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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 27

Jetzt sind wir mitten im Sommer angekommen, da darf auch der Wochenrückblick der KW 27 nicht fehlen! Im wahrsten Sinne des Wortes heiße News kommen in dieser Woche sowohl von Google als auch von der Konkurrenz. Der Sitequality Score sowie die Facetten-Navigation lassen die Temperaturen noch ein bisschen höher klettern. Viel Spaß beim Lesen, aber Vorsicht: heiß! 😉 

Der Sitequality Score im Check

Wie bewertet Google Websites? Das Rätsel, das wir alle stets versuchen zu lösen. Viele Ranking-Faktoren fließen in die Bewertung mit ein, einen davon haben sich Rand Fishkin vom MOZ-Blog und Julian Dziki von Seokratie in dieser bzw. der letzten Woche einmal genauer vorgenommen. Rand griff im vergangenen Whiteboard Friday ein Patent von Google auf, das bereits 2012 beantragt wurde, allerdings jetzt erst zum Tragen kommt.

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© moz.com – Whiteboard Friday

Es gibt Aufschluss darüber, wie Google die Qualität und die damit zusammenhängende Relevanz einer Seite zu einem bestimmten Thema erkennt und bewertet. Dies bezeichnet Julian als „Sitequality Score“ auf Keyword-Basis. In seinen Erläuterungen dazu beobachtet er, dass große Marken seit einigen Jahren zu einzelnen Produkten besser ranken als vorher. Zu einer Suchanfrage wie „Spiegelreflexkamera“ rankt die Firma Canon beispielsweise sehr hoch. Canon bietet neben dem Produkt auch viele Zusatzinformationen, betreibt SEO, Social Media und Content Marketing, ist also auch als Marke sehr sichtbar. Dazu macht Rand auf dem MOZ-Blog eine interessante Beobachtung: Google scheint bei Suchanfragen, die keine Brand Keywords enthalten, bei der Ausspielung der Suchergebnisse auch noch andere Suchanfragen mit Brand zu berücksichtigen, die normalerweise in Verbindung mit diesem Keyword gestellt werden. Der Sitequality Score lässt sich dabei durch die Anzahl der gestellten Suchanfragen ohne Brand im Verhältnis zu denen mit Brand ermitteln.

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© moz.com

Das ganze Konzept ergibt noch mehr Sinn, wenn man sich überlegt, auf wie viele Quellen Google mittlerweile zurückgreifen kann. Neben den Suchanfragen liegen Google eine Menge Daten aus Chrome, Android und sicherlich noch einiger anderer Quellen vor. Auch Google Trends gibt Aufschluss über User-Verhalten in der Masse betrachtet. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen empfiehlt Julian, neben einer suchmaschinenoptimierten Website auch starken Fokus auf den Aufbau einer Markenidentität zu legen, da diese nicht nur bei den Usern hängenbleibt, sondern anscheinend auch bei Google! Daher heißt es, neben SEO auch intensives Marketing zu betreiben, denn Google will nicht die am besten optimierten, sondern die besten Ergebnisse ausspielen.

Viele Facetten, ein Ergebnis – wie die Facetten-Navigation in Online Shops eingesetzt wird

Auf search-one.de hat Gastautor Tim Tabellion in dieser Woche einen Artikel veröffentlicht, der das Prinzip der Faceted Navigation beim Online-Kaufprozess erläutert und an Beispielen verdeutlicht. Dieser Artikel entstand aus seiner Seminararbeit im Bereich E-Commerce und bietet viele wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse.

