letzten Woche über eine interessante Entdeckung innerhalb der Google-Places-Darstellung berichtet. Wo bisher überwiegend 7-Packs angezeigt wurden, also sieben Ergebnisse für die Google Places, werden jetzt nur noch drei Treffer dargestellt. Sebastian Socha hat dazu einige Vermutungen geäußert, welche Gründe hinter dieser Veränderung stecken könnten:
- Mangelnde Qualität vieler Places-Ergebnisse
- Bewertungs- und Branchenportale sind für Nutzer zufriedenstellender
- Google-Places-Ergebnisse haben dazu geführt, dass weniger auf Adwords-Anzeigen geklickt wurde
- Google möchte lokale Anbieter als Adwords-Kunden gewinnen
- Anstieg von mobiler Suche, bei der drei Places-Ergebnisse bereits Standard sind
So wie wir Google kennen, wird es eine Vielzahl von Gründen sein, die diese Veränderung hervorgebracht haben. Sicher ist, dass der Wettbewerb um die ersten drei Positionen nun immer stärker werden wird.
Passend dazu hat Sebastian ebenfalls festgestellt, dass sich der Suchradius in der Google-Places-Anzeige vergrößert hat. Google stellt in der Kartenansicht nun ein deutlich größeres Einzugsgebiet der lokalen Suchanfragen dar. Es wird sogar über einen Zusammenhang zwischen den zwei genannten Änderungen spekuliert. Denn wenn zukünftig nur noch drei Google-Places-Ergebnisse angezeigt werden, besteht die Gefahr, dass diese sich nicht in unmittelbarer Umgebung des Suchenden befinden. In dem Fall wäre es nur von Vorteil, den Suchradius zu vergrößern, um Treffer in umliegenden Gebieten anzeigen zu können.
PageRank Update – mal wieder
Nach dem letzten Update im November 2011 ereilte uns am Montag die Nachricht, dass der PageRank mal wieder aktualisiert wurde. Das sollte eigentlich – zumindest in der SEO-Szene – keine großen Wellen mehr schlagen. Tatsächlich war es zu diesem Thema gefühlt auch recht still. Trotzdem gab es noch Einige, die sich der Diskussion dazu einfach nicht entziehen konnten. Die einen halten den PR noch immer für eine traditionelle SEO-Größe, die wenigstens zum Teil die Qualität einer Domain widerspiegelt. Die andere Fraktion hält sich entweder bedeckt oder bemängelt schlichtweg, dass es Zeitverschwendung ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Vielleicht ist es einfach mal an der Zeit, eine neue SEO-Kennziffer einzuführen?!
Google Chrome fürs Handy
Immer höher, schneller, weiter – Google bastelt wie gewohnt an einer nächsten Neuheit. „Android bekommt Chrome“ heißt es auf spiegel.de. Denn den hauseigenen Browser Google Chrome soll es nun auch für Android Smartphones und Tablet PCs geben. Für den Nutzer heißt das, dass er auf seinem Desktop-Rechner eine Seite aufmacht und diese sich automatisch auch im Smartphone öffnen kann, ohne dabei weitere Programme installieren zu müssen. Die Browser-Einstellungen des Desktop-Rechners synchronisieren sich dafür automatisch. Auch bestehende Lesezeichen werden dabei problemlos auf das andere Medium übertragen. Wer das mal ausprobieren möchte, kann das seit Dienstag tun, denn da wurde die aktuelle Beta-Version veröffentlicht. Voraussetzung ist allerdings, dass der Nutzer über die neueste Android-Version 4.0 Ice Cream Sandwich verfügt. Mit diesem Angebot könnte Google seinen Marktanteil gegenüber dem Windows Explorer und dem Mozilla Firefox weiter ausbauen.
