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Besseres Online Marketing durch Visual Thinking

Im Online Marketing haben wir es oft mit abstrakten Themen und Konzepten zu tun. Wir müssen Prozesse erarbeiten, die Probleme unserer Kunden lösen und Ideen verkaufen. Es gibt eine Methode, die Euch dabei helfen kann. Alles was ihr braucht, ist ein Zettel und ein Stift.

Wie man durch aufmerksames Sehen Probleme lösen kann

Vor 2000 Jahren wurde Archimedes vom König beauftragt um herauszufinden, ob seine Krone aus reinem Gold oder nur eine Gold-Legierung wäre. Er grübelte lange über diese schwierige Aufgabe – zerstören durfte er die Krone dabei nämlich nicht.

Die plötzliche Erkenntnis überkam ihm beim Baden. Er stieg in eine bis zum Rand gefüllte Wanne und sah das Wasser, das dabei überlieft. Er erkannte, dass er die Krone nur in einen bis zum Rand gefüllten Wasserbehälter tauchen musste, um das Volumen zu bestimmen. Verdrängt ein Goldbarren mit dem gleichen Gewicht wie die Krone weniger Wasser, so wäre die Krone aus billigerem Metall.

Die Geschichte von Archimedes zeigt uns die vier Stufen des visuellen Denkens auf:

1)      Sehen (die Wanne und das Wasser)

2)      Betrachten (das überlaufende Wasser)

3)      Visualisieren (die Krone im Wasser)

4)      Zeigen (dem König präsentieren)

Wir wenden diese Prozesse jeden Tag unzählige Male an. Sei es beim Überqueren einer Straße oder beim Schreiben eines Artikels:
Visuelles Denken in vier Schritten

Tatsächlich läuft dieser Prozess nicht immer linear ab, sondern verläuft in Schleifen. Auch wenn der Schritt „Visualisieren“ zunächst einmal ein schwer greifbarer Begriff ist, so handelt es sich nicht um einen magischen Vorgang, der nur den Talentiertesten offen steht.

Es gibt ganz konkrete Methoden und Werkzeuge, wie man sich dieser Fähigkeit nähern kann. Dan Roam hat einige davon in seinem hervorragenden Buch „Auf der Serviette erklärt“ detailliert beschrieben.

Die Symbole in unserem Gehirn

Die gute Nachricht ist: Unser Gehirn nimmt uns die meiste Arbeit beim visuellen Denken ab. Wir können uns schnell orientieren, die Position von Dingen bestimmen, Personen identifizieren und Richtungen wahrnehmen. Und all das, ohne dass wir uns bewusst anstrengen müssten:
visuelle merkmale seo trainee
Spätestens als Kleinkinder haben wir auf einem Blatt Papier herumgekritzelt und dabei die Entdeckung gemacht, dass unser Bild Abbild von unserer Wirklichkeit sein kann. Ein Kreis mit zwei Punkten ist Mama, ein Kreis mit zwei Punkten und Schnurrbartstrichen ist Papa und ein kleiner Kreis ist man selbst.

Mit etwa vier bis fünf Jahren können Kinder mit ihren Zeichnungen Geschichten erzählen und Probleme verarbeiten. Sie beginnen, die Welt mit Zettel und Stift verständlicher zu machen.

Ab neun Jahren keimt der Wunsch auf, Bilder möglichst naturgetreu darzustellen. Schafft man in den nächsten Jahren nicht, die Dinge so zu zeichnen, wie sie wirklich sind, enden die zeichnerischen Ambitionen bald.

Bis zu diesem Zeitpunkt hat jeder von uns ein Symbolsystem für Dinge entwickelt. Ein Rechteckt mit einem Dreieck drauf? Ist ein Haus. Ein Kreis und ein Dreieck? Eine Frau. Dieses System hindert uns daran, die Realität so zu zeichnen, wie sie tatsächlich ist.Symbole, die Kinder sich angeeignet haben

Dieser Gebrauch von Symbolen wird typischerweise der linken Gehirnhälfte zugeschrieben, die verbal, analytisch, logisch und rational ist. Die rechte Gehirnhälfte kümmert sich um das Nonverbale, Konkrete, Intuitive und Ganzheitliche.

