Es ist mal wieder so weit: Im Wochenrückblick bringen wir euch auf den aktuellen Stand und zeigen, was in den letzten Tagen spannendes passiert ist. Davon gab es in der KW 03 einiges! SOPA versetzte den Großteil des Internets in helle Aufregung, nur Bing ließen die Proteste kalt. Vielleicht, weil man zu sehr damit beschäftigt war, das eigene Netzwerk Socl zu verbessern?! Natürlich drehte sich nicht alles um die beiden Suchmaschinenriesen und so präsentieren wir euch einen bunten Strauß an Informationen.
Googles eigene Programmiersprache vs. JavaScript
Im Oktober des letzten Jahres ließ Google auf der GOTO Conference verlauten, dass man an einer eigenen Programmiersprache tüftelte, die den sportlichen Namen Dart tragen wird. Zwar befindet sie sich aktuell noch im technischen Preview und ist daher noch nicht aktiv zu verwenden, Interessierten wird aber schon ein Einblick gewährt. Christian Grobmeier hat in dieser Woche bei t3n in 10 Punkten aufgezeigt, warum Dart JavaScript übertrifft. Auch als SEO sollte man die Entwicklungen der Google-Sprache mit einem Auge verfolgen.
Ist Socl der Google+ Killer?
Diese Frage ist eigentlich nicht ganz ernst gemeint. Wir stellen sie aber trotzdem, da wir immer wieder über derlei Diskussionen stolpern, die zu klären versuchen, wer hier eigentlich wen killt. Mit Bings neuem Netzwerk Socl versucht man sich den Entwicklungen bei Google entgegenzustellen und den Anschluss in Sachen Social Search nicht zu verlieren. Dabei scheint Bing ganz gute Karten zu haben, hat man mit Facebook doch einen starken Verbündeten zur Seite und etwas, was man bei Google+ bisher noch nicht hat: Eine große, aktive Community. Es verwundert also nicht, dass Socl optisch ein wenig an die Mutter aller Netzwerke erinnert. Da das Imagevideo von Bing neben schöner Musik wenig Informatives vorzuweisen hat, sind wir dankbar, dass auf seo-handbuch.de ein näherer Einblick in Microsoft Socl gewährt wird.
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Google verliert Marktanteile
Dass sich Google nicht auf seinen Erfolgen ausruhen kann, zeigt die monatliche Statistik der Suchmaschinenverteilung auf seo-united.de. Zwar gehen die Anteile zu einem großen Anteil an T-Online, Web.de, gmx.net und AOL, die sich in ihren Suchergebnissen ebenfalls auf die Google-Suche beziehen, dennoch verliert Google von Monat zu Monat an Boden, auch wenn sich die Verluste bisher in Grenzen halten.
SOPA stoppen
Das beherrschende Thema in dieser Woche war SOPA. Wer sich fragt, was das ist und warum es für derartig viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, der schaut sich kurz das Video an. Weitere Informationen findet man auch bei Mißfeldt, der sich dem Thema in dieser Woche recht intensiv gewidmet hat und auch zeigt, wer sich an dem breiten Protest beteiligt hat und wie. Bing und Yahoo! wird man in seiner Auflistung vergeblich suchen. Die beiden Unternehmen haben sich dazu entschieden sich nicht an den Aktionen gegen den “Stop Online Piracy Act“ (SOPA) zu beteiligen.
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Was kostet gutes SEO?
Angelehnt an eine von SEOmoz durchgeführte Umfrage zum Thema SEO Pricing – die im Dezember letzten Jahres veröffentlicht wurde – hat der Seonaut in dieser Woche das Thema in den deutschen Raum überführt und gefragt: „Was kostet eigentlich SEO?“ In seinem Artikel greift er die Ergebnisse der SEOmoz-Studie auf und zeigt, dass die Aussagekraft der Ergebnisse dadurch verwässert wurde, dass nicht nur SEO-Agenturen und -Berater berücksichtigt wurden, sondern auch Felder wie Webdesign und Grafikdesign, die zwar immer wieder Überschneidungen mit SEO haben, aber kein SEO im eigentlichen Sinn sind. Im weiteren Verlauf des Artikels werden die Ergebnisse der SEOmoz-Studie zusammengefasst und auf den heimischen Markt übertragen. Dabei werden zwei unterschiedliche Business-Modelle erarbeitet, von der das eine das „(…) sogenannte Abzockermodell Masse statt Klasse” ist, das andere eine „echte SEO-Dienstleistung mit Wert und ROI-Möglichkeit für den Kunden“ beinhaltet. Durch ein Rechenbeispiel wird aufgezeigt, dass (aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten) das Modell der sauberen SEO-Dienstleistung das tragfähigere von beiden ist.