Google kauft Versuchskaninchen ein
Zugegeben, die Überschrift hat BILD-Charakter. Fakt ist aber, dass Google User dafür bezahlt, sich beim Surfen beobachten zu lassen – also eigene Marktforschung betreibt. Freiwillige ab einem Alter von 13 Jahren können sich bei Google Screenwise anmelden und müssen dann nur noch zustimmen, dass sie beim Surfen im Chrome Browser getrackt werden dürfen. Als Bezahlung erhalten die Nutzer bei Anmeldung laut searchengineland.de einen $5 Gutschein von Amazon, nach jeweils drei Monaten Nutzung gibt es einen weiteren Gutschein. Insgesamt können fürs Erste $25 dabei verdient werden. Bei einer Teilnahme, die länger als ein Jahr andauert, überlegt Google noch, wie die zukünftige Bezahlung aussehen wird. Ziel dieser Marktforschung ist es, den User und sein Surfverhalten besser zu verstehen und damit die Angebote an ihn zu optimieren.
Google+ für lokale Unternehmen
Sebastian Socha war diese Woche fleißig und hat neben seinen Artikeln zu Google Places auch einen kleinen Maßnahmenkatalog für die Nutzung von Google+ erstellt, die speziell lokalen Unternehmen helfen soll, ihre Profile zu erstellen bzw. zu optimieren. Sechs Schritte dienen als Basis:
- Erstelle ein Unternehmensprofil, damit Du überhaupt in den lokalen Ergebnissen gefunden werden kannst.
- Optimiere Dein Profil, indem Du vollständige Angaben zu Deinem Unternehmen machst – dazu gehören im Sinne der Lokalität vor allem die Adresse und Kontaktdaten, speziell in Verbindung mit den Google-Places-Ergebnissen. Aber auch eine rege Interaktion mit der Google+ Community ist wichtig – veröffentliche interessante Inhalte und tausche Dich mit anderen Profilen aus.
- Sorge dafür, dass andere Mitglieder bei Google+ Dich durch den +1-Button empfehlen. Google-Plus-Verbindungen sorgen dafür, dass Deine Beiträge auch bei Dritten in den organischen Suchergebnissen erscheinen.
- Integriere den +1-Button auf Deiner Firmenwebsite. Zufriedene Kunden und/oder Leser werden ihn nutzen, um die Seite weiterzuempfehlen.
- Binde den +1-Button in Danke-E-Mails ein. Der Leser fühlt sich positiv verpflichtet, sich mit einem +1 für die E-Mail zu bedanken.
- Nimm Dein Profil von Google+ mit in die E-Mail Signatur. Das signalisiert dem Leser Nähe zwischen dem Unternehmen und den Kunden.
Alle Punkte gibt es natürlich auch noch mal ausführlich im Blog von KennstDuEinen.
Searchmetrics: neue Beta-Version und die Rankingfaktoren 2012
Das Team von Searchmetrics hat diese Woche gleich zwei Nachrichten veröffentlicht, die im Wochenrückblick nicht fehlen dürfen. Die erste Neuigkeit ist der Start der offenen Beta-Version von Link Essentials. Dafür wurden mehrere Hundert Millionen Websites gecrawlt und dabei Hunderte Milliarden Links gefunden und analysiert. Aktuelle Links, Anchortext-Analysen und ausführliche Aufschlüsselungen nach Link-Typen lassen sich in den nächsten drei Monaten kostenlos testen. Dafür muss man sich nur schnell und unverbindlich registrieren. Ihr dürft euch auch noch auf einen ausführlichen Bericht zum Tool freuen, der demnächst bei SEO-Trainee.de veröffentlicht wird. 🙂
Der zweite Artikel kommt von Marcus Tober und verrät uns die top Rankingkriterien für 2012:
- Social Signals sind jetzt auch in Deutschland angekommen
- (Plumpe) Werbung zu verbreiten wird schwieriger
- Die Relevanz von Backlinks bleibt, aber die Qulität zählt
- Marken bleiben auch weiterhin ein mächtiges Instrument
- Keyword-Domains sind noch immer von großer Bedeutung
Und zu guter Letzt hat Kathrin Siemokat noch 8 knackige SEO-Tipps für jedermann. Ein sehr schöner Basic-Artikel, der direkte Anweisungen gibt, mit welchen einfachen Schritten man seine Seite optimieren kann.