Sind die Symbole, die uns daran hindern „gut“ zu zeichnen, der linken Gehirnhälfte zugeordnet, erklärt das auch, warum sich einfache Bilder so gut dazu eignen, Probleme zu lösen oder Dinge zu erklären: Sie befinden sich in der Nähe unseres logischen und analytischen Hochleistungszentrum im Kopf!

warndreieckUnd noch besser: Man muss tatsächlich nicht zeichnen können, um das zu machen. Wir können es schon.

Geschäftsmodelle zeichnen

Wie lässt sich das alles nun auf die berufliche Tätigkeit übertragen? Zunächst einmal ist visuelles Denken universell anwendbar, sei es für private Projekte oder beruflich.

Visuelles Denken kann aber auch dazu dienen, neue Geschäftsmodelle systematisch zu erfinden, gestalten oder umzusetzen und alte, überholte Modell zu hinterfragen. Alexander Osterwalder und Yves Pigneur geben dazu in ihrem Buch „Business Model Generation“ eine umfassende Einführung.

Sie haben ein Konzept entwickelt, um Geschäftsmodelle zu beschreiben, zu visualisieren, zu bewerten und zu verändern. Grundlage ist die sogenannte Business Model Canvas:

Business Model Canvas Erklärung

Mit dieser Canvas lassen sich jetzt neue Geschäftsmodelle visualisieren und hilft dabei:

  • das große Ganze zu erfassen
  • Beziehungen zu erkennen
  • gemeinsamen Bezugspunkt und Sprache zu erschaffen
  • Ideen spielerisch zu entwickeln
  • Ideen überzeugend zu verkaufen

Als Beispiel ist hier das Geschäftsmodell von Gilette zu nennen, das als „Köder und Haken“- Modell bezeichnet wird, da es durch ein preiswertes Ausgangsangebot (Rasierer) nachfolgende Einkäufe (Klingen) fördert:
Geschäftsmodell von Gilette visualisiert

Visual Thinking lernen

Canvas Live Hacking mit Curt Simon Harlinghausen

Curt Simon Harlinghausen ist Geschäftsführer der AKOM360 GmbH und hat bereits viel Erfahrung mit Visual Thinkung und dem Business Model Canvas gemacht. Neben Schwergewichten wie METRO, Vodafone, AOK und Amadeus setzt er die Technik auch bei Startups ein.

Curt wird auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg (17. – 20. September) einen Track mit dem Titel „Canvas Live Hacking“ beisteuern und war so freundlich, mir einige Fragen dazu zu beantworten:

Wer sollte zu „Canvas Live Hacking“ kommen?

Interviewpartner Curt Simon Harlinghausen„Der Workshop richtet sich an alle, die „Keep it simple, make it real“ als Arbeitsdevise verfolgen. Und da ist egal, ob Marketing, PR, HR, IT, Finanzen, Projektleitung oder Management. Der Canvas ist die ideale Grundlage für die kleinen und großen Herausforderungen im beruflichen Alltag.“

Wieso arbeitest Du so gerne mit dem Business Model Canvas?

„Der richtig genutzte und ausgefüllte Canvas bietet eine ideale Übersicht über alle wichtigen Punkte in einem Projekt, einer Aktion oder Kampagne. Und er löst die Grenzen zwischen den einzelnen Silos in einem Unternehmen auf, da nur ein holistischer Ansatz den Canvas komplett ausfüllen kann.“

Was sind typische Dinge, die angehende Startup-Gründer übersehen?

„Oftmals haben Gründer eine gute Idee und jede Menge Motivation. Nach einiger Zeit kommen sie an Grenzen ihrer Machbarkeiten und vor allem ihres Know-Hows. Hier gilt es externe Hilfe mit einzubeziehen. Weitere Dinge sind eine ausreichende Markt- und Wettbewerbsanalyse, das Erkennen der eigenen Grenzen und das Unterschätzen von Zeit und der WExekution vor Modellichtigkeit von ‚Time2Market‘.“

Welches Geschäftsmodell begeistert Dich?

„Da gibt es sehr viele. Am Ende geht es mir gar nicht nur um das Geschäftsmodell, sondern viel mehr um die Exekution einer Idee. Wie zum Beispiel bei AirBNB oder Fancy. Es ist wichtig an seine Idee zu glauben und entweder entsprechend Ausdauer oder die rechtzeitig Erkenntnis des Scheiterns zu haben.“

Wo kann man Dich dieses Jahr noch treffen?

