Die erste Arbeitswoche des Jahres ist um und die Onlinewelt ist weiterhin in Bewegung. Mit Interesse haben wir den Artikel auf seo-book.de gelesen, der den perfekten Termin für die Veröffentlichung eines Blog-Posts beschreibt. Dabei ist es uns natürlich unmöglich, am Montagmorgen schon einen Wochenrückblick zu schreiben und so den perfekten Zeitpunkt für viele Links zu treffen, aber nichtsdestotrotz haben wir unseren Veröffentlichungstermin so gelegt, dass zumindest in der Theorie viele Kommentare zusammenkommen sollten. Also beweist uns doch einfach, dass Dan Zarella als Autor der Studie mit seiner Auswertung Recht hat und nutzt fleißig unsere Kommentarfunktion.
Das Jahr 2011
Schon in den letzten Wochen des Jahres gab es zahlreiche Aus- und Rückblicke, von denen auch einer bei uns erschienen ist. Diese Woche hat sich nun auch Julian Dziki auf seokratie.de daran gemacht, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Er schließt sich mit dem Artikel in erster Linie der These an, dass 2011 das Jahr der Brands sein könnte. So spricht viel dafür, dass Googles Absichten darin liegen unbekannte, lieblose Seiten aus den SERPs zu verdrängen. Dadurch sollen Seiten, die sich im doppelten Sinne einen Namen gemacht haben, besser gestellt werden.
Dies dürfte auf die SEO-Arbeit verschiedene, direkte Auswirkungen haben, so könnte es interessanter werden die eigene Seite zu einem Hub innerhalb eines Themenfeldes zu machen. Dies bedeutet aber eben auch Links auf andere wichtige Seiten zu setzen und nicht nur auf die Verteilung der eigenen Linksjuice zu schauen. Die größte Wirkung dürfte es sein, dass nicht mehr die schnellen Sprünge durch Keyword-Links möglich wären. An ihre Stelle werden in diesem Fall Links treten, die im Anchor den jeweiligen Brand haben. Die Idee von Trust spielt hier also wieder eine Rolle. So sollte es eben auch nicht mehr möglich sein, binnen weniger Wochen eine Seite gut zu platzieren. Denn eine solche Seite kann natürlich noch kein Vertrauen genießen, weder von Google noch von den Nutzern. Der Weg nach oben in den SERPs dürfte auf diese Weise in jedem Fall langsamer gehen. Solange allerdings noch keine klaren Tests für die Wirkung des Brandnamen im Anchortext vorliegen, bleiben diese Gedanken alle reine Spekulation, die jedoch nicht völlig ohne Begründung sind. Denn dass Trust für Google wichtig ist, zeigen ja viele andere Untersuchungen.
Der neue Rankingfaktor?
Gestern veröffentlichte der Seonaut einen langen Artikel mit einem für SEO-Kreise ungewöhnlichen Ansatz. Der vorgestellten Idee, dass die Motivation der eigentliche und wichtigste Rankingfaktor ist, kann man nur zustimmen. Dabei sind solche frischen Sichtweisen immer hilfreich, denn in den SEO-Experten-Kreisen kommt es ja doch dann und wann zu einer gewissen Betriebsblindheit.
So sind viele Rankingkriterien wirklich leicht zu erreichen, wenn man die richtige Motivation zum Handeln hat. Der zentrale Ansatz dabei soll der Weg aus der Offlinewelt ins Onlinegeschäft sein. Auf diese Weise kann man schon zu Beginn eines neuen Projektes eine natürliche und erfolgversprechende Ausrichtung erhalten. Was bedeuten soll, dass man sich zum Beispiel um das Thema Brand eigentlich keine Sorgen machen muss, wenn man den Namen nicht nach SEO-Kriterien wählt, sondern den normalen, kreativen Geist nutzt. Es geht also eher darum, an verschiedenen Stellen einmal die SEO-Tricks außer acht zu lassen und „offline“ zu denken. Denn so lassen sich fast automatisch auch online bei den Suchmaschinen einige Erfolge erzielen. Dabei sind saubere Ideen und Strukturen auf lange Sicht immer erfolgreicher. Man sollte also nie vergessen, dass man im organischen Bereich der Suchmaschinen eben nicht nur mit Tricks und Kniffen weiter kommt. So spricht ja schon der Begriff dafür, dass es durchaus auch mit natürlichen Strategien einige SEO-Erfolge geben kann. Denn gerade das Vermischen verschiedenster Online- und Offline-Techniken kann den großen Erfolg bringen.
Bildersuche
Ein Wandel wurde zum Jahreswechsel von Martin Mißfeld beobachtet. Denn scheinbar ändert Google langsam aber beständig seine Strategie in der Bildererfassung. Ging diese bisher eher langsam voran, scheint es, dass sich die Indexierung nun deutlich beschleunigt hat. Interessant ist dabei ein Blick auf die Grafik der Logauswertung bei schnurpsel.de, denn hier zeigt sich, dass der „Googlebot-Image/1.0“ zunehmend weniger Bilder abholt und stattdessen der „Googlebot/2.1“ die Hauptlast der Bildererfassung trägt.
Es scheint also, dass Google die Nutzung der eigenen Ressourcen umstellt. Der langsame Wechsel spricht dafür, dass es eventuell zu Beginn eher versuchsweise auf diese Art geschah oder als zusätzliche Möglichkeit erprobt wurde. Nun ist die Vermutung, dass es sich um einen permanenten Wandel handelt, nicht ganz unbegründet. Gerne würden wir in diesem Zusammenhang auch eure Mutmaßungen hören, welchen Zweck eine solche Umstellung haben könnte. So stellt sich natürlich in erster Linie die Frage, ob die Beschleunigung der Indexierung tatsächlich von Dauer ist oder nicht.