Zunächst beschreibt der Autor, warum es aus psychologischer Sicht ungünstig sein kann, zu viele Produkte ungeordnet anzubieten. Ein Käufer, der online auf Produktsuche ist, hat oftmals konkrete Vorstellungen von dem Objekt, das er kaufen möchte, und kann sich schnell von einem „Über“-Angebot erschlagen fühlen. Um dies zu vermeiden, wird die Faceted Navigation, im Deutschen Facetten-Navigation, eingesetzt. Die Facetten finden sich bei vielen Online Shops in den uns wohl bekannten Filtern wieder: Wenn ich Schuhe kaufe, kann ich sie nach Farbe, Preis, Modell, Material und anderen Kategorien filtern. Die Facetten-Navigation bietet hierbei den Vorteil, dass man wie auf der rechten Abbildung auf mehreren Wegen zum Ziel gelangen kann und nicht wie links im hierarchischen Aufbau nur auf einem Weg.

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© search-one.de

Die Kunst ist, Kategorien anzulegen, die flexibel sind, sodass sie auch neue Produkte in mehrere „Dimensionen“, wie der Autor sie nennt, aufnehmen können. Vor dieser Herausforderung stehen auch E-Commerce Shops, vor allem, wenn sie einer positiven User Experience gerecht werden wollen.

Im nächsten Schritt zeigt der Autor verschiedene Navigationstypen an Online-Shop-Beispielen und erklärt, dass sich eine facettierte Navigation ab 50 Produkten lohnt. Bei der technischen Implementierung sollte eine gute Ladezeit angestrebt werden. Im Folgenden gibt er eine detaillierte Aufzählung der wichtigen Kriterien, wie eine Facetten-Navigation aufgebaut sein sollte und welche Möglichkeiten sich bei der Darstellung ergeben. Aus SEO-Gesichtspunkten gibt es bei der Facettennavigation auch Einiges zu beachten: Vor allem auf sprechende URLs und den Einsatz des Canonical Tags bei doppelten Inhalten sollte geachtet werden. Auch der Einsatz von Parametern im Quellcode ist essenziell für einen Online-Shop. Hier gibt der Autor wichtige Tipps.

Anschließend zeigt er ansprechende Beispiele für gut umgesetzte Facetten-Navigationen, wobei die Produktsuche bei Zalando als Paradebeispiel hervorgeht.

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© zalando

Wer genau nachlesen will, welches Potenzial in der facettierten Suche steckt und wie sich diese umsetzen lässt, liegt mit dem Artikel von Tim Tabellion also genau richtig! Sehr lesenswert, finden wir!

Die Konkurrenz rüstet auf

Es ist schwer, sich gegen Marktführer Google zu behaupten, das wissen auch die vielen „kleinen“ Mitstreiter auf dem Markt. Trotzdem wird in den Schmieden der Häuser Bing, Yahoo und Co. stets fleißig gehämmert, um die bestehenden Marktanteile nicht abzugeben.

Ganz in diesem Sinne wurde in dieser Woche bekannt, dass Microsofts Suchmaschine Bing für die nächsten zehn Jahre Partner des Internetdienstleisters AOL wird und damit Suchmaschinengigant Google ablöst. Wer also Suchanfragen in den Suchschlitz von AOL tippt, googles-konkurrenzbekommt in Zukunft Bing-Ergebnisse ausgespielt. Im Gegenzug übernimmt AOL zusammen mit der Werbetechnologie-Plattform AppNexus Microsofts gesamten Werbemarkt. Seo.at hält es für möglich, dass Bing dadurch weitere Martkanteile dazugewinnt, derzeit liegt der Anteil in den USA laut eigener Aussagen bei rund 20 %. Auch AOL verspricht sich einen Anstieg der Suchanfragen in der eigenen Maske.