„Uiuiui, wahrscheinlich auf einem Flughafen, der DMEXCO, dem SEOktoberfest, der SIINDA oder der Allfacebook-Konferenz. Ich bin 5 Tage die Woche in Europa unterwegs. Für meine Unternehmen, als Vorsitzender der Start-Up-Initiative des BVDW oder als Dozent und Sprecher.“

Vielen Dank Curt und viel Spaß auf dem Reeperbahn Festival.

Visual Business Workshop in Hamburg

visual thinking workshopOnline Marketing steht nie still und wir tun es auch nicht! Deshalb werden wir am 16.09.2014 in Hamburg am Tagesworkshop „Visual Business“ teilnehmen. Dort wird der Innovationstrainer Benno van Aerssen uns zeigen, wie man das Symbolsystem im Kopf aktiviert, um es für die tägliche Online-Marketing-Arbeit, für frische Ideen und Denkprozesse zu nutzen.

Noch gibt es Tickets auf wirkungsvoll.de zu kaufen.

Ein glücklicher Gewinner bzw. Gewinnerin kann aber auch ein Ticket für den 16.09.2014 bei uns gewinnen!

  1. Teile diesen Artikel auf Facebook
  2. Sag uns, was Du beim „Visual Business“ Workshop lernen möchtest
  3. Kommentiere hier und verlinke auf Deinen Facebook Post

Die Glücksfee entscheidet sich bis zum 01.09.2014 um 12 Uhr mittags. Viel Glück!

Beste Grüße

Ines und die SEO Trainees.

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Autor:In

19 Antworten

  1. Es gibt für alles immer so viele Tipps, manche hilfreich; andere eher nonsens – aber das mit dem visual thinking is ne gute Sache denke ich und kann funktionieren 🙂

    1. Das Los hat entschieden – es gibt einen glücklichen Gewinner! 😀 Der Gewinner wurde ausgelost und von uns bereits benachrichtigt! Allen anderen vielen Dank fürs Teilnehmen!

      VG,
      Gesa

  2. Moin Zusammen,

    ich könnte mir vorstellen, dass das auch ein super spannende Methode ist, um etwas technischere „Angelegenheiten“ Menschen zu erklären, die noch nie davon gehört haben. Aus dem Workshop würde ich gerne zweierlei Dinge mitnehmen: Zum einen ist natürlich das hier angesprochene Thema der Geschäftsprozesse spannend. Sich damit gezielter und vielleicht auch ein bisschen leichter auseinandersetzen zu können, klingt lohnenswert. Zum anderen ist eine Verbesserung der internen Kommunikation (unabhängig davon auf welchem Level die sich bereits befindet 😉 ) natürlich auch etwas erstrebenswertes!

    Achso, da war ja noch was: https://www.facebook.com/virkus.dennis/posts/918838674796785

    Beste Grüße

    Dennis

  3. huhu ines,

    danke für den guten artikel (schleim^^).
    das thema interessiert mich als kreativen menschen sehr. ich möchte in erster linie lernen, wie man arbeitsprozesse und ideen klar und mit einer einheitlichen bildsprache visualisieren kann. deswegen würde ich gern an dem workshop teilnehmen. habe den link zum artikel auch auf fb geteilt. es klappt hier bloß nicht, einen entsprechenden link zum post zu platzieren. habe ich trotzdem noch chancen?

    lg aus der neighbourhood, schnulli

    1. Hallo (^_^),

      ich habe Deinen Beitrag gerade höchstpersönlich auf Fatzebook geliked, deshalb: Ja, du bist qualifiziert!

      Viel Glück und liebe Grüße
      Ines

  4. …ganz groß, Ines!
    Ich kann zwar am 16.09. nicht in Hamburg sein, aber als kreativer Katalysator eigent sich der Beitrag allemal…

    😉

  5. Da ich mich zur Zeit mit einer neuen Geschäftsidee beschäftige, kommt dieser Workshop gerade richtig. Das Modell habe ich durch die Posts von Ines kennengelernt. Tolle Sache!
    Ich würd ‚mich über ein Ticket freuen.

  6. Hey Cool bin sogar mal der erste.

    Wie bei Facebook schon gesagt. Ich mag den Curt, liebe das Business Model Canvas, arbeite damit auch sehr viel und ich finde es immer sehr spannend wie Ines diese coolen Sketche macht. Nehmt mich also gerne mit 😉

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