Vermischtes
Das letzte Ticket für die SEO CAMPIXX gibt es bei SEOlytics!
Die SEO CAMPIXX ist und bleibt heiß begehrt – es wundert also keinen, dass die Tickets immer in Nullkommanichts vergriffen sind. All die Verzweifelten, die keins mehr bekommen haben, können aufatmen! SEOlytics hat ein Ticket übrig und verlost es. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist ein Foto mit dem neuen Maskottchen in eurer Stadt zu schießen. Das beste und kreativste Bild gewinnt, also gebt euch Mühe.
Alle Konferenzen auf einen Blick:
Bei SEO Book gibt es jetzt eine umfangreiche Auflistung aller wichtigen SEO-Konferenzen weltweit. Wer also mal die Nadel im Heuhaufen sucht, braucht sich nur durch die Liste zu lesen und wird mit Sicherheit fündig.
Allen ein schönes Wochenende und den Hamburgern viel Spaß beim Alstereisvergnügen wünschen
Annika und die SEO Trainees
9 Antworten
Sehr interessant ist definitiv der Artikel über Google+ für Unternehmen. Auf dem Gebiet kann man als Unternehmen noch sehr viel machen und in einen interessanten Kundenkontakt treten.
Danke auch für den „Hinweis“ mit dem PR Update. Da ich den gar nicht mehr beachte 🙂
Versuchskaninchen bei Google…hm. max 25$ dafür zu verdienenist extrem wenig..so geizig ist Google
Ja, damit bleibt das Marktforschungsbudget auf jeden Fall überschaubar. 🙂
Aber solange es Leute gibt, die da freiwillig mitmachen, kann man es Google kaum vorwerfen…
Hallo Annika,
Die Veränderungen bei Google Places lassen sich u.a. über den vierten Aufzählungspunkt begründen: „Google möchte lokale Anbieter als Adwords-Kunden gewinnen“. Das dementsprechende (neue) Produkt heißt AdWords Express und stellt sich als blauer Punkt auf der Map dar, nicht wie die klassischen Places mit roten Punkten und steht somit in Konkurrenz zu den klassischen Places. D.h. insgesamt wird es wieder 7 Slots geben die zwischen Places, klassischen AdWords sowie AdWords Express aufgeteilt werden – wohlgemerkt nur wenn in der Suchanfrage für Google ein regionaler Bezug zu erkennen ist!
Hallo Bastian,
danke für die Info! Das klingt ja interessant – ich bin gespannt, wie sich das in Zukunft noch weiterentwickelt!
Viele Grüße,
Annika
Sehr interessanter Beitrag. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum noch so viele Inhouse-SEOs/Online Marketeers an dem PageRank festhalten.
Was soll man zu Google+ sagen? Herlich gesagt glaube ich nicht, dass sich Google+ bei den Unternehmen durchsetzt. Facebook hat sich etabliert und wird seine Marktführerposition sicherlich beibehalten.
Gruß
Jan
Hallo Jan,
ja, Facebook ist der absolute Platzhirsch. Aber ich glaube, dass Google es schaffen wird, sich weiter zu etablieren. Allein die Vernetzung aller Google-Dienste wird dafür sorgen, dass Google+ mehr Beachtung findet.
Wir dürfen gespannt sein! 🙂
Du meintest oben bei den Google-Places sicher Adwords und nicht Adsense 😉
Hallo Thomas,
vielen Dank – da hat sich der Fehlerteufel eingschlichen!
Habe es jetzt aber geändert 🙂
Danke & Gruß,
Annika