Um die eigenen Kernkompetenzen im Suchmaschinengeschäft auszubauen, trennt sich Bing jetzt von der Bereitstellung eigener Mapping-Dienste in Form von aufwendigen 3D-Bildern und Streetside-Ansichten. Natürlich werden diese nicht ganz abgeschafft, sondern durch externe Dienste von Partnern bereitgestellt. Ein neuer Partner darunter ist Uber. Die offizielle Aussage von Bing findet sich u.a. auch auf searchengineland.com:

„Over the past year, we have taken many actions to focus the company’s efforts around our core business strategy. In keeping with these efforts, we will no longer collect mapping imagery ourselves, and instead will continue to partner with premium content and imagery providers for underlying data while concentrating our resources on the core user experience. With this decision, we will transfer many of our imagery acquisition operations to Uber.“

Dabei stammen die Maps-Bilder von Uber, deren Anordnung im Hinblick auf die User Experience liegt aber in den Händen von Bing. Die Fahrdienst-App Uber ist in Deutschland derzeit in die Kritik geraten, da sich viele Taxi-Fahrer über die Schädigung ihres Geschäfts beklagen.

Während Bing fleißig an den eigenen Ergebnissen schraubt, schlägt Yahoo einen anderen Weg ein. Die Suchmaschine testet derzeit die Ausspielung von Google-Ergebnissen in den SERPs, wie seo-suedwest.de berichtet. Dies ermöglicht eine neue Vereinbarung mit Microsoft aus dem April dieses Jahres, die Yahoo mehr Freiheiten bietet, da nur 51 % der Suchergebnisse aus Microsoft-Suchmaschine Bing stammen müssen. Auf den ersten Blick sehen die SERPs unverändert aus, die Suchergebnisse aus unterschiedlichen Quellen lassen sich nur durch unterschiedliche Farben feststellen:

yahoo-suche-vergleich-google-bing
© seobook.com

Auch an der Enten-Front tut sich einiges: Nachdem DuckDuckGo letzte Woche einen bedeutsamen Anstieg der täglichen Suchanfragen verkündete, gaben die Betreiber der Privatsphäre schützenden Suchmaschine in dieser Woche bekannt, dass die Autosuggest-Funktion nun auf 34 weitere Regionen erweitert werde. Natürlich ganz im Sinne des Datenschutzes und ohne Speicherung von bereits eingetippten Suchanfragen. Eine Übersicht, in welchen Ländern das Autocomplete von DuckDuckGo nun verfügbar sein wird, findet ihr auf searchengineland.com.

Online Marketing News Worldwide

Der große Markt China

Die Volksrepublik China hat vor Kurzem ihre Regularien für ausländische Online Shops gelockert, sodass E-Commerce-Betreibern aus der ganzen Welt ein großer Handelsmarkt offen steht. Kolumnist Chris Liversidge greift diesen Aspekt auf und gibt Online-Händlern Tipps, wie sie in den chinesischen Markt einsteigen können – auch (zuerst einmal) ohne chinesische Inhalte. Da viele der Chinesen gutes Englisch sprechen, ist es kein Problem, dem chinesischen Markt zunächst mit englischen Inhalten, die technisch über das hreflang-Tag richtig zugeordnet werden können, zu begegnen. Welche technischen Kniffe bei der Bereitstellung des Contents und beim Tracking beachtet werden sollten, lest ihr ausführlich im Artikel nach.