„Ich glaube, man versteht auf was ich hinaus möchte und warum es so viele Agenturen da draußen gibt, die es auf Masse machen. Es ist wie immer im Leben. Du musst dich entscheiden. Willst du dein Handwerk richtig machen oder das schnelle Geld zum Nachteil deiner Kunden?“
An den Artikeln schließt sich eine rege Diskussion an, in der der Frage nachgegangen wird, in welche der beiden Richtungen sich SEO zukünftig entwickeln wird, Masse oder Klasse. Es lohnt sich, die Diskussion zu verfolgen!
Wie man mit Hilfe von Google+ zu jedem Keyword ranken kann
Dass das eigene Google+-Profil im eingeloggten Zustand zu meinem Namen an erster Stelle rankt, ist nicht weiter verwunderlich. Wunderlich – und aus SEO-Sicht ziemlich interessant – ist aber eine Beobachtung, die Miranda Miller von searchenginewatch.com in dieser Woche gemacht hat. Sie hat festgestellt, dass die Ergebnisse der personalisierten Suche noch sehr an Relevanz, Inhalt, Qualität, Aktualität und Kontext vermissen lassen, also genau die Suchmaschinentugenden, auf die man bei Google ansonsten besonders viel Wert legt. Zu dem Suchbegriff „flights to San Jose“ wurde ihr als fünftes Suchergebnis der Post einer ihrer Google+-Bekanntschaften angezeigt. Dieser äußert sich in seinem Beitrag nicht explizit zu Flügen nach San Jose, sondern erwähnt lediglich „that his building is in the flight path in San Jose.“ Hinzu kommt, dass sein Beitrag vom September 2011 stammte. Relevanz? Kontext? Aktualität? Die Tatsache, dass das Keyword grob übereinstimmt, reicht scheinbar aus!
In einem kleinen Versuch konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, zu sinnlosen Suchbegriffen wie „hire a rocket scientist“ durch einfaches Posten des Keywords in einem Google+-Post in den Top-3-Ergebnissen der Personen zu ranken, in deren Kreisen man sich befindet und das innerhalb von zwei Minuten(!). Dadurch kann man – in diesem Personenkreis – theoretisch zu jedem mehr oder weniger sinnvollen Suchbegriff ranken. Miranda betont, dass es sich dabei nicht um eine streng wissenschaftliche Untersuchung handelt. Allerdings ist die Beobachtung ziemlich interessant und es können Parallelen ins Jahr 2009 gezogen werden, als Google Twitter in seine Suchergebnisse integrierte und es möglich war, durch (spammige) Tweets in die Top-Ten der Suchergebnisse zu gelangen. Natürlich steht die personalisierte Suche noch in den Kinderschuhen, daher lässt sich wohl kaum daran zweifeln, dass derartige Schönheitsfehler zeitnah beseitigt werden.
Passend dazu erklärte Rand Fishkin von SEOmoz in dieser Woche „Why Every Marketer Now Needs a Google+ Strategy”. Im Video greift er die oben gemachten Beobachtungen auf und erklärt gewohnt anschaulich und sympathisch die wichtigsten Punkte. 12 Minuten, die es sich lohnt zu investieren :-).
Verstößt Google gegen Wettbewerbsregeln?
Die vorherigen Artikel zeigen vor allem eins: Die Welt wird immer mehr zur einer Google – seit „Search, Plus Your World“ mehr denn je. Das finden nicht alle gut! Wie auf bloomberg.com in dieser Woche zu lesen war, ermittelt die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) gegen Google wegen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. Es wird geprüft, ob durch die Social Search eigene Inhalte in den Suchergebnissen bevorzugt dargestellt werden. Ein Sprecher von Google dementiert das:
„We believe that our improvements to search will benefit consumers. The laws are designed to help consumers benefit from innovation, not to help competitors (…). Google’s job as a search engine is to direct searchers to the most relevant information on the Web, not just to information that Google may have an interest in.”