BöserSEO und die Sache mit den IPs
Jeder, der das Internet nutzt, sollte es auch zumindest in den Grundlagen verstehen. Dies ist aber leider nicht der Fall, so dass viele Menschen über Dinge reden, von denen sie zu wenig verstehen. BöserSEO hat sich daher einmal der IPs angenommen und einen wirklich erschöpfenden Artikel verfasst. Neben einer umfassenden Erklärung, wie dass mit den IPs denn nun funktioniert, widmet er sich dem Thema aber besonders in Hinblick auf Link-Netzwerke. Denn diese sind besonders darauf angewiesen sich zu tarnen, da eine Aufdeckung durch Google sofort die Wirkung der Links reduzieren würde. Wie bereits in den beiden vorherigen Themen lässt sich auch hier wieder ein Aufruf zur Natürlichkeit vernehmen. Denn erst wenn die eigenen Seiten für Google unauffällig wirken, ist man sicher, und gerade in Sachen IPs scheint noch einiger Nachholbedarf zu sein.
Ein Blick in den Spam-Eimer
Ausgesprochen gut ist der Artikel des Webmaster Blogs, der einen Blick in die dunkleren Ecken der SEO-Welt wirft und dabei untersucht, wie es sich mit dem Spam verhält. Während der Blick auf ein älteres Problem an sich nicht ungewöhnlich ist, kann es ausgesprochen erhellend sein, einmal zu sehen, dass Google eben doch nicht wirklich Herr des Spams ist.
So scheinen auch heute noch einige üble Methoden zu funktionieren. Wenn zum Beispiel Links innerhalb gehackter Seiten durch offensichtliche Cloaking-Tricks im CSS versteckt werden, so geht dies, wie richtig beobachtet wird, weit über den Black-Hat-Bereich hinaus. Es scheint also weiterhin für Google ein echtes Problem zu sein, solche Methoden zu identifizieren, und das obwohl diese noch nicht einmal besonders komplex sind. Die Qualityrater müssen sich also wohl um ihre Jobs keine Sorgen machen, denn noch scheinen menschliche Augen dringend gebraucht zu werden.
SEO beim Netzwerken
Zum glücklichen Start ins Jahr wollen wir natürlich auch gleich in die Gratulationen von seo-united einstimmen. Denn das SEOktoberfest hat es in einer Umfrage von stateofsearch.com geschafft, den ersten Platz als beliebteste SEO-Veranstaltung zu erreichen. Damit befindet sich die von Marcus Tandler organisierte Veranstaltung in ausgesprochen illustrer Gesellschaft mit den größten Treffen der Welt. Was bei der Konkurrenz in jedem Fall eine starke Leistung ist.
Natürlich stehen auch dieses Jahr wieder viele Konferenzen an. Den Anfang macht die SEO Campixx, die langsam in die heiße Phase eintritt. So wurden bereits eine ganze Reihe von Workshops der verschiedensten deutschen Größen eingereicht. Dabei dürfte für jeden etwas dabei sein. Egal ob es um den „Vom 404-Mogli zum SEO-Tarzan. An welchen Lianen kann man sich festhalten?“ von Patrick Klingberg geht, der praxisbezogene Tipps gibt, wie man einen Mitarbeiter in kurzer Zeit das Fachwissen vermittelt um SEO-Arbeit zu leisten, oder aber um Workshops mit deutlicheren Namen wie „SEO Tools effizient einsetzen“ von Julian Dziki, der wohl keine weitere Erklärung benötigt. Es sieht sehr danach aus, dass die Entscheidung wieder schwer fallen könnte. Die bisherige Liste könnt ihr natürlich auf www.seo-campixx-11.de finden. Da die Anmeldung für Workshops noch offen ist, sollte man auf jeden Fall noch einige Male vorbeischauen oder bei Interesse auch selbst einen solchen anbieten.
Für alle Inhouse SEOs sei auch noch bemerkt, dass bereits die Verteilung für den SEO Day innerhalb der Campixx läuft. Bisher zeichnet sich in den Runden noch eine sehr gleichmäßige Verteilung ab, aber wer weiß, ob es nicht noch Überraschungen gibt. Hilfreiche Analysen dürften aber in jedem Fall für alle Teilnehmer dabei herauskommen.
In diesem Sinne hoffen wir, dass eure erste Arbeitswoche im Jahr gleich wieder produktiv war und ihr einiges erreichen konntet. Wir wünschen ein schönes Wochenende und freuen uns, wie zu Anfang erwähnt, über zahlreiche Kommentare.
3 Antworten
Also ich fand den Artikel vom SEOnauten nicht wirklich gut. Was schreibt er denn anderes als, dass man sich ohne viel Kenntnisse durch natürliches Verhalten auch gut platzieren kann. Natürlich geht vieles so und letztlich will Google ja genau diese Seiten auch gerne weit oben anzeigen. Das ist doch so ähnlich wie mit der Brand, sei groß und stark werde unter einem Namen bekannt und schaffe dir Trust, dann wird Google dich lieben. Ist das wirklich der große kreative Wurf?
Na das war doch schon mal ein schöner Auftakt. Wenn das so weitergeht wird 2011 ein Spitzenjahr!