Vermischtes

  • Grenzen auf Google Photos: Vor Kurzem startete Google seinen neuen Dienst Google Photos, der alle Fotos des Nutzers in der Cloud speichert, sortiert und labelt. Neben kleinen Fgoogle-photosauxpas heimste der Suchmaschinengigant dafür generell gute Kritiken ein. Doch Google Photos scheint an seine Grenzen zu stoßen: Das Versprechen eines unbegrenzten Speicherplatzes konnte Google nicht halten. Ein User wollte 70.000 Fotos hochladen, was ihm am Ende nur gelang, indem er zusätzlichen Speicherplatz kaufte. Google bemühte sich, dieses Problem schnell zu lösen, da der Dienst ja völlig kostenfrei zugänglich sein soll.
  • wdf*idf….what? Viele Profis schwören darauf, Einsteigern wird nicht immer direkt deutlich, worum es geht: Das wdf*idf-Tool von OnPage.org hilft Usern, eigene Texte auf bestimmte Keywords hin zu verbessern und die seitenweite Relevanz zu erhöhen. Sabrina von seo-diaries.de hat das Tool noch einmal genau unter die Lupe genommen und einen Vergleich zwischen zwei Texten – einer ohne Tool, einer mit – gezogen. Hier finden Einsteiger eine gute Erklärung der Funktionen!
  • Studie wertet lokale Ergebnisse ab: Dass Google seiner eigenen Prämisse, stets die besten Ergebnisse auszuspielen, nicht immer nachkommt, will eine Studie aus dieser Woche zeigen. Diese bezieht sich vor allem auf die Ergebnisse des Local Pack in der lokalen Suche. Diese scheinen die User-Bedürfnisse nicht immer optimal zu erfüllen, wie mit Probanden getestet wurde. Warum die Ergebnisse der Studie allerdings mit Vorsicht zu genießen sind, lest ihr auf seo-suedwest.de nach.
  • Neue Werbung auf Facebook: Mit dem angepassten Click-per-Cost-Werbemodell bietet Facebook seinen Werbetreibenden die Möglichkeit, ihre facebookVideo-Werbung anzupassen. So ermöglicht das neue Modell, nur für Anzeigen zu zahlen, die mindestens zehn Sekunden vom Nutzer angesehen wurden. Bisher galt die Buchung ab Sekunde eins. Außerdem erweitert Facebook seine In-Message-Payment-Möglichkeiten. Wie die neuen Werbeformen genau aussehen, lest ihr auf internetworld.de nach.
  • Abstrafung für Missbrauch bei strukturierten Daten: Wer seine strukturierten Daten per schema.org richtig einsetzt, kann Plätze beim Ranking gut machen. Dies zeigte ein cleverer Seitenbetreiber in der letzten Woche bei den Ergebnissen für die Suchanfrage nach „Recklinghausen“. Wer allerdings offensichtlich spamt, wird abgestraft. Google verhängt ab sofort immer eine Penalty, wenn strukturierte Daten nicht Google-konform eingesetzt werden. Dies gilt z.B. für Bewertungen, die in Kategorie- oder Listenseiten nicht aufgeführt werden dürfen. Wie manche Webmaster versuchten, Google auszutricksen, lest ihr bei seo.at nach.
  • shazamShazam als Social Network? „Wie heißt das Lied? Ich shazame mal eben…“ Das kennen viele von uns, die die App Shazam schon lange als Musikerkennungsdienst nutzen. Jetzt will Shazam zum Sozialen Netzwerk werden und bietet neue Funktionen an. Unter anderem ist es nun möglich, den Lieblingsmusikern zu folgen und die getrackten Lieder direkt im Apple Store anzuhören. Bleibt abzuwarten, wann man die ersten Freunde auf Shazam sammeln kann.
  • Pimp your Content: Vor einiger Zeit hatten die Kollegen von ranking-check.de einige Tipps vorgestellt, wie man bereits bestehenden Content ein bisschen aufmotzen kann. Das haben sie selbst getestet und zeigen jetzt, warum sich das „Content-Pimpen“ lohnt. Auf welche Seiten man sich konzentrieren sollte und was sich für Veränderungen beobachten lassen, zeigen sie hier.sommer-feeling

Jetzt ist nicht nur der Körper, sondern auch der Geist richtig aufgeheizt. Ein paar Tipps, was ihr in den letzten Stunden bis zum Wochenende tun könnt, um euch die Sommerlaune ins Büro zu holen, lest ihr hier. Danach wünschen wir euch schönes Schwitzen und ein erholsames Wochenende,

Sandra und die SEO Trainees

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Autor:In

3 Antworten

  1. Super interessanter Beitrag mit vielen tollen Tipps. Ich wusste auch nicht das Bing jetzt Partner von AOL wird. Gut zu wissen

  2. Bing wird also Partner von AOL? Gibt’s die noch? Ich dachte die wären mittlerweile längst in der gleichen Senke wie MySpace verschwunden…

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