Conversion Rate vs. Ranking
In dieser Woche wurde auf SEOmoz eine Studie veröffentlicht, in der der Zusammenhang zwischen Google Ranking und der Conversion Rate untersucht wurde. Das Ergebnis ist recht verblüffend, denn nicht die vorderen drei Plätze besitzen die beste Conversion, sondern die Plätze 4 bis sieben. Gretus fasst auf seo-united.de die Ergebnisse der Studie schön zusammen und stellt die Frage nach dem Warum. Hier lohnt es sich die Diskussion zu beobachten und daran teilzunehmen.
Wie werden eigentlich die Title generiert?
Vor einigen Tagen erschien auf googlewebmastercentral.blogspot.com ein Beitrag der aufzeigt, wie man den Title einer Seite verbessern kann. Die Kernaussagen des Beitrags wurden auf seroundtable.com zusammengefasst. Wir haben sie hier übernommen:
- Der Algorithmus generiert drei unterschiedliche Title. Dadurch sind die Seiten – bei der Vielzahl von Suchbegriffen für die sie ranken – nicht nur auf einen Title angewiesen. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass die Ergebnisse relevanter erscheinen (…).
- Durchschnittlich verbessert sich dadurch die Click-Through-Rate in den Suchergebnissen, was mehr Traffic für die Seitenbetreiber bedeutet.
- Die Hauptquelle für den Title bildet aber noch immer das<title> tag und es gilt, diesen zu optimieren. Es ist empfehlenswert die HTML-Suggestions in den Webmaster Tools zu beachten, die einen ersten Anhaltspunkt für Optimierungsmaßnahmen bilden können.
Weitere Hilfestellung gibt ein ausführliches Google-Help-Dokument vom 12. Januar 2012.
Änderung im Google-Algorithmus
Mit einer Algorithmusänderung geht Google jetzt Seiten mit zu viel Werbung im sichtbaren Bereich an den Kragen. Matt Cutts dazu:
„So sites that don’t have much content “above-the-fold” can be affected by this change. If you click on a website and the part of the website you see first either doesn’t have a lot of visible content above-the-fold or dedicates a large fraction of the site’s initial screen real estate to ads, that’s not a very good user experience. Such sites may not rank as highly going forward. “
Von dieser Änderung sind jedoch lediglich 1% der Suchanfragen betroffen. Ausführlich nachlesen kann man das auf dem tagSeoBlog.
Meme Machine
Auch SEOs dürfen lachen. Die Jungs und Mädels von Mashable jedenfalls beweisen mit ihrer Meme Machine Humor. Hier findet man „(…) a daily look at five hilarious viral topics spreading across the web right now”. Aus aktuellem Anlass gibt es auch eine SOPA-Edition.
SEO Trainees mit neuen, tollen Social Media Buttons
Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wie euch vielleicht aufgefallen ist, haben wir seit einigen Tagen schicke, neue Social Media Buttons am Ende unserer Seiten. Wir freuen uns natürlich über euer Feedback und laden euch herzlich dazu ein sie zu benutzen, bis die Finger brennen ;-).
Damit verabschieden wir uns, ein schönes Wochenende wünschen
Nico und die SEO Trainees
4 Antworten
Google hat doch mit GO schon ne eigene Sprache am Start http://golang.org/ 😉
Hi Pascal,
mit Dart versucht man wohl eine Alternative zum ungeliebten JavaScript zu schaffen. Das scheint mir das Besondere an Dart zu sein.
Auf die Entwicklung Programmiersprache von Dart bin ich mal gespannt!
Aber schaut man sich mal die Umsetzung von Facebook (jetzt aber bitte nicht auf das langweilige Thema Social bezogen) an, dann finde ich diese Wéitergebung des Codes durchaus interessanter.
Frage der Woche: In welcher Programmiersprach ist facebook.com geschrieben? 🙂
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Zum Thema personalisierte Suche:
-> Es ist jedem selbst überlassen der diese Funktion nutzt.
Zum neuen Algo:
-> super Sache, macht die Ergebenisse besser
Schönes Wochenende und danke 🙂
Immer wieder gern 🙂